Diese Arbeit gibt zunächst eine Einführung über die Gesundheitsförderung und darüber, was allgemein unter Stress verstanden wird und beleuchtet anschließend drei ausgewählte wissenschaftliche Stresskonzepte, die von besonderer Bedeutung für das gewählte Thema sind. Daraufhin werden vier verschiedene Methoden der Stressbewältigung vorgestellt.
Stress ist ein Bestandteil des alltäglichen Lebens. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser sogar in bestimmten Situationen vonnöten ist, da durch ihn Leistungen gesteigert werden können. Von großer Bedeutung ist aber auch, dass Stress einen Gegenspieler braucht, damit langfristig die Gesundheit eines jeden Individuums erhalten bleibt. Denn Stress kann bei einer Gesundheitsgefährdung auch finanzielle Folgen herbeiführen. Die Stress-Statistik eines Versicherungsunternehmens, die 2020 durchgeführt wurde, zeigt, dass 80% aller Deutschen über Stress klagen und dieser sogar zu einer Berufsunfähigkeit führen kann. Dabei wird erwähnt, dass die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit, Stress in Kombination mit psychischen Belastungen sind. Zudem unterliegt die moderne Arbeitswelt permanent durch Digitalisierung erheblichen Veränderungen, sodass die Arbeitswelt immer schneller wird und Individuen den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Daher ist es essenziell, Strategien zu entwickeln und sich Methoden anzueignen, um mit Stress umzugehen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Gesundheitsförderung
3. Was ist eigentlich Stress?
4. Wissenschaftliche Stresskonzepte
4.1 Die Stress-Ampel
4.2 Die biologische Perspektive: Macht Stress krank?
4.3 Die soziologische Perspektive: Arbeitsbelastungen
5. Stressbewältigung
5.1 Das Entspannungstraining
5.2 Das Mentaltraining
5.3 Das Problemlösetraining
5.4 Das Genusstraining
6. Fazit
7. Literatur
1. Einleitung
Stress ist ein Bestandteil des alltäglichen Lebens. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser sogar in bestimmten Situationen von Nöten ist, da durch ihn Leistungen gesteigert werden können. Von großer Bedeutung ist aber auch, dass Stress einen Gegenspieler braucht, damit langfristig die Gesundheit eines jeden Individuums erhalten bleibt. Denn Stress kann bei einer Gesundheitsgefährdung auch finanzielle Folgen herbeiführen. Die Stress-Statistik eines Versicherungsunternehmens, die 2020 durchgeführt wurde, zeigt, dass 80% aller Deutschen über Stress klagen und dieser sogar zu einer Berufsunfähigkeit führen kann. Dabei wird erwähnt, dass die Hauptursache für eine Berufsunfähig Stress in Kombination mit psychischen Belastungen sind (Swiss Life Deutschland, o.J.). Zudem unterliegt die moderne Arbeitswelt permanent durch Digitalisierung erheblichen Veränderungen, sodass die Arbeitswelt immer schneller wird und Individuen den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Daher ist es essenziell, Strategien zu entwickeln und sich Methoden anzueignen, um mit Stress umzugehen.
Die vorliegende Hausarbeit gibt zunächst eine Einführung über die Gesundheitsförderung und darüber, was allgemein unter Stress verstanden wird und beleuchtet anschließend drei ausgewählte wissenschaftliche Stresskonzepte, die von besonderer Bedeutung für das gewählte Thema darstellen. Daraufhin werden vier verschiedene Methoden der Stressbewältigung vorgestellt und abschließend folgt ein Fazit.
