Aufgrund der demographischen Veränderung werden psychische Erkrankungen im Alter zunehmen. In der Bundesrepublik Deutschland sind ca. 13 Millionen Menschen über 65 Jahre alt. Von diesen Menschen leiden etwa 2,5 Millionen an psychischen Erkrankungen. Die häufigsten Erkrankungen sind Demenzen, Depressionen und Ängste. Aktuell leiden 1,2 Millionen Menschen an einer Demenzerkrankung. Nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung und einer Zunahme an hochaltrigen Menschen, wodurch mit dem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit steigt, an einer Demenz zu erkranken, gewinnt die Sozialarbeit in der Arbeit mit alten kranken Menschen zunehmend an Bedeutung.
Eine große Herausforderung des neuen Jahrtausends wird es für die Sozialarbeit sein, für die immer größer werdende Gruppe demenzkranker Menschen eine adäquate, professionelle
und menschenwürdige Pflege mit individuellen Betreuungskonzepten zu gewährleisten. Dabei gab es in der Vergangenheit erst spät eine sozialwissenschaftliche Erforschung des Alters und entsprechende Empirien. Die
Altenpflege war medizinischen und pflegerischen Berufen vorbehalten.
Die Demenz wird derzeit immer noch als eine rein organische Störung angesehen, „bei der man nichts mehr machen kann“. Dabei wirken sich vielfältige Dienstleistungsmöglichkeiten positiv auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenz aus. Wissenschaftliche Forschungen des Kuratoriums deutsche Altenhilfe belegen, dass der Verlauf einer Demenzerkrankung nicht nur von organischen, sondern auch von psychischen und sozialen Faktoren abhängig ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Motivation und Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Grundlagen
- 2.1 Demenz
- 2.2 Unterschiedliche stationäre Einrichtungen
- 2.3 Soziale Arbeit
- 2.4 Demographischer Wandel in Deutschland
- 3 Demenz
- 3.1 Formen von Demenz
- 3.1.1 Demenz vom Alzheimer Typ
- 3.1.2 Irreversible Demenzen
- 3.1.3 Reversible Demenzen
- 3.2 Klassifikation von Demenzen
- 3.2.1 Primäre Demenzen
- 3.2.2 Sekundäre Demenzen
- 3.3 Hergang und Schweregrad von Demenz
- 3.3.1 Leichte Demenz
- 3.3.2 Mittelschwere Demenz
- 3.3.3 Schwere Demenz
- 3.4 Epidemiologie - Prävalenz und Inzidenz demenzieller Erkrankungen
- 3.5 Diagnose Demenz
- 3.5.1 ICD-10 und DSM IV
- 3.5.2 Präsentation symptomdiagnostischer Screeningverfahren zur Einordnung einer Demenz
- 3.5.2.1 Der Mini-Mental-Status-Test
- 3.5.2.2 Der Uhrenzeichentest
- 3.5.2.3 Der DemTect
- 3.6 Spezifische Verhaltensweisen dementer Menschen
- 4 Recht, Gesetz und finanzielle Unterstützung in Hinblick auf die soziale Sicherung der Menschenwürde
- 4.1 Übertragung der Entscheidungsfähigkeit
- 4.2 Gesetzliche Betreuung
- 4.3 Leistungen der Pflegeversicherung und andere finanzielle Hilfen
- 4.3.1 Rechtliche Angelegenheiten
- 4.4 Aufsichtspflicht und Haftung
- 5 Anregungen für sozialpädagogische Handlungsfelder sowie Betreuungsmöglichkeiten und Freiraumgestaltung bei der Arbeit mit dementen Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe
- 5.1 Die Maslowsche Bedürfnispyramide
- 5.2 Lerntheoretische Handlungsansätze
- 5.2.1 Biographiearbeit
- 5.2.2 Das Realitätsorientierungstraining
- 5.2.3 Selbsterhaltungstherapie
- 5.2.4 Geborgenheit als Therapie
- 5.3 Der verstehende Umgang mit dementen Menschen - Betreuungskonzepte
- 5.3.1 Validation
- 5.3.2 Integrative Validation
- 5.3.3 Milieutherapie
- 5.3.3.1 Gartenkonzept
- 5.3.3.2 Tiergestützte Therapie
- 5.3.4 Klientenzentrierte Gesprächsführung
