Nonprofit-Organisationen (im Folgenden als NPOs bezeichnet) haben im heutigen Wirtschaftsleben neben Staat und Markt eine bedeutende Stellung eingenommen. Gleichwohl haben lange Zeit - aufgrund ihrer Sonderrolle - sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als vor allem auch in der betriebswirtschaftlichen Forschung weitestgehend ein Schattendasein geführt, dass, insbesondere in Deutschland, erst in den letzten fünfzehn Jahren mit einer verstärkten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der speziellen NPO-Thematik endete.
Da auch Nonprofit-Organisationen über Managementwissen bedürfen, beschäftigt sich die hier vorliegende Seminararbeit mit einem der klassischen Managementmodelle aus dem Forprofit-Breich, namentlich dem St. Galler Management-Modell und die Möglichkeit seiner Anwendung im Nonprofit-Sektor. Hierzu wird zunächst der systemorientierte Ansatz als Abgrenzung zu den traditionellen Managementansätzen beschrieben und dann das St. Galler Management-Modell in seiner ursprünglichen Version vorgestellt und auf Ergänzungen der letzten Jahre hingewiesen. Nach kurzem eingehen auf die Definitionsproblematik des Begriffs „Nonprofit-Organisation“, soll auf die Möglichkeit der Verwendung des Modells im NPO-Sektor eingegangen werden; als Beispiel wird ein Gesundheitsdienstleistungsunternehmen herangezogen.
2 Grundlagen
Um ein komplizierten Managementansatz wie das St. Galler Management-Modell zu verstehen, erscheint es zunächst zweckmäßig, die traditionellen Managementansätze kurz zu betrachten und auf die Ursprünge der modernen Managementlehre zu verweisen.
2.1 Traditionelle Managementansätze
Die klassischen Managementansätze sind im Zuge der Industriellen Revolution des neunzehnten Jahrhunderts entstanden. Insbesondere die großen nordamerikanischen Eisenbahngesellschaften standen vor großen Organisationsproblemen, welche durch den traditionellen Mechanismus der mündlichen Instruktion durch den alles beherrschenden Unternehmer nicht beseitigt werden konnten. Auch für die industriellen Großbetriebe in Europa wurde es zunehmend schwierig, den Problemen einer zunehmend komplexer werdenden Umwelt mit den anachronistischen Mitteln beizukommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Traditionelle Managementansätze
- Systemtheoretischer Ansatz
- Das St. Galler Managementmodell
- St. Galler Unternehmungsmodell
- St. Galler Führungsmodell
- St. Galler Organisationsmodell
- Ergänzungen und Zwischenfazit
- Nonprofit-Organisationen
- Managementmodelle für den Nonprofit-Sektor
- Management von NPOs mit dem St. Galler Ansatz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Anwendbarkeit des St. Galler Managementmodells im Nonprofit-Sektor. Sie analysiert zunächst traditionelle Managementansätze und den systemtheoretischen Hintergrund des St. Galler Modells. Im Anschluss wird die Übertragbarkeit des Modells auf Nonprofit-Organisationen (NPOs) diskutiert und anhand eines Beispiels aus dem Gesundheitswesen illustriert.
- Traditionelle vs. systemtheoretische Managementansätze
- Das St. Galler Managementmodell und seine Komponenten
- Spezifika des Nonprofit-Managements
- Anwendbarkeit des St. Galler Modells auf NPOs
- Fallbeispiel: Gesundheitsdienstleistungsunternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die wachsende Bedeutung von Nonprofit-Organisationen (NPOs) im Wirtschaftsleben und den relativ späten Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihrem Management in Deutschland. Die Arbeit fokussiert auf die Anwendbarkeit des St. Galler Managementmodells im Nonprofit-Sektor, wobei zunächst der systemtheoretische Ansatz als Grundlage erläutert wird, bevor die Übertragung auf NPOs untersucht wird. Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen wird als Fallstudie verwendet.