2. Gesundheitsförderung
„Gesundheit bezeichnet den Zustand des Wohlbefindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich psychisch und sozial in Einklang mit den Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet. Gesundheit ist nach diesem Verständnis ein angenehmes und durchaus nicht selbstverständliches Gleichgewichtsstadium von Risiko- und Schutzfaktoren, das zu jedem lebensgeschichtlichen Zeitpunkt immer erneut in Frage gestellt ist. Gelingt das Gleichgewicht, dann kann dem Leben Freude und Sinn abgewonnen werden, es ist eine produktive Entfaltung der eigenen Kompetenzen und Leistungspotentiale möglich und es steigt die Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu integrieren und zu engagieren“, so die Definition von Hurrelmann und Richter (2013, S. 147). Dieser Definition nach ist Gesundheit dann möglich, wenn eine Verbindung von bewusster und lustvoller Lebensführung besteht. Eine solche Lebensführung ist geprägt von positiven Einstellungen hinsichtlich der alltäglichen Herausforderungen, die Annahme der eigenen psychischen Ausstattung sowie des eigenen Körpers, eine optimistische Selbsthaltung gegenüber der sozialen Umwelt wie auch die Vorstellung darüber, dass die eigene Lebensführung beeinflussbar ist. In dem Zusammenhang ist damit gemeint, dass das Selbstvertrauen mit bewusster Lebensführung verbunden wird, die auf Arbeit, Leistung und zweckorientiertes Handeln gerichtet ist. Darüber hinaus spielt die Genussfähigkeit eines jeden Individuums eine entscheidende Rolle, die dabei auf Gelassenheit, körperliche (sportliche) Betätigung, Bindung, Liebe zielt. Die Definition von Hurrelmann und Richter stellt nur eine Definition von Gesundheit dar. In der Fachliteratur existieren weitere Definitionen, die aber jeweils auf eine bestimmte Disziplin ausgerichtet und somit nicht allgemeingültig sind. Von großer Bedeutung ist in dem Zusammenhang die Gesundheitsförderung, die als präventive Maßnahme eingreifen kann. Nach Angaben des Robert Koch Instituts [RKI] (o.J. a) dominieren die chronischen Krankheiten die Industriestaaten und auch zunehmend die weniger wohlhabenden Länder. Dabei liegen insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, psychische Störungen sowie Diabetes weit oben auf der Liste der Erkrankungen und nehmen einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität, die Arbeitsfähigkeit als wie auch auf die Sterblichkeit. Allein in Deutschland waren im Jahre 2015 lt. der Gesundheitsberichterstattung rund 41% der Erwachsenen an mindestens einer chronischen Erkrankung erkrankt (RKI, o.J. b). Darüber hinaus stellen die genannten Erkrankungen auch die häufigsten Todesursachen dar. Lt. der Todesursachenstatistik starben etwa 331.200 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 231.300 an Krebserkrankungen und 67.000 an Krankheiten des Atmungssystems (Destatis, 2019). Menschen, die an einer oder gleich mehreren chronischen Krankheiten leiden, haben unter anderem mit einer lebenslangen Herausforderung zu kämpfen. Somit ist die Nachfrage nach wirksamen präventiven Maßnahmen enorm hoch, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die die Gesundheits- und Sozialsysteme, da die Behandlung chronischer Erkrankungen grundsätzlich eine intensive, wiederkehrende und langanhaltende Betreuung durch Ärzte und Ärztinnen verschiedener Fachrichtungen erfordert und somit eine erhebliche Belastung für Gesundheits- und Sozialsysteme darstellt. Bereits im Jahr 1986 wurde in Ottawa ein Konzept zur Gesundheitsförderung konzipiert, welches nicht nur die Abwesenheit von Krankheit betrachtet, sondern auch körperliche, seelische und soziale Aspekte mit einbezieht. Darin heißt es: „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können. In diesem Sinne ist die Gesundheit als ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens zu verstehen und nicht als vorrangiges Lebensziel. Gesundheit steht für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit betont wie die körperlichen Fähigkeiten. Die Verantwortung für Gesundheitsförderung liegt deshalb nicht nur bei dem Gesundheitssektor, sondern bei allen Politikbereichen und zielt über die Entwicklung gesünderer Lebensweisen hinaus auf die Förderung von umfassendem Wohlbefinden hin“ (Weltgesundheitsorganisation [WHO], 1986). Kurz gesagt setzt das Konzept bei der Erforschung und Stärkung der Gesundheitsressourcen und den Potenzialen der Menschen sowie auf allen gesellschaftlichen Ebenen an, wobei das Individuum primär für seine Gesundheit und dessen Aufrechterhaltung verantwortlich ist. Das Handlungskonzept der Weltgesundheitsorganisation fasst die wichtigsten Ziele zur Gesundheitsförderung zusammen, die nachfolgend erläutert werden.
