„[…] zu viele Heranwachsende bleiben sich selbst und dem Einfluss von Fernsehen
und Internet überlassen. Und sind dadurch einer enormen Welle der Sexualisierung
in den Medien ausgeliefert. Experten sehen darin die größte Gefahr für die junge
Generation.“ Warum sehen Experten in der „enormen Welle der Sexualisierung in den Medien“ die größte Gefahr für die junge Generation? Dieser letzte Satz war ausschlaggebend dafür, dass die vorliegende Magisterarbeit über die Sexualisierung der Gesellschaft ein besonderes Augenmerk auf die Medien richtet und sich dadurch mit neuen Anforderungen an die Pädagogik beschäftigt.
Bereits der Titel des Christlichen Medienmagazins „pro“, Ausgabe 3/2007 „Die vernachlässigte Generation. Von der Sexualisierung unserer Gesellschaft“, woraus der zitierte Abschnitt entnommen wurde und das Projekt des christlichen Kinder- und Jugendwerkes „Die ARCHE“ haben aufmerksam gemacht: Es werden Kinder beschrieben, die verwahrlosen, sexuell verwahrlosen oder gar misshandelt werden – sie haben keine AnsprechpartnerInnen in der Familie, denen sie sich anvertrauen und die sich ihrer annehmen. Durch instabile Verhältnisse zu Hause dürfen sie nicht mehr Kind sein – weil ihnen ein Gegenüber fehlt. Sie müssen selbst Verantwortung übernehmen. In der ARCHE treffen sie auf Erwachsene, die sich ihnen zuwenden und sich mit ihnen beschäftigen.
Hinzu kommt, dass die Kinder in einer „[…] modernen Leistungs- und Mediengesellschaft […]“ aufwachsen und die Medien einen großen Stellenwert im Leben der Kinder einnehmen und darüber hinaus großen Einfluss auf die Kinder haben. Viele Kinder sind den Medien fast schon ausgeliefert: Sie verbringen tagtäglich viele Stunden mit ihnen. Wenn es Eltern und anderen Bezugspersonen bereits schwer fällt, Kinder im Alltag zu betreuen und ihnen zu begegnen, wie erst soll es dann möglich sein, den Kindern zu helfen, die Eindrücke der Medien zu verarbeiten?
Neben Idealvorstellungen, fragwürdiger Konfliktlösung und Gewaltdarstellung ufert die Darstellung von Sexualität in den Medien völlig aus. Kindern fehlen klare Standpunkte – oder sie nehmen das für bare Münze, was sie in den Medien vermittelt bekommen. Wenn man darauf achtet, entsteht plötzlich der Eindruck, bei H&M gebe es nur Unterwäsche und Dessous.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung und Hinführung zum Thema
- Sexualisierung der Gesellschaft
- Allgemeine Definition
- Entwicklung einer sexualisierten Gesellschaft
- Rolle der Verbreitung von Verhütungsmitteln
- Die Rolle der sozialen Bewegungen
- Die Studentenbewegung
- Die Emanzipationsbewegung
- Auswirkungen und Folgen
- Zusammenfassung
- Sexualisierung durch Medien
- Allgemeine Rolle der Massenmedien
- Gefahren durch mediale Verbreitung
- Permanenter Einfluss des Fernsehens
- Ausprägung von Geschlechterstereotypen durch Medien
- Männliche Geschlechterstereotype am Beispiel eines Filmes
- Weibliche Geschlechterstereotype am Beispiel von Mädchenzeitschriften
- Internet
- Musik
- Zusammenfassung
- Allgemeine Folgen der Sexualisierung
- Wandelnde Moral und fallende Schamgrenze
- Sexualisierung der Geschlechter
- Mädchen im Kontext der Medien
- Pornosucht
- Zusammenfassung
- Neue Anforderungen an die Pädagogik
- Sexuelle Erziehung und Sexualpädagogik
- Sexualerziehung in der Familie
- Sexualerziehung in der Schule
- Außerschulische Sexualerziehung
- Erziehung zur Medienkompetenz
- Erziehung zur Medienkompetenz in der Familie
- Erziehung zur Medienkompetenz in der Schule
- Bedeutung der Familie hinsichtlich der Sozialisation
- Bedeutung der Schule
- Zusammenfassung
- Sexuelle Erziehung und Sexualpädagogik
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die zunehmende Sexualisierung der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Pädagogik. Ziel ist es, die Herausforderungen aufzuzeigen, die sich durch die mediale Präsenz von Sexualität und die veränderten gesellschaftlichen Normen für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen ergeben.
- Die Definition und Entwicklung einer sexualisierten Gesellschaft
- Der Einfluss von Medien auf die Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen
- Die Auswirkungen der Sexualisierung auf Moral und Schamgrenze
- Neue Anforderungen an die Sexualerziehung und Medienkompetenz
- Die Rolle von Familie und Schule in der Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Sexualisierung der Gesellschaft: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Sexualisierung und beschreibt die Entwicklung hin zu einer zunehmend sexualisierten Gesellschaft. Es analysiert die Rolle von Verhütungsmitteln und sozialen Bewegungen wie der Studenten- und Emanzipationsbewegung in diesem Prozess. Die Auswirkungen und Folgen der Sexualisierung werden ebenfalls beleuchtet, wobei der Fokus auf den gesellschaftlichen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen liegt. Es werden grundlegende gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Sexualität erörtert. Der Wandel in gesellschaftlichen Normen und Werten wird detailliert beschrieben.
