In der folgenden Untersuchung wird die Mode in Hinblick ihrer Eignung zur Geschlechterneutralität thematisiert. Dazu wird das Wesen der Mode anhand ihrer historischen Entwicklungen analysiert und der damit verbundene gesellschaftliche Zusammenhang aufgezeigt. Dadurch werden Parallelen zu jüngeren Bewegungen in der Mode wie der "Unisexkleidung" zu erkennen sein.
Seit Anbeginn der Zeit ist die Thematik der Geschlechter ein reichlich diskutiertes Thema. Zahlreiche literarische Quellen befassen sich mit den ungleichen Machtverhältnissen der Geschlechter. Alte Konstrukte, wie die Binarität, werden hinterfragt und durch neue Lebensformen erweitert. Der Megatrend "Gender Shift" des Zukunftsinstitutes im Jahr 2015 signalisiert die Prägnanz der Diskussion und Notwendigkeit der Akzeptanz neuer Lebensformen.
Es wird zu zeigen sein, dass der Gedanke von Genderneutralität nicht mit Mode zu vereinbaren ist, und somit Modetrends, die das beinhalten, nichtig sind. Diese Behauptung gründet sich auf der Grundlage ausgewählter literarischer Quellen der letzten Jahrzehnte. Eine dieser zugrundeliegenden Abhandlungen stammt von der US-Amerikanischen Schriftstellerin Judith Butler, die sich in ihrer Veröffentlichung "Das Unbehagen der Geschlechter", im Englischen "Gender Trouble", mit der Wahrnehmung der Geschlechterrollen auseinandersetzt und deren Perzeption kritisch hinterfragt. Dazu bietet sie Denkanstöße bezüglich der vorherrschenden Binarität und des biologischen Geschlechts.
Diese Thematik wird auch von Barbara Vinken in ihrem Werk "Angezogen: Das Geheimnis der Mode" aufgegriffen. Sie stellt darin den Wandel der Mode dar und beschreibt, nach welchem System sich die Trends der Mode in der Gesellschaft verankern. Aufgrund dieser und weiterer Literaturquellen soll die Hinderlichkeit der Mode in Bezug zur geschlechterneutralen Wahrnehmung bewiesen werden. Mithilfe der vorhandenen Ergebnisse soll die daraus resultierende Erfolglosigkeit von geschlechtsneutralen Modetrends skizziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Einführung in Geschlecht und Geschlechtsidentität
- 2. Mode als Hürde der Genderneutralität
- 2.1 Das Wesen der Mode als Hinderung einer geschlechtlichen Gleichheit
- 2.2 Die Konditionierte Wahrnehmung der Mode
- 3. Wie unisex ist Unisex?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Eignung von Mode zur Geschlechterneutralität. Analysiert wird das Wesen der Mode anhand historischer Entwicklungen und deren gesellschaftlichen Kontext, um Parallelen zu modernen Unisex-Trends aufzuzeigen. Ziel ist es zu belegen, dass der Gedanke der Genderneutralität nicht mit Mode vereinbar ist.
- Geschlecht und Geschlechtsidentität: Definition und Abgrenzung biologischer und sozialer Geschlechter.
- Mode als gesellschaftliches Konstrukt: Analyse der historischen Entwicklung und der Verankerung von Modetrends in der Gesellschaft.
- Die Rolle der Mode bei der Aufrechterhaltung von Geschlechterstereotypen.
- Kritik an Unisex-Mode: Untersuchung der Effektivität von Unisex-Mode im Hinblick auf Genderneutralität.
- Der Wandel von einer binären Geschlechterordnung hin zu Pluralismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Mode und ihrer Eignung zur Geschlechterneutralität ein. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Methode, basierend auf ausgewählten literarischen Quellen wie Judith Butlers "Das Unbehagen der Geschlechter" und Barbara Vinkens "Angezogen: Das Geheimnis der Mode". Die Einleitung betont den gesellschaftlichen Wandel und die zunehmende Akzeptanz neuer Lebensformen im Kontext des "Gender Shift" und stellt die zentrale These auf, dass Genderneutralität und Mode unvereinbar sind.
1. Einführung in Geschlecht und Geschlechtsidentität: Dieses Kapitel definiert und differenziert die Begriffe Geschlecht und Geschlechtsidentität. Es beleuchtet den historischen Wandel des Geschlechterverständnisses vom monistischen Modell bis hin zum heutigen Pluralismus. Der Unterschied zwischen biologischem Geschlecht ("sex") und Geschlechtsidentität ("gender") wird anhand der Arbeiten von John Money und John Hampson erläutert, wobei die "kulturelle Konstruktion" der Geschlechtsidentität nach Butler hervorgehoben wird. Das Kapitel betont die Komplexität und das Spektrum von Geschlecht und Identität, die über eine einfache binäre Einteilung hinausgehen.
