Im Mittelpunkt der vorliegenden Hausarbeit steht die diskursanalytische Untersuchung von ‚Code-Switching’-Phänomenen nach funktional-pragmatischen Gesichtspunkten. Das Phänomen Code-Switching, also „[…] die wahlweise Verwendung zweier Sprachen von Seiten eines Sprechers innerhalb einer Konversation“ (Banaz 2002, 65), wurde vor allem im Hinblick auf die Zweitsprache untersucht (vgl. z.B. Afshar 1998; Backus 1992; Banaz 2002; Pütz 1994). Anhand eines Diskurses in einer bilingualen Schule sollen in der vorliegenden Hausarbeit ‚Code-Switching-Erscheinungen’ zum einen hinsichtlich der balancierten Zweisprachigkeit (Lehrerin), und zum anderen beim Erlernen einer Fremdsprache (Schüler/innen) nachgewiesen und daraufhin verglichen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch den ausgewählten Diskurs in einer bilingualen Schule die Fremdsprache Englisch verstärkt unterrichtet wird.
Bevor allerdings die Diskursanalyse erfolgt, sollen im ersten Kapitel zunächst die Ursprünge der Code-Switching Forschung in der Bilingualismusforschung in den 1950er Jahren sowie eine Begriffsdefinition von Code-Switching dargelegt werden. Ende der 1970er Jahre entstand eine Fülle an Publikationen, die sich mit dem Thema Code-Switching beschäftigten. Code-Switching kann nunmehr weitaus präziser charakterisiert werden, als es in der frühen Bilingualismusforschung möglich war (vgl. Myers Scotton 1998, 91). Infolgedessen wird im zweiten Kapitel entlang der unterschiedlichen Ansätze ein Überblick über die Code-Switching Forschung seit den 1970er Jahren gegeben. Anschließend erfolgt die Darstellung des Erkundungsprojekts. Hierfür wird der funktional-pragmatische Ansatz, das Erkundungsziel und das methodische Vorgehen, die Diskurskonstellation sowie das verwendete Transkriptionsverfahren HIAT beschrieben. Nachdem die Ziele und der Verlauf der funktional-pragmatischen Diskursanalyse erläutert wurden, werden die ausgewählten Diskursabschnitte sektioniert und nach funktional-pragmatischen Gesichtspunkten analysiert. Abschließend werden in der Schlussbetrachtung die Diskurse hinsichtlich der möglichen Gründe ausgewertet. Ferner erfolgt ein Vergleich der Code-Switching-Erscheinungen bei balancierten Zweisprachigen und Fremdsprachenlernern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprünge der Code-Switching Forschung
- Bilingualismusforschung in den 1950er Jahren
- Definition Code-Switching
- Unterschiedliche Ansätze in der Code-Switching Forschung
- Soziolinguistische/pragmatische/interaktionale Ansätze
- Grammatische Ansätze
- Erkundungsprojekt
- Methodologisches: Analyse nach dem funktional-pragmatischen Ansatz
- Ziel und methodisches Vorgehen im Erkundungsprojekt
- Beschreibung der Diskurskonstellation
- Transkription nach HIAT
- Diskursanalyse von Code-Switching-Phänomenen nach funktional-pragmatischen Gesichtspunkten
- Auswertung des Erkundungsprojekts
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der diskursanalytischen Untersuchung von Code-Switching-Phänomenen in einer bilingualen Schulumgebung. Ziel ist es, die Verwendung von zwei Sprachen (Deutsch und Englisch) in einem Diskurs zu analysieren und die funktional-pragmatischen Gründe für den Sprachwechsel zu erforschen. Dabei wird der Fokus sowohl auf die balancierte Zweisprachigkeit der Lehrkraft als auch auf den Erwerb der Fremdsprache Englisch durch die Schüler gelegt.
- Funktional-pragmatische Analyse von Code-Switching
- Untersuchung der Code-Switching-Muster in einer bilingualen Schulumgebung
- Vergleich der Code-Switching-Strategien von balancierten Zweisprachigen und Fremdsprachenlernern
- Analyse der sprachlichen Interaktion zwischen Lehrkraft und Schülern
- Identifizierung der Faktoren, die den Sprachwechsel beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Code-Switching ein und stellt die Relevanz des Phänomens in bilingualen Gemeinschaften heraus. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Formen des Bilingualismus und die Besonderheiten des Zweitspracherwerbs im Vergleich zum Fremdsprachenlernen. Anschließend werden die Ursprünge der Code-Switching Forschung in der Bilingualismusforschung der 1950er Jahre beleuchtet, wobei die Arbeiten von Haugen und Weinreich im Fokus stehen. Diese Arbeiten befassten sich mit der Systematisierung von Entlehnungen und dem Einfluss der Erstsprache auf die Zweitsprache. Die Einleitung schließt mit einer Definition des Begriffs Code-Switching und einer Übersicht über die verschiedenen Ansätze in der Code-Switching Forschung.
Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Ansätze in der Code-Switching Forschung seit den 1970er Jahren. Es werden sowohl soziolinguistische/pragmatische/interaktionale Ansätze als auch grammatische Ansätze vorgestellt und ihre jeweiligen Schwerpunkte und Forschungsmethoden erläutert. Dieses Kapitel dient als Grundlage für die anschließende Analyse des Erkundungsprojekts.
Das dritte Kapitel beschreibt das Erkundungsprojekt, das im Mittelpunkt der Hausarbeit steht. Es werden die methodischen Grundlagen der funktional-pragmatischen Analyse, das Ziel und das methodische Vorgehen des Projekts, die Diskurskonstellation und das verwendete Transkriptionsverfahren HIAT erläutert. Dieses Kapitel legt den Rahmen für die anschließende Analyse der Code-Switching-Phänomene im ausgewählten Diskurs.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Code-Switching, Bilingualismus, Zweisprachigkeit, Fremdsprachenlernen, funktional-pragmatische Analyse, Diskursanalyse, Schulumgebung, Interaktion, Sprachwechsel, Sprachliche Variation, Sprachliche Kompetenz, Sprachliche Interferenz, Sprachliche Dominanz, Sprachliche Balance.
- Quote paper
- Janine Pollert (Author), 2008, Erkundungsprojekt: Diskursanalytische Untersuchung von ‚Code-Switching’-Phänomenen nach funktional-pragmatischen Gesichtspunkten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114947