Die Schere zwischen Arm und Reich driftet in Deutschland immer weiter auseinander. Während die Reichen Vermögen vererben, haben die Armen selten genug Rente, um in Würde zu altern. Die neue Koalition ist eine Hoffnung für Deutschland, die Sozialpolitik auf neue Wege zu bringen. Doch dafür bedarf es langfristiger Strategien. Wie kann in Deutschland ein sicheres Einkommen und eine stabile Altersvorsorge für die einkommensschwache Bevölkerungshälfte generiert werden?
Peter Thurnhofer untersucht in seinem Buch die Fehler der Politik der letzten Jahrzehnte. Die Bezeichnung „Soziale Marktwirtschaft“ hatte mit Beginn der neoliberalen Politik das Attribut „Sozial“ verloren. Nach dem Verständnis von Erhard sollten Lebensbedingungen und die Chancen und Möglichkeiten für alle Menschen in einer Gesellschaft annähernd gleich sein. Heute geht es nur noch um Befriedigung der Grundbedürfnisse bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Als Ursache dafür sieht Thurnhofer eine Investitionskrise, weil dem Staat Mittel entzogen wurden, die er benötigt, um Strukturinvestitionen vorzunehmen, die der private Sektor zwar tätigen könnte, weil er die Mittel dazu hat, jedoch nicht tätigen wird, weil es nicht die Gewinne verspricht, die Grundlage einer privaten Investition sind.
In mehreren Schritten leitet der Autor den Leser durch die Wirtschaftspolitik Deutschlands seit 1950. Dabei geht er auf Entscheidungen und Beschlüsse der Bundesrepublik ein. Diese zeigen die Probleme in der Verteilung von Arbeits- und Kapitaleinkommen auf. Nur mit Vorschlägen, die sich mit einer vernünftigen Vermögensverteilung am Produktivkapital beschäftigen, kann das gesellschaftliche Problem gelöst werden. An dieser Stelle setzt der Autor an und entwickelt Vorgehen, mit denen die sozial- und wirtschaftspolitischen Themen in der Bundesrepublik erfolgreich umgesetzt werden können. Sein Buch richtet sich an Politiker, Unternehmer und Wirtschaftswissenschaftler sowie an alle an internationalen und finanziellen Angelegenheiten interessierten Leser.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abbildungsverzeichnis
- Vorwort
- Anmerkung
- ERSTES KAPITEL Das wirtschaftspolitische Zielkonzept Deutschlands von 1948 und die Zielerreichung
- Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft – Wohlstand für alle
- Entwicklung der wirtschaftspolitischen Ziele
- Der »normal kapitalisierte Staat« 1950 bis 1982
- Schillers Globalsteuerung
- Die Freiburger Thesen der FDP
- Der Marshallplan ERP (European Recovery Program)
- Der »schlanke kapitalisierte Staat«– Neoliberalismus ab 1982 bis heute
- Der »fette kapitalisierte Staat« – sozialistische Planwirtschaft der DDR 1949 bis 1990
- Der »normal kapitalisierte Staat« 1950 bis 1982
- Die Rolle des Staatsvermögens
- Definition Staatsvermögen
- Notwendigkeit von Staatsvermögen
- Staatsvermögen im »fetten kapitalisierten Staat«
- Staatsvermögen im »normal kapitalisierten Staat«
- Staatsvermögen im »schlanken kapitalisierten Staat« (Neoliberalismus)
- Investitionsprobleme im »Magerstaat«, vormals »schlanker kapitalisierter Staat«
- Was ist der bessere Weg?
