Für diese Arbeit stellt sich grundlegend die Frage, wie Musikfestivals und Nachhaltigkeit inhaltlich in Kontakt kommen und der daraus schlussfolgernde Umgang ausfällt. Angesichts des Titels dieser Bachelorarbeit beschäftigt sich die im Anschluss folgende analytische Untersuchung mit der Frage, wie eine nachhaltige Organisation von Musikfestivals zum jetzigen Zeitpunkt gestaltet wird. Hierbei wird insbesondere untersucht, welchen Stellenwert die Nachhaltigkeit bei den Managements von Musikfestivals hat. Darüber hinaus soll ermittelt werden, welche Nachhaltigkeitsaspekte sowie Maßnahmen im Fokus der Organisatoren stehen, insbesondere vor dem Hintergrund der inhaltlichen Mehrdimensionalität, aber auch, welchen Beitrag Musikfestivals für die gesamtgesellschaftlich-nachhaltige Entwicklung leisten.
Durch die Beantwortung dieser Fragen soll in Bezug auf die Nachhaltigkeit ein genaueres Bild von einer Branche entstehen, mit denen der Großteil aller Menschen in der Regel nur sehr selten und Abseits des Alltags in Kontakt kommt. Im ersten Untersuchungsteil erfolgt die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen mit Hilfe bereits bestehender Literatur. Anschließend werden die Nachhaltigkeit und das Musikfestival in einem weiteren Teilkapitel inhaltlich zusammengeführt. Neben einer kurzen Einleitung in das Eventmanagement erfolgt die theoretische Erarbeitung der Nachhaltigkeitsgestaltung von Managements bei Musikfestivals sowie die damit verbundenen Ziele. Der zweite Teil der Untersuchung bildet die eigens erarbeitete empirische Forschungsgrundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage. Die Gestaltung, das Vorgehen und die Zielsetzung dieser empirischen Untersuchung wird zuvor in einem eigens dafür erstellten Methodik-Kapitel detailliert beschrieben und erläutert.
Bei der darauffolgenden, eigentlichen Untersuchung werden begründet ausgewählte Musikfestivals als Untersuchungsobjekte herangezogen. Diese werden unter verschiedenen und im theoretischen Untersuchungsteil bereits erarbeiteten Aspekten in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in der Ergebnisdiskussion anschließend mit den theoretischen Grundlagen abgeglichen, sodass ausgewählte untersuchte Aspekte bestätigt oder widerlegt werden können. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse der vorangegangenen Kapitel wird sich abschließend eingehend mit der ursprünglich formulierten Frage kritisch auseinandersetzt und ein dementsprechendes Gesamtergebnis formuliert.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definitionsbereich
2.1 Musikfestival
2.2 Nachhaltigkeit
2.3 Management
3 Veranstaltungsform Musikfestival
3.1 Veranstaltungen/Events - Eigenschaften und Besonderheiten
3.2 Eventklassifizierung und die Kontexteinordnung von Musikfestivals
3.3 Status Quo: Der deutsche Musikfestivalmarkt und kulturelle Zeitgeist
4 Nachhaltigkeit
4.1 Der Nachhaltigkeitsbegriff als Leitbild des 21. Jahrhunderts
4.2 Kernaspekte der Nachhaltigkeit
4.2.1 Dimensionen und Modelle
4.2.2 Kapitalbegriff
4.2.3 Prinzipien und Leitstrategien
4.2.4 Konflikte
4.2.4.1 Das Vorrangmodell
5 Nachhaltigkeitsmanagement bei Musikfestivals
5.1 Funktionen und Bedeutung von Eventmanagement
5.2 Nachhaltigkeitsgestaltung des Managements
5.2.1 ISO 20121 – Nachhaltiges Eventmanagement
5.2.2 Corporate Social Responsibility (CSR)
5.2.3 Stakeholder und die Nachhaltigkeitskommunikation
5.3 Ziele nachhaltigen Eventmanagements
6 Methodik der empirischen Untersuchung
6.1 Zielsetzung der Untersuchung
6.2 Forschungsdesign
6.2.1 Stichprobenbeschreibung
6.2.2 Forschungsart
6.2.3 Forschungsmethode
6.2.4 Durchführung
6.2.4.1 Untersuchungsteil 1
6.2.4.2 Untersuchungsteil 2
6.2.5 Auswertungsverfahren
7 Ergebnisse der Untersuchung
7.1 Erste Untersuchungsrunde
7.1.1 Pre-Test
7.1.2 Gesamtbetrachtung der Kommunikationsintensität
7.1.3 Rangfolgenbestimmung
7.2 Zweite Untersuchungsrunde
7.2.1 Pre-Test
7.2.2 Ergebnisse Wacken Open Air (WOA)
7.2.2.1 Handlungsfelder
7.2.2.2 Leitstrategien
7.2.2.3 Nachhaltigkeitsdimensionen
7.2.2.4 Nachhaltigkeitsansätze
7.2.2.5 Normen, Siegel und Partner
7.2.3 Ergebnisse Hurricane Festival
7.2.3.1 Handlungsfelder
7.2.3.2 Leitstrategien
7.2.3.3 Nachhaltigkeitsdimensionen
7.2.3.4 Nachhaltigkeitsansätze
7.2.3.5 Normen, Siegel und Partner
7.2.4 Ergebnisse Melt! – Festival
7.2.4.1 Handlungsfelder
7.2.4.2 Leitstrategien
7.2.4.3 Nachhaltigkeitsdimensionen
7.2.4.4 Nachhaltigkeitsansätze
7.2.4.5 Normen, Siegel und Partner
8 Diskussion der Ergebnisse
8.1 Erste Untersuchungsrunde
8.2 Zweite Untersuchungsrunde
8.3 Erfüllung der Gütekriterien
9 Fazit
10 Ausblick
11 Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Die Abbildungen 2, 3, 4 und 5 wurden aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt
Abbildung 1: Eventgrößen
Abbildung 2: 17 Kernziele der Agenda 2030
Abbildung 3: 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Abbildung 4:Nachhaltigkeitsdreieck
Abbildung 5: Vorrangmodell der Nachhaltigkeit
Abbildung 6: Anspruchsgruppen / Stakeholder von Musikfestivals
Abbildung 7: Inhaltsanalytisches Ablaufmodell
Abkürzungsverzeichnis
WCED World Commission on Environment and Development
ISO Internationale Organisation für Normung
CSR Corporate Social Resposibility
1 Einleitung
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“ . Dieses Zitat von Charles Darwin ist bereits mehr als über 100 Jahre alt und könnte zugleich kaum relevanter sein. Angesichts der offensichtlichen klimatischen Veränderungen und den damit unmittelbar verbundenen Bedrohungen für die Mensch- und Tierwelt, stehen die Zeichen des Wandels wortwörtlich auf grün. Der Umweltschutz, als zugleich die populärste und präsenteste Assoziation der Nachhaltigkeit, ist in allen Lebensbereichen bereits allgegenwärtig, mit steigender Tendenz. Wo man hinschaut und hinhört, steht Nachhaltigkeit in der Diskussion. Eine Diskussion, die zuletzt insbesondere durch die globale Fridays-for-Future-Bewegung einen neuen gesellschaftlich-polarisierenden Stellenwert erhalten hat. Eine ganze Generation schreit förmlich nach Verantwortungsübernahme, die jedoch über den Klima- und Naturschutz hinausgeht. Neben Umweltschutz sind auch wirtschaftliche sowie gesellschaftliche-soziale Aspekte zu berücksichtigen, damit eine Zukunft dauerhaft gesichert werden kann. Schlussfolgernd wächst derweil der Stellenwert von Nachhaltigkeit gesamtgesellschaftlich, weshalb eine intensive Beschäftigung mit der Thematik vom kleinen Individuum, über Wirtschaftsbetriebe bis hin zu ganzen Staaten oder sogar Staatengemeinschaften langfristig unumgänglich ist. Aus dieser Entwicklung heraus resultieren Probleme, Risiken aber auch Chancen, die bereits jetzt und auch zukünftig Herausforderungen für so viele Lebensbereiche und Branchen darstellen. Von dieser Entwicklung ist auch die Branche der Musikfestivals nicht verschont. Eine Branche, die traditionell den kulturellen Konsum-Luxus als „eigene Welt“ repräsentiert und insbesondere in ökologischer Hinsicht wenig nachhaltige Kontaktpunkte besitzt.
