Viele Gespräche mit den unterschiedlichsten Gesprächspartnern hatten immer wieder die Frage nach dem Verfall der christlich-ethischen Werte zum Inhalt.
Einerseits wurde der Verfall oder die immer größer werdende Bedeutungslosigkeit ethischer Wertvorstellungen beklagt, andererseits wurde den Kirchen das Recht auf eine Mitsprache abgesprochen. Gerade junge Menschen machten dabei immer wieder deutlich, dass sie bei den aktuellen, eben diskutierten Problemen über ihr Leben, ihren Körper und ihr Tun selbst und autonom entscheiden wollten und kein Anderer das Recht hätte, sich bei diesen Entscheidungsprozessen „einzumischen“.
Besonders deutlich wurde mir das bei Schülern und Konfirmanden, die doch ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung einklagten, aber auf Grund von Wissenslücken dann in Bedrängnis kamen, echte Entscheidungen in Verantwortung überhaupt treffen zu können. Darum sich beschäftigt dieses Buch mit der aktuellen Problematik der Organspende und dem Organspendeausweis, sowie mit der Palliativmedizin und der Sterbehilfe.
Dabei rückt für mich die Fragestellung, wie ich als Christ denn mit einer solchen Problematik umgehe deutlich in den Fokus meiner Überlegungen und thematischen Auseinandersetzungen. Nach meiner persönlichen Einschätzung ist es notwendig, sich gezielt mit diesen Fragen intensiv zu beschäftigen um sich ganz klar positionierenzu können.
Dieses Buch erhebt dabei nicht den Anspruch auf medizinische Vollkommenheit im Blick auf alle Aspekten und Perspektiven, denn ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, dass ich nicht alle psychologischen Facetten beleuchtet und nicht alle sozialen und soziologischen Aspekt behandelt habe oder sie nur ganz kurz und stichwortartig angerissen wurden.
Ich habe hierbei versucht, Gedanken und Überlegungen zu einer brisanten Thematik zu konkretisieren, persönliche Erfahrungen und Begebenheiten, sowie vielschichtige Informationen verständlich miteinander zu verknüpfen, um so neuen Raum für weiterführende Gespräche und Entscheidungen zu schaffen. Angeregte Gespräche, ausgesprochene oder auch im Raum stehende Ängste wurden dabei aufgenommen, um Gespräche neu in Gang zu bringen. Der lebendige Gott ist bei Ihrer Positionierung auf Ihrer Seite. Vertrauen Sie ihm! Gottes Segen für Sie, liebe Leserin, lieber Leser!
Inhaltsverzeichnis
- Einführende Worte zur überarbeiteten und ergänzten 2. Auflage
- I. Was versteht man unter Ethik in unterschiedlichen Kulturen?
- Ethik - Moral und Sitte, eingebunden in die Fragestellung der Sterbehilfe
- II. Mit Hilfe unterschiedlicher Texte und Erfahrungen unterschiedlichste Situationen die christliche Ethik erfassen und verstehen
- 01. Der Umgang mit der Palliativmedizin in Verbindung mit der Fragestellung nach dem apallischen Syndrom, über die Problematik der Sterbehilfe zur Hospizbebewegung
- 02. Wann ist ein Mensch eigentlich tot?
- 03. Koma - Beispiel Helga
- 04. Frau Jutta B.
- 05. Jan Kerkhoffs
- 06. Persönliche Erfahrungen aus dem Erleben im Krankenhaus als Patient Marco
- 07. Aus dem Koma erwacht
- 08. Nach 19 langen Jahren wieder aus dem Wachkoma zurück in das tägliche Leben.
- 09. Stefan T. und sein Weg von einem Unfall, über das Koma zurück in das tägliche Leben
- 10. Selbstheilungschancen des Gehirns sind häufiger als vermutet – kämpfen und nicht aufgeben
- III. Die Auseinandersetzung auf theologischem Boden
- 01. Was sagen die Bibel und die Theologie dazu?
- 02. Wo beginnt und wo hört aus philosophischer und juristisch-rechtlicher Sicht ethische Verantwortung auf?
- 03. Hat der Tod einen Sinn und welche Bedeutung hat er im menschlichen Leben? Darstellung der Problematik aus theologisch – christlicher und philosophischer Sicht
- IV. In welchen Bereichen haben wir im Besonderen auf ethische Werte zu achten?