- Zielsetzung in Bezug zur Zielerreichung nach 70 Jahren
- Stabilität des Preisniveaus – durch Zentralbank weitgehend erreicht
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht – weitgehend nicht erreicht
- Ausgeglichene öffentliche Haushalte – meist eine Katastrophe
- Stetiges und angemessenes Wachstum – weitgehend nicht erreicht
- Gerechte Einkommensverteilung – völlig verfehlt
- Hoher Beschäftigungsstand (Arbeitslosigkeit) – verfehlt durch Einsatz falscher Mittel
- Offizielle und verdeckte Arbeitslosigkeit, prekäre Arbeitsverhältnisse
- Atypisch Beschäftigte
- Scheinselbstständigkeit
- Niedriglohnsektor, Leiharbeit und Minijobs (Agenda 2010)
- Hartz IV - Senkung der Sozialleistungen
- ZWEITES KAPITEL Effekte der Primärsteuerung der Beschäftigung und die Auswirkungen der neoliberalen Politik ab 1982
- Primärsteuerungsziel Beschäftigung
- Entstehung der Arbeitslosigkeit
- Frühe Ursachen der Arbeitslosigkeit (Beschäftigung)
- Lohnerhöhungen und Inflation
- Ölpreisschock
- Globalisierung
- Konzentration im Einzelhandel
- Firmenzusammenbrüche und Entwicklung der Arbeitslosigkeit
- Späte Ursachen der Arbeitslosigkeit
- Deutsche Wiedervereinigung
- Internetboom
- Immobiliencrash
- Finanzmarktkrise
- Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit
- Konjunkturprogramme durch Verschuldung
- Fehlende staatliche finanzielle Mittel für Investitionen
- Die Notlösung der SPD – Agenda 2010 und Hartz IV
- Die Rolle der Zinsen für die Staatsschuld
- Quantitative Easing (QE) der Zentralbanken
- Die Folgen der Geldschwemme sind gravierend
- Arbeitslosigkeit im Vergleich der Systeme
- Wechselkurs- und Kapitalverkehrsfreigabe ab 1973
- Das Ende des Bretton-Woods-Systems
- Floatender Wechselkurs, Kapitalverkehrsfreigabe
- Ungehemmter Arbeitsplatzabbau durch Wechselkursfreigabe und WTO-Dominanz
- Die Mont Pèlerin Gesellschaft als Gründer der WTO
- Entwicklung von GATT und WTO
- WTO Gesetzbildung durch Nationalstaaten und EU
- Wie demokratisch ist die WTO?
- Ausschluss der Öffentlichkeit von der Entscheidungsfindung
- Die Entscheidungsfindung im »Green Room« der WTO
- Beispiel einer außerplanmäßigen unilateralen Ministerkonferenz
- Deindustrialisierung des Westens durch die WTO
- Politisches Beispiel für den Untergang von Zukunftsindustrien
- Der freie Kapitalverkehr und die Akzeptanz von Steueroasen
- Europas Steueroasen – das geheime Vermögen
- Die schlimmsten Steueroasen sind eng mit der EU verflochten
- Die Big-Four-Wirtschaftsprüfer als ein integraler Bestandteil der Steuerflucht
- Das Bankensystem für diese Steueroasen in London
- Wie Firmen wie Apple den freien Kapitalverkehr nutzen
- Die neoliberale Privatisierungspolitik ab 1982
- Lobbyismus
- Das System Helmut Kohl
- Parteispenden werden nicht umsonst gegeben
- Keine Kontrolle von Lobbyismus
- Mitteilungen aus dem Parlament – der geschönte Armutsbericht
- Privatisierungspolitik
- Privatisierung von Firmen im Staatsbesitz der BRD
- Privatisierung des gesamten DDR-Staatvermögens
- Übernahme von Betriebsvermögen, Land und Boden
- Vernichtung der Außenhandelsbetriebe (Export der DDR)
- Übernahme von Geldvermögen
- Privatisierung von Immobilien und Sozialwohnungen
- Entwicklung des Wohnungsmarktes
- Abkoppelung der Arbeitslöhne von der Produktivität
- Verringerte Kaufkraft durch Lohndruck
- Steueränderungen zugunsten der Vermögenden
- Erhöhung der Lohnsteuer, Senkung der Einkommensteuer
- Statt Einkommensteuer eine Abgeltungssteuer für Einkommen über 16.000 Euro
- Senkung der Vermögenssteuern
- Erhöhung von Verbrauchssteuern – Geringhaltung von Unternehmenssteuern
- Senkung der Unternehmensbesteuerung
- Erhöhung von Grund- und Grunderwerbssteuern
- Vermeidung bei Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer
- Das Erbrecht in Deutschland und Anmahnungen des Verfassungsgerichts
- Der Ablauf einer Vermeidungspolitik
- Die Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik ab 1982
- Verlagerung des Staatsvermögens in privates Vermögen
