Obwohl der Titel des Romans „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ von Thomas Mann den Rezipienten direkt auf die trügerischen Praktiken des Erzählers hinweist, scheint die Figur Felix Krull auch auf dieser Ebene einige Sympathie zu erwecken.
Um den Sympathie erweckenden Wirkmechanismen nachzugehen, bietet sich eine verhaltenspsychologische Perspektive an. Robert Cialdini geht in seiner Forschung dem komplexen Zusammenspiel der Faktoren, die einen Menschen dazu bringen, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten, nach. Im Zuge dessen entwickelt er in seinem Buch „Die Psychologie des Überzeugens“ eine Differenzierung des Sympathiebegriffs in die Aspekte der äußerlichen Attraktivität und der Konditionierung und Assoziation.
Diese Theorie soll im Folgenden die Basis für eine Analyse der Figur Felix Krull aus Thomas Manns Roman „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ darstellen. Setzt der Hochstapler Felix Krull die Strategien der Theorie von Robert Cialdini ein, um die Sympathie der Opfer und seiner Umwelt zu gewinnen? Vorbereitend für die Analyse soll zuerst ein Blick auf die Eigenschaft der Sympathie im Allgemeinen sowie die Besonderheiten der Struktur des zu untersuchenden Textes geworfen werden. Hierauf folgend wird dargestellt, in welche Kategorien der Sympathiebegriff Cialdinis gegliedert ist, um anhand derer dann das Verhalten der Figur Krull zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorbereitende Betrachtungen
- 2.1. Was versteht man unter Sympathie?
- 2.2. Kommunikationsebenen im Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- 3. Applikation
- 3.1. Robert Cialdinis Sympathiebegriff
- 3.2. Äußerliche Attraktivität
- 3.2.1. Ähnlichkeit
- 3.2.2. Komplimente
- 3.2.3. Kontakt und Kooperation
- 3.3. Konditionierung und Assoziation
- 4. Fazit
- 5. Ausblick
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Figur Felix Krull aus Thomas Manns Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ unter Anwendung von Robert Cialdinis Theorie der Psychologie des Überzeugens. Ziel ist es, die Entstehung der Sympathie des Lesers für die Figur Krull trotz dessen krimineller Aktivitäten zu untersuchen und zu erklären. Die Analyse konzentriert sich auf die Wirkmechanismen, die zur Sympathiegewinnung beitragen.
- Die Definition und Bedeutung von Sympathie im zwischenmenschlichen Kontext
- Die Analyse der Kommunikationsebenen im Roman und ihre Bedeutung für die Sympathiegenerierung
- Die Anwendung von Cialdinis Theorie der Überzeugung auf das Verhalten der Figur Felix Krull
- Die Rolle der äußeren Attraktivität und der Konditionierung/Assoziation in der Sympathiegewinnung
- Die Erläuterung der Strategien, die Krull zur Manipulation seiner Umwelt einsetzt.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für die Sympathie des Lesers für die Figur Felix Krull, trotz dessen Hochstapelei, vor. Sie umreißt den methodischen Ansatz, der auf Cialdinis Theorie der Überzeugung basiert, und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Einleitung zitiert eine Rezension, die auf die scheinbar paradoxe Sympathie des Lesers für Krull hinweist, was die Notwendigkeit einer verhaltenswissenschaftlichen Analyse unterstreicht.
2. Vorbereitende Betrachtungen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse. Zunächst wird der Begriff der Sympathie etymologisch und konzeptionell geklärt, wobei der interaktive Aspekt der Sympathie, als ein "Mitfühlen" hervorgehoben wird. Die Bedeutung der Interaktion zwischen Personen wird betont, sowie der Entstehung eines "Affekts zweiter Ordnung" durch die Nachahmung und Nachempfindung von Emotionen. Der Abschnitt zu den Kommunikationsebenen im Roman analysiert die autodiegetische Erzählperspektive Krulls und die verschiedenen Kommunikationsebenen (intradiegetisch und die Korrespondenz zwischen fiktiver und realer Dimension). Dies dient als Basis für die Analyse der Beziehungen Krulls zu anderen Figuren und zum Leser.
