In letzter Zeit häufen sich Statistiken und Veröffentlichungen zum Thema Verwahrlosung bei Kindern. Darüber hinaus sträuben sich den Menschen die Nackenhaare, wenn veröffentlich wird, dass in Deutschland jedes sechste Kind von Armut betroffen ist. Doch wenn wir denken, dass nur Kinder aus sozial schwachen Familien das Nachsehen haben, täuschen wir uns gewaltig, denn es gibt auch noch die sogenannte Wohlstandsverwahrlosung. Dieser Begriff beschreibt Kinder und Jugendliche, denen es an persönlicher Zuneigung und Zuwendung der Eltern fehlt. Die Eltern versuchen die fehlende Zeit für die Erziehung der Kinder oft durch vermehrte materielle Zuwendungen auszugleichen.
„Mein Name ist Anne. Ich bin sechzehn Jahr alt und lebe mit meinen Eltern in einer Eigentumswohnung in der Innenstadt von München. Morgen werde ich endlich mal wieder richtig shoppen gehen und mich für den Frühling einkleiden. Ich werde Claudia, meine beste Freundin mitnehmen und wir werden sicher wieder stundenlang durch die Stadt bummeln um in den schicken Boutiquen die passenden Outfits zu ergattern. Mit dem Taxi müssen wir danach noch schnell nach Pasing, einem kleinen Stadtteil etwas außerhalb. Dort hat eine neue Outlet-Factory von Joop eröffnet, die wir unbedingt inspizieren müssen. Papa hat mir heute extra seine Kreditkarte gegeben, damit ich auch ein paar schöne Stücke kaufen kann. Abholen wird uns dann sicher meine Mutter, wenn sie von ihrem Aerobic-Kurs heimfährt. Ach das wird bestimmt wieder ein toller Tag werden. Ich freue mich schon richtig darauf.“
So oder ähnlich könnten Tagebucheinträge eines Mädchens anfangen, welches als Stereotyp für die Wohlstandsverwahrlosung der heutigen Zeit steht. Sie selbst manifestiert sich über Luxusartikel und Geld und ist stetig darauf bedacht, dieses gut auszugeben, um gut gestylt nächsten Tag in die Schule zu gehen.
„Wohlstandsverwahrlost sind Kinder wie das sechsjährige Mädchen, […] dass im Kunstunterricht über die Farbspritzer auf ihrem Gucci-Blüschen klagt. Auch so was kommt vor. Wohlstandsverwahrlost sind 18jährige mit Autos, von denen die Marketingleiter ihrer Väter nur träumen. Sie laden ihre 17jährigen Freundinnen nicht in die Dorfdisco, sondern übers Wochenende ins Hotel nach Nizza ein, weil die Drinks dort bei besserem Wetter eingenommen werden.“ [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kinder und Konsum – Leben in der Wohlstandsgesellschaft
- Kinderbedürfnisse
- Weshalb verwöhnen Eltern?...
- Die Rolle der Eltern in Wohlstandsgesellschaften
- Die Mutter als Chauffeuse und Organisator.
- Der Vater als finanzieller Ernährer.
- Entwicklung und Persönlichkeitswerdung eines Wohlstandkindes – mögliche, negative Entwicklungstendenzen
- Von Trieben, Antrieben und Motivationen.
- Vom Kurswesen
- Finanzielle Verwöhnfallen
- Das liebe Taschengeld..........
- Klamotten: von ideal bis ultra ........
- Kinderzimmer: Paradies oder Spielhölle?.
- Ein Begriff steht zur Diskussion: Wohlstandsverwahrlosung..
- Definitionsversuche
- II. Wohlstandserziehung und Verwahrlosungsstruktur.
- Das Resultat der Wohlstandsverwahrlosung - ein Beispiel
- Den Folgen des Wohlstandes begegnen – pädagogische Ansätze zur Arbeit mit Wohlstandskindern.......
- Fazit.........
- Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Wohlstandsverwahrlosung bei Kindern in der heutigen Zeit. Sie analysiert die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung und untersucht, wie pädagogische Ansätze zur Arbeit mit Wohlstandskindern beitragen können, die negativen Auswirkungen des Wohlstands zu mildern.
- Die Rolle des Konsums und der materiellen Überfluss in der Entwicklung von Kindern
- Die Auswirkungen von Überbehütung und fehlender Selbstständigkeit auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von emotionaler Zuwendung und familiärer Bindung für das Wohlbefinden von Kindern
- Die Herausforderungen der Erziehung in einer Wohlstandsgesellschaft
- Pädagogische Ansätze zur Förderung von Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und sozialer Kompetenz bei Wohlstandskindern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Lebenswelt von Kindern in der Wohlstandsgesellschaft und analysiert die Auswirkungen des Konsums und der materiellen Überfluss auf ihre Entwicklung. Es wird die Rolle der Eltern in Wohlstandsgesellschaften untersucht und die möglichen negativen Entwicklungstendenzen bei Wohlstandskindern aufgezeigt.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Begriff der Wohlstandsverwahrlosung und definiert ihn anhand verschiedener Ansätze. Es werden die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung sowie die Rolle der Erziehung in der Entstehung von Wohlstandsverwahrlosung untersucht.
Das dritte Kapitel präsentiert ein Beispiel für die Auswirkungen der Wohlstandsverwahrlosung und zeigt die Herausforderungen auf, denen Pädagogen bei der Arbeit mit Wohlstandskindern begegnen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Wohlstandsverwahrlosung, Kinder in der Wohlstandsgesellschaft, Konsum, Überbehütung, fehlende Selbstständigkeit, emotionale Zuwendung, familiäre Bindung, pädagogische Ansätze, Erziehung in der Wohlstandsgesellschaft, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz.
- Quote paper
- Katharina Giers (Author), 2007, „Die armen Kinder der Reichen“. Die heutige Wohlstandsverwahrlosung und ihre Folgen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114689
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