1. Entwicklung einer Gesundheitsfördernden Gesamtpolitik
Da die Gesundheitsförderung nicht nur die medizinische und soziale Versorgung tangiert, muss sie in allen Bereichen der Politik auf die Agenda gesetzt werden. Dabei muss die Politik unterschiedliche und sich ergänzende Instrumente einsetzen, unter anderem steuerliche Maßnahmen, Gesetzesinitiativen sowie organisatorische strukturelle Veränderungen.
2. Schaffung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten
Für den sozialökologischen Weg zur Gesundheit wird als Grundlage die enge Verbindung zwischen den Menschen und der Umwelt angesehen. In dem Kontext soll Gesundheitsförderung sichere, anregende und befriedigende Arbeits- und Lebensbedingungen schaffen. Darüber hinaus soll der Schutz der natürlichen und sozialen Umwelt als auch die Erhaltung der natürlichen Ressourcen aufgefasst werden.
3. Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen
Ein wichtiges Merkmal ist die Förderung von Nachbarschaften, Gemeinschaftsaktivitäten von Bürger*innen, Selbsthilfeaktivitäten und Gemeinden im Sinne von Selbstbestimmung und Kontrolle über die eigenen Bestrebungen nach Gesundheit.
4. Entwicklung persönlicher Kompetenzen
Die Persönlichkeit und die sozialen Fähigkeiten des Individuums sollen durch Informationen, Bildung im Bereich der Gesundheit sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen und lebenspraktischer Fertigkeiten unterstützt werden. Dadurch soll das Individuum dazu befähigt werden, die eigene Lebenswelt und Gesundheit zu beeinflussen als wie auch den Lebensalltag insofern zu verändern, dass die Gesundheit dadurch positiv geprägt wird.
5. Neuorientierung der Gesundheitsdienste
Es sollen Versorgungssysteme geschaffen werden, deren Hauptfokus auf die Förderung von Gesundheit ausgerichtet ist, als nur medizinisch-kurative Betreuungsleistungen anzubieten. Dabei ist ein wichtiges Merkmal, dass sich die Gesundheitsdienste an den Belangen der Menschen als ganzheitliche Persönlichkeiten orientiert (vgl. WHO, 1986). Wie sich aus den genannten Punkten ableiten lässt, ist die Gesundheitsförderung ein komplexes soziales und gesundheitspolitisches Konzept und schließt die Optimierung von gesundheitsrelevanten Lebensstilen als auch der Lebensbedingungen ein. Es steht nicht die die Befähigung der Individuen und Gemeinschaften im Mittelpunkt, sondern auch die Gesundheitsförderung ökonomischer, sozialer, ökologischer und kultureller Aspekte. Die Einflussnahme von Politik auf die gesundheitsrelevanten Aspekte über eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik rundet die Ziele ab.
3. Was ist eigentlich Stress?
In erster Linie beschreibt Stress die Existenz eines Ungleichgewichts. Der Körper reagiert auf eine Herausforderung oder aber auch einen Reiz, indem es zu einer körperlichen und psychischen Reaktion kommt. Der Fachausdruck Stress wurde in den 40er Jahren erstmalig von dem österreichischen-kanadischen Arzt und Biochemiker Hans Selye eingeführt (Kaluza, 2012, S. 4). Gesellschaftlich ist der Begriff Stress zumeist negativ geprägt, auch wenn grundsätzlich Stress nicht immer automatisch mit einer negativen Folge verbunden sein muss. Allerdings kann es dazu kommen, dass Stress negative Emotionen wie Angst oder Nervosität hervorruft, wenn dieser nämlich bei dem Individuum bestimmte Tätigkeitsabwicklungen bedroht oder Handlungen einschränkt. Stress kann also mit negativen als auch positiven Assoziationen verknüpft sein. Positiven Stress bezeichnet man als „Eu-Stress“. Dabei zeichnet sich dieser als Herausforderung dar und wirkt motivierend auf das Individuum, um sich aktiv und gestalterisch zu betätigen. Negativer Stress, der auch „Dis-Stress“ bezeichnet wird, wirkt dahingegen gesundheitsbelastend und erweckt negative Gefühle wie Angst und Verzweiflung, bei dem das Resultat ein Vermeidungsverhalten beziehungsweise eine Handlungsvermeidung ist (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2018). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Stress eine vegetativ-hormonelle Reaktion des Organismus ist, der auf unterschiedliche Anforderungen von außen wie Kampf, Flucht etc., und auf Reize wie Gefühle, Gedanken, etc. reagiert. Zusammenhängend damit geht eine Aktivierung der Körpersysteme sowie psychischer Abwehrmechanismen einher. Nach Kaluza (2011, S. 12) wird der Begriff Stress in unterschiedlichen Disziplinen mit je verschiedenartigen Bedeutungen angewendet. Weitestgehend wird der Stressbegriff hinsichtlich der sozioemotionaler Belastungserfahrungen für die körperliche und psychische Gesundheit untersucht.
