Im Mittelpunkt der Hausarbeit steht die Fragestellung, welche Konsequenzen sich aus den neuesten Befunden der Hirnforschung für den Umgang mit dem kindlichen Dysgrammatismus ergeben. Um diese Frage beantworten zu können, sollen im ersten Abschnitt zunächst die neuesten Befunde der Hirnforschung im Hinblick auf die Sprache und das Erlernen der Grammatik dargestellt werden.
Im darauffolgenden Abschnitt wird der kindliche Grammatikerwerb dargelegt, wie er in der Regel bei sprachunauffälligen Kindern verläuft. Ferner werden auch die vorgrammatischen Fähigkeiten Beachtung finden, da die neuesten Befunde der Hirnforschung gezeigt haben, dass das Kind bereits mit einer ‚genetischen Grundausstattung’ auf die Welt kommt und un-mittelbar nach der Geburt wesentliche Fähigkeiten besitzt.
Die Untersuchungen zum Dysgrammatismus beruhen auf jeweils unterschiedlichen Spracherwerbstheorien. Demzufolge liegt der Fokus des Erkenntnisinteresses auf unterschiedlichen Phänomenen, und die Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Es ist demnach unerlässlich zuerst die einzelnen Spracherwerbstheorien zu erläutern, um im darauffolgenden Abschnitt auf die Untersuchungen zum Dysgrammatismus eingehen zu können. Um das Phänomen des Dysgrammatismus in seiner Komplexität zu erfassen, wird ein Überblick über die Forschung des Dysgrammatismus seit 1901 gegeben. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf der terminologischen Veränderung, auf den Ursachenzuschreibungen sowie auf den Fragen liegen, die in der Dysgrammatismusforschung zur Diskussion stehen.
Im Anschluss daran wird unter Berücksichtigung der vorangegangenen Ausführungen zunächst auf die Problematik der Diagnose hingewiesen. Daraufhin wird die entwicklungsproximale Sprachtherapie vorgestellt, die einen ganzheitlichen Ansatz aufweist.
Abschließend wird, nachdem die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst wurden, auf Verbesserungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Therapie und die Dysgrammatismusforschung eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die neuesten Befunde der Hirnforschung
- Sprache und Gehirn
- Kindlicher Grammatikerwerb als implizites Lernen
- Der kindliche Grammatikerwerb
- Vorgrammatische Fähigkeiten
- Die fünf Phasen nach Clahsen
- Erklärungsansätze des Grammatikerwerbs - Spracherwerbstheorien
- Nativistische Ansätze
- Kognitivistische Ansätze
- Interaktionistische Ansätze
- Integrative Spracherwerbstheorie nach Dannenbauer
- Vom,Agrammatismus infantilis' zur,Spezifischen Spracherwerbsstörung' – Die Forschung des kindlichen Dysgrammatismus im Überblick
- Der,Agrammatismus infantilis'
- 1980er Jahre: Befunde zu sprachlichen Leistungsbereichen
- 1990er Jahre: Befunde zu nichtsprachlichen Leistungsbereichen
- Vom Dysgrammatismus zur Spezifischen Sprachentwicklungsstörung
- Zur Therapie der Spezifischen Sprachentwicklungsstörung
- Zur Problematik der Diagnose
- Die entwicklungsproximale Sprachtherapie
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Konsequenzen der neuesten Befunde der Hirnforschung für den Umgang mit dem kindlichen Dysgrammatismus. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Sprache und Gehirn, analysiert den kindlichen Grammatikerwerb unter den Aspekten der Hirnforschung und beleuchtet verschiedene Spracherwerbstheorien, die den Dysgrammatismus erklären. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen des Dysgrammatismus zu entwickeln und mögliche Therapieansätze aufzuzeigen, die die Erkenntnisse der Hirnforschung berücksichtigen.
- Zusammenhang zwischen Sprache und Gehirn
- Kindlicher Grammatikerwerb und seine neurobiologischen Grundlagen
- Spracherwerbstheorien und ihre Relevanz für den Dysgrammatismus
- Die Entwicklung des Dysgrammatismus und seine terminologische Veränderung
- Mögliche Therapieansätze für Kinder mit Dysgrammatismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des kindlichen Dysgrammatismus ein und stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sprache für das menschliche Leben und die Herausforderungen, die sich aus einem gestörten Spracherwerb ergeben können.
Das zweite Kapitel widmet sich den neuesten Befunden der Hirnforschung im Hinblick auf Sprache und Grammatikerwerb. Es werden die evolutionären Entwicklungen des Gehirns im Zusammenhang mit der Sprachfähigkeit sowie die Bedeutung neuronaler Netzwerke für den Spracherwerb erläutert.
Im dritten Kapitel wird der kindliche Grammatikerwerb bei sprachunauffälligen Kindern dargestellt. Es werden die vorgrammatischen Fähigkeiten des Kindes sowie die fünf Phasen des Grammatikerwerbs nach Clahsen beschrieben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit verschiedenen Spracherwerbstheorien, die den Grammatikerwerb erklären. Es werden nativistische, kognitivistische und interaktionistische Ansätze sowie die integrative Spracherwerbstheorie nach Dannenbauer vorgestellt.
Das fünfte Kapitel gibt einen Überblick über die Forschung des Dysgrammatismus seit 1901. Es werden die terminologische Veränderung, die Ursachenzuschreibungen und die wichtigsten Forschungsfragen beleuchtet.
Das sechste Kapitel widmet sich der Therapie der Spezifischen Sprachentwicklungsstörung. Es werden die Problematik der Diagnose sowie die entwicklungsproximale Sprachtherapie als ein ganzheitlicher Ansatz vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den kindlichen Dysgrammatismus, die neuesten Befunde der Hirnforschung, Sprache und Gehirn, Grammatikerwerb, Spracherwerbstheorien, Agrammatismus infantilis, Spezifische Sprachentwicklungsstörung, Diagnose und Therapie.
- Quote paper
- Janine Pollert (Author), 2007, Welche Konsequenzen ergeben sich aus den neuesten Befunden der Hirnforschung für den Umgang mit dem 'kindlichen Dysgrammatismus'?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114952