Das Rubikon-Modell der Handlungsphasen nach Heckenhaus und Gollwitzer (1987) versucht, sowohl die Auswahl von Zielen, als auch deren Realisierung zu unterscheiden. So können Menschen zwar die nötigen Kompetenzen, die notwendig sind, um ein wichtiges Ziel zu erreichen, besitzen, aber sich trotzdem nicht zielgerichtet verhalten und andere Handlungen den zielführenden vorziehen. Zielsetzung und Zielrealisierung, in der Motivationspsychologie spricht man hier von motivationalen und volitionalen Prozessen, müssen also klar voneinander unterschieden werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Aufgabe A1
1.1. Das Rubikon-Modell
1.2. Unterscheidung von Motivation und Volition anhand des Rubikon-Modells
1.3. Die Handlungskontrollstrategien nach Kuhl
2. Aufgabe A2
2.1. Was sind Emotionen?
2.2. Wie entstehen Emotionen?
2.3. Umgang und Regulation von Emotionen
3. Aufgabe A3
3.1. Explizite und implizite Motive
3.2. Motivkongruenz und Motivinkongruenz
3.2.1. Motivkongruenz
3.2.2. Motivinkongruenz
3.2.3. Negative Folgen von Motivinkongruenz
3.2.4. Faktoren für Motivinkogruenz
3.2.5. Präventions- oder Interventionsmaßnahmen
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Handlungskontrollstrategien
Abbildung 2 Differenzierung Gefühle
Abbildung 3 Schematisches Grundmuster der wichtigsten Emotionstheorien
1. Aufgabe A1
1.1. Das Rubikon-Modell
Das Rubikon-Modell der Handlungsphasen nach Heckenhaus und Gollwitzer (1987) versucht sowohl die Auswahl von Zielen als auch deren Realisierung zu unterscheiden.1 So können Menschen zwar die nötigen Kompetenzen, die notwendig sind, um ein wichtiges Ziel zu erreichen, besitzen, aber sich trotzdem nicht zielgerichtet verhalten und andere Handlungen den zielführenden vorziehen.2 Zielsetzung und Zielrealisierung, in der Motivationspsychologie spricht man hier von motivationalen und volitionalen Prozessen, müssen also klar voneinander unterschieden werden.3
Das Rubikon-Modell nennt vier Handlungsphasen, die bei der Zielverfolgung zu einer erfolgreichen Zielrealisierung von Bedeutung sind:4 Die Phase des Abwägens (Prädezisionale Phase), die Phase des Planens (Postdezisionale Phase), die Phase des Handelns (Aktionale Phase) und die Phase der Bewertung (Postaktionale Phase).5
Die Prädezionale Phase findet vor der eigentlichen Handlung statt.6 Menschen haben stets verschiedene, in Konkurrenz zueinander stehende Wünsche, Bedürfnisse und/oder Ziele, welche auf verschiedenen Motiven basieren.7 In der Prädezionalen Phase werden Vor- und Nachteile der jeweiligen noch nicht realisierten Wünsche durchdacht.8 Ebenso werden verfügbare Ressourcen und der Zeitaufwand jedes Ziels durchdacht, sowie mögliche Erschwernisse bei der Zielrealisierung berücksichtigt und auch mögliche Konsequenzen abgewägt.9 Diese Phase wird in dem Moment beendet, in dem der Entschluss gefasst wird, dem Ziel tatsächlich nachzugehen (Zielintension), sich also dazu zu verpflichten, das Ziel anzugehen (Selbstverpflichtung).10
Die Planung des Ziels findet in der Postdezisionalen Phase statt.11 Hier wird konkret überlegt, was zu einer erfolgreichen Zielrealisierung notwendig ist.12 Es wird also entschieden, wann (z.B. welche Gelegenheiten), wo und wie (z.B. mit welchen Mitteln) das Ziel umgesetzt werden kann.13 Diese Phase endet mit der Handlungsinitiierung.14
Konkrete Handlungen werden erstmals in der Aktionalen Phasen ausgeführt.15 In dieser Phase wird demnach nach der in der vorherigen Phase festgelegten Zielplanung gehandelt, um das gesetzte Ziel zu erreichen.16 Diese Phase endet mit der Einstellung zielführender Handlungen.17
In der Postaktionalen Phase werden sowohl die Auswirkungen der durchgeführten Handlungen bewertet, also auch der Erfolg der Zielerreichung evaluiert.18 In dieser Phase wird also einerseits bewertet, in wieweit das Ziel erreicht wurde und entschieden, ob gegebenenfalls weitere Handlungen folgen müssen, um das Ziel zu realisieren.19
1.2. Unterscheidung von Motivation und Volition anhand des RubikonModells
Das Rubikon-Modell der Handlungsphasen unterscheidet motivationale und volitionale Prozesse, die kognitiven Unterschiede aufzeigen.20 Hierbei werden die Prädezionale und die Postaktionale Phase den motivationalen Phasen zugerechnet, während die Postdezionale und die Aktionale Phase den volitionalen Phasen zugeordnet werden.21
In den motivationalen Phasen spielen Wert- und Erwartungserwägungen sowie Kausalattributionen eine Rolle.22 Es wird also auf kognitiver Ebene überlegt, wie sich das Erreichen des Ziels auswirken wird beziehungsweise ausgewirkt hat und welche Erwartungen und Wünsche erfüllt werden würden beziehungsweise erfüllt wurden.23
