Die folgende Einsendeaufgabe aus dem Bereich Wirtschaftspsychologie umfasst im ersten Teil das HAPA Modell (Health Action Process Modell) und seine Anwendung. Im zweiten Teil wird auf die Einstellungsmessung eingegangen. Der dritte Teil befasst sich mit der Definition und der Messung von Organisationsklima sowie den Auswirkungen auf die Organisationsmitglieder.
Inhaltsverzeichnis
Glossar
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1.0 Teilaufgabe
1.1 Das HAPA Modell und die Anwendung
2.0 Teilaufgabe
2.1 Messung der Einstellung
3.0 Teilaufgabe
3.1 Definition von Organisationsklima
3.2 Organisationsklima messen
3.3 Auswirkungen auf die Organisationsmitglieder
4.0 Literaturverzeichnis
Internetquellen
Glossar
Metakognitiv (Metakognition) = Auseinandersetzung mit den eigenen kognitiven Prozessen, wie den Gedanken, Meinungen, Einstellungen, der Aufmerksamkeit oder Kreativität. Dies umfasst das eigene Wissen sowie die Kontrolle über die eigene Kognition.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Health Action Process Approach
Abbildung 2: Explizite vs. Implizite Einstellungsmessung
Abbildung 3: Fragebogen zur Messung des Organisationsklimas
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Nah- und Fernziele der Rauchentwöhnung
1.0 Teilaufgabe
1.1 Das HAPA Modell und die Anwendung
Das folgende Gesundheitsmodell wird anhand des vorgegebenen Beispiels “Raucher Entwöhnung“ erklärt. Das Health Action Process Modell auch HAPA genannt, ist ein sozial-kognitiv Prozessmodell des Gesundheitsverhaltens. Dieses Modell ist eine Erweiterung und Integration bestehender Gesundheitsmodelle und versucht komplexe Mechanismen der Verhaltensänderung darzustellen. Im Bezug dessen werden nur Variablen verwendet, die für das Gesundheitsverhalten relevant sind. Der Verlauf einer Verhaltensänderung ist in die Motivationsphase und in die Volitionsphase gegliedert.1 Das Modell hat zwei Grundprinzipien. Das erste Prinzip sagt aus, dass die nächste Stufe in diesem Modell erst erreicht werden kann, wenn die vorherige Stufe durchlaufen wurde. Des Weiteren können für das Überwechseln in die nächste Stufe verschiedene Variablen verantwortlich sein.2 Das HAPA Modell ist wie folgt aufgebaut und wird im anschließenden Text erläutert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Health Action Process Approach (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schwarzer (2004))
Zu der Motivationsphase gehört die Bildung einer Intention oder auch Zielsetzung genannt, um ein Risikoverhalten zu unterbinden oder ein Gesundheitsverhalten zu beginnen. Die drei kognitiv-affektiven Variablen, wie die Selbstwirksamkeitserwartung, Handlungsergebniserwartung sowie Risikowahrnehmung beeinflussen die Intentionsbildung in der nicht-intentionalen Phase. In dieser Phase werden Personen auch als Unmotivierte bezeichnet.3 Am Beispiel der Rauchentwöhnung wird die rauchende Person nicht ohne Grund aufhören zu rauchen, es ist keine Motivation zum Aufhören vorhanden.