Aus diesem Grund stellt sich für diese Arbeit grundlegend die Frage, gestellt wie Musikfestivals und Nachhaltigkeit inhaltlich in Kontakt kommen und der daraus schlussfolgernde Umgang ausfällt. Angesichts des Titels dieser Bachelorarbeit „Musikfestivals im Kontext der Nachhaltigkeit – Eine empirische Erhebung zum nachhaltigen Management“ beschäftigt sich die im Anschluss folgende analytische Untersuchung mit der Frage, wie eine nachhaltige Organisation von Musikfestivals zum jetzigen Zeitpunkt gestaltet wird. Hierbei wird insbesondere untersucht, welchen Stellenwert die Nachhaltigkeit bei den Managements von Musikfestivals hat. Darüber hinaus soll ermittelt werden, welche Nachhaltigkeitsaspekte sowie Maßnahmen im Fokus der Organisatoren stehen, insbesondere vor dem Hintergrund der inhaltlichen Mehrdimensionalität, aber auch, welchen Beitrag Musikfestivals für die gesamtgesellschaftlich-nachhaltige Entwicklung leisten. Durch die Beantwortung dieser Fragen soll in Bezug auf die Nachhaltigkeit ein genaueres Bild von einer Branche entstehen, mit denen der Großteil aller Menschen in der Regel nur sehr selten und Abseits des Alltags in Kontakt kommt.
Für die Beantwortung dieser Forschungsfragen gliedert sich die gesamte Untersuchung in zwei grundlegende Teile:
Im ersten Untersuchungsteil erfolgt die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen mit Hilfe bereits bestehender Literatur. Nach dem Definitionsbereich, zur Vermeidung grober inhaltlicher Missverständnisse, wird zunächst das Musikfestival hinsichtlich ausgewählter Eigenschaften sowie Besonderheiten inhaltlich untersucht und klassifiziert. Dieses Vorgehen wird auch für das darauffolgende Kapitel angewendet. Die Nachhaltigkeit als solche wird dabei neben einer historischen Einordnung hinsichtlich ausgewählter Kernaspekte genauer untersucht. Anschließend werden die Nachhaltigkeit und das Musikfestival in einem weiteren Teilkapitel inhaltlich zusammengeführt. Neben einer kurzen Einleitung in das Eventmanagement erfolgt die theoretische Erarbeitung der Nachhaltigkeitsgestaltung von Managements bei Musikfestivals sowie die damit verbundenen Ziele. Diese theoretisch erarbeiteten Inhalte bilden die Grundlage für die darauf aufbauende empirische Untersuchung und repräsentieren den literarisch-theoretischen Ist-Zustand.
Der zweite Teil der Untersuchung bildet die eigens erarbeitete empirische-Forschungsgrundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage. Die Gestaltung, das genaue Vorgehen und die Zielsetzung dieser empirischen Untersuchung wird zuvor in einem eigens dafür erstellten Methodik-Kapitel detailliert beschrieben und erläutert. Bei der darauffolgenden, eigentlichen Untersuchung werden begründet ausgewählte Musikfestivals als Untersuchungsobjekte herangezogen. Diese werden unter verschiedenen und im theoretischen Untersuchungsteil bereits erarbeiteten Aspekten in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in der Ergebnisdiskussion anschließend mit den theoretischen Grundlagen abgeglichen, sodass ausgewählte untersuchte Aspekte bestätigt oder widerlegt werden können. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse der vorangegangenen Kapitel wird sich abschließend eingehend mit der ursprünglich formulierten Frage kritisch auseinandersetzt und ein dementsprechendes Gesamtergebnis formuliert.1
2 Definitionsbereich
2.1 Musikfestival
Das Festival (Synonym Festveranstaltung) als solches beschreibt eine mehrere Tage am Stück andauernde kulturelle Veranstaltung (vgl. Duden, o.J.). In der Abgrenzung zu anderen Festivalarten zeichnet sich ein Musikfestival durch ein überwiegend musikalisches Programm mit einer künstlerischen Vielfalt sehr ähnlicher Musikrichtungen aus (vgl. Lutz, 2017: S .7).
2.2 Nachhaltigkeit
Der Begriff der Nachhaltigkeit tauchte vor ca. 300 Jahren erstmalig im Kontext der Forstwirtschaft auf und bezog sich auf die langfristige Erhaltung des Waldertrages (vgl. Holzbauer, 2016: S. 11). Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist die sogenannte Brundtland-Definition aus dem Jahr 1987 die heute weiterhin vorherrschende und passendere Definition von Nachhaltigkeit (vgl. Spektrum Akademischer Verlag, o.J.). Dieser Definition nach ist die nachhaltige Entwicklung eine Vision, die anstrebt, dass die derzeitig lebenden Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können, ohne dass dadurch die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht gefährdet sind (vgl. Holzbauer, 2016: S. 11 f.).
2.3 Management
Im Kern beschreibt das Management den Umgang von Menschen untereinander sowie den Umgang gemeinsamer Ressourcen zur Erreichung von Unternehmenszielen (vgl. Holzbauer, 2016: S. 17). Der Begriff umfasst dabei zwei Perspektiven (vgl. Vahs & Kunz, 2015: S. 215). Zum einen die funktionale Perspektive. Demnach beschreibt das Management die gezielte Gestaltung und Steuerung von Unternehmensinstitutionen, Mitarbeitern und Prozessen (vgl. Holzbauer, 2016: S. 17). Zum anderen die institutionelle Perspektive, die die Träger dieser Aufgaben beschreiben (vgl. Vahs & Kunz, 2015: S. 215). Die anschließende analytische Untersuchung zielt dabei insbesondere auf die Untersuchung der funktionalen Perspektive ab.
3 Veranstaltungsform Musikfestival
An dieser Stelle der Untersuchung soll verdeutlicht werden, was genau unter einem Musikfestival zu verstehen ist. Hierzu wird zunächst eine Einordnung in den Veranstaltungs- und Eventkontext vorgenommen.
3.1 Veranstaltungen/Events - Eigenschaften und Besonderheiten
Veranstaltungen lassen sich am einfachsten als Ereignisse beschreiben (vgl. Rück, o.J.). Ereignisse lassen sich dadurch charakterisieren, als das sie an einem gezielten Ort, zu einem zuvor ausgewählten Anlass sowie zu einem festgelegten Zeitpunkt und in zeitliche begrenzter Dauer unter der Anwesenheit von Menschen als Besucher stattfinden (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 5). Diese Menschen können in diesem Zusammenhang als Nachfrager verstanden werden, welche eine Veranstaltung aufgrund von unterschiedlichen Anlässen gezielt besuchen, sodass Veranstaltungen auch als Dienstleistungen betrachtet werden können. Das wirtschaftliche und wertschätzende Ergebnis dieser Dienstleistung wiederum hängt von der letztendlichen Organisation sowie der Ablaufdurchführung ab, die weder verschiebbar noch nachbesserungsfähig ist (vgl. Bellinghausen, 2014: S. 31). Diese Tatsache macht jede Veranstaltung mit all ihren dazugehörigen Bedingungen immer zu einem Einzelstück bzw. einer Einmaligkeit (vgl. Holzbauer, 2016: S. 34).
