Der Aspekt der Sterbebegleitung im Heim gewinnt vor allem aufgrund veränderter Strukturen, die in der Folge zu einem späteren Heimeinzug führen und gleichzeitig zu einem frühzeitigen Versterben in den Einrichtungen, immer mehr an Bedeutung. Diese Umstände führten in der Vergangenheit zu einem Spagat der Heime zwischen Kostendeckung und sozialem Anspruch und im Weiteren dazu, sich mit dieser Thematik intensiver auseinanderzusetzen (vgl. Bayerische Stiftung Hospiz 2003, S.5). Folglich hat sich die Situation in den Institutionen deutlich verändert und damit auch die Anforderungen an die Mitarbeiter in diesem Bereich. Nun bedarf es der Erneuerung von Versorgungsstrukturen im Bereich der stationären Altenhilfe und der Implementierung eines Versorgungskonzeptes, durch das die umfassende Betreuung und Begleitung von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und Sterbenden ermöglicht wird. Nachfolgend wird Palliative Care als ein solches Konzept vorgestellt und genauer beleuchtet. Die WHO definierte Palliative Care in Anlehnung an die in der Hospizbewegung ent-wickelten Betreuungskonzepte als umfassende Betreuung und Behandlung für Menschen, deren Erkrankungen auf kurative Behandlungsmaßnahmen nicht mehr anspricht. Im Vordergrund steht die Kontrolle von Schmerzen und anderen Symptomen und Problemen. Ziel der Arbeit ist stets die Erreichung der bestmöglichen Lebensqualität für die Patienten und ihre Familien (vgl. WHO 1990, in: Knipping 2006, S.31). Zentral ist der Hinweis, dass Palliative Care ein Angebot für Menschen mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung darstellt. Damit ist es nicht gleichbedeutend mit der letzten Lebensphase. Palliative Care kann und muss grundsätzlich in jeder Phase der unheilbaren Erkrankung möglich sein (vgl. Steffen-Bürgi 2006, in: Knipping 2006, S.35). Konsens dieser Darstellung ist die deutliche Abgrenzung des Palliative Care Konzeptes vom End-of-Life-Care. Beide existieren als mögliche Versorgungs- und Betreuungskonzepte für Sterbende, doch der bedeutende Unterschied liegt darin, dass Palliative Care bereits einsetzt, wenn die todbringende Erkrankung diagnostiziert wird bzw. eine Heilung nicht mehr zu erwarten ist und somit in jeder Lebensphase möglich sein muss. End-of-Life-Care betrachtet ausschließlich die letzte Lebensphase (vgl. Steffen-Bürgi 2006, in: Knipping 2006, S.35).
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz der Thematik
- Problemhintergrund
- Demographische Entwicklung
- Familiäre Veränderungen und der medizinische Fortschritt
- Methodik
- Zentrale Fragestellung
- Forschungsfragen
- Zielsetzung und Literaturrecherche
- Problemhintergrund
- Palliative Care in Theorie und Praxis
- Das Konzept
- Entwicklungskontext
- Definitionen
- Die WHO Definition von Palliative Care
- Laut European Association of Palliative Care
- Palliative Care vs. End-of-Life-Care
- Welche Anforderungen stellt die palliative Versorgung?
- Anforderungen an die Pflegenden
- Anforderungen an die medizinisch-pflegerische Versorgung dementiell veränderter Menschen
- Wünsche und Bedürfnisse der Hochbetagten
- Exkurs: Schmerzerfassung bei kognitiv eingeschränkten Menschen
- Palliative Care als Teil einer gesellschaftlichen Sterbekultur
- Wie könnte Palliative Care in die stationäre Altenhilfe implementiert werden?
- Strukturelle Veränderungen
- Schwerpunkte in der Pflege und Begleitung Sterbender
- Gesellschaftspolitische Voraussetzungen
- Vorgehensweise
- Das Konzept
- Diskussion
- Zusammenfassung
- Fazit
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Implementierung von Palliative Care in die stationäre Altenhilfe. Ziel ist es, die Frage zu untersuchen, ob die Einführung der palliativen Versorgung zu einer nachhaltigen Verbesserung der Sterbesituation in Pflegeheimen führen kann. Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand der Palliative Care in Deutschland und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Implementierung in der stationären Altenhilfe.
- Demographische Entwicklung und die steigende Anzahl älterer Menschen in Pflegeheimen
- Die Bedeutung von Palliative Care für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und Sterbenden
- Die Herausforderungen der Implementierung von Palliative Care in der stationären Altenhilfe, insbesondere im Hinblick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner und die Anforderungen an die Pflegenden
- Die Rolle der Gesellschaft und der Politik bei der Förderung von Palliative Care in der stationären Altenhilfe
- Die Entwicklung von Konzepten und Strategien für eine nachhaltige Implementierung von Palliative Care in Pflegeheimen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Relevanz der Thematik und stellt den Problemhintergrund dar. Es werden die demographische Entwicklung und die familiären Veränderungen sowie der medizinische Fortschritt als wichtige Einflussfaktoren auf die Sterbesituation in Pflegeheimen betrachtet.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der Palliative Care. Es werden die Entwicklung, die Definitionen und die Anforderungen an die palliative Versorgung sowie die Bedeutung von Palliative Care als Teil einer gesellschaftlichen Sterbekultur erläutert.
Das dritte Kapitel diskutiert die Herausforderungen und Chancen der Implementierung von Palliative Care in die stationäre Altenhilfe. Es werden strukturelle Veränderungen, Schwerpunkte in der Pflege und Begleitung Sterbender sowie gesellschaftspolitische Voraussetzungen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Palliative Care, stationäre Altenhilfe, Sterbebegleitung, Pflegeheim, Demographische Entwicklung, Lebensqualität, Bedürfnisse, Wünsche, Herausforderungen, Implementierung, Strukturen, Pflege, Begleitung, Gesellschaft, Politik.
- Arbeit zitieren
- Franziska Misch (Autor:in), 2008, Implementierung von Palliative Care in die stationäre Altenhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114549
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