In dieser Arbeit wird zunächst das Nervensystem und spezifisch das somatische und vegetative Nervensystem erläutert. Anschließend wird sich mit der Hypophyse befasst sowie vier Hormonen vorgestellt, die durch diese ausgeschüttet werden. Abschließend wird Biofeedback erklärt, mit besonderem Augenmerk auf das Neurofeedback.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Das Nervensystem
1.1 Das somatische Nervensystem
1.2 Das vegetative Nervensystem
1.3 Unterschiede zwischen dem vegetativen und somatischen Nervensystem
2. Die Hypophyse
2.1 Oxytocin
2.2 Vasopressin
2.3 Somatropin
2.4 Adrenocorticotropes Hormon
3. Biofeedback
3.1 Neurofeedback
3.1.1 Die Elektroenzephalographie
3.1.2 Anwendungsgebiete des Neurofeedbacks
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die hierarchische STruktur des Nervensystems (Quelle: Gerrig, 2018, S. 109) ...
Abbildung 2: Lage und einzelne Teile der Hypophyse (Quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-die-hirnanhangsdruese.html)
Abbildung 3: HHN-Achse (Quelle: https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus4wuerzburg/frontdoor/deliver/index/docId/18953/file/Lehrieder_Dominik_Dissertation.p df)
Abbildung 4: Fünf Elemente der Neurofeedback-Rückmeldungsschleife (Quelle: Enriquez-Geppert, 2019, S. 186)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wirkungsweisen von Sympathikus und Parasympathikus (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schmithüsen, 2015, S. 171) ...
Tabelle 2: Frequenzen des EEGs (Quelle: In Anlehnung an Wiedemann&Krombholz, 2016, S. 18) .
1. Das Nervensystem
Das Nervensystem ist ein aus Milliarden spezialisierten Nervenzellen bestehendes elektronisches Hochgeschwindigkeitskommunikationsnetzwerk, durch welches Informationen von der Umwelt oder dem Körpergewebe aufgenommen werden, Entscheidungen getroffen werden und Informationen bzw. Befehle zurück an das Körpergewebe gesendet werden können (Gerrig, 2018, S. 108; Myers, 2014, S. 58). Die zwei Hauptbereiche des Nervensystems stellen das zentrale Nervensystem (ZNS) und das periphere Nervensystem (PNS) dar (Gerrig, 2018, S. 108). Während das ZNS als Entscheidungsträger des Körpers aus dem Gehirn und Rückenmark gebildet wird, dient das PNS zum Sammeln von Informationen und Weiterleitung der Entscheidungen des ZNS (Myers, 2014, S. 58). Das PNS umfasst alle sensorischen Neurone und Motoneurone, die das ZNS mit dem Körper verbinden. Somit setzt es sich aus den Hirn- und Spinalnerven sowie den Neuronen des autonomen Nervensystems zusammen (Assen, 2019, S. 80). In den folgenden Kapiteln soll das periphere Nervensystem genauer beleuchtet werden, welches wiederum in das somatische Nervensystem und vegetative Nervensystem unterteilt wird (Myers, 2014, S. 58-59). Dessen Funktion und Unterschiede sollen dabei aufgezeigt werden.
Die hierarchische Struktur des menschlichen Nervensystems wird zusammenfassend in Abbildung 1 bildlich dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Die hierarchische STruktur des Nervensystems (Quelle: Gerrig, 2018, S. 109)
1.1 Das somatische Nervensystem
Das somatische Nervensystem (SNS), auch skelettales Nervensystem genannt, „ist der Teil des PNS, der mit der Umwelt interagiert“ (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 43). Das SNS unterliegt willentlicher Kontrolle und gliedert sich in einen efferenten und einen afferenten Anteil (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 43-44).
Efferente Nerven, sind Nervenbahnen, die vom ZNS wegführen (Schmithüsen, 2015, S. 164). Sie leiten generierte Signale des ZNS und die über die absteigenden Bahnen des Rückenmarks zugeführten Signale in die Körperperipherie und Erfolgsorgane (FoltaSchoofs & Ostermann, 2019, S. 65). Das SNS kontrolliert über diesen motorischen Anteil die Motorik der Skeletmuskulatur und steuert folglich alle willkürlichen und reflexiven Körperreaktionen (Assen, 2019, S. 80; Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 44). Alle Efferenzen (Impulse), die zu den Skelettmuskeln hinführen nennt man dabei motorische Efferenzen, während Efferenzen, die zu den Drüsen, glatten Muskeln oder Herzmuskeln führen, vegetative Efferenzen genannt werden.