Der Grundstein in der Motivationsphase setzt die Wahrnehmung des Risikos für die Intentionsbildung voraus. Die Risikowahrnehmung wird als Erwartung verstanden, die durch Verwundbarkeit in Bezug auf eine gesundheitliche Gefahr sowie der empfundene Schweregrad wahrgenommen wird.4 In Folge der Verwundbarkeit stellen die Personen einen Zusammenhang zwischen der Situation, in diesem Fall das Rauchen und dem daraus folgenden Ergebnis her. Das zukünftige Ergebnis des Rauchens könnte durch die Einschätzung der eigenen Anfälligkeit erkennt werden. Im Bezug dessen kann das Rauchen von der Person als Risiko angesehen werden für z.B. die Erkrankung an Lungenkrebs oder einem Herzinfarkt. Zu dieser Einschätzung kann die Person gelangen nachdem z.B. eine Dokumentation über das Rauchen angesehen wurde oder ein Angehöriger einen Herzinfarkt aufgrund des Rauchens erlitt. Des Weiteren muss auf Grundlage der Verwundbarkeit, der Schweregrad zwischen dem Ergebnis und seinen Folgen identifiziert werden. Das Ergebnis des weiteren Rauchens, wäre mit den Folgen z.B. früher Tod, Lungenkrebs und Herzinfarkt usw. verbunden. Aus diesem Kontext könnte die Person den Entschluss fassen „Durch Lungenkrebs oder einen Herzinfarkt könnte ich nicht mehr intensiv meinem Hobby Sport nachgehen und mein Leben könnte schneller vorbei sein. “ Insgesamt ergibt sich daraus das persönliche Risikoeinschätzung einer Person, die in Bezug auf das Rauchen so lauten könnte: „Ich habe Angst vor den Folgen des Rauchens dieser ungesunden Verhaltensweise“.5 Allerdings reicht für die Intentionsbildung nicht nur die Risikowahrnehmung aus.6
Ein weitere wichtige Variable in der Intentionsbildung ist die HandlungsErgebnis-Erwartung. Diese wird nochmal in positive und negative Erwartung unterteilt, in dem Fall kann es als Vor-und Nachteile für die Initiierung und Aufrechterhaltung einer Verhaltensänderung aufgefasst werden.7 Die Intentionsbildung wird durch die Entscheidungsbalance positiver und negativer Erwartungen begünstigt. Es müssen der Person Verhaltensweisen bewusst sein, die ggf. dazu in der Lage sind, das gewünschte Ergebnis zu erreichen bzw. Bedrohungen zu reduzieren. Bei einer Rauchentwöhnung wäre eine überwiegende positive Handlung-Ergebnis-Erwartung von Vorteil. So kann die Person, die mit Rauchen aufhören möchte, alles Positive, wie z.B. „Wenn ich aufhöre zu rauchen, dann habe ich eine bessere Ausdauer und ich bekomme wieder besser Luft“ und negativ, wie z.B. „Wenn ich aufhöre zu rauchen, gehe ich weniger an die frische Luft“ auf einem Zettel gegenüber aufschreiben und gegeneinander abwägen. Sobald die Person in eine positive HandlungsErgebnis-Erwartung kommt, kann zu der nächsten Variable übergegangen werden.8
Die letzte wichtige Variable im Bezug zu Intentionsbildung ist die Selbstwirksamkeitserwartung. Personen müssen davon überzeugt sein auf Grundlage der eigenen Kompetenzen bestimmte Verhaltensweisen auszuführen bzw. auch durch Barrieren, schwierige Ziele erreichen zu können. In Bezug auf die Rauchentwöhnung sollte die Person von sich überzeugt sein, dies zu schaffen, unabhängig davon wie schwer es sein wird.
Nachdem die Variablen zur Intentionsbildung geklärt sind und die Person eine Zielsetzung gefasst hat, wie z.B. Ich werde mit dem Rauchen aufhören, endet die Motivationsphase. Auf dieser Grundlage kann in die Volitionsphase übergeleitet werden. Volition bezeichnet die Fähigkeiten, Vorstellungen in gezieltes Handeln umzusetzen aus denen Resultate entstehen, kurz wird es auch als Umsetzungskompetenz oder Willenskraft bezeichnet.9 Dort befindet sich die Person in der intentionalen Phase.10 In dieser Phase des HAPA-Modells findet die Umsetzung der Zielsetzung in gesundheitsbezogenes Handeln statt. Die Erreichung der Verhaltensänderung ist an eine Reihe aufeinander folgender Prozesse geknüpft. In der präaktionalen Phase sind die Planung und die Initiative elementar und in der aktionalen Phase ist die Handlungsausführung sowie die Aufrechterhaltung verankert. Zum Schluss beinhaltet die postaktionale Phase, die Wiederherstellung sowie Disengagement bei Misserfolg.
Zu Beginn wird in der präaktionalen Phase das beabsichtigte Verhalten geplant und vorbereitet. Damit die Person das Rauchen aufhören kann, kann ihre Vorbereitung mit dem Wegwerfen aller Feuerzeuge und Zigaretten beginnen. Sobald dies erfolgt ist, kann die Person einen konkreten Plan aufstellen und sich einen Vorsatz bilden, wie, wann und unter welchen Bedingungen soll die Rauchentwöhnung realisiert werden. In Bezug darauf könnte ein möglicher Vorsatz wie folgt lauten: “Ich werde nach dem kommenden Wochenende alle meine Zigaretten wegwerfen und ab diesem Zeitpunkt aufhören zu rauchen, da es meine Gesundheit negativ beeinflusst.“ Angemessene Gelegenheiten bzw. auch mögliche Schwierigkeiten sollen an bestimmte Verhaltensregeln gebunden werden, dass bei einem Verlangen nach einer Zigarette, eine befriedigende Alternative vorhanden ist, wie z.B. Schokolade oder Kauf eines Luxusartikel.11 Um eine genaue Planung zu haben ist es in dieser Phase wichtig, die Selbstwirksamkeit zu beachten, um langfristigen Erfolg mit der Verhaltensänderung zu haben.
