Dieses Zitat komprimiert eine Grundeigenschaft von Imperien, Großmächten, Weltmächten und Hegemonialmächten auf einen zeitlichen Horizont und verdeutlicht so deren Aufstieg und Niedergang. Diese politischen Gebilde sind teils diffuse, teils noch nicht genauer definierte Begriffe der Weltgeschichte (Punkt 2 soll dazu dienen, den Begriff des Imperiums für diese Arbeit zu definieren), welche letztlich alle eines gemeinsam haben – sie beschreiben die Vormachtstellung einer einzigen Nation bzw. Landes über einen bestimmten Teil der Welt. Zwar gab es in der Geschichte der Menschheit Länder, die nahezu die damals bekannte Welt beherrschten, doch war es aufgrund der technischen Entwicklung jener Zeit nicht möglich die ganze – uns heute bekannte Welt – zu beherrschen. Dies ist vor allem der trivialen Tatsache geschuldet, dass diese dominierenden Länder gar nicht wussten, dass es noch weitere Landstriche auf der Erde gab, die man beherrschen konnte.
Da es im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion – um ein zeitgeschichtliches Beispiel zu nehmen – und des damit verbundenen Endes des Ost-West-Konflikts zu einer sprunghaften Ausdehnung der „Macht“ bzw. des Einflusses der USA gekommen ist, erscheint es heute sinnvoll, die Frage nach Aufstieg und Verfall von Imperien zu diskutieren. Es gibt dahingehend schon diverse Studien, die eben diese Prozesse anhand von historischen Beispielen beleuchten. In dieser Hausarbeit, welche im Rahmen des Blockoberseminars „Aufstieg und Niedergang von Imperien“ entstand, wird ein Beispiel für solch ein (angebliches) Imperium näher betrachtet werden, welches vor allem das 19. Jahrhundert geprägt hat – das Britische Imperium. Es gilt anhand dieses Fallbeispiels nachzuweisen, inwieweit politische, wirtschaftliche und militärische Faktoren – welche meist ineinander verwoben waren und daher nur schwer getrennt zu betrachten sind – Einfluss auf den Aufstieg Großbritanniens zum „Empire“ hatten und welche Faktoren letztlich zum Niedergang desselben führten. Diese nähere Betrachtung der unterschiedlichen Faktoren dient schließlich zur Beantwortung der für diese Arbeit zutreffenden Leitfrage: War das Britische Empire wahrlich ein Imperium? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
- Einleitung
- Was ist ein Imperium? – Merkmale und Definition
- ,,Pax Britannica“ – die Welt unter dem „Union Jack"
- Das wirtschaftliche Empire
- Das militärische Empire
- Das politische Empire
- Drei-Ebenen-Zyklus des Britischen Empire
- Schlussbetrachtung – „British Empire“ wahrlich ein Imperium?
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Britischen Empire im 19. Jahrhundert, genauer gesagt im Zeitraum von 1815 bis 1914, der als „Pax Britannica“ bezeichnet wird. Ziel ist es, die Faktoren zu analysieren, die zum Aufstieg Großbritanniens zum „Empire“ führten und welche Faktoren letztlich zum Niedergang desselben beitrugen. Dabei werden die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Aspekte des Britischen Empires beleuchtet, die sich gegenseitig beeinflussten und daher nur schwer voneinander zu trennen sind.
- Die Definition des Begriffs „Imperium“
- Die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Faktoren des Britischen Empires
- Der Aufstieg und Niedergang des Britischen Empires im Kontext der „Pax Britannica“
- Die Entwicklung eines „Drei-Ebenen-Zyklus“ des Britischen Empires
- Die Frage, ob das Britische Empire tatsächlich ein Imperium war
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Aufstieg und Niedergang von Imperien“ ein und stellt die Relevanz der Thematik im Kontext der heutigen Weltordnung dar. Sie erläutert die Bedeutung des Britischen Empires im 19. Jahrhundert und die Leitfrage der Arbeit: War das Britische Empire wahrlich ein Imperium?
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs „Imperium“. Es werden verschiedene Merkmale und Definitionen von Imperien vorgestellt und diskutiert, um einen klaren Rahmen für die Analyse des Britischen Empires zu schaffen.
Kapitel 3 beleuchtet die „Pax Britannica“ und die Welt unter dem „Union Jack“. Es werden die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Aspekte des Britischen Empires im Detail dargestellt. Die wirtschaftliche Dominanz Großbritanniens wird anhand von Statistiken und Beispielen verdeutlicht, die militärische Macht des Empires wird anhand der Entwicklung der britischen Flotte und der Kolonialkriege beschrieben, und die politische Organisation des Empires wird anhand der verschiedenen Formen der Kolonialverwaltung und der internationalen Beziehungen Großbritanniens erläutert.
Kapitel 4 entwickelt ein Modell eines „Drei-Ebenen-Zyklus“ des Britischen Empires. Dieses Modell versucht, die Phasen des Aufstiegs, Höhepunkts und Niedergangs des Empires mit den drei zuvor genannten Faktoren (wirtschaftlich, militärisch, politisch) zu verbinden. Es wird gezeigt, wie sich diese Faktoren gegenseitig beeinflussten und wie sie letztlich zum Aufstieg und Niedergang des Britischen Empires beitrugen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Britische Empire, die Pax Britannica, den Aufstieg und Niedergang von Imperien, die wirtschaftliche, militärische und politische Macht, die Kolonialisierung, die Industrialisierung, die internationale Beziehungen und die Frage nach der Definition eines Imperiums. Die Arbeit analysiert die Faktoren, die zum Aufstieg Großbritanniens zum „Empire“ führten und welche Faktoren letztlich zum Niedergang desselben beitrugen. Dabei werden die verschiedenen Aspekte des Britischen Empires im Detail beleuchtet und in einem zeitlichen Zyklus dargestellt, um die Frage zu beantworten, ob das Britische Empire tatsächlich ein Imperium war.
- Quote paper
- René Cremer (Author), 2008, „Pax Britannica“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115735