Diese Arbeit hat das Ziel, einen Überblick über die Geschichte der Kybernetik zu geben, und ist dabei auf der Suche nach einer geeigneten Definition des Begriffes. Kybernetik beschäftigt sich mit den vielen Aspekten, die das Wesen dieser Theorie, die den Anspruch einer Universalwissenschaft auftritt, dargestellt.
Die Kybernetik hatte einen kurzen und ereignisreichen Auftritt in der Geschichte der Wissenschaftslandschaft. Sie entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und erlebte Ende der 70er Jahre ihren Niedergang. In der historischen Rückschau ist es dabei nicht einfach, die Kybernetik als einheitliche Wissenschaft zu sehen, denn trotz ihres kohärenten Anspruchs gab es zwischen den verschiedenen Vertretern große Unterschiede
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Anfänge der Kybernetik
- a. Wichtige Begriffe und grundlegende Konzepte der Kybernetik
- 2. Der kybernetische Anspruch oder die Mathematisierung des Menschen
- a. Gescheiterte Visionen einer universellen Wissenschaftslandschaft
- 3. Der Fall der Kybernetik
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte der Kybernetik, ihren Anspruch als Universalwissenschaft und die Gründe für ihren Niedergang. Der Fokus liegt auf der Analyse des kybernetischen Menschenbildes und der kritischen Auseinandersetzung mit der Mathematisierung des menschlichen Denkens.
- Die Anfänge der Kybernetik und die „macy-conferences“
- Der kybernetische Anspruch einer Universalwissenschaft
- Wichtige Begriffe und Konzepte der Kybernetik
- Die Mathematisierung des Menschen und das kybernetische Menschenbild
- Der Fall der Kybernetik und die „Technokratiedebatte“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung bietet einen knappen Überblick über die Geschichte der Kybernetik, ihren interdisziplinären Anspruch und die Schwierigkeiten, sie eindeutig zu definieren. Sie hebt die Bedeutung der „macy-conferences“ hervor und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Betrachtungsweise des Menschen durch die Kybernetik.
1. Die Anfänge der Kybernetik: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Kybernetik im Kontext der „macy-conferences“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Es werden die wichtigsten Vertreter und die zentralen Prinzipien der Kybernetik vorgestellt. Darüber hinaus werden historische Vorläufer wie die Arbeiten von James Watt und James Clerk Maxwell erwähnt, die bereits rudimentäre kybernetische Konzepte aufwiesen. Das Kapitel betont den interdisziplinären Charakter der Kybernetik und ihren Anspruch, Prinzipien der Neurophysiologie, Logik, Rechenmaschinen und Kriegswirtschaft zu verbinden. Die Desillusionierung vieler Wissenschaftskonzepte nach dem Zweiten Weltkrieg wird als Kontext für den moralisch und kohärent erscheinenden Ansatz der Kybernetik hervorgehoben.
2. Der kybernetische Anspruch oder die Mathematisierung des Menschen: Dieses Kapitel analysiert den Anspruch der Kybernetik als Universalwissenschaft und untersucht die Gründe für ihr Scheitern, diesem Anspruch gerecht zu werden. Es wird auf die Mathematisierung des menschlichen Denkens eingegangen, die den Menschen mit Maschinen gleichsetzt und Gedanken als mathematisch darstellbare Schaltungen begreift. Die Arbeit diskutiert die damit verbundenen Hoffnungen und die kritische Auseinandersetzung mit der „vierten Kränkung der Menschheit“. Der Fokus liegt auf der Beschreibung des kybernetischen Menschenbildes und der Rolle der Mathematik als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
3. Der Fall der Kybernetik: Dieser Abschnitt wird sich mit den Gründen für den Niedergang der Kybernetik befassen, insbesondere mit der „Technokratiedebatte“ der 1970er Jahre. Die detaillierte Analyse der Ursachen wird die Gründe für den Verlust an Einfluss und Relevanz der Kybernetik beleuchten und die damit verbundenen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen untersuchen.
Schlüsselwörter
Kybernetik, macy-conferences, Universalwissenschaft, Mathematisierung des Menschen, Feedback, Informationstheorie, Technokratiedebatte, Menschenbild, Interdisziplinarität, Modellbildung.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Die Geschichte der Kybernetik
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text behandelt die Geschichte der Kybernetik, ihren Anspruch als Universalwissenschaft und die Gründe für ihren Niedergang. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse des kybernetischen Menschenbildes und der kritischen Auseinandersetzung mit der Mathematisierung des menschlichen Denkens.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die behandelten Themen umfassen die Anfänge der Kybernetik (inkl. der Macy-Konferenzen), den kybernetischen Anspruch einer Universalwissenschaft, wichtige Begriffe und Konzepte der Kybernetik, die Mathematisierung des Menschen und das daraus resultierende kybernetische Menschenbild, sowie den Fall der Kybernetik und die damit verbundene Technokratiedebatte.
Welche Kapitel beinhaltet der Text und worum geht es jeweils?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel und ein Fazit. Die Einleitung gibt einen Überblick über die Kybernetik und ihre Problematik. Kapitel 1 beleuchtet die Entstehung der Kybernetik und ihre interdisziplinären Ansätze. Kapitel 2 analysiert den Anspruch der Kybernetik als Universalwissenschaft und die Mathematisierung des Menschen. Kapitel 3 untersucht die Gründe für den Niedergang der Kybernetik, insbesondere im Kontext der Technokratiedebatte. Das Fazit fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Text relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Kybernetik, Macy-Konferenzen, Universalwissenschaft, Mathematisierung des Menschen, Feedback, Informationstheorie, Technokratiedebatte, Menschenbild und Interdisziplinarität.
Was ist die zentrale Forschungsfrage des Textes?
Die zentrale Forschungsfrage beschäftigt sich mit der Betrachtungsweise des Menschen durch die Kybernetik. Wie wird der Mensch im kybernetischen Modell dargestellt und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Welche Bedeutung haben die Macy-Konferenzen im Kontext des Textes?
Die Macy-Konferenzen werden als zentrale Geburtsstätte der Kybernetik hervorgehoben. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung der kybernetischen Denkweise und ihrer interdisziplinären Ansätze.
Wie wird die "Mathematisierung des Menschen" im Text dargestellt?
Die "Mathematisierung des Menschen" beschreibt den Versuch, menschliches Denken und Handeln durch mathematische Modelle zu erfassen und zu erklären. Der Text analysiert die damit verbundenen Hoffnungen und die kritische Auseinandersetzung mit dieser Sichtweise.
Welche Rolle spielt die "Technokratiedebatte" im Kontext des Niedergangs der Kybernetik?
Die "Technokratiedebatte" der 1970er Jahre wird als wichtiger Faktor für den Niedergang der Kybernetik betrachtet. Der Text analysiert die Ursachen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu diesem Verlust an Einfluss und Relevanz beigetragen haben.
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- Martin Wiertel (Author), 2008, Kybernetik. Die Mathematik vom Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1146652