Der Tod Alexanders des Großen am 10.Juni 323 v. Chr. ist sagenumwoben. Wenn es
darum geht, klarzustellen, wie und woran Alexander gestorben ist, scheiden sich die
Geister.
In dieser Arbeit wird es insbesondere um die Frage gehen, was der Mythos für
Rückschlüsse auf die Realität zulässt und inwiefern diese mit den Fakten
übereinstimmen. Sowie, was das Besondere an Alexanders Verhalten während der
letzten Stunden war und wie seine Regelungen Einfluss auf die hellenistische
Staatenwelt hatten.
Die Quellenlage teilt sich in Primärquellen und Sekundärquellen. Die ersten sind
Quellen aus der Zeit Alexanders, wie z.B. Kallisthenes, die Sekundärquellen
entstammen dem Ende der hellenistischen Epoche bis zum 2. Jhd. n. Chr. . Von den
Primärquellen sind meistens weder Titel noch Umfang des Werkes bekannt, da sie
meist nur in kleinen Teilen erhalten sind. Objektivität ist von den Primärquellen nicht zu
erwarten, da sie zumeist von Menschen in Alexanders direktem Umfeld geschrieben
wurden. Die Sekundärquellen wurden in der römischen Kaiserzeit von griechischen
Geschichtsschreibern verfasst, einzige Ausnahme ist der römische Q. Curtius Rufus.
Ich werde die Quelle des Plutarch1, Diodor2 und des Arrian3 als Quellenmaterial
interpretieren. Plutarch und Arrian geben eine sehr detaillierte und ähnliche
Beschreibung der letzten Tage Alexanders wieder. Arrian hat seine Informationen von
Ptolemaios, der als General am Alexanderzug teilgenommen hat. Beide wurden in
ihren Aufzeichnungen von Kallisthenes beeinflußt, der den gesamten Feldzuges
Alexanders begleitet und aufgezeichnet hat. Kallisthenes wurde von Alexander
hingerichtet und kann demnach nichts über seinen Tod überliefern.
Plutarch und Diodor lebten einige Jahrhunderte später und mussten sich deshalb auf
die schriftlichen Überlieferungen von Kalisthenes verlassen. Des weiteren beziehe ich
den Alexanderroman4 zu meinen Ausarbeitungen mit ein, der im 3. Jahrhundert n. Chr.
von einem Unbekannten aus zumeist schriftlichen Quellen geschrieben wurde und
nach der Bibel, dass meistverbreitetste Buch im Mittelalter war.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Tod Alexanders
- 2.1 Die Tage vor seinem Tod
- 2.2 Abschied vom Herrscher
- 2.3 Theorien über den Tod Alexanders
- 2.4 Der Tod eines Herrschers und seine Folgen
- 2.5 Das Testament
- 3 Regelungen nach dem Tod Alexanders
- 4 Alexanders letzte Reise
- 4.1 Leichnam Alexanders als Herrschaftslegitimation
- 4.2 Wo liegt das Grab?
- 5 Zusammenfassung
- 6 Quellenverzeichnis
- 7 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Tod Alexanders des Großen und die Ereignisse danach. Sie analysiert den Mythos um Alexanders Tod, vergleicht ihn mit den historischen Fakten und beleuchtet die Bedeutung seiner letzten Handlungen für die nachfolgende hellenistische Staatenwelt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Interpretation verschiedener Quellen und deren Widersprüche.
- Der Mythos um Alexanders Tod und seine Übereinstimmung mit der historischen Realität
- Alexanders Verhalten in seinen letzten Stunden
- Die Regelungen Alexanders und deren Einfluss auf die hellenistische Staatenwelt
- Die Interpretation verschiedener historischer Quellen
- Die Bedeutung des Leichnams Alexanders für die Legitimation der Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die sagenumwobene Natur des Todes Alexanders des Großen und die unterschiedlichen Theorien darüber. Sie stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis von Mythos und Realität sowie nach dem Einfluss Alexanders' letzten Handlungen auf die hellenistische Welt. Die Arbeit wird sich auf Primär- und Sekundärquellen stützen, wobei die Herausforderungen der Quelleninterpretation, insbesondere die Objektivität der Primärquellen, angesprochen werden. Die ausgewählten Quellen werden vorgestellt – Plutarch, Diodor und Arrian – und deren jeweilige Perspektiven und Abhängigkeiten voneinander erläutert, inklusive des Einflusses von Kallisthenes und des Alexanderromans.
