[...] Im Kern beschäftigt sich nachfolgende Arbeit mit der Fragestellung, ob es typische, hansische Strukturen des Gesellschaftshandels gegeben hat. In einem ersten Teil sollen zuerst die Grundzüge des hansischen Gesellschaftsrechts anhand der wichtigsten Quelle, des societates-Registers dargestellt werden. Hierbei wird zwangläufig auf die Arbeit von Albrecht Cordes zurückgegriffen werden, der die Geschichte der Rechtinstitute des hansischen Gesellschaftshandels erschöpfend untersucht hat. Im zweiten Teil sollen dann der Versuch unternommen werden, gesamthansische Strukturen aus den Quellen zu extrapolieren, wobei der Blick in den Süden Deutschlands geworfen wird, um anhand der Unterschiede das typisch hansische herauszuarbeiten. Der zeitliche Rahmen der Arbeit ist hierbei aufgrund der gewählten Zielvorstellung begrenzt. Schriftliche Quellen aus der Anfangszeit des hansischen Gesellschaftshandels liegen nicht vor, da der größte Teil der Gesellschaft, die meisten Kaufleute eingeschlossen, Analphabeten waren, sodass die Rechtsgewohnheiten der Kaufleute nur mündlich tradiert wurden. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts war der Wanderhandel aufgeben worden, sodass der Kaufmann seine Waren nicht mehr zum selbst Absatztort begleitete. Phillipe Dollinger sieht ihn abgelöst durch einen auf die Leitung seiner Geschäfte konzentrierten Unternehmern. Nun stieg die Alphabetisierungsrate und ab 1311 wurde für 50 Jahre Handelsgesellschaften im Lübecker Niederstadtbuch festgehalten. Das 14. Jahrhundert wird daher auch den Kern der Arbeit bilden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- Rechtliche Grundtypen des hansischen Gesellschaftsrechts
- Einleitung
- Die, Widerlegung'
- Grundkonzept
- Flexibilität des Grundkonzepts
- Zusatzinvestitionen des Kapitalgebers
- Gewährung eines Darlehens
- Vorgeld
- Sendegut
- Schachtelgesellschaften
- Auflösung der Gesellschaft
- Zusammenfassung
- Unbenanntes Kommissionsgeschäft auf Gewinn und Verlust
- Partenreederei'
- gesamthansische Strukturen des Gesellschaftsrechts
- Quelle aus Regensburg
- Quelle aus Lübeck
- Vergleich der Quellen
- Allgemeines
- Gründung der Gesellschaften
- Kapitalverhältnisse
- Kapitalführung
- Gewinnteilung
- Dauer der Gesellschaften
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem hansischen Gesellschaftsrecht und analysiert die rechtlichen Grundtypen sowie die gesamthansischen Strukturen. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Gesellschaften im hansischen Raum zu beleuchten und ihre rechtlichen Besonderheiten aufzuzeigen.
- Rechtliche Grundtypen des hansischen Gesellschaftsrechts
- Gesellschaftsformen im hansischen Raum
- Rechtliche Besonderheiten der hansischen Gesellschaften
- Vergleich der Quellen aus Regensburg und Lübeck
- Entwicklung des hansischen Gesellschaftsrechts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit dar und gibt einen Überblick über die Themenbereiche. Das Kapitel "Rechtliche Grundtypen des hansischen Gesellschaftsrechts" behandelt die "Widerlegung" als eine der wichtigsten Gesellschaftsformen im hansischen Raum. Es werden die Grundzüge der "Widerlegung" erläutert, ihre Flexibilität und die Möglichkeiten der Zusatzinvestitionen des Kapitalgebers. Außerdem wird die Auflösung der Gesellschaft und die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte behandelt.
Das Kapitel "Unbenanntes Kommissionsgeschäft auf Gewinn und Verlust" befasst sich mit einer weiteren Gesellschaftsform, die im hansischen Raum verbreitet war. Die "Partenreederei" wird im nächsten Kapitel behandelt. Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Besonderheiten dieser Gesellschaftsform und ihre Bedeutung für den hansischen Seehandel.
Das Kapitel "gesamthansische Strukturen des Gesellschaftsrechts" analysiert die Quellen aus Regensburg und Lübeck und vergleicht die rechtlichen Regelungen in beiden Städten. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Gründung, die Kapitalverhältnisse, die Kapitalführung, die Gewinnteilung und die Dauer der Gesellschaften herausgearbeitet. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das hansische Gesellschaftsrecht, die "Widerlegung", das Kommissionsgeschäft, die Partenreederei, die Quellen aus Regensburg und Lübeck, die Gründung von Gesellschaften, die Kapitalverhältnisse, die Gewinnteilung und die Dauer der Gesellschaften. Der Text beleuchtet die rechtlichen Besonderheiten der hansischen Gesellschaften und analysiert die Entwicklung des hansischen Gesellschaftsrechts im Spätmittelalter.
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- Referendar jur. Alexander Krey (Author), 2005, Hansisches Gesellschaftsrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114325