Die folgende Arbeit analysiert, wie die bisher verstreute ästhetische und intellektuelle Bewegung unter dem Wort Afrofuturismus zusammengefasst wurde. Darüber hinaus, wie das Genre entstand, sich entwickelte und etablierte. Der Film BLACK PANTHER popularisierte diese Bewegung und ließ sie zur Mainstream-Bewegung hinzufließen. Dabei fassen unterschiedliche Quellen den Afrofuturismus entweder als Ästhetik oder als Genre auf, was schwer zu trennen ist. Aufgrund des Umfangs kann der Diskurs über diese Dualität nicht eingebunden werden. Die Tendenz geht eher in die Richtung im Folgenden die Genreaspekte aufzugreifen.
Der Begriff Afrofuturismus setzt sich aus zwei bedeutungsvollen Wörtern zusammen: Afro und Futurismus. Das Wort Afro ist ein Affix, das afrikanisch, folglich aus Afrika stammend, bedeutet und sich unter anderem in Wörtern wie Afroamerikaner oder Afrodeutscher befindet (Duden 1976). Futurism bedeutet auf Englisch “concern with events and trends of the future, or which anticipate the future”. Auf den ersten Blick können diese zwei Wörter widersprüchlich erscheinen, da in den Medien sowohl Afrika (Esuh 2003) als auch Personen der afrikanischen Diaspora meistens in dystopischen Situationen und mit wenig Hoffnung für die Zukunft dargestellt werden. Afrofuturismus versucht dieses Bild außer Kraft zu setzen, indem Schwarze Menschen in futuristischen, Science-Fiction und/oder alternativen Szenarien dargestellt werden. In ihrem Werk “Afrofuturist Manifesto” definiert Ytasha Womack Afrofuturismus als eine Schnittstelle zwischen Fantasie, Technologie, Zukunft und Befreiung: “Both an artistic aesthetic and a framework for critical theory, Afrofuturism combines elements of science fiction, historical fiction, speculative fiction, fantasy, Afrocentricity, and magic realism with non-Western beliefs” (Womack 2013). Yaszek beschreibt Afrofuturismus als eine globale ästhetische Bewegung, die Kunst, Film, Literatur, Musik und Wissenschaft umfasst und durch afrikanische und afrodiasporische Autoren*innen kreiert wird. Diese Autoren*innen versuchen ihre Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft zu verbinden: “Afrofuturists artist are interested in recovering lost black histories and thinking about how those histories inform a whole range of black cultures today. They also want to think about how these histories and cultures might inspire new visions of tomorrow” (ebd.). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Afrofuturismus: Entstehung, Entwicklung und Etablierung des Begriffs
- Entstehung des Begriffs
- Entwicklung und Konkretisierung
- Etablierung als Genre
- Afrofuturismus und Film
- Popularisierung des Afrofuturismus durch BLACK PANTHER (2018)
- Über den Film
- Rezeptionsgeschichte des Films
- Verbreitung des Begriffs Afrofuturismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung, Entwicklung und Etablierung des Afrofuturismus als Genre, mit besonderem Fokus auf seine Popularisierung durch den Film BLACK PANTHER (2018). Die Analyse beleuchtet die Herausbildung des Begriffs, seine ästhetischen und intellektuellen Ausprägungen sowie seine Wirkung auf die Mainstream-Kultur.
- Entstehung und Definition des Begriffs Afrofuturismus
- Entwicklung des Afrofuturismus als ästhetische und intellektuelle Bewegung
- Etablierung des Afrofuturismus als Genre in Kunst, Film und Literatur
- Der Einfluss von BLACK PANTHER (2018) auf die Popularisierung des Afrofuturismus
- Die Darstellung Schwarzer Menschen in futuristischen Szenarien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Afrofuturismus ein, indem sie den Begriff etymologisch zerlegt und den scheinbaren Widerspruch zwischen „Afro“ und „Futurismus“ im Kontext der medialen Darstellung Afrikas und der afrikanischen Diaspora beleuchtet. Sie führt Ytasha Womacks Definition des Afrofuturismus als Schnittstelle von Fantasie, Technologie, Zukunft und Befreiung ein und verweist auf Yaszeks Beschreibung des Afrofuturismus als globale ästhetische Bewegung. Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit auf die Genreaspekte des Afrofuturismus und kündigt die Analyse der Popularisierung durch den Film BLACK PANTHER an.
