Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von geschlechtergerechter Sprache für Kinder und Jugendliche, da diese bisher kaum Teil der Diskussion und Forschung von geschlechtergerechter Sprache darstellen.
Dabei ist von großem Interesse, wie Heranwachsende die Entwicklung und solche Formulierungen einschätzen und bewerten. Hierzu wurden mit einem qualitativen Forschungsdesign neun Heranwachsende in Einzelinterviews nach ihrer Meinung und Bewertung von geschlechtergerechter Sprache befragt.
Die Ergebnisse geben einen Einblick in die Beurteilung durch Kinder und Jugendliche. Sie befürworten mehrheitlich die Intention und das Ziel von geschlechtergerechter Sprache. Gleichwohl kritisieren sie die Umsetzung. Ebenso wird die Notwendigkeit teilweise hinterfragt. Die befragten Kinder und Jugendlichen präferieren insgesamt eher geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen, um Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen und gleichermaßen sowohl Irritationen als auch Diskriminierungen zu vermeiden. Für einige Kinder stellt die Befragung die erste bewusste Auseinandersetzung mit geschlechtergerechten Formulierungen dar. Daraus ergibt sich die dringende Empfehlung geschlechtergerechte Sprache in der Schule zu behandeln und zu reflektieren.
Die Sprache ist wesentlicher Bestandteil der Kultur der Menschen zur Kommunikation. Der Sprachgebrauch ist als Handlung zu verstehen, sie erzeugt Bilder und Erwartungen in den Köpfen der Menschen. Im Zuge der Diskussion um Gleichberechtigung und der Forderung nach Anti-Diskriminierung, rückt auch gendergerechte Sprache in den Fokus der öffentlichen und privaten Debatten. Meist sind diese politisch aufgeladen und werden emotional geführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sprache als Handlung
- 3. Geschlecht und Sprache
- 3.1. Feministische Linguistik
- 3.2. Das generische Maskulinum
- 3.3. Geschlechtergerechte Sprache
- 3.3.1. Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen
- 3.3.2. Beidnennung
- 3.3.3. Das Gender-Sternchen und der Doppelpunkt
- 3.3.4. Sonstige Formen der geschlechtergerechten Sprache
- 3.4. Effekte von geschlechtergerechter Sprache
- 3.5. Kritik an geschlechtergerechter Sprache
- 4. Geschlechtergerechte Didaktik
- 4.1. Doing Gender in der Schule
- 4.2. Geschlechtergerechte Didaktik des Sprechens in der Schule
- 5. Zwischenfazit
- 6. Untersuchungsidee und Methode
- 6.1. Untersuchungsdesign
- 6.1.1. Auswertungsmethode
- 6.1.2. Erhebungsmethode
- 6.2. Zielsetzung und Durchführung der Untersuchung
- 6.1. Untersuchungsdesign
- 7. Auswertung der Interviews
- 7.1. Erstes Interview
- 7.2. Zweites Interview
- 7.3. Drittes Interview
- 7.4. Viertes Interview
- 7.5. Fünftes Interview
- 7.6. Sechstes Interview
- 7.7. Siebtes Interview
- 7.8. Achtes Interview
- 7.9. Neuntes Interview
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung geschlechtergerechter Sprache, insbesondere des Gender-Sternchens, für Kinder und Jugendliche. Ziel ist es, die Wahrnehmung und Bewertung dieser Sprachform durch Heranwachsende zu erforschen und zu verstehen. Die Arbeit basiert auf qualitativen Interviews mit neun Jugendlichen.
- Wahrnehmung und Bewertung des Gender-Sternchens durch Jugendliche
- Verständlichkeit und Lesbarkeit geschlechtergerechter Sprache
- Relevanz und Repräsentation von Gender-Aspekten in der Sprache
- Nutzung und Gewöhnung an geschlechtergerechte Sprache
- Alternativen zu geschlechtergerechter Sprache und deren Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der geschlechtergerechten Sprache und deren Relevanz im Kontext von Gleichberechtigung ein. Es wird die Forschungslücke bezüglich der Perspektive von Kindern und Jugendlichen hervorgehoben und die Forschungsfrage der Arbeit formuliert, welche die Meinungen und Bewertungen von Jugendlichen zu geschlechtergerechter Sprache ermitteln will. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Perspektive für die gesellschaftliche Diskussion um inklusive Sprachformen.
2. Sprache als Handlung: Dieses Kapitel beleuchtet Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als Handlung, die soziale Beziehungen und gesellschaftliche Werte widerspiegelt. Es wird der grundlegende Zusammenhang zwischen Sprache, sozialer Konstruktion von Geschlecht und der Notwendigkeit einer inklusiven Sprache etabliert. Hier wird die Basis für das Verständnis der Bedeutung geschlechtergerechter Sprache gelegt.
