Initialzündung des französischen Militarisierungsprozesses, der gesamtgesellschaftliche Ausmaße annehmen sollte, war die Entstehung der Nationalgarde, da hier erstmals die Sphären des Bürgerlichen mit denen des Militärischen in Berührung kamen. Der Krieg wurde elementarer Bestandteil der revolutionären Dekade und bildet den Kern der Arbeit. Es wird versucht, Kontinuitäten und Diskontinuitäten im soldatischen Selbstbild französischer Soldaten im ersten Koalitionskrieg von 1792 bis 1797 aufzuzeigen.
Dazu werden Schlaglichter des militärischen Wertes der Soldaten im Ancien Régime und der Revolutionsarmee aufgezeigt, um zu ergründen, ob es einen Wandel im Selbstbild der Soldaten gab. Galten die Soldaten im Absolutismus für die Herrschenden mehr aufgrund ihrer kostspieligen Ausbildung und weniger durch sich selbst als wertvoll, war die Ausbildung der französischen Soldaten im Zuge der Revolution, besonders mit Einführung der levée en masse am 28. August 1793, von geringerem Wert. Folgt daraus ein Wertverlust des soldatischen Subjektes? Immerhin galten die Soldaten im Idealbild der Revolution als Bürger in Uniform. Oder umgibt die Genese des Massenheeres ein Paradox, indem parallel zum Anwachsen der Heeresstärke eine Aufwertung der soldatischen Subjekte stattfand?
Zur Untersuchung der vorliegenden Fragestellung werden zunächst zentrale militärische Gegebenheiten im 17. und 18. Jahrhundert sowie während der Französischen Revolution vorgestellt. Daran knüpft mit der Untersuchung des Wertes der französischen soldatischen Subjekte im ersten Koalitionskrieg der Kern dieser Arbeit an. Dazu wird zunächst ein kleiner Einblick in die Geschichte der Revolutionsforschung gegeben. Danach werden gesellschaftliche, politische und militärische Schlüsselmomente erörtert, die direkt oder indirekt Einfluss auf das Selbstbild der Soldaten hatten. Abschließend wird anhand der vorangegangenen Untersuchung versucht, das Selbstbild der französischen soldatischen Subjekte im ersten Koalitionskrieg zu skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Soldat der französischen Armee im Ancien Régime
- Kontinuitäten und Diskontinuitäten innerhalb der französischen Armee während des ersten Koalitionskrieges
- Über das Selbstbild der französischen soldatischen Subjekte im ersten Koalitionskrieg von 1792 bis 1797
- Zur Geschichtsschreibung der Französischen Revolution
- Militärische Schlüsselmomente der Revolution
- Das Selbstbild der französischen soldatischen Subjekte im ersten Koalitionskrieg von 1792 bis 1797
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Selbstbild französischer Soldaten im Ersten Koalitionskrieg (1792-1797). Sie analysiert, inwieweit sich dieses Selbstbild im Vergleich zum Ancien Régime verändert hat und welche Faktoren – gesellschaftliche, politische und militärische – dazu beigetragen haben. Die Arbeit beleuchtet die Verzahnung von revolutionärer Gesellschaft und Militär.
- Das soldatische Selbstbild im Ancien Régime
- Der Wandel des soldatischen Selbstbildes durch die Französische Revolution
- Die Bedeutung der levée en masse
- Der Einfluss militärischer Schlüsselmomente auf das Selbstverständnis der Soldaten
- Kontinuitäten und Brüche im soldatischen Selbstbild während des Ersten Koalitionskrieges
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentralen Forschungsfragen vor. Sie benennt die Begriffe "Staatsbürger" und "Soldat-Citoyen" als Ankerpunkte der Arbeit und hebt die Bedeutung der Nationalgarde und des Ersten Koalitionskrieges für den französischen Militarisierungsprozess hervor. Die Arbeit untersucht Kontinuitäten und Diskontinuitäten im soldatischen Selbstbild französischer Soldaten zwischen 1792 und 1797, indem sie den militärischen Wert der Soldaten im Ancien Régime und in der Revolutionsarmee vergleicht und die Frage nach einem möglichen Wertverlust des soldatischen Subjektes im Zuge der Revolution stellt. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit.