4. Wissenschaftliche Stresskonzepte
4.1 Die Stress-Ampel
Einführend wird die Stress Ampel vorgestellt, die eine erste Orientierung geben soll. Die Stress-Ampel nach Kaluza stellt ein Modell dar, mit dem drei Ebenen des Stressgeschehens unterschieden werden können (siehe Abbildung 2.1). Die Ebene der Stressoren stellen die behindernden Umstände dar, die von außen auf den Körper einwirken und eine Stressreaktion auslösen. Stressoren können unterteilt werden in physikalische Stressoren wie Lärm, körperliche Stressoren wie Verletzung, Leistungsstressoren wie Zeitdruck und soziale Stressoren wie Trennung. Auf der nächsten Ebene werden die daraus resultierenden körperlichen und psychischen Reaktionen, die Stressreaktionen erfasst. Der Körper antwortet auf die von außen einwirkenden Ereignissen auf körperliche, behaviorale und kognitiv-emotionale Weise. Wenn der Organismus auf körperlicher Ebene reagiert, resultiert darauf eine Energieaktivierung in Form von einer schnelleren Atmung oder einem erhöhten Puls. Ein langanhaltender Zustand der Energieaktivierung kann zu einem Erschöpfungszustand führen und sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken. Die behaviorale Ebene aktiviert das Verhalten eines Individuums und ist somit von Dritten beobachtbar. Das Stressverhalten äußert sich darin, dass sich eine Person beispielsweise hastig, ungeduldig und aggressiv verhält. Die kognitive-emotionale Ebene stellt das Verhalten dar, das von Dritten nicht beobachtbar ist. Dazu gehören die Gedanken und Gefühle, die durch einen behindernden Umstand ausgelöst werden. Um einige aufzuzählen wären diese beispielsweise Nervosität, Unzufriedenheit, Hilflosigkeit und Selbstvorwürfe. Die körperlichen, behavioralen und kognitiv-emotionalen Stressreaktion stehen in einem Wechselverhältnis zueinander, sodass eine Stressreaktion negativ beeinflusst und somit intensiviert werden kann. Auch eine positive Einflussnahme ist möglich, indem Stressreaktionen abgemildert werden können. Als Beispiel kann durch eine Entspannungsübung zum Abbau körperlicher Stressreaktionen parallel auch eine kognitive Entspannung folgen. Die beiden Ebenen der Stressoren und Stressreaktionen stehen durch die mittlere Ebene der persönlichen Stressverstärker in Verbindung zueinander. Zu diesen zählen die individuellen Einstellungen, Bewertungen sowie Motive, die einen Einfluss darauf nehmen, inwiefern und in welchem Maße Stressreaktionen überhaupt erst auftreten. Dies kann eine Person sein, die davon überzeugt ist, selbst unentbehrlich zu sein, die Annahme von Unterstützungsbedarf verweigert und sich unter anderem überarbeitet (Kaluza, 2011, S. 14). Die Stress-Ampel mit ihren unterschiedlichen Ebenen ist von besonderer Bedeutung, da sie einen einführenden Einblick in das Stressgeschehen vermittelt.
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- Quote paper
- Gonca Dag (Author), 2021, Trainingsleitfaden zur Stressbewältigung nach Gert Kaluza, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158888
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