- 5.3.5 Begleitende Angebote in der Betreuung Demenzerkrankter in Einrichtungen der Altenhilfe
- 5.3.5.1 Ergotherapie
- 5.3.5.2 Musik- und Maltherapie
- 5.3.5.3 Gedächtnistraining und Spiele
- 5.3.5.4 Snoezelen
- 5.3.5.5 Basale Stimulation
- 5.4 Ziele und Aufgaben der sozialen Arbeit in der Betreuung dementer Menschen
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen der sozialpädagogischen Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Altenhilfeeinrichtungen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse dementer Menschen und die entsprechenden Handlungsansätze sozialpädagogischer Fachkräfte zu entwickeln. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte der Demenzerkrankung, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen sowie konkrete Betreuungskonzepte und -methoden.
- Demenzformen und -diagnostik
- Rechtliche und finanzielle Aspekte der Demenzbetreuung
- Sozialpädagogische Handlungsansätze und Betreuungskonzepte
- Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf die Altenhilfe
- Bedürfnisse dementer Menschen und deren Berücksichtigung in der Betreuung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein, beschreibt die Motivation und das Ziel der Arbeit sowie den Aufbau der einzelnen Kapitel. Sie dient als Rahmen für die gesamte Arbeit und skizziert die zentralen Fragen, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert den Begriff Demenz, beschreibt verschiedene stationäre Einrichtungen der Altenhilfe, erläutert die Rolle der Sozialen Arbeit und beleuchtet den demografischen Wandel in Deutschland sowie seine Bedeutung für die Altenhilfe und die steigende Zahl von Demenzerkrankungen.
3 Demenz: Dieses Kapitel widmet sich umfassend dem Krankheitsbild Demenz. Es beschreibt verschiedene Formen der Demenz (Alzheimer-Demenz, reversible und irreversible Demenzen), geht auf die Klassifikation von Demenzen (primär und sekundär) ein und erläutert den Hergang und die unterschiedlichen Schweregrade der Erkrankung. Weiterhin werden epidemiologische Aspekte wie Prävalenz und Inzidenz diskutiert und verschiedene diagnostische Verfahren wie der Mini-Mental-Status-Test vorgestellt. Schließlich werden spezifische Verhaltensweisen dementer Menschen beleuchtet.
4 Recht, Gesetz und finanzielle Unterstützung in Hinblick auf die soziale Sicherung der Menschenwürde: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen und finanziellen Aspekte der Demenzbetreuung. Es beleuchtet die Übertragung der Entscheidungsfähigkeit, die gesetzliche Betreuung und die Leistungen der Pflegeversicherung. Die Aufsichtspflicht und Haftung der Einrichtungen werden ebenfalls diskutiert. Der Fokus liegt auf der Wahrung der Menschenwürde und der rechtlichen Absicherung der Betroffenen.
5 Anregungen für sozialpädagogische Handlungsfelder sowie Betreuungsmöglichkeiten und Freiraumgestaltung bei der Arbeit mit dementen Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe: In diesem Kapitel werden verschiedene sozialpädagogische Handlungsansätze und Betreuungskonzepte vorgestellt, die auf die Bedürfnisse dementer Menschen eingehen. Die Maslowsche Bedürfnispyramide dient als Grundlage für die Betrachtung der unterschiedlichen Bedürfnisse. Darüber hinaus werden lerntheoretische Ansätze wie Biographiearbeit, Realitätsorientierungstraining, Selbsterhaltungstherapie und Validation erläutert und in ihren Anwendungsmöglichkeiten im Kontext der Demenzbetreuung eingeordnet. Weiterhin werden Milieutherapie, tiergestützte Therapie und begleitende Angebote wie Ergotherapie, Musiktherapie und Gedächtnistraining beschrieben.
