Bastian Sick gehört zu einem der gegenwärtig bekanntesten Sprachkritiker Deutschlands. Seine drei Folgen der Kolumnensammlung ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod’ standen nicht nur auf den Bestsellerlisten, sondern werden auch als Schullektüre eingesetzt. Medienwirksame Auftritte fördern seinen Bekanntheitsgrad ebenso wie die Vermarktung zahlreicher Produkte wie Hörbücher oder Spiele, die an den Erfolg der Bücher anknüpfen. Trotz seiner zweifelsohne großen Wirkung auf die Öffentlichkeit fand eine Diskussion über Bastian Sick und seine Texte innerhalb der Sprachwissenschaft bisher nur vereinzelt statt. Mit der zentralen Frage, wie die sprachkritischen Kolumnen des Autors aus linguistischer Sicht zu beurteilen sind, setzt sich deshalb die vorliegende Diplomarbeit auseinander.
Die ersten beiden Kapitel liefern zunächst notwendige theoretische Grundlagen, bevor sich der anschließende Abschnitt mit geschichtlichen Aspekten auseinandersetzt. Da Bastian Sicks Texte der ästhetisch-formal orientierten publizistischen Sprachkritik zuzuordnen sind, wird vor allem deren Entwicklung vom 16. Jahrhundert bis heute nachgezeichnet. Im Anschluss an den historischen Überblick wird die Frage nach dem Verhältnis zwischen Sprachwissenschaft und –kritik beantwortet.
Das zweite Kapitel setzt sich mit den für die vorliegende Arbeit relevanten Aspekten zum Thema Normen auseinander. Mit Bastian Sick und seinen Kolumnen beschäftigt sich schließlich das dritte Kapitel. Fragen, die beantwortet werden sollen, sind: Wie wurde Sick zu einem der bekanntesten Sprachkritiker Deutschlands? Welche Intentionen verfolgt er mit seinen Texten? Welche Auffassung vertritt er bezüglich sprachlicher Normen? Wie können seine Kolumnen formal und thematisch charakterisiert werden?
Ausgehend von den bis dahin erarbeiteten Informationen folgt im vierten Kapitel die Untersuchung der Darstellung von Normvarianz in den sprachkritischen Kolumnen Bastian Sicks im Vergleich zu aktuellen Grammatiken und Wörterbüchern. Am Beispiel der Kasusrektion der Präpositionen "wegen", "laut", "trotz", "entsprechend", "entgegen", "gemäß", "nahe" und "zufolge" soll gezeigt werden, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich des Umgangs mit sprachlichen Normen zwischen den untersuchten Publikationen existieren, um auf dieser Grundlage schließlich die Frage beantworten zu können, wie die ‘Zwiebelfisch-Kolumnen’ aus linguistischer Sicht zu beurteilen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zur Sprachkritik
- Zentrale Begriffe und ihre Bedeutung
- Sprachkritik
- Publizistische Sprachkritik
- Ästhetisch-formaler Zweig publizistischer Sprachkritik
- Sprachglosse
- Sprachkolumne
- Geschichte der publizistischen Sprachkritik
- Geschichte des ästhetisch-formalen Zweigs publizistischer Sprachkritik
- Sprachpurismus und Antibarbari
- Etablierung des ästhetisch-formalen Zweigs um 1900
- Entwicklung seit Mitte des 20. Jahrhunderts
- Der ethisch-moralische Zweig publizistischer Sprachkritik
- Der literarisch-philosophische Zweig publizistischer Sprachkritik
- Geschichte des ästhetisch-formalen Zweigs publizistischer Sprachkritik
- Verhältnis zwischen Linguistik und publizistischer Sprachkritik
- Konfliktpunkte zu Beginn des 19. Jahrhunderts
- Der 'Streit um die Sprachkritik' in den 1960er Jahren
- Tendenzen in der Gegenwart
- Zentrale Begriffe und ihre Bedeutung
- Normen
- Zentrale Begriffe und ihre Bedeutung
- Sprachliche Norm
- Normkodifikation
- Normvarianz und Normproblem
- Unterschiedliche Normauffassungen
- Der deskriptive Normbegriff der Sprachwissenschaft
- Das Bedürfnis nach ‘richtigen' Normen bei den Sprachbenutzern
- Der präskriptive Normbegriff der publizistischen Sprachkritik
- Zentrale Begriffe und ihre Bedeutung
- Bastian Sick: 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Zur Person Bastian Sick
- Bastian Sick „Deutschlands bekanntester Sprachpfleger"
- Zum Selbstverständnis des Autors
- Das Sprach- und Normverständnis Bastian Sicks
- Die Kolumnensammlungen ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Formaler Aufbau
- Themenbereiche
- Darstellungsweise, Literatur- und Quellenangaben
- Vergleich der Darstellung von Normvarianz am Beispiel der Kasusrektion von Präpositionen