Sexualisierung durch Medien: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle der Massenmedien bei der Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen. Es werden die Gefahren der medialen Verbreitung von sexualisierten Inhalten, der permanente Einfluss des Fernsehens und die Ausprägung von Geschlechterstereotypen in Medien wie Film und Mädchenzeitschriften analysiert. Der Einfluss des Internets und der Musik wird ebenfalls untersucht, wobei der Fokus auf die vielfältigen und oft widersprüchlichen Botschaften liegt, die durch diese Medien vermittelt werden. Die Kapitel beleuchtet die verschiedenen medialen Kanäle und deren Wirkung auf die Rezipienten.
Allgemeine Folgen der Sexualisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit den allgemeinen Folgen der Sexualisierung der Gesellschaft. Es analysiert den Wandel der Moral, den Rückgang der Schamgrenze und die Sexualisierung der Geschlechter, insbesondere von Mädchen im Kontext der Medien. Das Thema Pornosucht wird ebenfalls behandelt und in den Gesamtkontext eingeordnet. Die Zusammenfassung der Kapitel präsentiert einen umfassenden Überblick über die Folgen der Sexualisierung auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen.
Neue Anforderungen an die Pädagogik: Das Kapitel widmet sich den neuen Anforderungen an die Pädagogik im Kontext der Sexualisierung der Gesellschaft. Es behandelt die Sexualerziehung in Familie, Schule und außerschulischen Einrichtungen, sowie die Erziehung zur Medienkompetenz in diesen Bereichen. Die Bedeutung von Familie und Schule für die Sozialisation im Umgang mit Sexualität und Medien wird umfassend diskutiert und die Herausforderungen für die pädagogische Praxis verdeutlicht. Es verbindet theoretische Überlegungen mit praktischen Implikationen für Erzieher und Lehrer.
Schlüsselwörter
Sexualisierung, Gesellschaft, Medien, Pädagogik, Sexualerziehung, Medienkompetenz, Sozialisation, Geschlechterstereotype, Moral, Schamgrenze, Familie, Schule.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Sexualisierung der Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Pädagogik
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die zunehmende Sexualisierung der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Pädagogik. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch die mediale Präsenz von Sexualität und veränderte gesellschaftliche Normen für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen ergeben.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung einer sexualisierten Gesellschaft, den Einfluss von Medien (Fernsehen, Internet, Musik, Film, Mädchenzeitschriften) auf die Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen, die Auswirkungen der Sexualisierung auf Moral und Schamgrenze, die neuen Anforderungen an die Sexualerziehung und Medienkompetenz sowie die Rolle von Familie und Schule in der Sozialisation.
Wie wird die Sexualisierung der Gesellschaft definiert und erklärt?
Die Arbeit definiert den Begriff der Sexualisierung und beschreibt die Entwicklung hin zu einer zunehmend sexualisierten Gesellschaft. Sie analysiert die Rolle von Verhütungsmitteln und sozialen Bewegungen (Studentenbewegung, Emanzipationsbewegung) in diesem Prozess und beleuchtet die Auswirkungen und Folgen der Sexualisierung auf den gesellschaftlichen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Rolle spielen Medien bei der Sexualisierung?
Die Arbeit analysiert die Rolle der Massenmedien bei der Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen. Es werden die Gefahren der medialen Verbreitung sexualisierter Inhalte, der Einfluss des Fernsehens, und die Ausprägung von Geschlechterstereotypen in verschiedenen Medien (Film, Mädchenzeitschriften, Internet, Musik) untersucht. Der Fokus liegt auf den vielfältigen und oft widersprüchlichen Botschaften, die durch diese Medien vermittelt werden.
Welche Folgen hat die Sexualisierung der Gesellschaft?
Die Arbeit untersucht den Wandel der Moral, den Rückgang der Schamgrenze und die Sexualisierung der Geschlechter, insbesondere von Mädchen im Kontext der Medien. Das Thema Pornosucht wird ebenfalls behandelt und in den Gesamtkontext eingeordnet. Die Folgen werden auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen betrachtet.
Welche neuen Anforderungen stellt die Sexualisierung an die Pädagogik?
Die Arbeit widmet sich den neuen Anforderungen an die Pädagogik im Kontext der Sexualisierung. Sie behandelt die Sexualerziehung in Familie, Schule und außerschulischen Einrichtungen, die Erziehung zur Medienkompetenz in diesen Bereichen und die Bedeutung von Familie und Schule für die Sozialisation im Umgang mit Sexualität und Medien. Die Herausforderungen für die pädagogische Praxis werden umfassend diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sexualisierung, Gesellschaft, Medien, Pädagogik, Sexualerziehung, Medienkompetenz, Sozialisation, Geschlechterstereotype, Moral, Schamgrenze, Familie, Schule.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu: Vorwort, Einleitung, Sexualisierung der Gesellschaft, Sexualisierung durch Medien, Allgemeine Folgen der Sexualisierung, Neue Anforderungen an die Pädagogik, Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen aufzuzeigen, die sich durch die mediale Präsenz von Sexualität und die veränderten gesellschaftlichen Normen für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen ergeben. Sie untersucht die zunehmende Sexualisierung und deren Auswirkungen auf die Pädagogik.
- Quote paper
- M.A. Jessica Schumacher (Author), 2008, Sexualisierung der Gesellschaft. Neue Anforderungen an die Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115114