Tod und Sterben sind Themen, die jeden Menschen angehen, denen sich aber die wenigsten Menschen stellen. Früher starben die Menschen zu Hause, im Kreise ihrer Familie. Sie wurden von ihren Angehörigen gepflegt und in ihrem Sterbeprozess begleitet. Heute dürfen die wenigsten Menschen zu Hause sterben. Meist findet der Sterbeprozess im Krankenhaus statt; nicht selten wird er durch die moderne Apparate,- und Intensivmedizin lange hinausgezögert. Oft stellt sich die Frage, ob lebensverlängernde Maßnahmen eingestellt, das heißt zum Beispiel das Beatmungsgerät ausgeschalten werden soll, um so den Sterbeprozess zu ermöglichen.
Ich selbst habe mich erst durch den Tod meines Großvaters mit dem Thema Sterben beschäftigt. Aus nächster Nähe habe ich sein jahrelanges Krebsleiden und den damit einhergehenden körperlichen und auf Grund der starken Medikamente auch geistigen Verfall mitbekommen. Mehr als einmal befand er sich am Rande der Verzweiflung, sah keine Hoffnung mehr und litt unter ständigen Schmerzen, denen auch mit Morphium nicht beizukommen war. Er fühlte sich als Belastung für meine Großmutter, die ihn aufopferungsvoll pflegte und als unnötigen Ballast für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft. So äußerte er des Öfteren den Wunsch endlich sterben zu dürfen, um seinem Leid ein Ende zu bereiten.
Immer wieder gibt es Patienten, die mit ihrer Krankheit und den damit verbundenen Schmerzen nicht mehr leben können und wollen. Sollte man diesen Menschen; Menschen wie meinem Großvater nicht helfen und sie von ihrem Leiden erlösen? Ist es nicht unsere Pflicht, ihren Willen zu erfüllen und ihnen ein Sterben in Würde zu ermöglichen? Die Debatte um die Sterbehilfe ist weit mehr als eine interessante Forschungsfrage, die von einer kleinen Gruppe von Experten geführt wird. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen moralischen Konflikt, der alle Menschen betrifft, beziehungsweise einmal betreffen könnte und dem sich daher keiner verschließen sollte. Vor allem auch der Blick auf unsere Nachbarländer, insbesondere die Niederlande und die Schweiz, in denen aktive Sterbehilfe mittlerweile straffrei durchgeführt werden darf, führt in Deutschland immer wieder zu der Diskussion, ob aktive Sterbehilfe auch bei uns legalisiert werden sollte. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsklärung
- Aktive Sterbehilfe
- Indirekte Sterbehilfe
- Passive Sterbehilfe
- Die Patientenverfügung
- Die Debatte um die Aktive Sterbehilfe
- Argumente, die für die aktive Sterbehilfe sprechen
- Argumente, die gegen die aktive Sterbehilfe sprechen
- Die Situation in den Niederlanden
- Schluss
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Sterbehilfe und untersucht die verschiedenen Formen der Sterbehilfe, insbesondere die aktive Sterbehilfe. Ziel ist es, die Debatte um die aktive Sterbehilfe zu beleuchten, Argumente für und gegen die Legalisierung zu analysieren und die Situation in den Niederlanden als Beispiel für eine Gesellschaft mit legalisierter aktiver Sterbehilfe zu betrachten. Die Arbeit soll dazu beitragen, das Thema Sterbehilfe aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die eigene Meinung zu diesem komplexen und emotionalen Thema zu bilden.
- Begriffliche Abgrenzung der verschiedenen Formen der Sterbehilfe
- Analyse der Argumente für und gegen die aktive Sterbehilfe
- Bewertung der Situation in den Niederlanden
- Die Rolle der Patientenverfügung im Kontext der Sterbehilfe
- Die ethische und rechtliche Dimension der Sterbehilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sterbehilfe ein und stellt die Relevanz der Debatte heraus. Sie beleuchtet die persönliche Erfahrung des Autors mit dem Tod seines Großvaters und die damit verbundenen Fragen zur Sterbehilfe.
Das Kapitel „Begriffsklärung“ definiert die verschiedenen Formen der Sterbehilfe: aktive, passive und indirekte Sterbehilfe. Es wird auf die Bedeutung der Patientenverfügung im Kontext der passiven Sterbehilfe eingegangen.
Das Kapitel „Die Debatte um die Aktive Sterbehilfe“ präsentiert Argumente für und gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe. Es werden die ethischen und rechtlichen Aspekte der Debatte beleuchtet.
Das Kapitel „Die Situation in den Niederlanden“ analysiert die Sterbehilfe-Praxis in den Niederlanden und diskutiert die Frage, ob diese als Vorbild für Deutschland dienen könnte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die aktive Sterbehilfe, die passive Sterbehilfe, die indirekte Sterbehilfe, die Patientenverfügung, die ethische und rechtliche Debatte um die Sterbehilfe, die Situation in den Niederlanden und die Frage nach der Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Deutschland.
- Quote paper
- Jenny Willaredt (Author), 2008, Die verschiedenen Arten von Sterbehilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115237