Dieser Einmaligkeitscharakter macht Veranstaltungen als Vorhaben projektcharakteristisch, sodass Definitions- und Eigenschaftsmerkmale von Projekten unmittelbar auf Veranstaltungen übertragbar sind (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 86 f.). Neben der Einmalig-, Einzig- und Neuartigkeit, der konkreten Zielorientierung sowie ein damit verbundenes hohes Fehlschlagrisiko sind dies außerdem, ein Anfangs- und Endzeitpunkt, Personal-, Ressourcen- und Kostenrestriktion, eine mit dem Projekt eng verbundene und spezielle Organisationsform (vgl. Graeve, 2019: S. 48). Damit kausal das Risiko einer Nichteinhaltung der Zielvorhaben und Versprechen gegenüber dem Besucher nicht steigt, erfordert es ein auf ein solches Ziel ausgelegtes Eventmanagement als gesonderte Form des Projektmanagement. (Siehe Kapitel 5.1) Für eine hinreichende Planung, Organisation und Steuerung der Veranstaltung. Zusammengefasst lassen sich Veranstaltungen somit als Projekte, mit dem Ziel der Schaffung einer Dienstleistung in Form eines einmaligen Veranstaltungsbesuches beschreiben.
An dieser Stelle ist eine Begriffsabgrenzung notwendig. So wird simultan zum Veranstaltungsbegriff im deutschsprachigen Raum auch häufig der und englische Begriff „Event“ benutzt. Zwar meint der Eventbegriff übersetzt ebenfalls Veranstaltungen als Ereignisse jeder Art, im engeren Sinne jedoch meint der Begriff eine Veranstaltung mit dem Faktor eines für den Besucher sehr einbindenden, besonderen und einzigartigen Erlebnisses (vgl. Jäger, 2018: S. 12). Demzufolge gilt: „Jedes Event ist eine Veranstaltung, aber nicht jede Veranstaltung ist ein Event“ (Jettinger, et al., 2011: S. 23).
Das Event soll etwas Außergewöhnliches sein, was nicht zum Alltag des Besuchers gehört und dabei einen positiven Eindruck erzeugt (vgl. Jäger, 2018: S. 13). Diese Außergewöhnlichkeit ist allerdings nur schwer mit objektiven Merkmalen erfassbar, sodass die Ansicht von Organisatoren und Besuchern gegenüber dem Event als Erlebnis stets subjektiv bleibt. Die Projektcharakteristik der Einzigartigkeit spiegelt sich in dieser subjektiven Wahrnehmung erneut wieder. Das Event entsteht in der Wahrnehmung eines jeden Organisators sowie Besuchers individuell und völlig unterschiedlich (vgl. Holzbauer, 2016: S. 33). Für jeden Besucher erfüllt das Event eine unterschiedliche Funktion in Form eines Nutzens. Aufgrund der Vielseitigkeit und Komplexität dieser Nutzen ist eine Einteilung in drei wesentliche Kategorien sinnvoll.
- Kategorie 1 – Kognitiver Nutzen (Informationsorientierte Bildung ): Events sollen den Besuchern Informationen sowie zweckgeneriertes Wissen vermitteln und ihnen die Möglichkeit bieten, schneller als anderswo diese Informationen aufnehmen, verarbeiten sowie verwerten zu können.
- Kategorie 2 – Emotionaler Nutzen (Unterhaltung): Events sollen die Besucher unterhalten und vergnügen sowie ihnen eine Ablenkung bieten. Der Nutzen der emotionalen Unterhaltung ist hinsichtlich des Erlebnisfaktors von Events besonders eng miteinander verbunden.
- Kategorie 3 – Sozialer Nutzen (Gesellschaft): Events sollen den Besuchern einen gesellschaftlich und integrativ fördernden Nutzen bieten, der aufgrund des Kontaktes von Besuchern bei Events untereinander entsteht.
- (vgl. Jäger, 2018: S. 23)
Daraus ergeben sich für verschiedene Eventarten viele unterschiedliche Nutzungsfaktoren, die von den Organisatoren für ihre jeweilige Zielgruppe erfasst und im Idealfall im Sinne der Bedürfnisbefriedigung erfüllt werden. Gelingt dies, wird den Besuchern das Event positiv, länger sowie eindeutig in Erinnerung bleiben. Hieraus kann ein Markencharakter2 entstehen, wenn sich diese Wahrnehmungen verfestigen und schlussfolgernd eine Verbundenheit zwischen dem Produkt bzw. Dienstleistung und dem Konsumenten entsteht. Dieser Markencharakter kann den Erfolg des Events über einen langen Zeitraum sichern (vgl. Senft, 2016).
In dem sich anschließenden Kapitel sollen Events hinsichtlich ausgewählter Aspekte kategorisiert und eine inhaltliche Einordnung von Musikfestivals nach diesen Aspekten vorgenommen werden.
3.2 Eventklassifizierung und die Kontexteinordnung von Musikfestivals
Eine Klassifizierung von Events kann unter verschiedenen Gesichtspunkten vollzogen werden (vgl. Bowdin, et al., 2010: S. 12). Zunächst ergeben sich abhängig von ihrer Größe und ihrem Einfluss vier wesentliche Kategorien.
Die regionalen bzw. kleinen Events sind regional begrenzt und streben gesellschaftlich- sowie unterhaltungsfördernde Ziele an.
Erweisen sich regionale Events als erfolgreich, wachsen diese über eine erhöhte Medienaufmerksamkeit zu mittelgroßen, bzw. überregionalen Events heran. Überregional kann die Anzahl der Besucher die Zahl der eigenen Einwohner übersteigen und das Event zu einem wichtigen regionalen Wirtschaftsfaktor werden.
Entwickelt sich die mediale Aufmerksamkeit bis über die Landesgrenzen hinaus, so können daraus Großevents entstehen, welche die dritte Kategorie bilden. Großevents verfügen meist über ein internationales Ansehen und Ziehen aufgrund ihrer Größe sowie medialen Präsenz weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus Besucher sowie Medienvertreter an. Sie verfügen meisten über ein Alleinstellungsmerkmal und differenzieren sich von der Konkurrenz. Ein Beispiel hierfür ist das international besuchte Oktoberfest in München.
Die vierte Kategorie ist die der Megaevents. Die Abhaltung solcher Events, wie z.B. die Olympischen Spiele, nimmt durch die global mediale Aufmerksamkeit Einfluss auf gesamte Volkswirtschaften (vgl. Jäger, 2018: S. 36).
Kausal betrachtet steigt mit der Größe des Events das mediale Interesse, des weiteren auch der Umfang der Infrastruktur, die Kosten des Events sowie auch der (wirtschaftliche) Einfluss und die damit verbundenen Risiken und Verantwortungen hinsichtlich Mensch und Umwelt. (Siehe Abbildung 1) Neben einer Größenklassifizierung werden Events auch nach ihrem thematischen Inhalt kategorisiert. Eine konkrete Trennung zwischen den Themen und Inhalten ist nicht immer möglich, sodass eine allgemeingültige Katalogisierung schwer umsetzbar ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 : Eventgrößen (Eigene Darstellung)
Eine mögliche und in der Literatur verbreitete Unterscheidung kann erfolgen in:
Kulturveranstaltungen , Fernsehproduktionen, Messen und Ausstellungen, Sportveranstaltungen, MICE-Veranstaltungen3, Konzertveranstaltungen sowie Volksfeste (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 17).