Afrofuturismus: Entstehung, Entwicklung und Etablierung des Begriffs: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Genese des Begriffs "Afrofuturismus", beginnend mit Mark Derys einflussreichem Essay "Black to the future". Derys Essay wird detailliert analysiert, mit besonderem Augenmerk auf seine Argumentation, warum Science-Fiction ein ideales Medium für afroamerikanische Erzählungen ist. Das Kapitel untersucht, wie Dery den Begriff prägte, um spekulative Fiktion mit afroamerikanischen Themen und Anliegen im Kontext der Technokultur des 20. Jahrhunderts zu beschreiben. Die Diskussion von Derys Interviews mit afroamerikanischen Intellektuellen und die Präsentation afroamerikanischer Künstler und Werke, die afrofuturistische Elemente aufweisen, werden ebenfalls beleuchtet. Die Bedeutung des Essays liegt in der Konsolidierung einer zuvor verstreuten Ästhetik unter einem gemeinsamen Begriff.
Schlüsselwörter
Afrofuturismus, BLACK PANTHER (2018), Mark Dery, Science-Fiction, afrikanische Diaspora, Schwarze Geschichte, futuristische Szenarien, Technologie, Ästhetik, Genre, Popkultur.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Afrofuturismus und seine Popularisierung durch Black Panther (2018)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entstehung, Entwicklung und Etablierung des Afrofuturismus als Genre, mit besonderem Fokus auf seine Popularisierung durch den Film BLACK PANTHER (2018). Sie beleuchtet die Herausbildung des Begriffs, seine ästhetischen und intellektuellen Ausprägungen sowie seine Wirkung auf die Mainstream-Kultur.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Entstehung und Definition des Begriffs Afrofuturismus; Entwicklung des Afrofuturismus als ästhetische und intellektuelle Bewegung; Etablierung des Afrofuturismus als Genre in Kunst, Film und Literatur; Der Einfluss von BLACK PANTHER (2018) auf die Popularisierung des Afrofuturismus; Die Darstellung Schwarzer Menschen in futuristischen Szenarien. Die Analyse beinhaltet eine detaillierte Betrachtung von Mark Derys einflussreichem Essay "Black to the Future" und die Rezeptionsgeschichte von BLACK PANTHER (2018).
Wie wird der Afrofuturismus in dieser Arbeit definiert?
Die Arbeit bezieht sich auf Ytasha Womacks Definition des Afrofuturismus als Schnittstelle von Fantasie, Technologie, Zukunft und Befreiung und Yaszeks Beschreibung als globale ästhetische Bewegung. Der scheinbare Widerspruch zwischen „Afro“ und „Futurismus“ im Kontext der medialen Darstellung Afrikas und der afrikanischen Diaspora wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Rolle spielt der Film BLACK PANTHER (2018) in dieser Arbeit?
BLACK PANTHER (2018) steht im Mittelpunkt der Analyse, da er als Katalysator für die Popularisierung des Afrofuturismus im Mainstream gilt. Die Arbeit untersucht den Film selbst, seine Rezeptionsgeschichte und seinen Einfluss auf die Verbreitung des Begriffs Afrofuturismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Afrofuturismus: Entstehung, Entwicklung und Etablierung des Begriffs; Afrofuturismus und Film; Popularisierung des Afrofuturismus durch BLACK PANTHER (2018); Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Afrofuturismus, BLACK PANTHER (2018), Mark Dery, Science-Fiction, afrikanische Diaspora, Schwarze Geschichte, futuristische Szenarien, Technologie, Ästhetik, Genre, Popkultur.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Afrofuturismus als Genre zu liefern und seine Popularisierung durch den Film BLACK PANTHER (2018) zu analysieren. Sie untersucht die Entwicklung des Begriffs, seine ästhetischen und intellektuellen Ausprägungen und seine Auswirkungen auf die Darstellung Schwarzer Menschen in der Popkultur.
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- Ariadna Blanch López (Author), 2018, Afrofuturismus. Entstehung, Entwicklung und Etablierung eines Genres und ihre Popularisierung durch den Film "BLACK PANTHER" (2018), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1151470