Im Anschluss folgt die aktionale Phase, bei der die Handlung aus dem Unterlassen des Risikoverhaltens bzw. das Ausführen des Gesundheitsverhaltens besteht. Eine Gewohnheit oder etwas Reizvolles, wie beispielsweise das Rauchen zu unterlassen, erfordert eine aktive Bewältigung mit der nötigen Volitionsstärke.12 Für eine Handlung wird eine ständige Handlungsausführungskontrolle veranlasst, um die Handlung und die Intention gegen konkurrierende Intentionen abzugrenzen.13 Eine konkurrierende Intention kann bei der Rauch-Entwöhnung, die Gewichtsabnahme sein. Um nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren ist eine metakognitive Abschirm - und Durchhaltetendenz wesentlich. Dies beinhaltet den Belohnungsaufschub, der bei
der Rauchentwöhnung auf eine Zigarette im jetzigen Moment zu verzichten und dafür sich in Zukunft einer besseren Gesundheit zu erfreuen, bedeutet. Des Weiteren sollte die Person die Rauchentwöhnung als Fernziel ansehen und dieses hierarchisch in Nahziele unterteilen, da stets eine Aufmerksamkeits- und Emotionsregulation erforderlich ist.14 Hier ein Bespielaufbau für Nahziele, bei der Rauch Entwöhnung:
Tabelle 1: Nah- und Fernziele der Rauchentwöhnung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ebenfalls spielt Selbstwirksamkeitserwartung in dieser Phase eine bedeutende Rolle, da diese Anstrengung, Ausdauer und den Umgang mit Schwierigkeiten bei der Rauchentwöhnung positiv beeinflusst.15
Abschließend erfolgt die postaktionale Phase, dort wird der Erfolg oder Misserfolg aufgeführt und anhand der zuvor ausgeführten Handlung sowie die Zuschreibung von Ursachen bewertet. Die Volitionsstärke kann bei Erfolg gestärkt werden und bei Misserfolg kann diese verringert werden. Ist die RauchEntwöhnung misslungen, kann diese zwei Ursachen haben. Zum einen kann die Rauchentwöhnung gescheitert sein, da die Fähigkeiten bzw. die Intention nicht so ausgeprägt war, dies hat allerdings auch einen negativen Einfluss auf die Volitionsstärke. Zum anderen kann die Rauchentwöhnung durch äußere Einflüsse gescheitert sein, wie z.B. durch einen großen Rückschlag im Leben, wie die Scheidung oder Tod eines Partners. Wurde der Misserfolg durch äußere Einflüsse begünstigt, besteht die Möglichkeit eines zweiten Versuches bei der Person. Bei einer erfolgreichen Rauchentwöhnung, die auf die eigenen Fähigkeiten zugeschrieben werden kann, kann mit einer bestärkten Selbstwirksamkeitserwartung und mit einer bestärkten Volitionsstärke gerechnet werden.
[...]
1 Vgl. Vollmann / Weber (2005), S.444
2 Vgl. Lippke / Schüz (2018), S. 6
3 Vgl. Schwarze / Fleig (2014), S. 5
4 Vgl. Faltenmaier (2017), S. 164
5 Vgl. Vollmann / Weber (2005), S.444 & Faltenmaier (2017), S. 164
6 Vgl. Schwarze / Fleig (2014), S. 5
7 Vgl. Moor / Wandfluh (2012), S. 36
8 Vgl. Vollmann / Weber (2005), S.444
9 Vgl. Pelz (2018)
10 Vgl. Lippke/ Schüz (2018), S. 6
11 Vgl. Vollmann / Weber (2005), S.445
12 Vgl. Schwarzer (2004), S.94
13 Vgl. Bareiß/ Meister/ Merk (2013), S.64
14 Vgl. Schwarzer (2004), S.94
15 Vgl. Bareiß/ Meister/ Merk (2013), S.64
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