Diese Masterarbeit handelt von den Auswirkungen eines achtwöchigen, hochintensiven Intervalltrainings auf dem Entspannungsgrad in Ruhe. Stressregeneration gemessen am Herzratenvariabilitäts-Parameter RMSSD bei impulsiven Personen.
Während Stresssituationen wird das autonome Nervensystem (ANS) stimuliert und der Körper durchläuft verschiedene physiologische Veränderungen, welche die sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslösen. Das ANS unterteilt sich in den Sympathikus und den Parasympathikus. Der Sympathikus ist für die Stressreaktionen zuständig, wohingegen der Parasympathikus für die Entspannung und die Regeneration sorgt. Die Herzratenvariabilität (HRV) ist ein Messinstrument für die Leistungsfähigkeit des ANS und ist eine Größe für die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an exogene und endogene Belastungen. Eine Metaanalyse zeigte, dass akuter psychischer Stress zu einer kurzfristigen Verminderung der HRV-Parameter führt, was auf einen erhöhten Anteil des Sympathikus hindeutet, während Ausdauertraining mit entsprechender Intensität und Lange bei gesunden Menschen zu einer langfristigen Anstieg der HRV-Parameter führt, was auf einen erhöhten Anteil des Parasympathikus hindeutet.
Das hochintensive Intervalltraining (HIIT) stellt eine besonders zeiteffiziente Form des Ausdauertrainings dar. So können in kürzerer Trainingszeit vergleichbare bzw. höhere zentrale und periphere Trainingsanpassungen hervorgerufen werden, als im Vergleich zum niedrigintensiven Grundlagenausdauertraining. Daneben ist HIIT, dem moderat-intensiven-Ausdauertraining in Bezug auf die Verbesserung der HRV bei inaktiven Erwachsenen überlegen. Die Cross-Stressor-Adaption- Hypothese gilt als Erklärungsansatz für eine verminderte Stressreaktivität bzw. eine verbesserte Stressregeneration von trainierten Sportlern:innen. Die HRV-Parameter wurden in Studien zur CSA-Hypothese selten untersucht. Dies ist die erste Arbeit, welche die die Auswirkungen von HIIT auf die HRV-Stressregeneration des Parasympathikus bei impulsiven Personen untersucht, um die CSA-Hypothese zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1. Der Begriff Stress
- 2.1.1. Stressoren
- 2.1.2. Eustress und Disstress
- 2.1.3. Akuter und chronischer Stress
- 2.2. Die physiologische Stressreaktion
- 2.2.1. Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse
- 2.2.2. Das autonome Nervensystem
- 2.2.3. Sympathikus: das Leistungssystem
- 2.2.4. Parasympathikus: das Ruhesystem
- 2.2.5. Das Zusammenwirken von Sympathikus und Parasympathikus
- 2.3. Herzratenvariabilität
- 2.3.1. Modulatoren
- 2.3.2. Physiologische Grundlagen
- 2.3.3. Parameter
- 2.3.4. Modifizierende Einflussfaktoren
- 2.3.5. Akuter Stress
- 2.3.6. Ausdauertraining
- 2.4. Hochintensives Intervalltraining
- 2.5. Stressreaktivität und die Stressregeneration
- 2.5.1. Hochintensives Intervalltraining und die Herzratenvariabilität
- 2.5.2. Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese
- 2.6. Emotionale Impulsivität
- 2.7. Herleitung der Fragestellung und der Hypothesen
- 3. Methode
- 3.1. Stichprobenbeschreibung
- 3.2. Screening-Verfahren
- 3.2.1. Erste Phase des Screening-Verfahrens
- 3.2.2. Feeling Trigger Action
- 3.2.3. Zweite Phase des Screening-Verfahrens
- 3.2.4. Spiroergometrie
- 3.2.5. Randomisierung
- 3.3. Intervention
- 3.3.1. Hochintensives Intervalltraining
- 3.3.2. Aktive Kontrollgruppe
- 3.4. Trier Social Stress Test
- 3.5. Stressmessung mittels Elektrokardiografie
- 3.6. Statistische Analyse
- 4. Ergebnisse
- 4.1. Manipulationscheck des VO2peak
- 4.2. Erste Hypothese
- 4.3. Zweite Hypothese
- 5. Diskussion
- 5.1. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 5.2. Interpretation und Einordnung der Ergebnisse
- 5.2.1. Steigerung der Parasympathikus-Aktivität durch das HIIT (Hypothese 1)
- 5.2.2. HRV-Stressregeneration und CSA- Hypothese (Hypothese 2)
- 5.3. Stärken und Limitationen der „NOSTRESS-Studie“
- 5.3.1. Stärken
- 5.3.2. Limitation
- 5.4. Weiterer Forschungsbedarf
- 5.5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen eines achtwöchigen hochintensiven Intervalltrainings (HIIT) auf den Entspannungsgrad in Ruhe und die Stressregeneration nach akuter Stressinduktion bei impulsiven Personen. Gemessen wird dies anhand des Herzratenvariabilitäts-Parameters RMSSD. Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von HIIT auf die Herzratenvariabilität (HRV) und die Stressregulation zu belegen und die Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese zu überprüfen.