2 Der Tod Alexanders: Dieses Kapitel beschreibt die Ereignisse vor, während und nach dem Tod Alexanders. Es stützt sich auf die übereinstimmenden Berichte von Arrian und Plutarch, basierend auf den „Königlichen Tagebüchern“. Die Tage vor seinem Tod werden detailliert geschildert, einschließlich der Trinkgelage und der verschobenen Abfahrt der Flotte. Die Motive für Alexanders geplante Eroberung der arabischen Halbinsel werden erläutert, der Zusammenhang zwischen Alexanders Krankheit, seinem geschwächten Immunsystem aufgrund von exzessivem Alkoholkonsum und emotionaler Belastung und seinem Tod wird diskutiert. Der Abschied Alexanders von seinem Heer wird beschrieben und seine letzte Verfügung bezüglich der Nachfolge, den er dem Stärksten unter seinen Freunden überlässt, wird erwähnt.
Schlüsselwörter
Alexander der Große, Tod, Hellenistische Staatenwelt, Primärquellen, Sekundärquellen, Mythos, Realität, Testament, Nachfolge, Herrschaft, Legitimation, Malaria Tropica, Quellenkritik, Plutarch, Diodor, Arrian, Alexanderroman.
Häufig gestellte Fragen zu: Tod Alexanders des Großen und die Folgen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht den Tod Alexanders des Großen und die darauf folgenden Ereignisse. Sie analysiert den Mythos um seinen Tod, vergleicht ihn mit historischen Fakten und beleuchtet die Bedeutung seiner letzten Handlungen für die hellenistische Welt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Interpretation verschiedener Quellen und ihren Widersprüchen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Mythos um Alexanders Tod und seine Übereinstimmung mit der historischen Realität, Alexanders Verhalten in seinen letzten Stunden, die Regelungen Alexanders und deren Einfluss auf die hellenistische Staatenwelt, die Interpretation verschiedener historischer Quellen und die Bedeutung des Leichnams Alexanders für die Legitimation der Herrschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Tod Alexanders (inkl. Unterkapitel zu den Tagen vor seinem Tod, seinem Abschied, Theorien um seinen Tod, den Folgen seines Todes und seinem Testament), Regelungen nach dem Tod Alexanders, Alexanders letzte Reise (inkl. Unterkapitel zum Leichnam als Herrschaftslegitimation und der Frage nach seinem Grab), Zusammenfassung, Quellenverzeichnis und Literaturverzeichnis.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Primär- und Sekundärquellen. Als Primärquellen werden die Berichte von Plutarch, Diodor und Arrian herangezogen, deren Perspektiven und Abhängigkeiten voneinander, inklusive des Einflusses von Kallisthenes und des Alexanderromans, erläutert werden. Die Herausforderungen der Quelleninterpretation und die Objektivität der Primärquellen werden angesprochen.
Wie wird der Tod Alexanders dargestellt?
Das Kapitel "Der Tod Alexanders" beschreibt die Ereignisse vor, während und nach seinem Tod, basierend auf übereinstimmenden Berichten von Arrian und Plutarch, unter Einbezug der "Königlichen Tagebücher". Es werden die Tage vor seinem Tod detailliert geschildert, inklusive Trinkgelage und verschobener Abfahrt der Flotte. Der Zusammenhang zwischen Krankheit, exzessivem Alkoholkonsum, emotionaler Belastung und seinem Tod wird diskutiert. Der Abschied Alexanders von seinem Heer und seine Verfügung zur Nachfolge werden ebenfalls behandelt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit analysiert das Verhältnis von Mythos und Realität um Alexanders Tod und untersucht den Einfluss seiner letzten Handlungen auf die Entwicklung der hellenistischen Staatenwelt. Die Interpretation der verschiedenen Quellen und ihrer Widersprüche steht im Mittelpunkt der Analyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Alexander der Große, Tod, Hellenistische Staatenwelt, Primärquellen, Sekundärquellen, Mythos, Realität, Testament, Nachfolge, Herrschaft, Legitimation, Malaria Tropica, Quellenkritik, Plutarch, Diodor, Arrian, Alexanderroman.
- Quote paper
- Alexander Munk (Author), 2007, Der Tod Alexander des Großen und die Regelungen nach dessen Tod, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114858