Musikfestivals lassen sich dieser inhaltlichen Unterscheidung, den Kulturveranstaltungen zuordnen. Kulturevents können als gegenwärtigen Freizeit- und Festkultur charakterisiert werden, bei welchen der Faktor des Live-Erlebnisses im Vordergrund steht (vgl. Kröninger, 2007: S. 9). Der Grund für den Besuch der jeweiligen Zielgruppe eines Kulturevents ist vornehmlich der schöpferische Akt (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 20). Anders ausgedrückt ist damit der künstlerisch-kulturelle Bezug gemeint, der als die Gesamtheit einer spezifischen Gemeinschaft geschaffenen geisteigen, gestalterischen und künstlerischen Leistung verstanden wird, wobei die Kunst die eigentliche schöpferische Gestaltung meint, die Im Hinblick auf Musikfestivals durch die Künstler als Urheber von Musikstücken verschiedenförmig ausgeübt wird (vgl. Jäger, 2018: S. 73).
Für Musikfestivals gibt es keine eingängigen Definitionen, sodass eine Vielzahl von Ansätzen existiert. Zunächst lassen sich Musikfestivals (Musikfestspiele), anders ausgedrückt Musik-Festspiele (vgl. Duden, o.J.), als über mehrere Tage oder sogar Wochen stattfindende Musikevents beschreiben, die meist an den gleichen Orten und in regelmäßigen zeitlichen Abständen (oftmals jährlich) stattfinden (vgl. Willnauer, 2019: S. 305). Abgrenzend zu anderen Festivalarten hebt sich das Musikfestival durch ein weitestgehend musikalisches Programm ab, mit einem oft vielfältigen und nicht alltäglichen Darbietungsangebots in Form von namenhaften und international bekannten Musikkünstlern sowie die damit verbundene besondere Anziehungskraft als Hauptgrund für den Besuch der Gäste (vgl. Lutz, 2017: S. 14). Diese Anziehungskraft, erzeugt durch präzise musikalische Programmauslegung, macht das Musikfestival charakteristische sehr stark Zielgruppenorientiert (vgl. Bellinghausen, 2014: S. 14). Dabei ist das musikalische Spektrum von Musikfestivals sehr breit und erstreckt sich von Klassik bis hin zu moderner Pop-Musik (vgl. Deutsche Presse-Agentur, 2014). Gänzlich stilistisch monoton sind Musikfestivals aber in der Regel nicht gestaltet (vgl. Musikland Niedersachsen gGmbH, 2012: S. 41).
2015 wurden Musikfestivals in Deutschland erstmalig und zuletzt qualitativ genauer untersucht. Mehr als 75% der Musikfestival finden in der Sommerzeit statt. Abgehalten werden Musikfestivals vermehrt an öffentlichen Plätzen (22%), auf freien Feldflächen (16,3%) sowie an Seen (11,8%). 45% der untersuchten Festivals haben Open Air stattgefunden, weitere 24,1% hatten zumindest einen Freiluftcharakter und das restliche Drittel sind ausschließlich Indoor-Festivals. Im Schnitt wurden Open-Air-Festivals von geschätzten 48.000 Menschen besucht, bei der gemischten Form sind es etwa 24.000 und bei Indoor-Festivals lediglich etwa 5000 Menschen (vgl. Lutz, 2017: S. 9 ff.). Nach diesen Eigenschaften ergibt sich für das Musikfestival sehr generalisiert ausgedrückt folgendes Bild: Musikfestivals weisen zumeist einen auf die Sommermonate ausgelegten und von Gästen stark priorisierten Freiluftcharakter auf und finden über mehrere Tage hinweg in oftmals jährlichen Abständen wiederholt an sehr naturbelassenen Orten statt.
Abhängig von der zuvor erwähnten Kategorisierung der Eventgröße, sprechen Musikfestivals zwei übergeordnete Zielgruppen an. Zum einen der Bereich B2C4, worunter die Kunden fallen, die im Sinne des Musikfestivals den Besucher repräsentieren. Zum anderen, insbesondere bei internationalen Events mit einer stark ausgeprägten Medienpräsenz, die breitere Öffentlichkeit als Zielgruppe im Sinne von B2P5, Das Ziel dabei ist die kommunikative Imagevermittlung und die gezielte Verbreitung von Informationen über Medien- und Pressevertreter (vgl. Doo GmbH, o.J.).
In dem nun anknüpfenden Kapitel soll der oben erwähnte Markt genauer ausgeleuchtet werden und den derzeitigen Stellenwert dessen sowie der Musikfestivals in der heutigen Gesellschaft offenbaren.
3.3 Status Quo: Der deutsche Musikfestivalmarkt und kulturelle Zeitgeist
Allein innerhalb Europas verfügt jedes Land über eigene und oft sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen wie z.B. gesetzliche Vorgaben, kulturelle Einstellungen etc., die einen unmittelbaren Einfluss auf die Gestaltungsweise und die Wahrnehmung von Musikfestivals nehmen. Für die weitere Bearbeitung ist es deshalb sinnvoll, den Festivalmarkt im Sinne dieser Arbeit auf die Region Deutschland zu beschränken.
Musikfestspiele als Urtypus des heutigen Musikfestivals wurden im 19. Jahrhundert im damaligen Deutschen Bund für Ehrungen, besondere Geburtstage und zu diversen Gedenkfeiern abgehalten, sodass Musikfestspiele zunächst als elitäre und kulturell höchst anspruchsvolle Festspiele galten (vgl. Willnauer, 2019: S. 305). Im früheren 20. Jahrhundert haben dann Musikfestspiele besonders als politisch-emanzipiertes-Ausdrucksinstrument eine wichtige Rolle bei der bürgerlichen Bevölkerung eingenommen. Nach dem zweiten Weltkrieg (1945+) waren die Bedürfnisse nach Kunst und Kultur groß, sodass sich im Zuge der Amerikanisierung ein neuer und von Traditionen befreiter Veranstaltungstypus nach dem Ideal der industriegesellschaftlichen Organisationsform gebildet hat, bekannt als das Musikfestival (vgl. Willnauer, 2019: S. 311).
Mit der Wiedervereinigung entstand in den 1990er Jahren eine verstärkt erlebnisorientierte Gesellschaft. Durch den sogenannten kulturellen Boom, den damit verbundenen hohen Besucherzahlen und ein gestiegenes kulturelles Interesse von Einheimischen, wurden Festivals zum Nachfrageinstrument und für Markenkommunikation genutzt (vgl. Wick, 2019). Der Deutsche Musikrat spricht in diesem Zusammenhang auch von den Musikfestivals als eine kulturelle Ausdrucksform des gegenwärtigen Zeitgeistes6 (vgl. Willnauer, 2019: S.306).
Dieser Zeitgeist ändert sich regelmäßig, sodass die Musikfestival-Veranstalter als Anbieter permanent möglichst flexibel auf die Veränderungen am eigenen Markt und besonders hinsichtlich der Zielgruppenbedürfnisse reagieren müssen, die aufgrund von globalem und demografischem Wandel entstehen. Musikfestivals leben von ihrem Image7 sowie von öffentlichen Zuwendungen und können langfristig am Markt nur bestehen, wenn sie sich den neuen Zielgruppen öffnen. Zuletzt haben sich am Markt eben die Festivals durchgesetzt, die starke Alleinstellungsmerkmale aufweisen konnten und darüber hinaus durch eine Gemeinschaft als loyale Kundschaft gestützt worden sind (vgl. Jäger, 2018: S. 81).
