Die Logistik hat sich im Vergleich zu anderen betriebwirtschaftlichen
Funktionsbereichen vergleichsweise spät entwickelt. Sie setzte sich in den
70er Jahren in deutschen Unternehmen durch und hat sich mittlerweile in der
Unternehmensorganisation als eigenständiger Bereich etabliert. Mit der
Logistik rückte auch das Management der Logistik in den Vordergrund.1 Von
wesentlicher Bedeutung für das Management von Logistikmaßnahmen eines
Unternehmens ist die Bereitstellung von relevanten Informationen in Bezug
auf den Geld-, Güter-, und Informationsfluss. Um diese erforderlichen Daten
zu ermitteln und zur Verfügung zu stellen, dienen dem Logistikmanagement
Informations-, Planungs-, und Kontrollfunktionen. In Theorie und Praxis hat
sich für diese Funktionen der Begriff Logistik-Controlling (LC) durchgesetzt.
Dieser Teilbereich des Logistikmanagements ist Gegenstand der
vorliegenden Arbeit.
Gegliedert ist die Arbeit in fünf thematische Abschnitte. In einem ersten
Schritt werden Grundbegriffe der Logistik und des Controllings erläutert
(Abschnitt 2). Hierdurch soll ein einheitliches Verständnis geschaffen werden.
Im Anschluss werden die Aufgaben der LC veranschaulicht (Abschnitt 3), um
in einem nächsten Schritt die Mittel zur Aufgabenerfüllung darzustellen
(Abschnitt 4). Darauf folgend wird auf das Berichtswesen des LC
eingegangen (Abschnitt 5) Abschließend wird ein Fazit über die
vorangehenden Betrachtungen gezogen (Abschnitt 6).
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1. Einleitung
2.2. Logistik
2.3. Controlling
2.4. Logistik-Controlling
3. Aufgaben des Logistik-Controllings
3.1. Strategisches Logistik-Controlling
3.1.1. Begrifflichkeiten und Charakteristika
3.1.2. Aufgaben
3.1.3. Implementierung von strategisches Logistik-Controlling in Unternehmen
3.2. Operatives Logistik-Controlling
3.2.1. Begrifflichkeiten und Charakteristika
3.2.2. Aufgaben
4. Instrumente des Logistik-Controllings
4.1. Logistikkosten- und Leistungsrechnung
4.1.1. Ziele und Aufgaben der Logistikkosten- und Leistungsrechnung
4.1.1.1. Kostenstellenkontrolle
4.1.1.2. Kalkulation von Logistikleistungen
4.1.1.3. Verfahrensauswahl
4.1.1.4. Investitionsentscheidungen
4.1.2. Bewertung der Logistikkosten- und Leistungsrechnung
4.2. Kennzahlen Kennzahlensysteme der Logistik
4.2.1. Kennzahlen
4.2.2. Kennzahlensysteme
4.2.3. Bewertung der Kennzahlen und Systemen der Logistik
4.3. Kostensenkungsinstrumente der Logistik
5. Berichtswesen
5.1. Struktur der Berichte
5.2. Inhalt der Berichte
5.3. Darstellung der Berichte
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Beziehung von Logistik-Controlling, Logistik und Controlling
Abbildung 2: Portfolio-Analyse für Logistikstrategien
Abbildung 3: Hierarchie von Logistik- bzw Logistikbeeinflussten Entscheidungen
Abbildung 4: Hauptaufgaben der Logistikkosten- und Leistungsrechnung
Abbildung 5: Logistik-Kennzahlen
III. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die Logistik hat sich im Vergleich zu anderen betriebwirtschaftlichen Funktionsbereichen vergleichsweise spät entwickelt. Sie setzte sich in den 70er Jahren in deutschen Unternehmen durch und hat sich mittlerweile in der Unternehmensorganisation als eigenständiger Bereich etabliert. Mit der Logistik rückte auch das Management der Logistik in den Vordergrund.1 Von wesentlicher Bedeutung für das Management von Logistikmaßnahmen eines Unternehmens ist die Bereitstellung von relevanten Informationen in Bezug
auf den Geld-, Güter-, und Informationsfluss. Um diese erforderlichen Daten zu ermitteln und zur Verfügung zu stellen, dienen dem Logistikmanagement Informations-, Planungs-, und Kontrollfunktionen. In Theorie und Praxis hat sich für diese Funktionen der Begriff Logistik-Controlling (LC) durchgesetzt. Dieser Teilbereich des Logistikmanagements ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit
Gegliedert ist die Arbeit in fünf thematische Abschnitte. In einem ersten Schritt werden Grundbegriffe der Logistik und des Controllings erläutert (Abschnitt 2). Hierdurch soll ein einheitliches Verständnis geschaffen werden. Im Anschluss werden die Aufgaben der LC veranschaulicht (Abschnitt 3), um in einem nächsten Schritt die Mittel zur Aufgabenerfüllung darzustellen (Abschnitt 4). Darauf folgend wird auf das Berichtswesen des LC eingegangen (Abschnitt 5) Abschließend wird ein Fazit über die vorangehenden Betrachtungen gezogen (Abschnitt 6)
2. Grundlagen
2.1. Einleitung
Der Begriff Logistik-Controlling setzt sich aus zwei eigenständigen Wortbestandteilen zusammen. Um den Begriff LC verstehen und interpretieren zu können, ist es zweckmäßig die beiden Ausdrücke „Logistik“ und „Controlling“ isoliert voneinander zu betrachten und zu deuten. Hat man ein Bild von den beiden Elementen, lassen sie sich wieder zusammenführen und erneut interpretieren
2.2. Logistik
