Die zwei wichtigsten Reisearten in der deutschen Tourismuswirtschaft sind die Geschäftsreise und die Privatreise. In der Arbeit werden diese beiden Arten des Tourismus genauer beleuchtet, die Eigenschaften, Motive und Bedürfnisse gegenübergestellt und Handlungsempfehlungen an das Management in der Hotellerie gegeben. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst.
Bei beiden lässt sich nach wie vor eine tendenzielle Steigerung feststellen. Aufgrund dessen werden immer mehr Hotels eröffnet und die Konkurrenz der Beherbergungsbetriebe wird größer. Der einzelne Hotelier steht daher vor der Herausforderung, sein Konzept attraktiv zu vermarkten, um Übernachtungszahlen zu sichern und sich optimal an seine Zielgruppe anzupassen.
Inhaltsverzeichnis
1 Hinführung
2 Geschäftsreise
2.1 Definition
2.2 Eigenschaften und Motive der Geschäftsreisenden
3 Freizeitreise
3.1 Definition
3.2 Eigenschaften und Motive der Freizeitreisenden
4 Gegenüberstellung der Bedürfnisse
5 Abgrenzung im Tourismus
6 Anforderungen an das Management der Hotellerie
6.1 Dienstleistungen für Geschäftstouristen
6.2 Dienstleistungen für Freizeittouristen
7 Fazit
8 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Vergleich Geschäfts- und Urlaubsreise-Tourismus
1 Hinführung
Die zwei wichtigsten Reisearten in der deutschen Tourismuswirtschaft sind die Geschäftsreise und die Privatreise. Bei beiden lässt sich nach wie vor eine tendenzielle Steigerung feststellen. Aufgrund dessen, werden immer mehr Hotels eröffnet und die Konkurrenz der Beherbergungsbetriebe wird größer. Der einzelne Hotelier steht daher vor der Herausforderung, sein Konzept attraktiv zu vermarkten, um Übernachtungszahlen zu sichern und sich optimal an seine Zielgruppe anzupassen.
In der folgenden Arbeit werden diese beiden Arten des Tourismus genauer beleuchtet, die Eigenschaften, Motive und Bedürfnisse gegenübergestellt und Handlungsempfehlungen an das Management in der Hotellerie gegeben. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst.
2 Geschäftsreise
2.1 Definition
Die Geschäftsreise ist eine bestimmte Art des Tourismus. Reisende halten sich dabei beruflich bedingt und fremdbestimmt an einem anderen Ort als ihrer Heimat auf. Der Geschäftsreiseverkehr ist in der Regel produktionsbedingt und geht als Investition oder Vorleistung in den gesamtwirtschaftlichen Produktionsprozess ein.1 Meist beträgt die Dauer des Aufenthaltes nur wenige Tage, mindestens aber eine Übernachtung. Es existieren verschiedene Formen von Geschäftsreisen. Unterschieden wird zwischen den klassischen Geschäftsreisen, Incentive-Reisen, sowie Messe- und Ausstellungsreisen, Kongress-, Tagungs- oder Seminarreisen. Bei klassischen Geschäftsreisen werden Motive wie Absatz und Vertrieb, Vorbereitung von Geschäftsabschlüssen, Montage-/ Reparatur-/ Wartungsarbeiten, Fortbildung oder Koordination und Abstimmung innerhalb eines oder zwischen zwei Unternehmen verfolgt. Bei Incentive-Reisen handelt es sich um Motivationsreisen für Mitarbeiter oder Betriebsausflüge.2
2.2 Eigenschaften und Motive der Geschäftsreisenden
Die demografischen Merkmale der Geschäftsreisenden wurden durch eine Umfrage der Internationalen Fachhochschule Honnef in Kooperation mit dem Sozialforschungsinstitut infas festgestellt. Daraus ergab sich, dass Geschäftsreisende Personen in der Regel eine leitende Position in einem Unternehmen innehaben oder selbstständig sind. Dementsprechend besitzt diese Personengruppe meist einen höheren Bildungsgrad und ein hohes Einkommen. Das Alter lässt sich nicht einheitlich bestimmen. Der Mittelwert liegt bei ungefähr 45 Jahren. Vorwiegend gehen Männer auf Geschäftsreise. Dies kann durch eine noch immer fehlende Frauenquote in höheren Stellungen bedingt sein. Die Anzahl der reisenden Frauen steigt aber stetig.3
Geschäftsreisende sind in der Regel erfahren, da sie häufig unterwegs sind und sich die Reisen oft wiederholen. Deswegen haben sie auch ein anderes, anspruchsvolleres Reiseverhalten als Urlaubsreisende. Eine Buchung erfolgt meist kurzfristig und oft auch durch eine dritte Person, wie der Assistenz. Geschäftsreisende verfolgen in der Regel ebenso andere Motive als Freizeitreisende. Wirtschaftliche Ziele stehen dabei im Fokus. Beispielsweise der Abschluss von Geschäften oder Meetings. Besonderen Wert legen sie auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Komfort und vereinfachte Zahlungsmodalitäten.4
