Diese Arbeit befasst sich mit institutionellem Rassismus, das anhand der Polizeigewalt aufgeführt werden soll. Als Beispiel dient die USA und die Polizeigewalt an afroamerikanischen Bürgern*innen. Denn in den USA herrscht bereits seit Jahrhunderten eine Rassenproblematik, die mit Abschaffung der Sklaverei nicht sein Ende gefunden hat und somit weiterhin als aktuelles gesellschaftliches Problem gilt.
Der heutige Rassismus findet im Gegensatz zur Vergangenheit hinter einem verborgenen Schleier statt, deren Mechanismen das Erkennen von Rassismus erschweren. Nach wie vor stellt Polizeigewalt ein weltweit aktuelles Thema dar, das Probleme mit sich bringt und Zweifel in Bezug auf ein Rechtsstaat aufwirft. Die Folgen sind weitreichend. Neben unzähligen Todesopfern durch Polizeigewalt trägt diese auch zur Reproduktion sozialer Ungleichheit bei. Häufig handelt es sich um bestimmte ethnische Gruppen, die zur Zielscheibe von Polizeigewalt werden. Allein in den USA werden laut Amnesty International pro Jahr schätzungsweise 400 bis 1000 Todesopfer aufgrund von Polizeigewalt verzeichnet. Bei den meisten Opfern handelt es sich um afroamerikanische Bürger*innen. Michael Brown, Eric Garner und Walter Scott sind nur einige von vielen bekannten Opfern, deren Tode auf nationaler Ebene zu Unruhen und Aufständen geführt haben.
Ziel dieser Arbeit ist die Veranschaulichung dieser verborgenen Mechanismen zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in der amerikanischen Gesellschaft, die insbesondere durch institutionellen Rassismus gestärkt werden. Die daraus entstehenden Folgen für afroamerikanische Bürger*innen und die gesellschaftlichen Auswirkungen sollen ebenfalls skizziert und erläutert werden. Neben der Reproduktion von sozialer Ungleichheit spielt die symbolische Herrschaft ebenfalls eine entscheidende Rolle, die zur Legitimierung von Herrschaftsverhältnissen dienlich ist. Im Falle des institutionellen Rassismus ist es der Staat, von dem die symbolische Herrschaft ausgeht und dadurch die Gesellschaft spaltet und den Rassismus weiter vorantreibt. Welcher Zweck sich hinter diesem Mechanismus verbirgt, soll ebenfalls deutlich werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pierre Bourdieu und die praxeologische Theorie der Praxis
- Strukturierung der gesellschaftlichen Welt
- Zentrale Begriffe
- Habitus
- Kapital
- Klasse
- Der soziale Raum und die Dynamik der Felder
- Zentrale Begriffe
- Die symbolische Herrschaft und ihre Mechanismen
- Rassismustheoretische Perspektiven
- Soziale Ungleichheit und Rassismus
- Institutioneller Rassismus
- Strukturierung der gesellschaftlichen Welt
- Polizeigewalt als Dimension des institutionellen Rassismus in den USA
- Rassismus in den USA
- Gesellschaftsgeschichtliche Entwicklung des Rassismus
- Rassismus in der Gegenwart
- Die Exekutive in den USA
- Die Polizei als Handlanger des Staates
- Masseninhaftierungen als Strategie des Staates
- Rassismus in den USA
- Die Bedeutung der Wohlfahrt und die Rolle der Sozialen Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Phänomen des institutionellen Rassismus in den USA anhand des Beispiels von Polizeigewalt gegen afroamerikanische Bürger*innen. Ziel ist es, die Mechanismen des institutionellen Rassismus aufzuzeigen, die zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in der amerikanischen Gesellschaft beitragen.
- Die Theorie der Sozialen Ungleichheit von Pierre Bourdieu als theoretisches Framework zur Analyse des institutionellen Rassismus.
- Die historische Entwicklung des Rassismus in den USA und seine Auswirkungen auf die afroamerikanische Bevölkerung.
- Polizeigewalt als Manifestation von institutionellem Rassismus und ihre Folgen für afroamerikanische Bürger*innen.
- Die Rolle des Staates und der Sozialen Arbeit im Kontext des institutionellen Rassismus.
- Die Bedeutung der symbolischen Herrschaft und ihre Rolle bei der Legitimierung von Herrschaftsverhältnissen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Polizeigewalt und die Reproduktion sozialer Ungleichheit ein. Sie stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und skizziert die Ziele und den Aufbau der Arbeit.
- Pierre Bourdieu und die praxeologische Theorie der Praxis: Dieses Kapitel stellt die zentrale Theorie der Arbeit vor - die praxeologische Theorie der Praxis von Pierre Bourdieu. Es werden zentrale Begriffe wie Habitus, Kapital und Klassenzugehörigkeit erläutert, die für die Analyse des institutionellen Rassismus relevant sind.
- Polizeigewalt als Dimension des institutionellen Rassismus in den USA: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Rassismus in den USA, die sich bis heute fortsetzt. Der Fokus liegt dabei auf Polizeigewalt als Manifestation von institutionellem Rassismus und deren Folgen für afroamerikanische Bürger*innen.
- Die Bedeutung der Wohlfahrt und die Rolle der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext des institutionellen Rassismus in den USA. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Soziale Arbeit als Handlanger des strafenden Staates agiert oder ob Handlungsspielräume zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit bestehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: institutioneller Rassismus, soziale Ungleichheit, Polizeigewalt, Afroamerikaner*innen, USA, Pierre Bourdieu, Habitus, Kapital, Klassenzugehörigkeit, symbolische Herrschaft, Wohlfahrtsstaat, Strafstaat, Soziale Arbeit.
- Quote paper
- Yasemin Ceran-Kaya (Author), 2020, Institutioneller Rassismus. Polizeigewalt an afroamerikanischen Bürgern in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151605