Seither ist der stark umkämpfte Musikveranstaltungsmarkt von privatisierten Trägervereinen, Gesellschaften und Einzelgesellschaftern besetzt (vgl. Willnauer, 2019: S. 315). Seit den 1990er Jahren hat auch der Staat sein Interesse an Musikfestivals bekundet, besonders hinsichtlich der wirtschaftlichen Interessen sowie den Attraktivitätssteigerungen und wirtschaftlich/kultureller Förderungen. Musikfestivals sind heute als sozioökonomischer Treiber ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Unterhaltungs- und Kulturwirtschaft. Darunter fallen solche Unternehmen, die mehrwertsteuerpflichtig sind, einen erwerbswirtschaftlichen Charakter und/oder mit Kultur und Kunst Geld verdienen wollen (vgl. Bundesministerium für Wirtschaft, 2015: S. 2). Neben einer künstlerischen Kompetenz sind deshalb auch kaufmännische Fähigkeiten gefragt, denn im Wesentlichen sind Musikfestivals auch Wirtschaftsbetriebe.
Eine repräsentative Studie vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e. V. hat den deutschen Veranstaltungsmarkt zuletzt 2017 untersucht. (Studienbeschreibung, siehe Anhang 1) Diese Untersuchung hat offenbart, dass 11% des Gesamtumsatzes (darunter auch Konzert- und Musicalumsätze) den Musikfestivals zugerechnet werden können. Der Umsatz von Musikfestivals ist von 2013 bis 2017 um 19% von 336 Mio. Euro auf 401,5 Mio. Euro gestiegen (vgl. Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft, 2018: S.9 +12).
In einer Erhebung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus dem Jahr 2016 (Studienbeschreibung, siehe Anhang 2) wurde ersichtlich, dass die bedeutendsten Musikfestivals in Deutschland von ca. 32 Mio. Menschen besucht worden sind (vgl. Lutz, 2017: S. 17). Aktuell liegt die Anzahl mehrheitlich überregional professioneller und semi-professioneller Musikfestivals, welche über 1000 Besuchern aufweisen, laut Deutschem Musikrat bei 620 Stück (vgl. Deutscher Musikrat, 2020). Es liegt aufgrund der bisherig geringen Untersuchungsdichte hinsichtlich Musikfestivals zwar kein Vergleichswert vor, diese Zahl allein verdeutlicht jedoch die Bedeutung der Branche für Deutschland. Zudem wächst die Reiselust von Festivalbesuchern (vgl. Haaksman, 2017). Eine Befragung von Festivalbesuchern hat ergeben, dass ein Drittel, nämlich 29% bereit dazu sind, für ein Festival auch quer durch Europa zu reisen. Mehr als 24% sind sogar dazu bereit, für ein Musikfestival weltweit zu reisen. Dieser Festivaltourismus führte übereinstimmend in unterschiedlichen Untersuchungen zu der Erkenntnis, dass die Hotel-, Gastro- und Handelsbranche sowie weitere touristisch ausgelegte Betriebe wirtschaftlich stark von den Musikfestivals profitiert. (vgl. Willnauer, 2019: S. 324) Musikfestivals erzeugen neben ihrer direkten Wirtschaftsleistung also zusätzlich eine starke Umwegrentabilität8.
Musikfestivals nehmen abseits vom Alltag einen ganz besonderen Teil als Höhepunkte des Lebens ein. Wie die zuvor genannten Zahlen verdeutlichen, erzeugen diese Höhepunkte eine starke wirtschaftlich- zielgruppenorientierte Leistung in Geldform. Damit entsteht ein vielschichtiger Einfluss auf die Entwicklung und das Wachstum von Regionen und Städten. Unmittelbar einhergehend entstehen auch starke Auswirkungen in Form von Belastungen sowie Kosten und Gefahren für den Mensch und speziell für die Umwelt. Im Jahr 2019 hat die Eventbrite DE GmbH eine Umfrage zu Trends bei Festivalbesuchern durchgeführt. Im Kontext der Nachhaltigkeit als Oberthema dieser Arbeit ist dabei besonders hervorzuheben, dass 75% der Befragten bei der Entscheidungswahl ihrer Festivals darauf Acht geben, dass seitens des Veranstalters Wert auf die Ressourcenschonung, Plastikvermeidung und Recyclingmöglichkeiten gelegt wird (vgl. Herget , et al., 2019: S. 5). (Studienbeschreibung, siehe Anhang 4) Der Umweltschutz als ein Kernbestandteil der Nachhaltigkeit scheint im Bewusstsein der Besucher verankert zu sein und ist anscheinend ein wesentlicher Bestandteil des heutigen Zeitgeistes.
Im anschließenden Kapitel wird die Nachhaltigkeit genauer untersucht. Zunächst erfolgt eine historische Einordnung.
4 Nachhaltigkeit
4.1 Der Nachhaltigkeitsbegriff als Leitbild des 21. Jahrhunderts
Nachhaltigkeit als Begriff wird heutzutage in fast allen Lebensbereichen verwendet. Der Kontext ist dabei nicht immer eindeutig. Damit der Begriff greifbarer und im Sinne dieser Arbeit verständlich beschrieben wird, muss zunächst der Ursprung des Begriffes definiert werden.
Die Begrifflichkeit der Nachhaltigkeit tauchte erstmalig in der im Jahr 1713 verfassten Abhandlung Sylvicultura Oeconomica auf. Die darin enthaltenen Aussagen bezogen sich zunächst auf einen nachhaltigen Umgang der Wälder im Hinblick auf einen dauerhaften Holzertrag (vgl. Clement, et al., 2015: S. 21). Angesichts rückläufiger Waldbestände infolge unbedachter Abholzung, sollte auf einem bestimmten Areal Holz höchstens in der Menge geschlagen werden, wie durch das Einsähen und Einpflanzen auch Holz wieder nachwachsen würde (vgl. Holl, 2015: S. 1). Das dahinterstehende Grundprinzip beschreibt in einfachen Worten: Verbrauche nicht mehr Ressourcen als vorhanden sind, um die Grundlage dessen dauerhaft erhalten zu können. Ziel war es, die Ressource Holz langfristig mit einem dauerhaften Gewinn zu bewirtschaften. Folglich ist die Nachhaltigkeit in ihrem Ursprung ökonomisch geprägt (vgl. Pufé, 2017: S. 37 f.). Der Mensch solle sich schlussfolgernd nicht gegen die Naturentwicklung stellen und das Nachwachsen sollte der Ressource soll den Verbrauch bestimmen nicht die Nachfrage (vgl. Oblasser, 2015: S. 20).
Im Laufe des 19. Jahrhunderts jedoch trafen Ökonomie und Ökologie entgegen des zuvor beschriebenen Nachhaltigkeitsansatzes schließlich aufeinander. Eine Ertragsmaximierung stand fortan anstelle einer langfristig ausgelegten Abholzung im Vordergrund. Diese Ertragsmaximierung wurde zum neuen Verständnis der Wirtschaft und setzte sich in der Gesellschaft fest (vgl. Pufé, 2017: S. 39). Die aus dem Umdenken und der daraus entstandenen Industrialisierung resultierenden Umweltkatastrophen sowie die sich immer stärker offenbarende Umweltverschmutzung haben erst 100 Jahre später den Impuls für das Verständnis der Nachhaltigkeit im heutigen Sinne gegeben. Im Jahr 1972 wurde mit Hilfe vom „Club of Rome“, der vom Ökonom Dennis Meadows veröffentlichte Bericht im Jahr 1972 „The Limits to Growth“ zu deutsch „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht. (vgl. Clement, et al., 2015: S. 21).