- Einfluss von HIIT auf die Herzratenvariabilität (HRV)
- Stressreaktion und -regeneration bei impulsiven Personen
- Zusammenhang zwischen HRV und Stressregulation
- Überprüfung der Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese
- Methodische Aspekte der Stressmessung und Trainingsintervention
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung des Einflusses von hochintensivem Intervalltraining auf die Stressregulation bei impulsiven Personen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und formuliert die Forschungsfragen und Hypothesen.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff Stress, seine physiologischen Reaktionen, die Rolle des autonomen Nervensystems und die Bedeutung der Herzratenvariabilität (HRV) als Indikator für Stress und Entspannung. Es beschreibt detailliert die Funktionsweise des Sympathikus und Parasympathikus, sowie deren Interaktion. Weiterhin werden Hochintensives Intervalltraining (HIIT) und die Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese erläutert, zusammen mit einem Abschnitt über emotionale Impulsivität und ihrer Relevanz für die Studie. Das Kapitel mündet in die Herleitung der Forschungsfragen und Hypothesen der Studie.
3. Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der Studie, beginnend mit der Beschreibung der Stichprobe und dem Screening-Verfahren zur Identifizierung impulsiver Personen. Die Intervention, bestehend aus dem achtwöchigen HIIT-Programm und einer aktiven Kontrollgruppe, wird präzise dargelegt. Der Trier Social Stress Test (TSST) als Methode zur Stressinduktion und die Stressmessung mittels Elektrokardiografie werden erklärt. Abschließend wird das statistische Vorgehen zur Datenanalyse erläutert.
Schlüsselwörter
Hochintensives Intervalltraining (HIIT), Herzratenvariabilität (HRV), RMSSD, Stressregulation, Stressreaktion, Stressregeneration, Impulsivität, Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese, autonomes Nervensystem, Sympathikus, Parasympathikus.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Auswirkungen von HIIT auf die Stressregulation bei impulsiven Personen
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen eines achtwöchigen hochintensiven Intervalltrainings (HIIT) auf den Entspannungsgrad in Ruhe und die Stressregeneration nach akuter Stressinduktion bei impulsiven Personen. Gemessen wird dies anhand des Herzratenvariabilitäts-Parameters RMSSD. Die Arbeit überprüft auch die Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese.
Welche Forschungsfragen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von HIIT auf die Herzratenvariabilität (HRV) und die Stressregulation bei impulsiven Personen. Ein zentrales Thema ist der Zusammenhang zwischen HRV und Stressregulation sowie die Überprüfung der Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese.
Welche Methoden wurden in der Studie angewendet?
Die Studie verwendet ein achtwöchiges HIIT-Programm und eine aktive Kontrollgruppe. Zur Stressinduktion wurde der Trier Social Stress Test (TSST) eingesetzt, und die Stressmessung erfolgte mittels Elektrokardiografie (EKG). Die Stichprobenbeschreibung beinhaltet ein Screening-Verfahren zur Identifizierung impulsiver Personen (Feeling Trigger Action). Die statistische Analyse der Daten wird ebenfalls detailliert beschrieben.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Überprüfung der Hypothesen dargestellt, darunter die Manipulationscheck des VO2peak. Die Ergebnisse der ersten Hypothese (Steigerung der Parasympathikus-Aktivität durch HIIT) und der zweiten Hypothese (HRV-Stressregeneration und CSA-Hypothese) werden detailliert interpretiert.
Wie wird die Herzratenvariabilität (HRV) in der Studie gemessen?
Die Herzratenvariabilität wird mittels Elektrokardiografie (EKG) gemessen, wobei der Parameter RMSSD (root mean square of successive differences) im Fokus steht. Dieser Parameter dient als Indikator für die parasympathische Aktivität des autonomen Nervensystems.
Welche Rolle spielt die Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese (CSA-Hypothese)?
Die CSA-Hypothese ist ein zentrales Thema der Arbeit. Sie besagt, dass sich Adaptionen auf einen Stressor auf andere Stressoren übertragen können. Die Studie untersucht, ob das HIIT-Training eine solche positive Anpassung auf psychosozialen Stress bewirken kann.
Was sind die Stärken und Schwächen der Studie ("NOSTRESS-Studie")?
Die Arbeit diskutiert explizit Stärken und Limitationen der Studie. Dies umfasst sowohl methodische Aspekte als auch die Interpretation der Ergebnisse im Kontext bestehender Literatur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Hochintensives Intervalltraining (HIIT), Herzratenvariabilität (HRV), RMSSD, Stressregulation, Stressreaktion, Stressregeneration, Impulsivität, Cross-Stressor-Adaptions-Hypothese, autonomes Nervensystem, Sympathikus, Parasympathikus.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, die Beschreibung der Methode, die Darstellung der Ergebnisse, und eine Diskussion mit Zusammenfassung, Interpretation, Stärken und Schwächen der Studie, Ausblick und Fazit.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel gibt einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Kapitel (Einleitung, Theoretischer Hintergrund, Methode, Ergebnisse, Diskussion).
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- Sebastian Seifert (Author), 2021, Auswirkungen von hochintensiven Intervalltrainings auf den Entspannungsgrad in Ruhe. Stressregeneration gemessen am Herzratenvariabilitäts-Parameter RMSSD bei impulsiven Personen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1147004