Diese Seminararbeit befasst sich mit der Kontroverse um die so genannte Tobin-Steuer als entwicklungspolitische Finanzierungsquelle.
Zunächst wird hierbei Tobins Konzept kurz vorgestellt. Danach wird dargestellt, warum es Mitte der neunziger Jahre zu einer Renaissance dieses in den späten siebziger Jahren entwickelten Ansatzes gekommen ist. Schließlich wird zu beantworten versucht, ob die Tobin-Steuer die von ihren Befürwortern zugeschriebenen Erwartungen erfüllen kann, in dem sie hinsichtlich der Kriterien Finanzierungsfunktion, Lenkungsfunktion, technischer Durchsetzbarkeit sowie politischer Realisierbarkeit überprüft wird. Hierbei bedient sich der Autor den gegenwärtigen wissenschaftlichen Abhandlungen zu dieser Thematik, um so eine eigene Einschätzung vornehmen zu können. Als Weiterentwicklung des ursprünglichen Modells von Tobin soll die zweistufige Devisentransaktionssteuer des Frankfurter Wirtschaftswissenschaftlers Paul Bernd Spahn vorgestellt und kurz auf ihre Sinnhaftigkeit hin überprüft werden.
Mangels empirischer Daten wird schließlich das chilenische Modell einer Kapitalverkehrskontrolle betrachtet, dass mit einigen Abstrichen als die einzige realisierte Variante einer Tobin-Steuer betrachtet werden kann.
Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Tobins ursprüngliches Konzept bereits an dem Kriterium der politischen Realisierbarkeit scheitert und die Erfüllung der restlichen Kriterien zumindest in Frage gestellt werden kann. Schlussfolgerung dieser Seminararbeit ist, dass zur Mittelgewinnung für öffentliche Entwicklungsfinanzierung andere Quellen aufgetan werden sollten, da Devisentransaktionssteuern tendenziell ungeeignet sind, entsprechende Beträge zu generieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der Tobin-Steuer
- Die Wiederentdeckung der Tobin-Steuer
- Anforderungen innovativer Finanzierungsquellen
- Finanzierungsfunktion
- nachhaltige Lenkungsfunktion
- Technische Durchsetzbarkeit
- Politische Realisierbarkeit
- Mögliche Alternativen
- Zweistufige Devisentransaktionssteuer („Spahn-Steuer“)
- Mindestreservepflicht
- Zusammenfassung und Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Kontroverse um die Tobin-Steuer als entwicklungspolitische Finanzierungsquelle. Ziel ist es, das Konzept der Tobin-Steuer vorzustellen, die Gründe für ihre Renaissance in den 1990er Jahren zu beleuchten und ihre Eignung als Finanzierungsquelle für Entwicklungshilfe zu analysieren. Hierzu werden die Kriterien Finanzierungsfunktion, Lenkungsfunktion, technische Durchsetzbarkeit und politische Realisierbarkeit herangezogen.
- Das Konzept der Tobin-Steuer und ihre historische Entwicklung
- Die Wiederentdeckung der Tobin-Steuer als Finanzierungsquelle für Entwicklungshilfe
- Bewertung der Tobin-Steuer anhand von Kriterien wie Finanzierungsfunktion, Lenkungsfunktion, technischer Durchsetzbarkeit und politischer Realisierbarkeit
- Alternative Konzepte zur Finanzierung von Entwicklungshilfe
- Bewertung der Eignung der Tobin-Steuer zur Lösung der Probleme der Entwicklungsfinanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Finanzierung von Entwicklungshilfe vor und führt in die Thematik der Tobin-Steuer ein. Kapitel 2 erläutert das Konzept der Tobin-Steuer, ihre historische Entwicklung und die Gründe für ihre Wiederentdeckung in den 1990er Jahren. Kapitel 3 analysiert die Eignung der Tobin-Steuer als Finanzierungsquelle für Entwicklungshilfe anhand von vier Kriterien: Finanzierungsfunktion, Lenkungsfunktion, technische Durchsetzbarkeit und politische Realisierbarkeit. Kapitel 4 stellt alternative Konzepte zur Finanzierung von Entwicklungshilfe vor, darunter die Spahn-Steuer und die Mindestreservepflicht. Die Zusammenfassung und das Fazit bewerten die Eignung der Tobin-Steuer zur Lösung der Probleme der Entwicklungsfinanzierung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tobin-Steuer, Entwicklungshilfe, Finanzierungsquellen, Devisentransaktionen, Wechselkursstabilität, politische Realisierbarkeit, Spahn-Steuer, Mindestreservepflicht, Entwicklungsfinanzierung.
- Arbeit zitieren
- Florian Seeger (Autor:in), 2007, Die Kontroverse um die Tobin-Tax als entwicklungspolitische Finanzierungsquelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115398
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