Darin bezog er seine Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit computergestützt auf das gesamte globale System. Zentrales Ergebnis war, dass ein weiter voranschreitender Weltbevölkerungszuwachs und die damit wachsende Umweltverschmutzung sowie die schonungslose Ausnutzung natürlicher Ressourcen in den folgenden 100 Jahren zu einer Limitation im Wachstum führt (vgl. Pufé, 2017: S. 40). Dieser Bericht bewirkte ein menschliches Umdenken und Infolge unübersehbarer Vermehrung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Probleme wurde 1983 die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED) in Genf gegründet. 1987 veröffentlichte diese Komission den Bericht „Our Common Future“, geläufiger auch „Brundtland-Bericht“ genannt (vgl. Holl, 2015: S. 3). Aus diesem Bericht heraus entstand die bis heute weit verbreitete Definition der nachhaltigen Entwicklung (engl. Sustainable development), welche bis heute weiterhin als geltendes Leitbild angesehen wird:
„Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (Hauff, 1987: S. 46)
Während der bloße Begriff der Nachhaltigkeit auf einen Zustand hindeutet, so vermittelt der Begriff der nachhaltigen Entwicklung eine Lebendigkeit.
Im Jahr 1992 fand die Konferenz der Vereinigten-Nationen bzgl. Umwelt und Entwicklung statt (vgl. Pufé, 2017: S. 48). Dem Menschen wurde verdeutlich, dass eine nachhaltige Entwicklung lediglich auf einer gänzlich globalen Ebene sinnvoll ist. Die entwickelte Agenda 21 sollte als Aktionsplan für das 21. Jahrhundert alle global tätigen Akteure, Bereiche und Tätigkeiten in 40 Kapiteln aufgreifen und die ausgearbeiteten Maßnahmen auf regionaler und nationaler Ebene umsetzen. Nachhaltige Entwicklung wurde zum festen Mittelpunkt internationaler Politik. Langfristige Ziele sollten allgemein eine funktionierende Bevölkerungspolitik, die Armutsbekämpfung und eine weltweit umweltschonende Produktionsweise sein (vgl. Holl, 2015: S. 3). Aus den Zielen dieser Agenda kam die Dreidimensionaltät in Form von expliziten Handlungsempfehlungen in sozialer-, ökologischer- und ökonomischer Hinsicht das erste Mal zum Vorschein, die weiterführend noch genauer betrachtet wird (vgl. Pufé, 2017: S. 52). Neben weiteren abgehaltenen Gipfeln, wie der Kyuoto-Gipfel 1997 zur Verringerung von Treibhausgasen (z.B. CO2) bei Industrienationen, wurde diese Agenda in den vergangenen knapp drei Jahrzehnten aufgrund sich verändernder Bedingungen und neuer Entwicklungen immer wieder angepasst und die entsprechenden Ziele weiter konkretisiert. Die heute gültige Agenda 2030 wurde im September 2015 von allen Mitgliedern der Vereinten Nationen und unter einer großen Beteiligung der Öffentlichkeit beim Klimagipfel in Paris verabschiedet. Diese Agenda umfasst 17, bis zum Jahr 2030 angesteuerte, Kernziele „Sustainable Development Goals“ für unterschiedlichste Lebensbereiche. (Siehe Abbildung 2)
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030.html
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Abbildung 2 : 17 Kernziele der Agenda 2030 (Bundeskanzleramt Österreich, o.J.)
Die Grundauffassung seitens der Dringlichkeit einer Nachhaltigkeit ist heute wieder aktueller als je zuvor. Erneut entsteht das Streben nach einer nachhaltigen Entwicklung aus einer Krise heraus. Im 18. Jahrhundert die aufgrund der Holz-Krise und heute aufgrund der globale Klimakrise. So ist aus einem bloßen Konzept, welches im Ursprung lediglich für die Ressource Holz vorgesehen war, 300 Jahre später ein global umfassendes Leitbild geworden. Nicht zuletzt ist der Begriff der nachhaltigen Entwicklung wegen seiner vielfach möglichen Auslegung nur schwer konkret zu definieren, was im Umkehrschluss eine schnell Ausnutzbarkeit bedeutet. Der Begriff macht es jedoch möglich, die Begehren einer langfristig ausgelegten und für die Zukunft sicheren Verhaltensweise auf jeden Teilbereich des Lebens zu beziehen, sodass die Möglichkeit besteht, die kommende Generationen ein System zu hinterlassen, welches eine Grundlage für ein Leben wie unseres bietet. Dabei muss jedoch bewusst sein, dass Nachhaltigkeit bzw. die nachhaltige Entwicklung kein fester Zustand ist und jemals sein wird, sondern ein stetig fortgeführter Prozess, mit dem sich die Menschen stetig aufs Neue auseinandersetzen müssen (vgl. Holl, 2015: S. 7).
Das anschließende Kapitel bedient sich weit verbreiteter Konzepte und vereinfachten Modellen, damit die Nachhaltigkeit im Sinne dieser Arbeit und besonders hinsichtlich des Nachhaltigkeitsverständnisses der Musikmusikfestivals skalierbarer wird.
4.2 Kernaspekte der Nachhaltigkeit
4.2.1 Dimensionen und Modelle
Hinter dem Begriff der Nachhaltigkeit stecken einige Prinzipien und Modellannahmen, welche in diesem Kapitel in einen Gesamtzusammenhang gebracht werden, um die Komplexität der Thematik zu vereinfachen.
Der Brundtland-Bericht hat die Mehrdimensionalität der Nachhaltigkeit erstmalig in den Diskurs gebracht. Demnach umfasst die Nachhaltigkeit per Definition drei Dimensionen.
Die erste Dimension ist die ökologische Nachhaltigkeit mit dem Ziel, die Natur und Umwelt als System für Folgegenerationen zu erhalten (vgl. Ampofo, 2018: S. 2). Dieses Ziel umfasst neben dem Erhalt der Artenvielfalt außerdem einen schonenden Umgang mit der Landschaft und den natürlich vorhandenen Ressourcen der Erde (vgl. Clement, et al., 2015: S. 25).
Die zweite Dimension ist die der ökonomischen Nachhaltigkeit . Diese Dimension zielt auf die Schaffung eines langfristig gesicherten Wohlstands im Sinne der klassischen ökonomischen Wachstumstheorie ab. Dafür ist ein bewusster und nachhaltig gedachter Umgang mit notwendigen wirtschaftlichen Ressourcen, die für die Erwirtschaftung aller Organisationen und Unternehmungen erforderlich sind, besonders wichtig. Weitere Ziele sind die Bildungsförderung sowie die Schaffung und Erhaltung einer für den wirtschaftlichen Erfolg benötigten Grundlage (vgl. Ampofo, 2018: S. 2).
Die dritte und letzte Dimension beschreibt die soziale Nachhaltigkeit . Diese zielt auf eine langfristige Sicherung der sogenannten Grundbedürfnisse des Menschen ab, zu denen neben einer freien Entfaltung auch die Bekämpfung von Armut, Chancengleichheit sowie Mitbestimmungsrechte und die Wahrung von Menschenrechten gehören (vgl. Clement, et al., 2015: S. 25).