- Private Geldschwemme – Hortung in Milliarden
- Umschichtung in andere Vermögenswerte – Vermögensinflation
- Arbeitsplatzverluste durch verringerte private Investitionstätigkeit
- Relative zunehmende Verarmung der Bevölkerung
- Fehlen einer Unternehmenskultur
- Fehlendes staatliches Risikokapital für private Investoren
- Zunahme der sozialen Einkommensungleichheit
- Rückgang der durchschnittlichen Realeinkommen für Arbeitnehmer
- Steigerung der Nettoeinkommen aus Unternehmen und Vermögen
- Lohnspreizung
- Management
- Sport
- Zunahme der sozialen Vermögensungleichheit
- Quelle der Ungleichheit
- Fortsetzung der Ungleichheit in der Alterssicherung
- Ermittlung von Vermögen
- Vermögensverteilung von 1973 bis 2007
- Prozentuale Entwicklung der Vermögensverteilung
- Veränderungsraten und Geschwindigkeit
- Vom Wohlstandsausschluss zum Protestwähler
- Arbeitseinkommen
- Im Grenzbereich zwischen Armut und Wohlstand
- Inobhutnahmen
- Auswirkungen von Hartz IV und Agenda 2010
- Wohnen
- Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit
- Lebensunterhalt
- Die Tafeln – Resteverwertung einer Wegwerfgesellschaft
- Containern
- Vorsorge und Renten
- Die gesetzliche Rentenversicherung
- Sinkende Rentenhöhe – steigende Versteuerung
- Armutsrente
- Steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt
- Das Umlageverfahren in der Krise
- Rentensenkung und Ausweitung des Renteneintrittsalters
- Ruheständler in Österreich bekommen im Schnitt 60 % mehr Rente als deutsche
- Inflationsrate und lineare Rentenanpassung
- Staatspensionen und versicherungsfremde Leistungen
- Kultur
- Arbeitseinkommen
- DRITTES KAPITEL Vorschläge zur Beseitigung der Investitionskrise mit dem Ziel Wohlstand für alle
- Die Indikatoren einer Investitionskrise
- Entstehung von Arbeitslosigkeit oder Niedriglohn
- Entstehung der Investitionskrise – Analogie zum Babysitting-Modell
- Notwendige Investitionen werden nicht vorgenommen
- Öffentlicher Investitionsstau – Verlust von Arbeitsplätzen
- Auch für die Bildung von Humankapital wird Staatskapital benötigt
- Privater Finanzierungsüberschuss – öffentliches Finanzierungsdefizit
- Der »schlanke kapitalisierte Staat« hat mit seiner Privatisierung übertrieben
- Deficit spending ist nur mit Einkommen aus Staatsvermögen möglich
- Investitionen, die besser vom Staat vorgenommen werden
- Grundlegende persönliche Bedingungen zur Erreichung des Wohlstands
- Arbeitseinkommen
- Deckung der Ausgabenblöcke aus dem Arbeitseinkommen
- Wohnen
- Vorsorge
- Lebensunterhalt
- Kultur
- Wie das Ziel »Wohlstand für alle« noch erreicht werden kann
- Warum eine radikale Änderung dringend notwendig ist
- Fehlende Definition des Wohlstandsziels
- Teilhabe am Vermögen sollte das Ziel sein
- Einrichtung eines Vermögenskatasters und Bewertung
- Einrichtung eines öffentlich einsehbaren Grundstückskatasters
- Neue Indikatoren zur Steuerung des Wohlfahrtziels
- Zielsetzung in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft
- Entwicklung eines Wohlstandsziels
- Indikator Wachstum
- Indikator Arbeitslosenquote
- Vorschlag zur Wohlstandsmessung
- Der Wohlstandsindikator als Ersatz der Arbeitslosenquote
- Ziel- und Messgröße für die soziale Ungleichheit
- Einkommenserhöhung der unteren Schichten
- Anhebung des Mindestlohns auf die untere Wohlstandsgrenze
- Wirtschaftlicher Nachfrageeffekt und Sparverhalten
- Wirkung wie ein permanentes Konjunkturprogramm
- Multiplikator-Effekt aus staatlicher Sicht
- Einschätzung des Sparverhaltens
- Verringerung der staatlichen Sozialkosten durch Selbstversorgung
- Inflation durch Lohnanhebung
- Entstehung zusätzlicher Arbeitsloser
- Auswirkungen auf industrielle Massenarbeitsplätze
- Auswirkungen auf industrielle schöpferische Arbeitsplätze
- Auswirkungen auf Dienstleistungen
- Schaffung von Arbeitsplätzen, in denen nicht nur diese Arbeitslosen neue Arbeit finden
- Anhebung der Renten
- Das Wirtschaftsministerium muss ins Zentrum
- Außenhandelspolitik - Notwendige Reorganisation des globalen Außenhandels (WTO)