Phasen mit volitionalem Charakter zeichnen sich besonders dadurch aus, dass das gewählte Ziel gewollt wird.24 Hier spielen selbstregulative Prozesse eine Rolle, da beispielsweise mögliche Hindernisse oder Rückschläge in der planenden Phase berücksichtigt und später in der handelnden Phase gemeistert werden müssen, um das Ziel letztlich erreichen zu können.25
1.3. Die Handlungskontrollstrategien nach Kuhl
Um eine erfolgreiche Zielrealisierung zu erreichen, bedient sich der Mensch laut Kuhl (1983) sogenannten Handlungskontrollstrategien, um sich bei der Umsetzung des Ziels nicht durch attraktivere alternative Handlungen ablenken zu lassen.26 Hierbei werden zwei Formen von Handlungskontrollstrategien unterschieden: präventive und interventionelle Strategien.27
Präventive Strategien dienen der Vermeidung von Motivationskonflikten, während interventionelle Strategien in Situationen, in denen ein Motivationskonflikt besteht, helfen sollen, weiterhin den Fokus auf das Ziel zu behalten.28 Kuhl führt hierbei verschiedene Strategien an, welche im Folgenden anhand eines Beispiels erklärt werden.29
Beispiel: Das Ziel ist eine Hausarbeit pünktlich abzugeben. Die konkurrierende Handlung ist Fernsehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Handlungskontrollstrategien (adaptiert nach Kuhl, 1983) (Quelle: Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, 149.)
Aufmerksamkeitskontrolle: Es handelt sich hierbei um eine interventionelle Strategie, bei der die Aufmerksamkeit auf Informationen fokussiert wird, die der Zielrealisierung förderlich sind.30 Um die Aufmerksamkeit bewusst auf die Hausarbeit zu lenken, würde man sich bewusst auf die herumliegenden Lernmaterialien fokussieren und versuchen, den Fernseher beziehungsweise das Wohnzimmer auszublenden.
Enkodierungkontrolle: Bei dieser Strategie wird die Informationsspeicherung kontrolliert.31 Man würde also beim Lesen von Texten versuchen nur jene Informationen abzuspeichern, welche für die Hausarbeit relevant wären.
Motivationskontrolle: Bei der Motivationskontrollstrategie wird der Fokus auf die positiven Anreize der Zielrealisierung gelenkt.32 So würde man sich möglichst lebhaft vorstellen, welche Belohnungen mit der pünktlichen Abgabe der Hausarbeit einhergehen. Kurzfristige Belohnungen (z.B. Entspannung), die aus dem Fernsehschauen resultieren würden, werden bewusst ausgeblendet.
Emotionskontrolle: Bei der Emotionskontrollstrategie wird versucht sich in einen zielfördernden emotionalen Zustand zu versetzen.33 Bei unserem Beispiel könnte man sich beispielsweise bewusst machen, wie man sich fühlen würde, wenn man die Hausarbeit abgegeben hätte. Ebenso könnte man aber auch versuchen Emotionen, die mit konkurrierende Handlungen verbunden sind, herunterzuregulieren.
Umweltkontrolle: Die Umweltkontrolle ist eine präventive Handlungskontrollstrategie, bei der die Umgebung so angepasst wird, dass sie zielführend ist und konkurrierende Handlungen gar nicht erst ins Bewusstsein gerufen werden.34 So wäre es bei unserem Beispiel sinnvoll sich den Arbeitsplatz so einzurichten, dass der Fernseher nicht in der Nähe steht.
[...]
1 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150.
2 Vgl. Bak, 2019, S.115.
3 Vgl. Bak, 2019, S.115; Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 143.
4 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, 143; Strobach & Wendt, 2019, S. 54.
5 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150; Bak, 2019, S.115-116; Strobach & Wendt, 2019, S. 55.
6 Vgl. Bak, 2019, S.115.
7 Vgl. Bak, 2019, S.115.
8 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150.
9 Vgl. Bak, 2019, S.115-116.
10 Vgl. Bak, 2019, S.116.
11 Vgl. Strobach & Wendt, 2019, S. 54.
12 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150; Bak, 2019, S.115-116; Strobach & Wendt, 2019, S. 55.
13 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150.
14 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, 143.
15 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150.
16 Vgl. Bak, 2019, S.117.
17 Vgl. Bak, 2019, S.117.
18 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150
19 Vgl. Achtziger & Gollwitzer, 2009, S. 150; Bak, 2019, S.117.
20 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 143.
21 Vgl. Strobach & Wendt, 2019, S. 55.
22 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 143.
23 Vgl. Bak, 2019, S.116.
24 Vgl. Bak, 2019, S.117.
25 Vgl. Bak, 2019, S.116-117; Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 143.
26 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 148; Goschke, 2016, S.264.
27 Vgl. Goschke, 2016, S.267.
28 Vgl. Goschke, 2016, S.267.
29 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 149.
30 Vgl. Goschke, 2016, S.268.
31 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 149.
32 Vgl. Goschke, 2016, S.268.
33 Vgl. Goschke, 2016, S.268.
34 Vgl. Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2018, S. 149; Goschke, 2016, S.268.
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