2. Mode als Hürde der Genderneutralität: Dieses Kapitel analysiert die Mode als Hindernis für Genderneutralität. Es untersucht das Wesen der Mode und ihre historische Entwicklung, um aufzuzeigen, wie sie gesellschaftliche Geschlechterrollen und -stereotypen verstärkt. Die Konditionierung der Wahrnehmung durch Mode wird beleuchtet, und es wird argumentiert, dass selbst vermeintlich genderneutrale Modetrends letztendlich geschlechtliche Codes reproduzieren und somit die angestrebte Gleichbehandlung nicht erreichen. Die Kapitelteile befassen sich mit der Wirkungsweise von Mode und deren Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlechtern.
3. Wie unisex ist Unisex?: Dieses Kapitel befasst sich kritisch mit dem Konzept der Unisex-Mode und hinterfragt, inwieweit diese tatsächlich geschlechterneutral ist. Es analysiert die bestehenden Markttrends und untersucht, ob und wie Unisex-Mode tatsächlich Geschlechterstereotypen aufbricht oder ob sie diese auf subtile Weise reproduziert und letztendlich den Anschein von Gleichheit erweckt, ohne die zugrundeliegenden Ungleichheiten zu beseitigen.
Schlüsselwörter
Genderneutralität, Mode, Geschlechtsidentität, Unisex, Geschlechterrollen, Geschlechterstereotypen, binäre Geschlechterordnung, Pluralismus, Judith Butler, Barbara Vinken, gesellschaftlicher Wandel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Mode und Genderneutralität"
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob Mode zur Geschlechterneutralität beitragen kann. Sie analysiert die Mode historisch und im gesellschaftlichen Kontext, um Parallelen zu modernen Unisex-Trends aufzuzeigen und die These zu belegen, dass Genderneutralität und Mode unvereinbar sind.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung von Geschlecht und Geschlechtsidentität, die Mode als gesellschaftliches Konstrukt, die Rolle der Mode bei der Aufrechterhaltung von Geschlechterstereotypen, eine Kritik an Unisex-Mode und den Wandel von einer binären Geschlechterordnung hin zu Pluralismus.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse literarischer Quellen wie Judith Butlers "Das Unbehagen der Geschlechter" und Barbara Vinkens "Angezogen: Das Geheimnis der Mode". Sie untersucht historische Entwicklungen und moderne Markttrends, um die Wirkungsweise von Mode und ihren Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlechtern zu beleuchten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Einführung in Geschlecht und Geschlechtsidentität, ein Kapitel zur Mode als Hürde der Genderneutralität, ein Kapitel zur kritischen Auseinandersetzung mit Unisex-Mode ("Wie unisex ist Unisex?") und ein Fazit.
Welche Kernaussage vertritt die Arbeit?
Die Arbeit vertritt die Kernaussage, dass Genderneutralität und Mode unvereinbar sind. Sie argumentiert, dass selbst vermeintlich genderneutrale Modetrends letztendlich geschlechtliche Codes reproduzieren und somit die angestrebte Gleichbehandlung nicht erreichen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Genderneutralität, Mode, Geschlechtsidentität, Unisex, Geschlechterrollen, Geschlechterstereotypen, binäre Geschlechterordnung, Pluralismus, Judith Butler und Barbara Vinken.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Werke von Judith Butler ("Das Unbehagen der Geschlechter") und Barbara Vinken ("Angezogen: Das Geheimnis der Mode"), sowie auf die Arbeiten von John Money und John Hampson.
Wie wird der Begriff "Unisex" behandelt?
Das Kapitel "Wie unisex ist Unisex?" hinterfragt kritisch, inwieweit Unisex-Mode tatsächlich geschlechterneutral ist und analysiert, ob und wie sie Geschlechterstereotypen aufbricht oder subtil reproduziert.
Wie wird der Wandel des Geschlechterverständnisses dargestellt?
Die Arbeit beschreibt den historischen Wandel des Geschlechterverständnisses vom monistischen Modell bis hin zum heutigen Pluralismus und erläutert den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht ("sex") und Geschlechtsidentität ("gender").
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- Alina Heß (Author), 2021, Die Mode als Hürde der Genderneutralität. Wie unisex ist Unisex?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1157355