„Ein Vater ist der männliche Elternteil eines Kindes. Darunter wird zumeist der biologische Vater (Genitor) verstanden, aber auch ein nicht notwendigerweise biologisch verwandter Mann kann diese Rolle übernehmen ("sozialer Vater").“ (de.wikipedia.org)
Primär wird mit dem Begriff Vater meist der biologische Vater assoziiert (vgl. Grieser 1998, S. 12), der „an der Zeugung eines Kindes beteiligte Mann.“ (Brockhaus 1994, S. 73) Doch auch ein Mann, der nicht diese Vorraussetzung erfüllt, kann ein Vater sein, z. B. ein Adoptiv- oder Pflegevater oder ein Stiefvater. Ein Mann, der einem Kind nahe steht, es erzieht, für sein Wohlergehen sorgt, ist sein Vater, ganz egal, ob er biologisch der Vater ist oder nicht.
Diese Assoziation mit dem biologischen Vater ist eine relativ neue Tendenz. Bis vor einigen Jahrzehnten war es noch nicht möglich, die biologische Vaterschaft zu beweisen. Bis zu den ersten Vaterschaftstests war eine Vaterschaft niemals erwiesen, sie beruhte immer nur auf dem Glauben, der Vater zu sein. Außerdem entsteht während der Schwangerschaft nicht eine so intensive Beziehung zwischen Vater und Kind, wie zwischen Mutter und Kind. Dadurch ist eine Vater-Kind-Beziehung nicht einfach.
Obwohl wir Vaterschaft mit der Biologie verbinden, ist es nicht sie, die einen Mann zum Vater in unserem Sinne macht, sondern die Kultur. Dadurch, dass es in unserer Kultur üblich ist, dass der Mann sich um seinen Nachwuchs kümmert, wird er zum Vater, nicht nur, weil er es gezeugt hat. (vgl. Grieser 1998, S. 11)
Bei uns ist die Vaterschaft gesetzlich klar geregelt. (vgl. ebd., S. 16) Vater kann man im biologischen und/oder im juristischen Sinn sein. (vgl. Schneider 1989, S. 15) Der Mann, der juristisch gesehen der Vater eines Kindes ist, besitzt rechtliche, soziale, ökonomische und politische Vorrechte. (vgl. Brockhaus 1994, S. 73)
Inhaltsverzeichnis
- Der Vater
- Verschiedene Kulturen im Vergleich
- Wer ist Vater?
- Das Vaterbild
- Der Vater als...
- Förderer der Sozialisation: Die Öffnung der Welt
- Lehrer: Das Erwachen der kindlichen Kompetenzen
- Bezugsperson: Die Herausbildung der Emotionen
- Die Rolle des Vaters
- Die Vater-Kind-Beziehung
- Zur Vater-Kind-Bindung
- Die Geburt eines Kindes
- Beteiligung an der Kleinkindpflege
- Die Vater-Sohn-Beziehung
- Die Zeiten haben sich geändert
- Die Frauenarbeit
- Neue familiäre Konfigurationen
- Neue Ideen und Verhaltensweisen
- Der neue´ Vater
- Funktionen des neuen´ Vaters
- Der aktive Erzieher
- Die neuen Ängste
- Ein neues´ Problem für ´neue´ Väter
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Vaters für das Kind und der Vater-Kind-Beziehung. Sie analysiert die verschiedenen Facetten der Vaterschaft, von der biologischen bis zur sozialen und symbolischen Ebene, und untersucht die Rolle des Vaters in verschiedenen Kulturen. Die Arbeit beleuchtet auch die Veränderungen in der Vaterrolle im Laufe der Zeit, insbesondere im Kontext der Frauenarbeit, neuer Familienformen und veränderter gesellschaftlicher Normen.
- Die verschiedenen Ebenen der Vaterschaft (biologisch, gesetzlich, sozial, symbolisch)
- Die Rolle des Vaters in verschiedenen Kulturen
- Die Entwicklung der Vater-Kind-Beziehung
- Die Herausforderungen der modernen Vaterschaft
- Die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung des Kindes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff des Vaters und beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen, die mit diesem Begriff verbunden sind. Es wird die Unterscheidung zwischen dem biologischen Vater, dem gesetzlichen Vater und dem sozialen Vater erläutert. Das zweite Kapitel widmet sich dem Vergleich der Vaterschaft in verschiedenen Kulturen. Es werden Beispiele aus unterschiedlichen Gesellschaften vorgestellt, die die vielfältigen Formen der Vaterrolle und die unterschiedlichen Erwartungen an den Vater verdeutlichen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage, wer Vater ist. Es werden die verschiedenen Ebenen der Vaterschaft, wie die biologische, die gesetzliche, die soziale und die symbolische Ebene, genauer betrachtet. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus den neuen Möglichkeiten im Bereich der Befruchtung und Zeugung ergeben, und diskutiert die Frage, ob die Ebenen des biologischen Vaters und des sozialen Vaters getrennt werden können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Vaterschaft, die Vater-Kind-Beziehung, die Rolle des Vaters in verschiedenen Kulturen, die Entwicklung der Vaterrolle im Laufe der Zeit, die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung des Kindes, die Herausforderungen der modernen Vaterschaft, die verschiedenen Ebenen der Vaterschaft (biologisch, gesetzlich, sozial, symbolisch), die Vater-Sohn-Beziehung, die Frauenarbeit, neue Familienformen und veränderte gesellschaftliche Normen.
- Citation du texte
- Sigrid Lang (Auteur), 2006, Der Vater. Bedeutung und Funktionen für das Kind und die Vater-Kind-Beziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114608