Schlüsselwörter
Felix Krull, Thomas Mann, Sympathie, Robert Cialdini, Psychologie des Überzeugens, Hochstapelei, Manipulation, Kommunikationsebenen, Erzählperspektive, äußerliche Attraktivität, Konditionierung, Assoziation, autodiegetischer Erzähler, fiktiver Leser, Interaktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull": Eine Analyse der Sympathiegenerierung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Figur Felix Krull aus Thomas Manns Roman "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" und untersucht, warum der Leser trotz Krulls krimineller Aktivitäten Sympathie für ihn empfindet. Die Analyse basiert auf Robert Cialdinis Theorie der Psychologie des Überzeugens.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine verhaltenswissenschaftliche Analyse, die auf Cialdinis Theorie der Überzeugung aufbaut. Es werden die Wirkmechanismen untersucht, die zur Sympathiegewinnung des Lesers beitragen. Die Analyse umfasst die Kommunikationsebenen im Roman, die Rolle der äußeren Attraktivität und die Bedeutung von Konditionierung und Assoziation.
Welche Aspekte von Cialdinis Theorie werden angewendet?
Die Arbeit wendet verschiedene Aspekte von Cialdinis Theorie der Überzeugung an, insbesondere die Prinzipien, die mit Sympathiegewinnung in Verbindung stehen. Dies beinhaltet die Analyse der äußeren Attraktivität (Ähnlichkeit, Komplimente, Kontakt und Kooperation) und der Mechanismen der Konditionierung und Assoziation.
Welche Rolle spielt die Kommunikation im Roman?
Die Analyse untersucht die Kommunikationsebenen im Roman, insbesondere die autodiegetische Erzählperspektive Krulls und die Interaktion zwischen Krull und anderen Figuren. Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation (intradiegetisch und die Korrespondenz zwischen fiktiver und realer Dimension) werden auf ihre Bedeutung für die Sympathiegenerierung hin untersucht.
Wie wird der Begriff "Sympathie" definiert?
Der Begriff "Sympathie" wird etymologisch und konzeptionell geklärt. Der interaktive Aspekt der Sympathie als "Mitfühlen" wird betont, ebenso wie die Bedeutung der Interaktion zwischen Personen und die Entstehung eines "Affekts zweiter Ordnung" durch Nachahmung und Nachempfindung von Emotionen.
Welche Rolle spielen äußere Attraktivität, Konditionierung und Assoziation?
Die Arbeit analysiert, wie Krulls äußere Attraktivität (im Sinne von Ähnlichkeit, Komplimenten und Kontakt/Kooperation) sowie die Mechanismen der Konditionierung und Assoziation zur Sympathiegenerierung beim Leser beitragen. Es wird untersucht, welche Strategien Krull zur Manipulation seiner Umwelt einsetzt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, vorbereitende Betrachtungen (inkl. Definition von Sympathie und Analyse der Kommunikationsebenen im Roman), die Applikation von Cialdinis Theorie auf die Figur Krull, ein Fazit, einen Ausblick und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Felix Krull, Thomas Mann, Sympathie, Robert Cialdini, Psychologie des Überzeugens, Hochstapelei, Manipulation, Kommunikationsebenen, Erzählperspektive, äußere Attraktivität, Konditionierung, Assoziation, autodiegetischer Erzähler, fiktiver Leser, Interaktion.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Warum empfindet der Leser trotz Krulls krimineller Aktivitäten Sympathie für ihn?
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn der vollständige Text der Arbeit vorliegt. Die Zusammenfassung liefert nur einen Überblick über die Methodik und den Aufbau der Arbeit.)
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Die Psychologie des Hochstaplers Felix Krull aus dem Roman von Thomas Mann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1146681