- 01. Den Verfall von ethischer Verantwortung verhindern helfen
- 02. Die Problematik der Sterbehilfe, verdeutlicht am Fall Julius Hackethal Aktive
- 03. Sensibilisierung und erneutes Überdenken der Problematik
- V. Feigheit bietet keinen Schutz, denn wir haben als Christen einen klaren Auftrag!
- 01. Gedanken und Überlegungen, die hinter dem Wunsch nach Sterbehilfe stehen
- 02. Die Phasen des Sterbens unter den vorausgegangen Überlegungen neu betrachten
- VI. Persönlicher Standpunkt und Fazit:
- 01. Die persönliche Auseinandersetzung mit diesen Problemfeldern und die daraus resultierende Gedankenanstöße
- 02. Wo stehe ich und wie sieht ein von christlichen Richtlinien bestimmtes Leben aus?
- 03. Mein ganz persönliches Fazit
- VII. Bibelstellen nach den biblischen Büchern geordnet
- VIII. Fachbegriffe, alphabetisch geordnet
- IX. Zusammenfassung
- X. Literaturnachweis
- XI. Biografie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch befasst sich mit der ethischen Verantwortung des Einzelnen im Kontext von Organspende und Sterbehilfe. Es richtet sich an ein breites Publikum, insbesondere an junge Menschen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen und nach Orientierung suchen. Der Autor möchte die Problematik aus christlicher Sicht beleuchten und den Leser dazu anregen, sich mit den eigenen Wertvorstellungen und Entscheidungen auseinanderzusetzen.
- Die Bedeutung christlicher Ethik in der heutigen Gesellschaft
- Die Problematik der Sterbehilfe und ihre ethischen Aspekte
- Der Umgang mit dem Tod und die Frage nach dem Sinn des Lebens
- Die Rolle der Palliativmedizin und die Bedeutung der Sterbebegleitung
- Die Bedeutung von persönlichen Erfahrungen und Entscheidungen im Kontext der Organspende und Sterbehilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die einleitenden Worte der zweiten Auflage beleuchten den Hintergrund des Buches und die Motivation des Autors, sich mit den Themen Organspende und Sterbehilfe auseinanderzusetzen. Der Autor beschreibt die Notwendigkeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, um eigene Entscheidungen treffen zu können.
Kapitel I beschäftigt sich mit dem Begriff der Ethik und ihrer Bedeutung in unterschiedlichen Kulturen. Der Autor beleuchtet die Verbindung von Ethik, Moral und Sitte und stellt die Fragestellung der Sterbehilfe in den Kontext dieser Konzepte.
Kapitel II präsentiert verschiedene Texte und Erfahrungen, die die christliche Ethik in unterschiedlichen Situationen verdeutlichen. Der Autor beleuchtet den Umgang mit der Palliativmedizin, die Problematik des apallischen Syndroms und die Bedeutung der Hospizbewegung.
Kapitel III befasst sich mit der theologischen Sicht auf die Themen Organspende und Sterbehilfe. Der Autor analysiert die Aussagen der Bibel und der Theologie und stellt die Frage nach dem Sinn des Todes im menschlichen Leben.
Kapitel IV untersucht die Bereiche, in denen ethische Werte besonders wichtig sind. Der Autor beleuchtet den Verfall ethischer Verantwortung und die Problematik der Sterbehilfe, die am Fall Julius Hackethal verdeutlicht wird.
Kapitel V betont die Verantwortung des Einzelnen, sich mit den Themen Organspende und Sterbehilfe auseinanderzusetzen. Der Autor beleuchtet die Gedanken und Überlegungen, die hinter dem Wunsch nach Sterbehilfe stehen, und die Phasen des Sterbens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die christliche Ethik, Organspende, Sterbehilfe, Palliativmedizin, Hospizbewegung, Tod, Sinn des Lebens, ethische Verantwortung, persönliche Entscheidungen, Selbstbestimmung, Lebensqualität, Lebensende, Bibel, Theologie, Philosophie, Recht, Medizin, Psychologie, Soziologie.
- Quote paper
- Religionspädagoge Günter-Manfred Pracher (Author), 2009, Jeder Christ trägt ethische Verantwortung. Die Auseinandersetzung mit der Problematik der Organspende und der Sterbehilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114849
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