3. Geschlecht und Sprache: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die feministische Linguistik und deren Kritik am generischen Maskulinum. Es werden verschiedene Formen geschlechtergerechter Sprache, darunter das Gender-Sternchen, die Beidnennung und geschlechtsneutrale Formulierungen, detailliert beschrieben und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert. Der Abschnitt analysiert zudem die Effekte und die Kritik an geschlechtergerechter Sprache.
4. Geschlechtergerechte Didaktik: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung geschlechtergerechter Sprache im schulischen Kontext. Es thematisiert "Doing Gender" im schulischen Umfeld und diskutiert mögliche didaktische Ansätze, um geschlechtergerechte Sprache im Unterricht zu fördern und zu etablieren. Der Fokus liegt auf der Integration des Themas in den Sprachunterricht und der Sensibilisierung von Schüler*innen.
6. Untersuchungsidee und Methode: Dieses Kapitel beschreibt das Forschungsdesign, die Erhebungsmethode (qualitative Interviews) und die Auswertungsmethode der Studie. Es werden die methodischen Entscheidungen begründet und die Stichprobenbeschreibung erläutert, um die Transparenz und die Nachvollziehbarkeit der Untersuchung zu gewährleisten. Die gewählte Methode ist für die Erforschung der subjektiven Perspektiven der befragten Jugendlichen besonders geeignet.
Schlüsselwörter
Geschlechtergerechte Sprache, Gender-Sternchen, Jugendliche, Kinder, Feministische Linguistik, Qualitative Forschung, Interview, Inklusion, Exklusion, Sprachwandel, Sprachkritik, Didaktik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Geschlechtergerechte Sprache bei Jugendlichen
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Wahrnehmung und Bewertung geschlechtergerechter Sprache, insbesondere des Gender-Sternchens, bei Kindern und Jugendlichen. Sie basiert auf qualitativen Interviews mit neun Jugendlichen und erforscht deren Meinungen und Bewertungen zu diesem Thema.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Wahrnehmung und Bewertung des Gender-Sternchens durch Jugendliche, die Verständlichkeit und Lesbarkeit geschlechtergerechter Sprache, die Relevanz und Repräsentation von Gender-Aspekten in der Sprache, die Nutzung und Gewöhnung an geschlechtergerechte Sprache sowie Alternativen zu geschlechtergerechter Sprache und deren Akzeptanz.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Sprache als Handlung, Geschlecht und Sprache (inkl. feministischer Linguistik, generischem Maskulinum und verschiedenen Formen geschlechtergerechter Sprache), Geschlechtergerechte Didaktik, Zwischenfazit, Untersuchungsidee und Methode (inkl. Forschungsdesign und -methoden) und Auswertung der Interviews (neun Einzelinterviews).
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit verwendet qualitative Interviews als Erhebungsmethode. Die Auswertung der Interviews erfolgte nach einer detailliert beschriebenen Methode, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Die gewählte Methode eignet sich besonders zur Erforschung der subjektiven Perspektiven der befragten Jugendlichen.
Welche Themen werden im Kapitel "Geschlecht und Sprache" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über feministische Linguistik, Kritik am generischen Maskulinum und verschiedene Formen geschlechtergerechter Sprache (Gender-Sternchen, Beidnennung, geschlechtsneutrale Formulierungen). Es werden Vor- und Nachteile der verschiedenen Formen diskutiert, sowie die Effekte und Kritik an geschlechtergerechter Sprache analysiert.
Was ist der Fokus des Kapitels "Geschlechtergerechte Didaktik"?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung geschlechtergerechter Sprache im schulischen Kontext, "Doing Gender" in der Schule und didaktischen Ansätzen zur Förderung geschlechtergerechter Sprache im Unterricht. Der Fokus liegt auf der Integration des Themas in den Sprachunterricht und der Sensibilisierung von Schüler*innen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geschlechtergerechte Sprache, Gender-Sternchen, Jugendliche, Kinder, Feministische Linguistik, Qualitative Forschung, Interview, Inklusion, Exklusion, Sprachwandel, Sprachkritik, Didaktik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Wahrnehmung und Bewertung geschlechtergerechter Sprache, insbesondere des Gender-Sternchens, durch Heranwachsende zu erforschen und zu verstehen. Das Ziel ist es, die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in die gesellschaftliche Diskussion um inklusive Sprachformen einzubringen.
- Quote paper
- Lisa-Marie Osterhaus (Author), 2021, Bedeutung von Gender-Sternchen für Kinder und Jugendliche. Heranwachsende und Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158219