Aus diesen Dimensionen heraus haben sich Modelle zur Veranschaulichung entwickelt.
Das wohl bekannteste Modell ist das sogenannte 3-Säulen-Modell (Siehe Abbildung 3). Nach diesem Modell besteht die Nachhaltigkeit aus drei, nicht voneinander trennbaren und gleichwertigen Säulen (vgl. Holl, 2015: S. 6). Die Ziele der einzelnen Säulen müssen nach diesem Modell komplementär miteinander abgestimmt werden. Somit zielt der Kern dieses Modells auf einen wirtschaftlichen Erfolg bei gleichzeitiger Sozial- und Umweltverträglichkeit ab (Prinzip der Ganzheitlichkeit) (vgl. Oblasser, 2015: S. 32). Aufgrund von Kritik hinsichtlich der Tatsache, dass ein Verschwinden einer Säule nicht zwangsläufig zum Fall der jeweils anderen beiden Säulen führt, wurde im weiteren Zeitverlauf das 3-Säulen-Modell modifiziert. Das Schnittmengenmodell z.B. löst sich von dem Gedanken der starren Säulen und vermittelt das Bild von drei ineinander wirkenden Bereichen bzw. Dimensionen (vgl. ebd.) Anstatt einem starren Nebeneinander wird verdeutlicht, dass die sich überschneidenden Grenzen fließend sind. Noch einen Schritt weiter geht das Modell des gleichschenkligen Nachhaltigkeitsdreiecks (Siehe Abbildung 4) als Weiterentwicklung beider vorherig genannten Modelle.
https://www.oekologne.de/
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Abbildung 3 : 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit (Ökologne, o.J.)
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Abbildung 4 : Nachhaltigkeitsdreieck (Ökologne, o.J.)
Anders als die vorherigen Modelle, vermittelt dieses Modell die Nachhaltigkeitsdimensionen bildlich als einzeln operativ abtrennbar bei gleichzeitig gemeinsamer unmittelbarer und untrennbarer Verbindung (vgl. Pufé, 2017: S. 113). Innerhalb dieses Dreiecks können einzelne Nachhaltigkeitspunkte über die Koordinaten präzise zugeordnet und operationalisiert werden (vgl. Pufé, 2017: S. 115).
Im Hinblick auf die derzeit angestrebten Ziele der Agenda 2030 können so durch eine Zuordnung innerhalb dieses Dreiecks beispielsweise inhaltliche Bewertungen für die einzelnen Ziele vorgenommen werden.
Unabhängig von der Darstellungsweise verweisen alle Modelle und ihre Säulen oder Dimensionen im Kern auf die Ursprungsüberlegung der Nachhaltigkeit: Jede Dimension hat einen gleichwertig schützenden Charakter nach dem Prinzip der Ganzheitlichkeit. Geschützt werden soll hierbei das jeweilige Kapital der Dimensionen, was im Weiteren näher erläutert wird.
4.2.2 Kapitalbegriff
Angelehnt an die drei Dimensionen findet auch hier die Unterteilung nach dem ökologischen, ökonomischen- und sozialen Kapital statt. In der Literatur findet sich alternativ zu dem Begriff des Kapitals auch der Begriff Kapitalstock (vgl. Clement, et al., 2015: S. 43). Kapital beschreibt in diesem Zusammenhang etwas mit einem Wert, dass diesen Wert verliert, sobald dieses zerstört wird (vgl. Pufé, 2017: S. 94). Im Gegensatz zum wirtschaftlichen Kapital, das in der Regel über Geldeinheiten bemessen wird, umschließen die Kapitalstöcke darüber hinaus zeitliche, physikalische und qualitativ erfassbare Einheiten.
Das ökologische Kapital wird bemessen über den vorhandenen Bestand an natürlichen sowie regenerativen und von Menschen geschaffenen Ressourcen (vgl. Corsten & Roth, 2012: S. 7). Die Regenwälder beispielsweise stellen einen Kapitalwert natürlichen Ursprungs dar, wohingegen ein für den Anbau von Nutzpflanzen vorbereitetes Feld ein von Menschenhand geschaffener Kapitalwert ist. Unabhängig davon ist das ökologische Kapital der Kapitalstock, der aufgrund unserer wirtschaftlichen Entwicklung deutlich beansprucht und verkleinert worden ist (vgl. Pufé, 2017: S. 96).
Das ökonomische Kapital beschreibt die für die von den Unternehmen eingesetzten Ressourcen und Produktionsfaktoren innerhalb ihrer Wertschöpfungskette. Ressourcen und Produktionsfaktoren meinen in diesem Kontext neben einem Anteil des Naturkapitals auch das Wissen- und Humankapital sowie eingesetzte Produktionsanlagen in Form von Maschinen oder sogar ganze Hallenkomplexe (vgl. ebd.). Hinsichtlich der Nachhaltigkeit ergibt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie stark diese Ressourcen und Produktionsfaktoren das ökologische Kapital mitbeanspruchen.
Der dritte und letzte Kapitalstock des sozialen Kapitals ist der wohl am qualitativ wenigsten greifbare Kapitalstock, da dieser nur immateriellen Ursprungs ist. Das Sozialkapital konzentriert sich unmittelbar auf die Ressource „Mensch“. Vereinfacht ausgedrückt wird damit die soziale Beziehung zwischen einzelnen Individuen beschrieben. Erweitert betrachtet kann hiermit das Sozialgefüge einer gesamten Gesellschaft gemeint sein. Bemessen wird das Sozialkapital also letztendlich an dem Umgang der Menschen untereinander z.B. im öffentlichen Sektor oder innerhalb von wirtschaftlichen Teilsystemen (vgl. Pufé, 2017: S. 97). Faktoren für die Wertebemessung dieser Sozialgefüge können beispielsweise das Vertrauen, das Gefühl der Gemeinsamkeit oder auch der Faktor Kommunikation sein (vgl. Onpulson Wirtschaftslexikon, o.J.).
Abhängig von der Skalierung setzt sich das Gesamtkapital der Welt, einer Gesellschaft oder einer wirtschaftlichen Organisation aus der Summe der einzelnen Kapitalstöcke zusammen. Angelehnt an die Ganzheitlichkeit der Nachhaltigkeit werden die einzelnen Kapitalwerte in ihrer Bedeutung in der Theorie als gleichwertig betrachtet, weshalb jeder dieser Kapitalbestände einzeln für sich aufrechterhalten werden sollte (vgl. Clement, et al., 2015: S. 43). Das Prinzip der Ganzheitlichkeit ist nur eines von mehreren verschiedenen Prinzipien der Nachhaltigkeit, die im anschließenden Kapital erläutert werden.
4.2.3 Prinzipien und Leitstrategien
Damit dieses Kapital im Zusammenhang einer nachhaltigen Entwicklung langfristig erhalten bleibt, gibt es wesentliche Prinzipien und Leitstrategien, an denen einzeln erwägte Nachhaltigkeitsmaßnahmen bemessen und in ihrer Sinnhaftigkeit im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung bewertet werden können.
Die wichtigsten Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung werden in der Literatur vielfach unter teils verschiedenen Begrifflichkeiten ausgedrückt führen letztendlich jedoch immer wieder zu den gleichen Ansätzen.
- Prinzip Nr. 1 - Das Verantwortungsprinzip: Die intra- und intergenerative Gerechtigkeit. Die intergenerative Gerechtigkeit beschreibt die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Die intragenerative Gerechtigkeit bezieht sich auf die Verantwortung gegenüber den derzeit lebenden Menschen.