- Allgemeines zu Präpositionen und ihrer Rektion
- Vergleich der Kolumnen mit Grammatiken und Wörterbüchern
- Zur Auswahl der Vergleichspublikationen und der Präpositionen
- Die Kasusrektion der Präposition wegen
- Darstellung in ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition laut
- Darstellung in 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition trotz
- Darstellung in ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition entsprechend
- Darstellung in ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition entgegen
- Darstellung in ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition gemäß
- Darstellung in ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition nahe
- Darstellung in 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Die Kasusrektion der Präposition zufolge
- Darstellung in 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'
- Darstellung in Grammatiken und Wörterbüchern
- Vergleich der Darstellungen
- Zusammenfassung zentraler Ergebnisse
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Darstellung von Normvarianz in der publizistischen Sprachkritik am Beispiel der Kasusrektion von Präpositionen. Sie vergleicht die Kolumnen Bastian Sicks aus der Sammlung 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod' mit Grammatiken und Wörterbüchern der deutschen Gegenwartssprache. Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Perspektiven auf Normvarianz in der Sprachwissenschaft und der publizistischen Sprachkritik aufzuzeigen und die Argumentationsstrategien Bastian Sicks zu analysieren.
- Sprachkritik und Normvarianz
- Die Rolle von Grammatiken und Wörterbüchern
- Die Darstellung von Normvarianz in der publizistischen Sprachkritik
- Die Argumentationsstrategien Bastian Sicks
- Der Vergleich von deskriptiven und präskriptiven Normauffassungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprachkritik ein und definiert zentrale Begriffe wie Sprachkritik, publizistische Sprachkritik, Sprachglosse und Sprachkolumne. Sie beleuchtet die Geschichte der publizistischen Sprachkritik, insbesondere des ästhetisch-formalen Zweigs, und geht auf das Verhältnis zwischen Linguistik und publizistischer Sprachkritik ein. Das Kapitel 'Normen' beschäftigt sich mit dem Begriff der sprachlichen Norm, der Normkodifikation und der Normvarianz. Es werden unterschiedliche Normauffassungen, insbesondere der deskriptive Normbegriff der Sprachwissenschaft und der präskriptive Normbegriff der publizistischen Sprachkritik, vorgestellt.
Das Kapitel 'Bastian Sick: 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'' stellt die Person Bastian Sick und sein Selbstverständnis als Sprachpfleger vor. Es analysiert das Sprach- und Normverständnis des Autors und beleuchtet die Kolumnensammlungen 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod' hinsichtlich ihres formalen Aufbaus, ihrer Themenbereiche und ihrer Darstellungsweise. Das Kapitel 'Vergleich der Darstellung von Normvarianz am Beispiel der Kasusrektion von Präpositionen' widmet sich der Analyse der Kasusrektion von Präpositionen in den Kolumnen Bastian Sicks im Vergleich zu Grammatiken und Wörterbüchern. Es werden verschiedene Präpositionen wie 'wegen', 'laut', 'trotz', 'entsprechend', 'entgegen', 'gemäß', 'nahe' und 'zufolge' untersucht und die unterschiedlichen Darstellungen von Normvarianz in den verschiedenen Publikationen verglichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die publizistische Sprachkritik, Normvarianz, Kasusrektion von Präpositionen, Bastian Sick, 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod', Grammatiken, Wörterbücher, deskriptive und präskriptive Normauffassungen. Die Arbeit analysiert die Darstellung von Normvarianz in den Kolumnen Bastian Sicks und vergleicht sie mit den Darstellungen in Grammatiken und Wörterbüchern der deutschen Gegenwartssprache.
- Quote paper
- Ann-Kathrin Thoennes (Author), 2008, ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod’ – Darstellung von Normvarianz am Beispiel der Kasusrektion von Präpositionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115058
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