Schlüsselwörter
Demenz, Alzheimer, stationäre Altenhilfe, soziale Arbeit, sozialpädagogische Betreuung, Betreuungskonzepte, Validation, Recht, Pflegeversicherung, demografischer Wandel, Menschenwürde.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Sozialpädagogische Betreuung Demenzkranker
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich umfassend mit der sozialpädagogischen Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Altenhilfeeinrichtungen. Sie untersucht die Herausforderungen dieser Betreuung und entwickelt ein Verständnis für die Bedürfnisse dementer Menschen und die entsprechenden Handlungsansätze sozialpädagogischer Fachkräfte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Demenzerkrankung, darunter Demenzformen und -diagnostik (inkl. Mini-Mental-Status-Test, Uhrenzeichentest, DemTect), rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen (Pflegeversicherung, gesetzliche Betreuung), sowie konkrete Betreuungskonzepte und -methoden (Validation, Milieutherapie, tiergestützte Therapie, Ergotherapie, Musiktherapie etc.). Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Altenhilfe werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Grundlagen (Demenz, stationäre Einrichtungen, Soziale Arbeit, demografischer Wandel), Demenz (Formen, Klassifikation, Diagnostik, Verhaltensweisen), Recht, Gesetz und finanzielle Unterstützung, Anregungen für sozialpädagogische Handlungsfelder und Betreuungsmöglichkeiten, und Zusammenfassung.
Welche konkreten Betreuungskonzepte werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Betreuungskonzepte vor, darunter Validation, integrative Validation, Milieutherapie (inkl. Gartenkonzept und tiergestützter Therapie), klientenzentrierte Gesprächsführung. Zusätzlich werden begleitende Angebote wie Ergotherapie, Musik- und Maltherapie, Gedächtnistraining, Snoezelen und basale Stimulation beschrieben.
Welche lerntheoretischen Ansätze werden berücksichtigt?
Die Arbeit integriert lerntheoretische Ansätze wie Biographiearbeit, Realitätsorientierungstraining, Selbsterhaltungstherapie und betrachtet die Bedeutung von Geborgenheit als Therapieansatz.
Welche rechtlichen und finanziellen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Übertragung der Entscheidungsfähigkeit, die gesetzliche Betreuung und die Leistungen der Pflegeversicherung. Die Aufsichtspflicht und Haftung der Einrichtungen werden ebenfalls diskutiert, mit Fokus auf der Wahrung der Menschenwürde.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Demenz, Alzheimer, stationäre Altenhilfe, soziale Arbeit, sozialpädagogische Betreuung, Betreuungskonzepte, Validation, Recht, Pflegeversicherung, demografischer Wandel, Menschenwürde.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die Motivation, Zielsetzung und Aufbau erläutert. Es folgen Kapitel zu den Grundlagen, der Demenz selbst, den rechtlichen und finanziellen Aspekten, den sozialpädagogischen Handlungsansätzen und schließlich eine Zusammenfassung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse dementer Menschen und die entsprechenden Handlungsansätze sozialpädagogischer Fachkräfte zu entwickeln, um eine menschenwürdige Betreuung in stationären Einrichtungen zu gewährleisten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Sozialpädagogen, Pflegekräfte, Angehörige von Demenzkranken, sowie Studierende und Wissenschaftler im Bereich der Sozialen Arbeit und Gerontologie.
- Quote paper
- Stefanie Erwig (Author), 2008, Demenz. Ein Krankheitsbild als Herausforderung für die sozialpädagogische Betreuung in Einrichtungen der stationären Altenhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115044