Die am 01. Mai 2004 erfolgte Aufnahme von 10 neuen Ländern aus dem ost- und südosteuropäischen Raum markierte für die Europäische Union ein historisches Ereignis.
Mit dem „Big Bang“ der Aufstockung der Staatengemeinschaft von vorher 15 auf nunmehr 25 Mitgliedsstaaten konnte die Union einerseits eines ihrer sehnsüchtigsten Ziele verwirklichen (Stichwort: Friedensprojekt), hat sich damit jedoch gleichzeitig auch neuen großen Herausforderungen gestellt, welche es in Zukunft erfolgreich zu bewältigen gilt. Der Erfolg der Osterweiterung wird bereits nach kurzer Zeit nämlich nicht mehr an der bereits gelungenen Heranführung der Neuen an die Union gemessen werden, sondern an Indikatoren wie der künftigen Integrationsfähigkeit und Bereitschaft der 10 sowie allgemein an der weiteren Entwicklung der Europäischen Union.
Da der Dauerkonflikt um die in einen mehrheitlich griechischen und einen kleineren türkischen Teil gespaltene Insel Zypern auch im Zuge des Beitrittsprozesses des Landes nicht erfolgreich gelöst werden konnte, wird dieser Frage in den künftigen Agenden der EU verstärkte Bedeutung zukommen. Der Fokus der Union wird sich primär allein schon deshalb auf diese Thematik richten, weil sich diese durch den Beitritt Zyperns zu einer brisanten Auseinandersetzung innerhalb der EU-Grenzen verschoben hat. Eine erhöhte Aufmerksamkeit in der Zypern-Frage stellt zusätzlich die Forderung der Union nach einer zumindest de facto Anerkennung des griechischzypriotischen Inselteils durch die Türkei dar, welche nach den Vorstellungen der EU bereits vor dem Beginn der Beitrittsverhandlungen mit Ankara im Oktober 2005 zu erfolgen hat.
Aus der vorherigen Einleitung sowie thematischen Eingrenzung leite ich nun folgende zentralen Fragestellungen ab:
WELCHE ZENTRALEN STOLPERSTEINE STEHEN AUS DERZEITIGER SICHT EINER DAUERHAFTEN LÖSUNG DER ZYPERN-FRAGE IM WEG? WIE KANN DIE DYNAMIK DES VON DER GRIECHISCHZYPRIOTISCHEN FÜHRUNG VORANGETRIEBENEN EUROPÄISCHEN INTEGRATIONSPROZESSES HINSICHTLICH IHRER AUSWIRKUNGEN AUF DEN WEITERHIN UNGELÖSTEN ZYPERN-KONFLIKT BEWERTET WERDEN?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Heranführung, Themenintention und zentrale Fragestellung
- Definition zentraler Begriffe
- Enosis:
- Taksim:
- Historische Entwicklung
- Bis zur Unabhängigkeit 1960:
- Verfassung und 1. Krise 1963:
- Ereignisse 1974:
- Entwicklungen seit 1974:
- ZYPERN UND DIE EU
- Das Beitrittsansuchen und die Folgen
- Stellungnahme zum Beitrittsansuchen und Folgen
- Beitrittsverhandlungen und Folgen
- Fortschrittsberichte und Folgen
- UNO-FRIEDENSPLAN 2004
- Der Plan im Detail
- Die Abstimmung, Gründe für Ja/Nein, Reaktionen
- Reaktion der EU und 01. Mai 2004
- WAS NUN?
- ABSCHLUSSBETRACHTUNGEN
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Zypernkonflikt im Kontext der Osterweiterung der Europäischen Union. Sie analysiert die historische Entwicklung des Konflikts, die Rolle der EU im Beitrittsprozess Zyperns und die Auswirkungen des EU-Beitritts auf den Konflikt. Die Arbeit untersucht die Gründe für das Scheitern des jüngsten UNO-Friedensplans und beleuchtet die zukünftigen Herausforderungen für die EU im Umgang mit dem Zypernkonflikt.
- Die historische Entwicklung des Zypernkonflikts
- Die Rolle der EU im Beitrittsprozess Zyperns
- Die Auswirkungen des EU-Beitritts auf den Konflikt
- Die Gründe für das Scheitern des jüngsten UNO-Friedensplans
- Die zukünftigen Herausforderungen für die EU im Umgang mit dem Zypernkonflikt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Zypernkonflikts im Kontext der Osterweiterung der Europäischen Union ein. Sie definiert zentrale Begriffe wie Enosis und Taksim und skizziert die historische Entwicklung des Konflikts von der britischen Kolonialherrschaft bis zur Teilung der Insel im Jahr 1974.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Beziehungen der Europäischen Union zu Zypern, beginnend mit dem Beitrittsansuchen von 1990. Es analysiert die Stellungnahme der EU zum Beitrittsansuchen, die Beitrittsverhandlungen und die Auswirkungen des Beitrittsprozesses auf den Konflikt.
Das dritte Kapitel behandelt den jüngsten UN-Friedensplan von 2004 und die Gründe für sein Scheitern. Es analysiert die Abstimmung über den Plan, die Reaktionen der beteiligten Parteien und die Reaktion der EU auf das Scheitern des Plans.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Zypernkonflikt, die Osterweiterung der Europäischen Union, die EU-Beitrittsverhandlungen, den UNO-Friedensplan, die Enosis, den Taksim, die Teilung Zyperns, die griechisch-zypriotische und die türkisch-zypriotische Bevölkerungsgruppe, die Rolle der EU im Konflikt und die zukünftigen Herausforderungen für die EU im Umgang mit dem Zypernkonflikt.
- Arbeit zitieren
- Mag Stefan Fersterer (Autor:in), 2005, Der Zypernkonflikt & die Europäische Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114626