In diesem Kapitel werden einige empirische Ergebnisse über die Reisenachfrage der bundesdeutschen Bevölkerung dargestellt. Eine der Kernquellen, die dabei zugrunde gelegt wird, ist die REISEANALYSE der F.U.R., die 1994 die Nachfolge des Studienkreises für Tourismus in Starnberg antrat. Die „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ e.V. ist eine neutrale Interessensgemeinschaft der in- und ausländischen Nutzer von Tourismusforschung in Deutschland. Die Reiseanalyse ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zur Erfassung und Beschreibung des Urlaubs- und Reiseverhaltens der Deutschen und ihrer Urlaubsmotive und –interessen. Die Fragen wurden im Januar 98/00 an eine Stichprobe von über 7500 Personen gestellt, repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung (ab 14 Jahren) in Privathaushalten (63,78 Mio.)1.
Im folgenden wird auszugsweise auf drei Kennziffern eingegangen, die die Reisenachfrage bestimmen: die Reiseintensität (Kap. 2), die Reisehäufigkeit (Kap. 3 ) und die Reisedauer (Kap. 4). Anschließend werden noch einige Aussagen über die Reiseabsichten für 2000 (Kap. 5) sowie über Trends und Prognosen der touristischen Nachfrage gemacht (Kap. 6)2. Im Anhang ist eine Zusammenstellung verschiedener touristischer Kennziffern zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Vorbemerkung
2. Die Reiseintensität
2.1 Definitionen
2.2 Die Urlaubsreiseintensität
2.3 Entwicklung der Haupturlaubsreisen und der zusätzlichen Urlaubsreisen
2.4 Die Kurzurlaubsreiseintensität
2.5 Übernachtungen / Ankünfte / Betriebsarten
3. Die Reisehäufigkeit
3.1 Die Urlaubsreisenden
3.1.1 Die Kurzurlaubsreiseintensität und –häufigkeit
3.2. Die Geschäftsreisenden
4. Die Reisedauer
4.1 Dauer der Urlaubsreise von ausgewählten Zielgruppen
4.2 Reisedauer der 1. und 2. Urlaubsreise
5. Reiseabsichten für 2000
6. Trends und Prognose der touristischen Nachfrage
6.1 Der Outgoing-Tourismus
6.2 Der Incoming- und Binnen-Tourismus
7. Zusammenstellung verschiedener Reisekennziffern
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Entwicklung der Urlaubs-Reiseintensität 1954 – 1997
Abb. 2: Rahmenbedingungen Arbeits- und Freizeit
Abb. 3: Entwicklung der Haupt-Urlaubsreisen und zusätzlichen Urlaubsreisen 1971 – 1997
Abb. 4: Kurzurlaubsreiseintensität 1970 – 1997
Abb. 5: Entwicklung der Anzahl der Übernachtungen
Abb. 6: Ausländeranteil bei Ankünften und Übernachtungen
Abb. 7: Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen in allen Beherbergungsstätten 1993 bis 1999
Abb. 8: Die Reisehäufigkeit 1994 – 1999
Abb. 9: Kurzurlaubsreise-Intensität und –Häufigkeit 1996 und 1997
Abb. 10: Dauer der Urlaubsreise 1997 nach ausgewählten Zielgruppen
Abb. 11: Reisedauer (in Tagen) der 1. Und 2. Urlaubsreisen 1997 (in %)
Abb. 12: Entwicklung des deutschen Urlaubsreisemarktes 1994 – 1999
1 Vorbemerkung
In diesem Kapitel werden einige empirische Ergebnisse über die Reisenach-frage der bundesdeutschen Bevölkerung dargestellt. Eine der Kernquellen, die dabei zugrunde gelegt wird, ist die REISEANALYSE der F.U.R., die 1994 die Nachfolge des Studienkreises für Tourismus in Starnberg antrat. Die „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ e.V. ist eine neutrale Interes-sensgemeinschaft der in- und ausländischen Nutzer von Tourismusforschung in Deutschland. Die Reiseanalyse ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zur Erfassung und Beschreibung des Urlaubs- und Reiseverhaltens der Deutschen und ihrer Urlaubsmotive und –interessen. Die Fragen wurden im Januar 98/00 an eine Stichprobe von über 7500 Personen gestellt, repräsen-tativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung (ab 14 Jahren) in Privathaus-halten (63,78 Mio.)[1].
Im folgenden wird auszugsweise auf drei Kennziffern eingegangen, die die Reisenachfrage bestimmen: die Reiseintensität (Kap. 2), die Reisehäufigkeit (Kap. 3 ) und die Reisedauer (Kap. 4). Anschließend werden noch einige Aus-sagen über die Reiseabsichten für 2000 (Kap. 5) sowie über Trends und Prognosen der touristischen Nachfrage gemacht (Kap. 6)[2]. Im Anhang ist eine Zusammenstellung verschiedener touristischer Kennziffern zu finden.
