Die Europäische Union ist seit dem Beitritt Österreichs ein fixer Bestandteil des täglichen Lebens jedes Österreichers. In Österreich und im Großteil Europas gibt es nur noch eine Währung und die Grenzen zwischen den Mitgliedstaaten sind aufgehoben. Die Europäische Union ist für die meisten Gesetze verantwortlich, die im Parlament verabschiedet werden. Von außen betrachtet wirkt die EU schon fast wie ein Staat, doch wenn sie das nicht ist was ist sie dann?
Ein Staat (von lateinisch „status” - Zustand) ist eine politische Einheit von Menschen (Staatsvolk), die in einem bestimmten Gebiet (Staatsgebiet) unter einer obersten Herrschaft (Staatsgewalt) leben („Drei-Elementen-Lehre”).
Das Staatsgebiet ist das Gebiet auf welchem der Staat seine Territorialhoheit ausübt. Das Staatsgebiet ist ein bestimmbarer Abschnitt der Erdoberfläche, das Erdinnere darunter und der Luftraum darüber.
Alle Menschen mit derselben Staatsangehörigkeit (Staatsbürger) bilden zusammen das Staatsvolk.
Zumeist wird diese bei der Geburt erworben. Es müssen zwei Arten unterschieden werden. Zum einen das Abstammungsprinzip ( ius sanguinis), die Staatsangehörigkeit der Kinder bestimmt sich nach jener der Eltern. Das andere Prinzip nennt sich Territorialprinzip, das Kind erhält jene Staatsangehörigkeit auf dessen Gebiet es geboren wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemdefinition
- 2. Literaturbesprechung
- 3. Die EU als eine neue Staatsform?
- 4. Die EU ist ein Staat
- 5. Die EU ist kein Staat
- 6. Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob die Europäische Union (EU) als Staat im herkömmlichen Sinne betrachtet werden kann. Die Arbeit analysiert die EU anhand der klassischen Staatsmerkmale und diskutiert divergierende Perspektiven auf ihren Charakter. Die Arbeit zielt darauf ab, die komplexe Natur der EU zu beleuchten und ihre Positionierung im internationalen politischen System zu verstehen.
- Definition des Staates und seine Merkmale
- Analyse der EU im Hinblick auf die Staatsmerkmale
- Bewertung der EU als Staatenbund und supranationale Organisation
- Diskussion unterschiedlicher Positionen in der Literatur
- Bewertung der EU im Kontext der völkerrechtlichen Verträge
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemdefinition: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, indem es die Präsenz der EU im täglichen Leben der Österreicher seit dem Beitritt beschreibt und die zentrale Frage stellt, ob die EU ein Staat ist und falls nicht, was sie dann darstellt. Es definiert den Staat anhand der „Drei-Elementen-Lehre“ (Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt), beschreibt diese Elemente detailliert und hebt die Bedeutung des Gewaltmonopols und der demokratischen Legitimation hervor. Die EU wird als Staatenbund auf völkerrechtlicher Basis eingeführt, wobei ihre dreisäulige Struktur (Europäische Gemeinschaften, GASP, PJZS) kurz angerissen wird. Die Problematik der fehlenden eigenen Staatsmerkmale der EU in Bezug auf Staatsgebiet und -volk wird bereits hier angedeutet.
2. Literaturbesprechung: Kapitel zwei präsentiert verschiedene Perspektiven aus der Literatur zur Debatte um die Natur der EU. Die Rede Margaret Thatchers aus dem Jahre 1998 wird zitiert, die die EU als „family of nations“ und nicht als „Superstaat“ charakterisiert und die Bedeutung der nationalen Identität der Mitgliedsstaaten betont. Der Standpunkt Simon Hix, der die EU als politisches System, aber nicht als Staat betrachtet, wird ebenfalls vorgestellt und mit der Definition eines politischen Systems nach Almond und Easton (mit Fokus auf Institutionen, Bürgerbeteiligung, Ressourcenverteilung und Feedbackmechanismen) verknüpft. Dieses Kapitel legt den Grundstein für die weitere Diskussion, indem es verschiedene Positionen im Feld der EU-Forschung darlegt.
Schlüsselwörter
Europäische Union, Staat, Staatsmerkmale, Staatenbund, Supranationalität, Gewaltmonopol, Demokratie, völkerrechtlicher Vertrag, Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt, politisches System, nationale Identität, Literaturbesprechung.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Hausarbeit: Ist die EU ein Staat?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Frage, ob die Europäische Union (EU) als Staat im traditionellen Sinne betrachtet werden kann. Sie analysiert die EU anhand klassischer Staatsmerkmale und diskutiert verschiedene Perspektiven auf ihren Charakter. Ein zentrales Thema ist die Positionierung der EU im internationalen politischen System.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in sechs Kapitel: 1. Problemdefinition, 2. Literaturbesprechung, 3. Die EU als eine neue Staatsform?, 4. Die EU ist ein Staat, 5. Die EU ist kein Staat, und 6. Literaturangabe. Die Kapitel 3, 4 und 5 befassen sich mit unterschiedlichen Argumentationslinien zur Staatshaftigkeit der EU.
Wie wird der Staat in der Hausarbeit definiert?
Der Staat wird anhand der „Drei-Elementen-Lehre“ (Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt) definiert. Die Bedeutung des Gewaltmonopols und der demokratischen Legitimation wird hervorgehoben.
Welche Perspektiven aus der Literatur werden diskutiert?
Die Hausarbeit präsentiert verschiedene Perspektiven zur Natur der EU. Zitiert wird beispielsweise Margaret Thatcher, die die EU als „family of nations“ bezeichnet, und Simon Hix, der die EU als politisches System, aber nicht als Staat betrachtet. Die Definition eines politischen Systems nach Almond und Easton wird ebenfalls einbezogen.
Wie wird die EU in der Hausarbeit charakterisiert?
Die EU wird als Staatenbund auf völkerrechtlicher Basis beschrieben, wobei ihre dreisäulige Struktur (Europäische Gemeinschaften, GASP, PJZS) kurz angerissen wird. Die Problematik des Fehlens eigener Staatsmerkmale in Bezug auf Staatsgebiet und -volk wird diskutiert.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Hausarbeit behandelt?
Schlüsselbegriffe sind unter anderem: Europäische Union, Staat, Staatsmerkmale, Staatenbund, Supranationalität, Gewaltmonopol, Demokratie, völkerrechtlicher Vertrag, Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt, politisches System, nationale Identität.
Welche Ziele verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die komplexe Natur der EU zu beleuchten und ihre Positionierung im internationalen politischen System zu verstehen. Sie analysiert die EU im Hinblick auf die Staatsmerkmale und bewertet sie als Staatenbund und supranationale Organisation. Die Diskussion unterschiedlicher Positionen in der Literatur ist ein weiterer wichtiger Aspekt.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Vorschau?
Die Vorschau bietet Kapitelzusammenfassungen, die die jeweiligen Argumentationslinien und den Aufbau der Hausarbeit verdeutlichen. Die Problemdefinition legt den Grundstein, die Literaturbesprechung präsentiert verschiedene Perspektiven, und die folgenden Kapitel befassen sich mit der Debatte um die Staatshaftigkeit der EU.
- Quote paper
- Edith Reinisch (Author), 2005, Ist die EU ein ‘Staat’ im gewöhnlichen Sinn? Wenn nicht, was ist sie dann?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115307