Diese Arbeit handelt von der Permanenz des menschlichen Lebens bei Hans Jonas und Nicolai Hartmanns Prinzip der Fernstenliebe.
Allen bisherigen Tugendsystemen war noch bis in die jüngste Gegenwart gemeinsam, dass sich ihre Postulate überwiegend auf die Gegenwart bezogen, bzw. auf den Nächsten in der konkreten Wortbedeutung, und weniger auf die Zukunft oder auf zukünftige
Generationen. Durch den fulminanten Siegeszug der Technologie hat sich diese Situation jedoch fundamental verändert. Erstmals ist es dem Menschen möglich, sich selbst auszulöschen bzw. den Planeten Erde so weit zu zerstören, dass menschliches und tierisches Leben kaum mehr möglich sein wird.
Aufgrund dieser Situation fordern auch Philosophen zunehmend eine Erweiterung bisheriger Tugendspiegel beziehungsweise eine neue Ethik. Zu den großen Denkern, die sich einer zukunftsorientierten Perspektive verpflichtet fühlen, gehören Nicolai Hartmann und in ganz besonderer Weise Hans Jonas – ersterer in Bezug auf das Konstrukt der Fernstenliebe und letztere hinsichtlich des Prinzips der Verantwortung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Altruismus-Spektrum bei Nicolai Hartmann
- Fernstenliebe
- Postulate des Prinzips der Verantwortung bei Hans Jonas
- Die Notwendigkeit einer neuen Ethik
- Basale Axiome
- Eckpunkte einer zukunftsbezogenen Verantwortungsübernahme
- Die Umkehrung des kantschen Diktums: Du kannst, denn du sollst!
- Parallelen zwischen den Ansätzen von Hartmann und Jonas
- Der,,Nahe\" als Ziel altruistischer Strebungen
- Konzentration auf den typisierten bzw. idealen Menschen
- Verantwortungszuschreibung an die Lebenden
- Diskrepanzen zwischen den Ansätzen von Hartmann und Jonas
- Systematisierung versus Aufforderung zum Handeln
- Verantwortungsübernahme durch Künstler einerseits, Politiker andererseits
- Annahme eines Schöpfergottes versus fehlende transzendentale Verankerung
- Lösungswege
- Kritisches Fazit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern das von Hans Jonas entwickelte Prinzip der Verantwortung und Nicolai Hartmanns Konzept der Fernstenliebe übereinstimmen und voneinander abweichen. Dabei werden die jeweiligen philosophischen Konzepte, die Notwendigkeit einer neuen Ethik und die Herausforderungen durch den technologischen Fortschritt beleuchtet.
- Das Altruismus-Spektrum bei Nicolai Hartmann
- Die Fernstenliebe und ihre Bedeutung für zukünftige Generationen
- Das Prinzip der Verantwortung bei Hans Jonas
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ansätzen von Hartmann und Jonas
- Die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Ethik im Angesicht des technologischen Fortschritts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die aktuelle Situation der technologischen Zivilisation, die eine Neuausrichtung der Ethik erfordert. Kapitel 2 beleuchtet das Altruismus-Spektrum bei Nicolai Hartmann, wobei die verschiedenen Formen der Liebe, insbesondere die Fernstenliebe, vorgestellt werden. Kapitel 3 befasst sich mit der Fernstenliebe im Detail und erläutert ihre Bedeutung für zukünftige Generationen. Kapitel 4 präsentiert die Postulate des Prinzips der Verantwortung bei Hans Jonas, einschließlich der Notwendigkeit einer neuen Ethik und der Bedeutung von zukunftsbezogener Verantwortungsübernahme. Kapitel 5 untersucht die Parallelen zwischen den Ansätzen von Hartmann und Jonas, während Kapitel 6 die Diskrepanzen zwischen den beiden Konzepten beleuchtet. Das kritische Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung der beiden Konzepte für die Zukunft.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe der Fernstenliebe, des Prinzips der Verantwortung, der zukunftsorientierten Ethik, des technologischen Fortschritts, der anthropologischen Herausforderungen, der ökologischen und soziokulturellen Folgen sowie der ethischen Verantwortung für zukünftige Generationen.
- Quote paper
- Gabriele Bensberg (Author), 2021, Permanenz menschliches Leben bei Hans Jonas und Nicolai Hartmanns Prinzip der Fernstenliebe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158205