- Wohlstandsmehrung beginnt im Lokalen und nicht im Globalen
- Kritik an der WTO
- Anforderungen an die WTO
- Industriepolitik
- Was Industriepolitik bedeutet, lernen wir von China
- Dream Town – das chinesische Silicon Valley
- Wichtigkeit von Grundlagenforschung
- Unternehmer sollen gefördert und nicht behindert werden
- Aufbau einer einfachen Anregungsstelle
- Einrichtung eines strategischen Investitionsausschusses
- Der Staat als Vermögensverwalter der Volksgemeinschaft
- Maßnahmen zur Verhinderung von Investitionskrisen
- Staats- und Volksvermögensfonds als Lösung
- Ein gutes Beispiel bildet der Norwegenfonds
- Die Fonds zur Steuerung einer neuen, sozialeren Wirtschaftspolitik
- Organisation eines deutschen Staatsvermögensfonds
- Vergleich zwischen privatem Vermögensfonds und staatlichem Vermögensfonds
- Der Investitionsfonds für Arbeitsplätze und Einkommen
- Das ERP-Sondervermögen zum unabhängigen Investitionsfonds ausbauen
- Der Investitionsfonds als Sicherung technologischer Überlegenheit
- Der Fonds zur Sicherung von bezahlbarem Wohnen
- Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
- Der Fonds zur Sicherung der Rente
- Der Volksvermögens-Rentenfonds
- Der Fonds zur Sicherung bei Krankheit und Pflege
- Medizin
- Altenheime und Pflege
- Krankenhäuser
- Krankenkasse
- Finanzierung der Fonds
- Moralische Aspekte der Finanzierung
- Finanzierung aus Verhandlungen mit Unternehmen
- Finanzierung durch Vermögensausgleich
- Finanzierung aus der Erbschaftssteuer
- Vermögenssteuer versus Erbschaftssteuer
- Überlegungen zur Höhe des Vermögenssteuersatzes (Erbschaftssteuer)
- Abschätzungen der anfallenden Erbschaftssteuern
- Die Renditen aus dem Vermögensfonds der Erbschaftssteuer
- Verbesserung durch kapitalorientierte Alterssicherung
- Kann einer Erbschaftssteuervermeidung begegnet werden?
- Die Systemfehler in der derzeitigen Erbschaftsbesteuerung von Unternehmen
- Erbschaftssteuer auf Geldvermögen
- Erbschaftssteuer auf Sachvermögen (Immobilien)
- Erbschaftssteuer bei Unternehmen
- Betriebsvermögen / Betriebsnotwendiges Vermögen (Unternehmen)
- Ein praktisches Beispiel
- Erbschaftssteuer bei nicht börsennotierten Kapitalgesellschaften
- Erbschaftssteuer bei Personengesellschaften
- Wie ein Liquiditätsentzug bei Personengesellschaften vermieden wird
- Finanzierung aus Unternehmensanteilen
- Finanzierung aus zu hohem Einkommen
- Finanzierung aus dem Länderfinanzausgleich
- Finanzierung aus der Bodenwertsteuer
- Finanzierung durch Kreditaufnahme
- Finanzierung über Umschichtung aus dem Rentenfonds
- Finanzierung aus freien Sozialmitteln und zusätzlichen Steuereinnahmen
- Die Möglichkeiten der Zentralbankpolitik
- Zusammenfassung
- VIERTES KAPITEL Bedeutung der Europäischen Union für jeden europäischen Staat
- Die Macht der EU
- Der Binnenmarkt
- Globale Neupositionierung
- Juristische Durchsetzung als Anwalt der Nationalstaaten
- Wirtschaftssanktionen gegen die Steueroasen durch die EU
- Globale Monopole besteuern
- Wie wir ausgebeutet werden
- Die globalen Monopolisten
- Investitionspolitik zur Angleichung der Volkswirtschaften
- Die europäische Investmentbank (EIB)
- Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI)
- Wirkung der EIB und des EFSI auch in Krisensituationen
- Finanzierung des EU-Haushalts
- Zuflüsse aus dem Lizenzsystem von ausländischen Firmen
- Das Problem des Außenhandelsüberschusses
- Zuflüsse aus den Exportüberschüssen
- Einrichtung einer echten EU-Exekutive
- Aktuelles EU-System
- Anzustrebendes EU-System
- EU-Wirtschaftsministerium
- EU-Verteidigungsministerium
- Förderung einer europäischen Informationspolitik
- Förderung von Föderalismus in Europa
- Definition des Föderalismus
- Hilfe beim Aufbau von Föderalismus
- Literaturverzeichnis
- Die Macht der EU
- Die Indikatoren einer Investitionskrise
- Lobbyismus
- Arbeit zitieren
- Peter Thurnhofer (Autor:in), 2021, Wohlstand für alle ist notwendig und machbar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1153792