Grundlagen: Dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Betrachtung traditioneller Managementansätze, beginnend mit dem Scientific Management von Taylor und Fayols fünf Managementfunktionen. Es wird auf deren universelle Gültigkeit und Grenzen eingegangen, bevor der systemtheoretische Ansatz als wichtige Grundlage für das St. Galler Modell vorgestellt wird. Der systemtheoretische Ansatz wird als Abkehr von der rein produktionsorientierten Betrachtungsweise des Unternehmens hin zu einem Verständnis als produktives und soziales System in einer komplexen Umwelt präsentiert, wobei der Regelkreis aus der Kybernetik als Modell für Unternehmensprozesse verwendet wird.
Schlüsselwörter
St. Galler Managementmodell, Nonprofit-Organisationen (NPOs), Systemtheorie, Traditionelle Managementansätze, Nonprofit-Management, Gesundheitswesen, Anwendbarkeit, Managementmodelle.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Anwendbarkeit des St. Galler Managementmodells im Nonprofit-Sektor
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Anwendbarkeit des St. Galler Managementmodells im Nonprofit-Sektor. Sie analysiert traditionelle Managementansätze, den systemtheoretischen Hintergrund des St. Galler Modells und dessen Übertragbarkeit auf Nonprofit-Organisationen (NPOs). Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen dient als Illustration.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt traditionelle vs. systemtheoretische Managementansätze, die Komponenten des St. Galler Managementmodells, die Besonderheiten des Nonprofit-Managements, die Anwendbarkeit des St. Galler Modells auf NPOs und ein Fallbeispiel aus dem Gesundheitswesen.
Welche Managementansätze werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht traditionelle Managementansätze (z.B. Scientific Management von Taylor, Fayols fünf Managementfunktionen) mit dem systemtheoretischen Ansatz, der als Grundlage für das St. Galler Modell dient. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Betrachtungsweise von Unternehmen (produktionsorientiert vs. produktives und soziales System in komplexer Umwelt).
Was ist der systemtheoretische Ansatz im Kontext der Arbeit?
Der systemtheoretische Ansatz wird als wichtige Grundlage für das St. Galler Managementmodell dargestellt. Er beschreibt Unternehmen als komplexe Systeme in einer dynamischen Umwelt und verwendet den Regelkreis aus der Kybernetik als Modell für Unternehmensprozesse. Dies steht im Gegensatz zu den eher reduktionistischen traditionellen Ansätzen.
Wie wird das St. Galler Managementmodell dargestellt?
Die Arbeit beschreibt das St. Galler Managementmodell umfassend, einschließlich des Unternehmungs-, Führungs- und Organisationsmodells. Der Fokus liegt auf der Analyse seiner Komponenten und seiner Übertragbarkeit auf den Nonprofit-Sektor.
Wie wird die Anwendbarkeit des St. Galler Modells im Nonprofit-Sektor untersucht?
Die Anwendbarkeit wird durch eine Diskussion der spezifischen Herausforderungen des Nonprofit-Managements und durch die Analyse eines Fallbeispiels aus dem Gesundheitswesen untersucht. Die Arbeit evaluiert, inwiefern das Modell angepasst werden muss, um im Nonprofit-Sektor effektiv eingesetzt zu werden.
Was ist das Fallbeispiel?
Die Arbeit enthält ein Fallbeispiel aus dem Gesundheitswesen, das die praktische Anwendung des St. Galler Managementmodells in einer NPO illustriert und die Herausforderungen und Möglichkeiten der Modellanwendung in diesem Kontext beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: St. Galler Managementmodell, Nonprofit-Organisationen (NPOs), Systemtheorie, Traditionelle Managementansätze, Nonprofit-Management, Gesundheitswesen, Anwendbarkeit, Managementmodelle.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen (traditionelle und systemtheoretische Managementansätze, das St. Galler Modell), ein Kapitel zu Nonprofit-Organisationen und deren Management, sowie ein Fazit.
Wo finde ich mehr Informationen zum St. Galler Managementmodell?
Die Arbeit bietet eine umfassende Einführung in das St. Galler Managementmodell, jedoch empfehlen wir für detailliertere Informationen die konsultierte Fachliteratur zum St. Galler Managementmodell.
- Quote paper
- Seeger Florian (Author), 2007, Das St. Galler Managementmodell im Nonprofit-Sektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114468