Die afferenten Nerven führen zum ZNS hin (Schmithüsen, 2015, S. 164). Dabei beinhaltet das SNS 12 Hirnnerven und 31 Spinalnerven (Folta-Schoofs & Ostermann, 2019, S. 65). Dieser sensorische Anteil des SNS leitet jene Informationen der Sinnesorgane und Körperrezeptoren zum Gehirn weiter, die der Wahrnehmung dienen (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 44). In diesem Kontext werden Afferenzen, die von den Gelenken, der Haut oder der Skelettmuskulatur ausgehen, somatische Afferenzen genannt. Viszerale Afferenzen sind solche Impulse, die von den Eingeweiden kommen (Schmithüsen, 2015, S. 164).
Jegliche Neurone, die mit den Skelettmuskeln, der Haut oder den Sinnesorganen verbunden sind, setzen das somatische Nervensystem zusammen (Assen, 2019, S. 80).
1.2 Das vegetative Nervensystem
Das vegetative Nervensystem wird auch als autonomes Nervensystem (ANS) bezeichnet und verbindet den Organismus mit seinen Eingeweiden (Folta-Schoofs & Ostermann, 2019, S. 66). Aufgabe des ANS ist die Steuerung der inneren Organe, die Nährstoff- sowie Sauerstoffversorgung und der Stoffwechselprodukte (Schmithüsen, 2015, S. 164). Dabei unterliegt es nicht wie das SNS der willentlichen Kontrolle des Individuums, sondern arbeitet selbstständig und ohne bewusste Impulse (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 44; Schmithüsen, 2015, S. 164). Das ANS arbeitet durchgehend und folglich auch dann, wenn der Mensch beispielsweise schläft oder sich in Narkose befindet, und ist für die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Prozesse verantwortlich (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 44; Gerrig, 2018, S. 110).
Das vegetative Nervensystem bildet sich aus zwei trennbaren Subsystemen, dem parasympathischen Nervensystem (Parasympathikus) und dem sympathischen Nervensystem (Sympathikus), die antagonistisch (gegensätzlich) arbeiten (Gerrig, 2018, S. 110; Rockstoh, 2011, S. 31).
Der Sympathikus stellt Energie in Bedrohungs- und Stresssituationen bereit, indem er für körperliche Erregung sorgt (Myers, 2014, S. 60). „Er entspringt thorakal und lumbal Zellkörpern des Rückenmarks und wird in Zellkörpern entlang dem Wirbelkanal, den sympathischen Ganglien, umgeschaltet“ (Rockstoh, 2011, S. 31). Dabei heißt der Botenstoff vom präganglionalen zum postganglionalen Neuron Acetylcholin und der am Zielorgan ausgeschüttete Neurotransmitter Noradrenalin (Rockstoh, 2011, S. 31). Der Körper soll sich darauf vorbereiten die eingehende Bedrohung zu bekämpfen oder vor ihr zu fliehen. Dieses Aktionsmuster wird „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ genannt (Gerrig, 2018, S. 110). Typische ergotrope Körperreaktionen sind dann zum Beispiel erweiterte Pupillen und gehemmte Tränensekretion, um möglichst viele Informationen wahrnehmen zu können, Innehalten der Verdauung, verstärkter Blutfluss von den inneren Organen zu den Muskeln und ein steigender Puls und Sauerstoffverbrauch (Gerrig, 2018, S. 110; Rockstoh, 2011, S. 31).
Endet die Gefahren- oder Stresssituation, setzt das parasympathische System wieder ein, welches den Körper wieder beruhigen soll und dem Organismus somit ermöglicht Energie zu sparen bzw. zu speichern (Gerrig, 2018, S. 110; Myers, 2014, S. 60). Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus und ist trophotrop, also auf Ruhe ausgerichtet. Er soll die antagonistischen Prozesse des Sympathikus wieder herunterregulieren, woraus sich zum Beispiel ein verlangsamter Herzschlag und Puls, eine Reduktion der Atemfrequenz, ein verringerter Muskeltonus und die Einleitung von Verdauungsvorgänge ergeben (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 44; Folta-Schoof & Ostermann, 2019, S. 66). Somit überwacht das parasympathische System Routinefunktionen des Organismus. Darunter fallen unter anderem die Beseitigung von Abfallstoffen, der Schutz des visuellen Systems und die Langzeitversorgung mit Energie (Gerrig, 2018, S. 110-111). Die Nervenzellen des Parasympathikus entspringen im Sakralmark und im Hirnstamm, wobei prä- wie postganglionär Acetylcholin als Transmitter benutzt wird.