2. Die Reiseintensität
2.1 Definitionen
Die Reiseintensität ist eine der am häufigsten verwendeten Kennziffer zur Charakterisierung der Reisenachfrage. Sie gibt an, welcher / welchen Anteil
- der Gesamtbevölkerung jährlich mindestens eine Urlaubsreise unternimmt (Nettoreiseintensität)
- Reisen an der Gesamtbevölkerung haben (Bruttoreiseintensität)[3].
Die Nettoreiseintensität sagt aus, welcher Bevölkerungsteil eines Landes über-haupt am Reiseverkehr teilnimmt. Sie wird jedoch nie 100% erreichen, da es immer Menschen gibt, die aus verschiedenen Gründen nicht verreisen können oder wollen ( z.B. Unfall, Krankheit, Alter, finanzielle und zeitliche Gründe ). Andersherum kann festgestellt werden, daß die verreisenden Personen sich zunehmend 2 oder mehrere Urlaubsreisen bzw. Ferienaufenthalte anstatt von einer leisten. Folglich wächst die Gesamtzahl der Reisen stärker an, was durch nichts anderes als die Bruttoreiseintensität angezeigt wird. Allgemein kann fest-gehalten werden, daß die Reiseintensität für Inlandreisen höher ist als für Aus-landreisen und daß sie in Europa in Richtung Norden zunimmt[4]. Eine differenzierte Betrachtung der Reiseintensität nach soziodemographischen Merkmalen kam zu dem Ergebnis, „daß die Reiseintensität in Abhängigkeit von
- der Höhe des Haushaltseinkommens
- dem Bildungsgrad
- der beruflichen Position
- der Wohnortgröße steigt und
- b) dem Alter fällt.
Prinzipiell läßt sich sagen, daß Personen mit niedrigerem Einkommen weitaus weniger verreisen und vermehrt Zielgebiete im Inland aufsuchen; bei Personen mit höherem Einkommen hingegen steigt sowohl die Reiseintensität an sich als auch der Anteil der Auslandsreisen. Mit anderen Worten ausgedrückt: die Einkommenselastizität des Reisen ist bei unteren Einkommensschichten stärker ausgeprägt als bei oberen, was nichts anderes bedeutet, als daß Bezieher niedriger Einkommen zusätzliches Einkommen vermehrt für Reisen ausgeben und umgekehrt bei Einkommensrückgang deutlicher aufs Reisen verzichten als obere Einkommensgruppen[5].
2.2 Die Urlaubsreiseintensität
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Verlauf der Reiseintensität in der Bundesrepublik Deutschland von 1954 bis 1999 in relativen Zahlen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Reiseanalyse 1998
Der Anteil der Deutschen, die jährlich mindestens eine Urlaubsreise machen, ist von 24% im Jahre 1954 auf 75,3% im Jahre 1999 gestiegen und hat sich damit in den letzten 45 Jahren mehr als verdreifacht. Insgesamt zeichnete sich bis Mitte der 70er Jahre ein deutlicher Anstieg der Reiseintensität ab, der vor allem auf die gestiegene Auslandsreisetätigkeit zurückzuführen ist. Die Inlandsreise-tätigkeit nahm relativ, bezogen auf die gesamte Reisetätigkeit, ab. Auf diesem hohen Niveau (55%) stagnierte die Reiseintensität mit leichten Schwankungen von 1975 bis Ende der 80er Jahre. Diese kontinuierlich angestiegenen Zuwachsraten haben mit Ausnahme in Zeiten wirtschaftlicher Rezession (1966/67, 1974/75, 1980/81) ihr bisheriges Maximum in den Jahren 1994/95 erreicht (78%)[6].
[...]
[1] vgl. www.fur.de, eingesehen am 03.05.2000
[2] Dabei sollte angemerkt werden, daß in den verschiedenen Untersuchungen, die von zahlreichen Instituten durchgeführt wurden, von unterschiedlichen Zahlen und Reihen ausgegangen wurde. So bezieht die FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT seine Daten auf die Bevölkerung über 14 Jahre; das STATISTISCHE BUNDESAMT beispielsweise legt die Gesamtbevölkerung zugrunde, woraufhin sich grundsätzlich eine geringere Reiseintensität wegen der größeren Stichprobe ergibt.
[3] vgl. Freyer, W., (1998), S. 89
[4] vgl. Kaspar, C., (1991), S. 48 ff.
[5] vgl. Freyer, W., (1998), S. 90 f.
[6] vgl. Reisenanalyse, (1998/ 2000)
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