In der folgenden Arbeit steht die zweite Transformationsphase der sowjetischen Gesell-schaft, der Aufbau des „Sozialismus in einem Lande“ von 1928-1934 im Mittelpunkt. Diese Abkehr vom Internationalismus stellt einen Wendepunkt in der Entwicklung des Sozialismus in der Sowjetunion dar. Der klassische Weg zum Kommunismus über die Weltrevolution wurde zugunsten eines nationalen Experiments aufgegeben. Zwangskollektivierung und forcierte Industrialisierung sollten die prägenden Merkmale eines Versuchs sein, den „Sozialismus von oben“ durchzusetzen. Eine Untersuchung der Ursachen und der Auswirkungen der Kollektivierungs- und Industrialisierungspolitik Stalins sollen Aufschluss darüber geben, wie das Phänomen des „Sozialismus in einem Lande“ näher zu bestimmen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Gliederung
- Einleitung
- Die Industrialisierungsdebatte – Trotzki, Bucharin, Stalin
- Stalins „Sozialismus in einem Lande“
- Die Kollektivierung der Landwirtschaft
- Die Industrialisierung
- Der „Fiktionalismus“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der zweiten Transformationsphase der sowjetischen Gesellschaft, dem Aufbau des „Sozialismus in einem Lande“ von 1928-1934. Ziel ist es, die Ursachen und Auswirkungen der Kollektivierungs- und Industrialisierungspolitik Stalins zu untersuchen und das Phänomen des „Sozialismus in einem Lande“ näher zu bestimmen. Die Arbeit analysiert, ob es sich dabei um einen Verrat an den Gedanken der russischen Oktoberrevolution handelte oder um einen „pulsierenden Abschnitt der Moderne“.
- Die Industrialisierungsdebatte in der Sowjetunion in den 1920er Jahren
- Die Kollektivierung der Landwirtschaft und ihre Auswirkungen
- Die Industrialisierung unter Stalin und ihre Folgen
- Der „Fiktionalismus“ als Kennzeichen der Politik während des ersten Fünfjahrplans
- Die Bewertung des „Sozialismus in einem Lande“ als Verrat oder Vollendung einer Vision
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext des sowjetischen Experiments des Sozialismus beleuchtet und die Bedeutung der zweiten Transformationsphase, dem Aufbau des „Sozialismus in einem Lande“, hervorhebt. Anschließend wird die Industrialisierungsdebatte in der Sowjetunion in den 1920er Jahren dargestellt, wobei die Positionen von Trotzki, Bucharin und Stalin im Detail beleuchtet werden. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen der Kollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin, die mit Zwang und Gewalt einherging und zu großen sozialen und wirtschaftlichen Problemen führte. Im Anschluss wird die Industrialisierung unter Stalin untersucht, die durch den ersten Fünfjahrplan geprägt war und mit einem massiven Ausbau der Schwerindustrie verbunden war. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Industrialisierung auf die sowjetische Gesellschaft und Wirtschaft, wobei der Fokus auf dem „Fiktionalismus“ als Kennzeichen der Politik während des ersten Fünfjahrplans liegt. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob Stalins „Sozialismus in einem Lande“ als Verrat an den Gedanken der russischen Oktoberrevolution oder als Vollendung einer Vision zu betrachten ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den „Sozialismus in einem Lande“, die Kollektivierung der Landwirtschaft, die Industrialisierung unter Stalin, den „Fiktionalismus“, die Industrialisierungsdebatte in der Sowjetunion, Trotzki, Bucharin, Stalin, die Oktoberrevolution, die sowjetische Gesellschaft und Wirtschaft, die Moderne, die Geschichte der Sowjetunion.
- Quote paper
- Andreas Geißler (Author), 2008, Verrat oder Vollendung einer Vision? Stalins „Sozialismus in einem Lande“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115216