Diese Diplomarbeit untersucht die komplexen Authentisierungsmechanismen, die im dokumentarischen Film und Fernsehen auf den Zuschauer wirken. Dabei liegt das Augenmerk auf den filmischen Strategien, mit denen die Medienschaffenden den Eindruck von Glaubwürdigkeit evozieren. Filme mit historischem Bezug bilden den Untersuchungsgegenstand.
Die Analyse erfolgt anhand eines singulären historischen Ereignisses: der Geiselnahme der israelischen Sportler bei den Olympischen Spielen von 1972 in München. Mittels Systematischer Filmanalyse werden drei Produktionen, die dieses Geschehen thematisieren, auf ihre filmischen Gestaltungsmittel hin untersucht. Zu der Auswahl gehören der Dokumentarfilm „Ein Tag im September“ von Kevin Macdonald, die Dokumentation „Der Olympia-Mord“ von Sebastian Dehnhardt, Uli Weidenbach und Manfred Oldenburg sowie der Spielfilm „München“ von Steven Spielberg. Um die Glaubwürdigkeit der ausgewählten Filme umfassend beurteilen zu können, werden zudem der jeweilige Produktions- und Rezeptionshintergrund beleuchtet.
Im Ergebnis enthält diese Arbeit einen umfangreichen Katalog authentisierender Gestaltungsmittel, die das Vertrauen des Publikums in einen Film steigern können. Wie sich zeigt, stellt der Code des Authentischen kein einheitliches System dar, sondern folgt teilweise gegenläufigen Strategien. Darüber hinaus belegt die vergleichende Filmanalyse, wie sich der Spielfilm dieser Authentizitätsmechanismen des Dokumentarischen bedient.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz des Themas
- Motivation
- Hauptteil
- Theoretischer Rahmen
- Begriffsannäherung
- Dokument
- Nonfiktion
- Wahrheit
- Realität
- Authentizität
- Systematische Chronologie der Authentisierungsstrategien
- Erklärdokumentarismus
- Direct Cinema und Cinéma Vérité
- Intervieworientierter Dokumentarismus
- Beobachtungsorientierter Dokumentarismus
- Erzählerische Grundmuster der Geschichtsdarstellung
- Aktuelle Entwicklungen
- Erzählformen
- Dokumentarfilm
- Dokumentation
- Spielfilm
- Doku-Drama
- Living history
- Mockumentary
- Methodik
- Erkenntnisinteresse
- Qualitativ-Sozialwissenschaftlicher Ansatz
- Systematische Filmanalyse
- Filmauswahl
- „Ein Tag im September“
- “Der Olympia-Mord”
- „München“
- Experteninterview
- Analyse
- Authentizität der Quelle
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Authentizität der Form
- Dramaturgischer Aufbau
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Bildsprache
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Tongestaltung
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Musikstruktur
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Intervieweinsatz
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Erzählverhalten
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Zeitmontage
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Sequenzgestaltung
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Authentizität der Wahrnehmung
- „Ein Tag im September“
- „Der Olympia-Mord“
- „München“
- Zusammenfassung
- Zur Authentizität der Quelle
- Zur Authentizität der Form
- Authentizität durch Authentizitätsversprechen
- Authentizität durch Archivmaterial
- Authentizität durch Interviews
- Authentizität durch Reenactments
- Authentizität durch Animationen
- Authentizität durch Subjektiven
- Authentizität durch Musikstruktur
- Authentizität durch Erzählverhalten
- Authentizität durch Zeitmontage
- Authentizität durch Authentisierungsstrategien
- Authentizität durch Gewaltdarstellung
- Zur Authentizität der Wahrnehmung
- Fazit
- Authentizitätsmechanismen in dokumentarischen Filmen und Fernsehsendungen
- Strategien zur Steigerung der Glaubwürdigkeit
- Die Rolle von Archivmaterial, Interviews und Reenactments
- Die Auswirkungen von Zeitmontage und Musikgestaltung auf das Publikum
- Die Darstellung historischer Ereignisse im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Authentizität im dokumentarischen Film und Fernsehen, wobei der Fokus auf der Geschichtsdarstellung liegt. Die Arbeit untersucht, wie Filmemacher die Glaubwürdigkeit ihrer Werke steigern und welche Strategien dabei eingesetzt werden. Die Analyse konzentriert sich auf ein konkretes historisches Ereignis: Die Geiselnahme israelischer Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas und die Motivation der Autorin, die Geiselnahme von München 1972 zu untersuchen. Der Hauptteil beginnt mit einer begrifflichen Annäherung zum Dokumentarischen und erläutert wichtige Begriffe wie „Dokument“, „Nonfiktion“, „Wahrheit“, „Realität“ und „Authentizität“. Anschließend werden wichtige historische Entwicklungen des Dokumentarfilms und des Fernsehdokumentarismus vorgestellt, mit besonderem Fokus auf die jeweiligen Authentisierungsstrategien. Es folgt eine Einordnung der verschiedenen Erzählformen, die sich mit Geschichtsdarstellung befassen, inklusive einer detaillierten Beschreibung der relevanten Genres.
Im Abschnitt „Methodik“ werden die gewählten Forschungsmethoden vorgestellt, darunter der qualitativ-sozialwissenschaftliche Ansatz, die Systematische Filmanalyse und das Experteninterview. Es folgt eine detaillierte Beschreibung der ausgewählten Filme: „Ein Tag im September“ (Kevin Macdonald), „Der Olympia-Mord“ (Sebastian Dehnhardt, Uli Weidenbach, Manfred Oldenburg) und „München“ (Steven Spielberg). Die Autorin untersucht dabei die Authentizität der Quelle, der Form und der Wahrnehmung der Filme.
Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert, inwiefern verschiedene filmische Gestaltungselemente wie Archivmaterial, Interviews, Reenactments, Animationen, Musik und Zeitmontage zur Steigerung der Glaubwürdigkeit beitragen. Es werden die verschiedenen Strategien der drei Filmemacher aufgezeigt und in Bezug gesetzt zur Wahrnehmung des Publikums.
Schlüsselwörter
Authentizität, Dokumentarfilm, Fernsehdokumentarismus, Geschichtsdarstellung, Geiselnahme, München 1972, Olympia-Attentat, „Ein Tag im September“, „Der Olympia-Mord“, „München“, Archivmaterial, Interviews, Reenactments, Zeitmontage, Musik, Erzählverhalten, Rezeption, Kritik.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Honours Franziska Ritter (Author), 2008, Authentizität im dokumentarischen Film und Fernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115487