Somit steuern Sympathikus und Parasympathikus die gleichen Organe an, haben aber eine unterschiedliche antagonistische Wirkung auf diese (Schmithüsen, 2015, S, 171). Eine Übersicht über die Wirkweisen von Sympathikus und Parasympathikus findet sich in Tabelle 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Wirkungsweisen von Sympathikus und Parasympathikus (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schmithüsen, 2015, S. 171)
1.3 Unterschiede zwischen dem vegetativen und somatischen Nervensystem
Stellt man nun das vegetative Nervensystem dem somatischen Nervensystem vergleichend gegenüber, lassen sich folgende Unterschiede feststellen. Während das somatische Nervensystem vorwiegend für die Verbindung zwischen Organismus und der Umwelt verantwortlich ist und dabei die motorischen und sensorischen Informationen aufnimmt und steuert, ist das vegetative Nervensystem für die Verbindung Organismus und Eingeweiden zuständig und sorgt dabei für die Homöostase der physiologischen Körperfunktionen, wobei es sich auf Erregungszustände oder Ruhezustände einstellt (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 43-44; Folta-Schoofs & Ostermann, 2019, S. 66). Der signifikante Unterschied zwischen den beiden Systemen zeigt sich dabei in der Bewusstseinsform der Wahrnehmung und Steuerung, da das ANS nicht der Kontrolle des Organismus unterliegt, sondern selbstständig arbeitet, das SNS aber weitestgehend dem Bewusstsein, der bewussten Wahrnehmung und Willkür der Motorik unterliegt. Dabei muss aber einbezogen werden, dass auch einige viszeroafferente Signale eine bewusstwerdende Komponente tragen, wie zum Beispiel Eingeweideschmerzen, während körperliche Reaktionen wie Reflexe, die auch durch das SNS gesteuert werden, nicht der Kontrolle des Organismus unterliegen (Assen, 2019, S. 80).
2. Die Hypophyse
Wenn elektrische Signale vom Gehirn über das ZNS an die Zellen im Körper übermittelt werden, führt dies meist zu einer Erhöhung oder Senkung bestimmter Botenstoffe, die auch Hormone genannt werden. Das Hormonsystem bildet sich aus der Epiphyse, der Hypophyse, der Schilddrüse und Nebenschilddrüse, Nebennierenride, Pankreas sowie den weiblichen Eierstöcken bzw. den männlichen Hoden (Lobinger, Musculus & Bröker, 2021, S. 82). Im Folgenden wird der Fokus auf der Hypophyse gerichtet. Die Hypophyse oder auch Hirnhangdrüse (Glandula pituitaria) ist ein endokrines Organ und die wichtigste Drüse des endokrinen Systems (Myers, 2014, S. 63; Schiebler & Schmidt, 19987, S. 809). Sie ist bohnenförmig, wiegt zwischen 0,6 und 0,8 Gramm und ist über den Hypophysenstiel mit dem Hypothalamus verbunden (Schiebler & Schmidt, 19987, S. 809). Zusammen mit dem über ihr liegenden Hypothalamus „bildet sie eine zentrale Schaltstelle zwischen den Funktionen des Gehirns, dem autonomen Nervensystem und dem endokrinen Nervensystem“ (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 46). Die Hypophyse kann in zwei morphologisch und entwicklungsgeschichtlich unterscheidbare Systeme gegliedert werden, den Hinterlappen und den Vorderlappen. Veranschaulicht ist dies in Abbildung 2.
Anmerkung der Redaktion: Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Lage und einzelne Teile der Hypophyse (Quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/wiefunktioniert-die-hirnanhangsdruese.html)
Der Hinterlappen der Hypophyse wird auch Neurohypophyse genannt und ist Teil des Hypothalamus. Er besteht aus Nervenfasern, welche Botenstoffe, die vom Hypothalamus produziert wurden, ins Blut abgeben. Solche Botenstoffe sind Oxytocin (s. Kapitel 2.1) und Vasopressin (s. Kapitel 2.2). Der Hypophysenvorderlappen heißt auch Adenohypophyse und ist eine endokrine Drüse, welche für die Produktion von Releasing- und Inhibiting-Hormonen verantwortlich ist. Diese Hormone bewirken wiederum die Freisetzung von Hormonen aus peripheren endokrinen Drüsen und haben somit eine steuernde Wirkung und werden glandotrpe Hormone genannt. Zusätzlich produziert der Hypophysenvorderlappen aber auch Effektorhormone, welche eine direkte Wirkung auf Effektororgane haben und nichtglandotrope Hormone darstellen (Birbaumer & Schmidt, 2006, S. 127; Rockstoh, 2011, S. 36-37).
[...]
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.