Der Soldat der französischen Armee im Ancien Régime: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur der französischen Armee im 17. und 18. Jahrhundert. Es analysiert den Kabinettskrieg als vorherrschende Kriegsform, das stehende Heer, die Rolle der "kleinen Kriege" und den Aufbau der Armee. Es wird die Verbindung zwischen absolutistischer Herrschaft und Armee betrachtet und die ökonomischen und ideologischen Aspekte der Kriegsführung im Ancien Régime beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Vergleich mit der revolutionären Armee und der Frage nach den grundlegenden Unterschieden im Selbstverständnis des Soldaten.
Schlüsselwörter
Französische Revolution, Erster Koalitionskrieg, Soldat-Citoyen, Nationalgarde, levée en masse, militärisches Selbstbild, Ancien Régime, Kabinettskrieg, stehendes Heer, kleine Kriege, Kontinuität, Diskontinuität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Selbstbild französischer Soldaten im Ersten Koalitionskrieg (1792-1797)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Selbstbild französischer Soldaten im Ersten Koalitionskrieg (1792-1797) und analysiert, inwieweit sich dieses Selbstbild im Vergleich zum Ancien Régime verändert hat. Dabei werden gesellschaftliche, politische und militärische Einflussfaktoren berücksichtigt, und die Verzahnung von revolutionärer Gesellschaft und Militär beleuchtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf das soldatische Selbstbild im Ancien Régime, den Wandel dieses Selbstbildes durch die Französische Revolution, die Bedeutung der levée en masse, den Einfluss militärischer Schlüsselmomente und die Kontinuitäten und Brüche im soldatischen Selbstbild während des Ersten Koalitionskrieges.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zum Soldaten der französischen Armee im Ancien Régime, ein Kapitel zu Kontinuitäten und Diskontinuitäten innerhalb der französischen Armee während des Ersten Koalitionskrieges, ein Kapitel über das Selbstbild der französischen soldatischen Subjekte im Ersten Koalitionskrieg (inkl. Unterkapiteln zur Geschichtsschreibung der Französischen Revolution, militärischen Schlüsselmomenten und dem Selbstbild der Soldaten), und abschließend ein Kapitel mit Ergebnissen.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt zentrale Forschungsfragen vor, benennt die Begriffe "Staatsbürger" und "Soldat-Citoyen" als Ankerpunkte, hebt die Bedeutung der Nationalgarde und des Ersten Koalitionskrieges hervor, und skizziert den methodischen Ansatz. Sie vergleicht den militärischen Wert der Soldaten im Ancien Régime und in der Revolutionsarmee und stellt die Frage nach einem möglichen Wertverlust des soldatischen Subjektes in der Revolution.
Was wird im Kapitel über den Soldaten im Ancien Régime behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die Struktur der französischen Armee im 17. und 18. Jahrhundert, analysiert den Kabinettskrieg, das stehende Heer, die Rolle der "kleinen Kriege" und den Aufbau der Armee. Es betrachtet die Verbindung zwischen absolutistischer Herrschaft und Armee und beleuchtet ökonomische und ideologischen Aspekte der Kriegsführung im Ancien Régime im Vergleich zur revolutionären Armee.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Französische Revolution, Erster Koalitionskrieg, Soldat-Citoyen, Nationalgarde, levée en masse, militärisches Selbstbild, Ancien Régime, Kabinettskrieg, stehendes Heer, kleine Kriege, Kontinuität, Diskontinuität.
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- Denny Stangneth (Author), 2021, Über das Selbstbild der französischen soldatischen Subjekte im Ersten Koalitionskrieg von 1792 bis 1797, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1156252