3 Freizeitreise
3.1 Definition
Bei einer Freizeitreise handelt es sich ebenfalls um eine bestimmte Art des Tourismus. Die Reise ist Teil der privaten Freizeitgestaltung, also des privaten Konsums und soll der Erholung, dem Vergnügen und dem Lustgewinn dienen. Diese Art der Reise wird freiwillig durchgeführt und wird somit nicht fremdbestimmt. Sowohl die Fahrt, als auch der Aufenthalt wird verbraucht bzw. konsumiert. Ziel ist es einen Gegenalltag zu erleben und eine Regeneration der Arbeitskraft zu erzielen. Die Dauer kann nicht einheitlich bestimmt werden. Es werden sowohl Kurzreisen, als auch lange Urlaubsreisen unternommen. Durchschnittlich verreisen die Deutschen etwa elf Tage pro Urlaub.5 Bei den Anlässen der Freizeittouristen wird unterschieden zwischen Urlaub, Besuch von Freunden und Verwandten, Studium, Ausflüge, Kuraufenthalte und medizinische Behandlungen.6
3.2 Eigenschaften und Motive der Freizeitreisenden
Freizeitreisende besitzen keine einheitlichen sozialen Merkmale. Alle Personengruppen von jung bis alt können eine Freizeitreise unternehmen. Höchstens kann ein Unterschied bezüglich der Reisehäufigkeit und dem Reiseziel festgestellt werden. Im Allgemeinen geht jeder Deutsche ungefähr 2,8 Mal pro Jahr auf Reisen. Das Budget liegt durchschnittlich bei 2520€ pro Person.7
Die Motive der Urlaubsreisenden lassen sich laut Freyer klar nach fünf unterschiedlichen Kriterien aufteilen. Hauptsächlich wird der Wunsch nach physischer und psychischer Entspannung und Erholung befriedigt. Außerdem wird nach Abwechslung und körperlichem Ausgleich gesucht. Weiterhin stellt Kommunikation, Kontakte knüpfen und pflegen, sowie die Geselligkeit ein Motiv dar. Auch soll Neues entdeckt werden und der Wunsch nach Bildung soll gesättigt werden. Als weiteres Motiv kann das Erleben der Natur aufgeführt werden.8
4 Gegenüberstellung der Bedürfnisse
Die Bedürfnisse der Geschäftsreisenden sind vielseitig. Zu einem der wichtigsten Faktoren zählt der Wunsch das Hotelzimmer als Büro nutzen zu können. Eine dementsprechende Ausstattung, wie Schreibtisch inklusive EDV Ausrüstung, ist daher von hoher Bedeutung. Außerdem soll der Kontakt mit Kollegen und Familie jederzeit möglich sein. Dazu benötigt es eine stabile Internetverbindung, ein Telefonnetz und natürlich die dementsprechenden Kommunikationsmittel im Hotel. Weiterhin wichtig ist eine gute Infrastruktur und direkte Anbindungen. Ein Hotel soll gut erreichbar sein, sowohl mit, als auch ohne eigenem Auto. Auch dementsprechende Freizeit- und Gastronomieangebote im nahegelegenen Umfeld spielen eine Rolle. Zu weiteren Anforderungskriterien der Geschäftsreisenden zählen die Ausstattung und die Atmosphäre des Hotels selbst. Fitnessstudios und Spa-Bereiche sind bedeutsam. Auch auf eine ausgewogene Ernährung wird bei der Geschäftsreise geachtet und sollte, wenn möglich, von der Hotelküche berücksichtigt werden. 9,10
Im Gegensatz dazu besitzen Freizeitreisende differenzierte Bedürfnisse. Im Allgemeinen gilt der Wunsch, dass der Urlaub einen Gegenalltag darstellen soll. Zum einen soll der Urlauber den Zwängen und Normen der Arbeitswelt entkommen und während der Reise deshalb nur das unternehmen, was ihm gefällt. Weiterhin will der Hetze und Eile aus dem Weg gegangen werden und einfach die Ruhe genossen werden. Selbiges gilt für die Zeiteinteilung. Es wird explizit verlangt, dass kein Leben nach der Uhr stattfindet, sondern der Reisende sich seine Zeit frei einteilen kann. Zum anderen darf auch keine Anstrengung im Urlaubsalltag aufkommen. Der Wunsch nach Entspannung und Nichtstun ist sehr hoch. Auch steht das Vergnügen bei einer Freizeitreise hoch im Kurs. Den alltäglichen Pflichten und dem Ernst des Lebens soll aus dem Weg gegangen werden. Zuletzt spielen auch neue Eindrücke eine große Rolle. Statt der Gewohnheit, soll Neues erlebt werden.9 10 11
5 Abgrenzung im Tourismus
Geschäftsreisende unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Reisemotive, als auch bezüglich des Reiseverhaltens deutlich von anderen Reisegruppen.12 Anhand bestimmter Kriterien lassen sich die beiden Bereiche des Tourismus, Geschäftsreise und Freizeitreise, unterscheiden. Die nachfolgende Tabelle soll eine Übersicht geben, welche Unterschiede sich bei den beiden Arten des Tourismus ergeben.
Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich die Reisemotivation. Bei den Geschäftsreisenden wird das Motiv berufsbedingt bestimmt und eine Reise erfolgt lediglich als Mittel zum Zweck. Im Gegensatz dazu verfolgt der Urlaubsreisende rein private Interessen. Eine Reise erfolgt zum Vergnügen und steigert den Konsum. Ebenso sind bei der Finanzierung deutliche Unterschiede zu erkennen. Eine Geschäftsreise wird durch das Unternehmen finanziert, wohingegen der Freizeitreisende die Kosten für seinen Urlaub selbst trägt. Daraus kann abgeleitet werden, dass Privatreisende preissensibler sind, als Geschäftsreisende. Sie möchten das Maximum an Komfort zu möglichst niedrigen Preisen. Ein Unterschied lässt sich auch bei der Buchungsklasse feststellen. Geschäftsreisende sind überwiegend in den Bereichen Economy bis First-Class anzutreffen, die Urlaubsreisenden in der Regel nur in der EconomyClass. Auch die Planung und die Buchung unterscheiden sich voneinander. Bei Geschäftsreisen finden beide Punkte oft erst kurzfristig statt. Die Privatreise wird dagegen meist längerfristig geplant und auch mehr als 30 Tage im Voraus gebucht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6 Anforderungen an das Management der Hotellerie
6.1 Dienstleistungen für Geschäftstouristen
Geschäftsreisende sind anspruchsvolle Kunden, da sie beruflich und nicht zum Vergnügen reisen. Um den Ansprüchen dieser Reisegruppen zu entsprechen ist es nötig, das Management und das Marketing auch speziell darauf auszurichten. Oft gelten bestimmte Richtlinien für Geschäftsreisen. Ein Hotelier sollte die Wichtigsten kennen und sich anpassen, um nicht schon von vorne herein aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Laut einer Studie zum Geschäftstourismus von Tomorrow Focus Media stellte sich heraus, dass 75% aller Geschäftsreisen online gebucht werden.
[...]
1 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 107.
2 Vgl. Autor unbekannt: Travel Management. Definition und Abgrenzung Geschäftsreise, online verfügbar unter http://tourismus-schulz.de/business-travel-management/grundlagen/77-definition-gesch%C3%A4fts- reise/162-btm-definitionen (letzter Zugriff 26.06.2018).
3 Schneider, Jürgen: Geschäftsreisende 2009. Strukturen/Einstellungen/Verhalten, online verfügbar unter https://www.infas.de/fileadmin//user_upload/PDF/IUBH_infas_Gesch%C3%A4ftsreisende_2009.pdf (letzter Zugriff 26.06.2018).
4 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 76 ff.
5 Vgl. Autor unbekannt: Umfrage. Reisebudget der Deutschen steigt, online verfügbar unter https://www.ahgz.de/marktdaten/reisebudget-der-deutschen-steigt,200012228090.html (letzter Zugriff: 26.06.2018).
6 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 81.
7 Vgl. Autor unbekannt: Umfrage. Reisebudget der Deutschen steigt, online verfügbar unter https://www.ahgz.de/marktdaten/reisebudget-der-deutschen-steigt,200012228090.html (letzter Zugriff: 26.06.2018).
8 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 81.
9 Vgl. Karch, Isabell: Auf die Bedürfnisse der Geschäftskunden ausgerichtet, online verfügbar unter http://gast- gewerbe-magazin.de/v3/auf-die-beduerfnisse-der-geschaeftskunden-ausgerichtet-41232 (letzter Zugriff am 26.06.2018).
10 Vgl. Zeuch, Sibylle: Geschäftsreisen. Hohe Ansprüche an die Effizienz, online verfügbar unter http://www.chefsache-businesstravel.de/2016/06/17/geschaeftsreisen-hohe-ansprueche-an-die-effizienz-hotel- soll-komfortablen-arbeitsplatz-bieten-vielreisende-mit-besonderen-vorlieben (letzter Zugriff 26.06.2018).
11 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 83.
12 Vgl. Freyer, Walter: Tourismus. Einführung in Fremdenverkehrsökonomie, S. 107.
- Quote paper
- Anonymous,, 2018, Gegenüberstellung von Geschäfts- und Urlaubsreisen. Eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1142336
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.