Die Funktionalität der Logistik wird in der Literatur nicht einheitlich gesehen. Dementsprechend weichen auch die Definitionen voneinander ab. Dennoch soll versucht werden, eine treffende, allgemeingültige Begriffserklärung zu finden
JÜNEMANN definiert Logistik als „ die wissenschaftliche Lehre von der Planung, Steuerung und Überwachung der Material-, Personen-, Energie- und Informationsflüsse.“2
Logistik hat die Aufgabe der Optimierung des ganzheitlichen Produktionsprozesses- und Flüsse. Dabei erstreckt sich die Aufgabe auf die Unternehmensbereiche Beschaffung, Produktion, Distribution und Entsorgung
Erweitert man die Definition um das Ziel der Logistik, ließe sich eine Beschreibung von EHRMANN heranziehen. Er sieht Logistik als ein auf das Unternehmensziel gerichtetes Instrument zur Erfüllung eines optimalen Material-, Wert-, und Informationsflusses im Rahmen des betrieblichen Leistungserbringungsprozesses in Bezug auf die Beschaffung, Produktion und Distribution.3 Die Entsorgung schließt er bei seiner Betrachtung aus
Übergreifend zu den vorangegangenen Ausführungen soll für diese Arbeit der Logistikbegriff von SOMMERER als allgemeine Definition herangezogen werden. Danach beinhaltet Logistik „die komplexe Planung und Steuerung des Material-, Teile- und Erzeugnisflusses einschließlich des dazu erforderlichen Informationsflusses mit dem Ziel der Beschleunigung des Gesamtflusses und der Minimierung des Gesamtaufwandes für den Prozessdurchlauf4
2.3. Controlling
Leitet man die Bedeutung des Begriffes Controlling von dem englischen Wortstamm to controll ab, so besagt es: prüfen, überwachen, steuern und führen. Schon hierbei wird deutlich, dass Controlling viele Bedeutungen haben kann. Auch in der Literatur gibt es viele verschiedene Definitionen und Abgrenzungen
PREISSLER sieht Controlling als ein „funktionsübergreifendes Steuerungsinstrument, das den unternehmerischen Entscheidungs- und Steuerungsprozess durch zielgerichtete Informationserarbeitung- und Verarbeitung unterstützt.“5
WEBER stellt das Ziel des Controllings genauer heraus. Für ihn steht die Steigerung der Effizienz und Effektivität der Führung im Mittelpunkt. Er sagt,
„Controlling ist ein Teilbereich der Unternehmensführung, der durch die integrierte Übernahme und/oder Unterstützung von Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozessen und die Bereitstellung der dafür erforderlichen Informationen eine koordinierte Gewinnsteuerung des Unternehmens ermöglicht“6
Als zusammenfassende Definition lässt Controlling sich beschreiben als umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur Unterstützung der Geschäftsleitung und der führungsverantwortlichen Stellen bei der ergebnisorientierten Planung und Umsetzung unternehmerischer Aktivitäten
2.4. Logistik-Controlling
LC ist eine Verknüpfung der beiden einzelnen Begriffe Logistik und Controlling. Man kann die Teilbereiche in denen sie sich überschneiden auch als Schnittmenge bezeichnen (siehe Abb. 1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Beziehung von Logistik-Controlling, Logistik und Controlling (eigene Darstellung)
Beim LC findet das allgemeine Controlling Anwendung auf die Logistik. Es ist eine Methode in der betrieblichen Organisation, die der Unternehmensführung entscheidungsrelevante Informationen über sowohl Teilprozesse als auch den Gesamtprozess der Leistungserstellung bereitstellt7
Die Aufgabe des LCs ist es, die komplexen und hohen Leistungsanforderungen der Logistik, ihrer Systeme und Teilbereiche zu planen, steuern und zu koordinieren
3. Aufgaben des Logistik-Controllings
Die Aufgabe des LC ist laut der „4 R’s“, die richtige Ware in der richtigen Menge am richtigen Ort zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen
Mittlerweile wurden die R’s um auf sechs erweitert. Es ist herrschende Meinung, dass auch die richtige Qualität zu richtigen Kosten relevante Einflussgrößen darstellen
Wichtig ist anzumerken, dass jedes dieser R’s nicht für jedes Unternehmen allgemeingültig festgelegt ist. Vielmehr muss jedes Management einer Unternehmung eine eigene Ausgestaltung der R’s vornehmen.8 Im Weiteren wird zwischen strategischen einerseits und operativen Aufgaben andererseits differenziert. Diese beiden Aspekte werden im Folgenden genauer beleuchtet.
[...]
1 Vgl.: Blum, H. S., Logistik-Controlling, Wiesbaden, 2006, Seite 1
2 Gollwitzer, M./Karl, R. : Logistik-Controlling, München, 1998, Seite 15
3 Vgl.: Balsliemke, F., Logistiksysteme zur integrierten Distribution und Redistribution, Paderborn, 2004, Seite1 6
4 Sommerer, G., Unternehmenslogistik, o.O., 1998, Seite 15
5 Preissler, P. R., Controlling: Lehrbuch und Intensivkurs, 12. Auflage, Landsberg , 2000, Seite 14
6 Weber, J., Logistik-Controlling, Stuttgart, 1990, Seite 22
7 Vgl.: Gollwitzer, M./Karl, R. : Logistik-Controlling, München, 1998, Seite 22
8 Vgl.: Weber, J., Logistik-Controlling, Stuttgart, 1990, Seite 21
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