Zwei Menschen und ihre psychische Systeme nehmen sich gegenseitig als Umwelt wahr und können keine Bewusstseinsgrenzen überschreiten, weshalb sie immer getrennt bleiben. Das daran gekoppelte Phänomen der doppelten Kontingenz, das eine Erklärung für die Ausbildung von Liebesbeziehungen liefert, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Es sollen die Mechanismen aufgezeigt werden, die es möglich machen, dass so ein riskantes, ja höchst unwahrscheinliches Unternehmen wie die Liebe, in Gang gesetzt wird und auf Dauer funktionieren kann.
Der erste Teil der Arbeit widmet sich einer systemtheoretischen Untersuchung des Phänomens Liebe und ihrer Entstehung. Ausgehend von ihrer Paradoxie werden die Luhmannschen Termini doppelte Kontingenz, Kommunikation und symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium erläutert. Im darauffolgenden Hauptteil kommen die theoretischen Erkenntnisse in einer Alltagsbetrachtung zur Anwendung. Anhand einer fiktiven Liebesgeschichte wird der Prozess einer entstehenden Liebe exemplarisch aufgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Liebe und ihre Entstehung aus systemtheoretischer Sicht
- 2.1 „Schatz, ich liebe dich!\" - Zur Paradoxie der Liebe
- 2.2 Die Unüberwindbarkeit der doppelten Kontingenz
- 2.3 Kommunikation als Operation sozialer Systeme
- 2.4 Das Medium Liebe und dessen Funktion
- 3. Blind Date - Eine Alltagsbetrachtung
- 3.1. Einleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Entstehung von Liebesbeziehungen aus systemtheoretischer Perspektive. Dabei wird die Theorie Niklas Luhmanns herangezogen, um die Paradoxie und Unwahrscheinlichkeit von Liebe zu erklären. Die Arbeit analysiert das Konzept der doppelten Kontingenz und beleuchtet, wie Kommunikation in sozialen Systemen, insbesondere in intimen Beziehungen, funktioniert.
- Die Paradoxie der Liebe
- Die Unüberwindbarkeit der doppelten Kontingenz
- Kommunikation als Operation sozialer Systeme
- Liebe als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium
- Alltagsbetrachtung einer entstehenden Liebesbeziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Entstehung von Liebesbeziehungen ein und präsentiert die Grundannahmen der systemtheoretischen Betrachtungsweise. Kapitel 2 analysiert das Phänomen der Liebe aus systemtheoretischer Perspektive. Es werden die Konzepte der Paradoxie, der doppelten Kontingenz, der Kommunikation und des symbolisch generalisierten Kommunikationsmediums Liebe erläutert. Kapitel 3 widmet sich einer Alltagsbetrachtung und zeichnet exemplarisch den Prozess einer entstehenden Liebesbeziehung anhand einer fiktiven Geschichte nach.
Schlüsselwörter
Doppelte Kontingenz, Kommunikation, Liebe, soziales System, Intimsystem, symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium, Niklas Luhmann, Systemtheorie, Alltagsbetrachtung.
- Quote paper
- Franz Ambelang (Author), 2009, Die doppelte Kontingenz im Alltag. Zur Entstehung einer Liebesbeziehung aus systemtheoretischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1153065