- Prinzip Nr. 2 – Dependenz, das Prinzip der Ganzheitlichkeit: Dieses Prinzip zielt auf die Mehrdimensionalität sowie auf die dahintersteckende gleichrangige Abhängigkeit ab.
- Prinzip Nr. 3 - Das Prinzip der Permanenz: Nachhaltige Entwicklung ist ein fortlaufender Prozess, der an einer dauerhaft andauernden Prävention und Vorbeugung orientiert ist.
- Prinzip Nr. 4 - Das Kooperationsprinzip: Nach diesem Prinzip ist ein freiwilliger Einbezug von allen Verantwortlichen und Betroffenen auf der lokalen und globalen Ebene für eine nachhaltige Entwicklung notwendig.
- Prinzip Nr. 5 - Das Prinzip des normativen Leitbildes: Dieses Prinzip setzt die nachhaltige Entwicklung als leitendes Zielprinzip in den Vordergrund der Planungs- und Handlungsweisen von Menschen.
- (vgl. Pufé, 2017: S. 116); (vgl. Corsten & Roth, 2012: S. 1)
Für die Nachhaltigkeit existieren drei Leitstrategien existieren. Diese orientieren sich an zuvor genannten Prinzipien, damit eine Nachhaltige Entwicklung auf staatlicher-, institutioneller- oder Unternehmensebene umgesetzt werden kann.
Die erste Leitstrategie ist die Effizienz , welche auf einen geringeren Ressourcenverbrauch abzielt. Ermöglicht werden soll dies z.B. durch eine Weiterentwicklung der bislang bestehenden Technologien, wodurch eine Produktivitätssteigerung erreicht werden kann. Die Effizienzstrategie betrifft deshalb eher die Angebotsseite der Wirtschaft, mit dem Ziel, die Leistung der Wirtschaft von dem Gebrauch von Umweltkapital zu lösen (vgl. Clement, et al., 2015: S. 28). Unter den drei Strategien ist die Effizienzstrategie die am weitesten verbreitete, da eine Effizienzsteigerung zwangsläufig mit dem Innovationsgedanken verbunden ist und die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit fördern kann (vgl. Pufé, 2017: S. 126).
Die zweite Leitstrategie ist die der Suffizienz . Sie beschreibt eine Verringerung der Nachfrage und zielt damit auf die Konsumentenseite ab. Im Sinne der Genügsamkeit soll eine Bedürfnisbefriedigung demnach mit weniger verschiedenen Gütern ermöglicht werden (vgl. Clement, et al., 2015: S. 28). Diese setzt eine Verhaltensveränderung des Konsumenten voraus, die unter anderem durch Bildung erzielt werden kann. Ein Umdenken ist in der Hinsicht erforderlich, als dass ein begrenzender und verringernder Konsum nicht zu einer Unzufriedenheit führt, sondern zu einer zufriedenen und suffizienten Lebensweise. Langfristig wird die nachhaltige Nachfrage so auch das Angebot nachhaltig mitgestalten und den Ressourcenverbrauch komplementär drosseln (vgl. Pufé, 2017: S. 125).
Die dritte Strategie ist die der Konsistenz . Technologien sollen nach diesem Prinzip insbesondere mit der Natur verträglich in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus aber auch hinsichtlich der wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven (vgl. Holzbauer, 2015: S. 21). Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf von Produktion, Nutzung und Wiederverwertung aufzubauen, welche mit dem natürlichen Stoffwechselkreislauf verträglich gemacht werden kann, ohne dabei einen ökologischen Schaden anzurichten. Zur Produktion sollten hierzu vor allem regenerative Ressourcen verwendet werden, um der Kernaussage der Konsistenz gerecht zu werden (vgl. Bund Landesverband Baden-Württemberg, o.J.). Ähnlich wie auch die Suffizienz, wird die Umsetzung dieser Strategie von einem Umdenken der Gesellschaft bestimmt.
Sowohl bei den Leitstrategien als auch bei den erläuterten Prinzipien gerät die gleichrangige Betrachtung der drei Nachhaltigkeitsdimensionen immer wieder in den Vordergrund. In der Theorie sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit also unabdingbar miteinander verbunden. Diese Verbundenheit führt allerdings auch zu Überschneidungsproblemen in Form von Zielkonflikten, weshalb ein gewisse Schwerpunktorientierung oftmals nicht vermeidbar ist.
Diese Problematik wird im folgenden Kapitel aufgegriffen und erläutert.
4.2.4 Konflikte
Wie die bisherige Untersuchung gezeigt hat, ist eine nachhaltige Entwicklung per Definition dann gegeben, wenn die drei Dimensionen und die damit unmittelbar verbundenen Kapitalstöcke der einzelnen Dimensionen gleichermaßen bedeutend betrachtet werden (Siehe Brundtland-Definition S.13). Langfristig haben sich aus dieser Tatsache heraus wesentlich (zwei) grundverschiedene Ansätze entwickelt, die sogenannte starke und schwache Nachhaltigkeit. Zwischenformen werden als ausgewogene Nachhaltigkeit bezeichnet. Im Weiteren wird dieser jedoch nicht weiter ausgeführt, da an innerhalb dieser Ausführung eine möglichst scharfe Abgrenzung vorgenommen werden soll. Im Kern unterscheiden sich diese beiden Ansätze bei der Frage nach der Substituierbarkeit der jeweiligen Kapitalstöcke untereinander. Dabei steht insbesondere der ökologischen Kapitalstock, bzw. das Naturkapital im Fokus. Damit sind diese Ansätze unmittelbar entscheidend für die Auffassungs- und Umsetzungsweise von Nachhaltigkeit innerhalb Organisationen oder ganzen Staaten (vgl. Clement, et al., 2015: S. 43).
Bei der schwachen Nachhaltigkeit wird nach der Annahme gehandelt, dass sich der Kapitalstock in der Gesamtheit bzw. Summe langfristig nicht verringern darf. Anders ausgedrückt, soll der durchschnittliche Gesamtnutzen des Menschen hinsichtlich der Bedürfnisbefriedigung konstant gehalten werden. Das Naturkapital ist innerhalb einer Portfolioperspektive demnach nur eines von mehreren Kapitalstöcken, die zu der Maximierung der Bedürfnisbefriedigung beitragen, weshalb Verschiebungen erlaubt sind. (vgl. Clement, et al., 2015: S. 45). Ein Leben ohne Natur wäre entsprechend möglich, sofern das Naturkapital durch ein künstliches und vom Menschen gemachtes nutzenstiftendes Kapital ersetzt wird. Das dadurch möglicherweise verursachte Defizit hinsichtlich des Naturkapitals kann im Sinne der schwachen Nachhaltigkeit dann z.B. durch eine technologisch verbesserte, effizientere und umweltfreundlichere Produktion (ökonomisches Kapital) sowie durch verbesserte Lebensbedingungen (Sozialkapital) ausgeglichen werden (Substitution). Die schwache Nachhaltigkeit folgt also dem Leitsatz der neoklassischen Ökonomie9 und damit der Annahme, dass das Streben nach stetigem Wachstum ökonomischer Aktivitäten mit einer nachhaltigen Entwicklung vereinbar ist (vgl. Corsten & Roth, 2012: S. 4). Wirtschaftliche Aktivitäten sind demnach sinnvoll, sofern der Nutzen die Kosten überschreitet, auch wenn damit unmittelbar externe Effekte einhergehen können (vgl. Drengner, 2016: S. 5). Fraglich bleibt in diesem Zusammenhang, in welcher Art und Weise eine Qualitätsminderung der Umweltkapitalstocks (z.B. gemessen an Schadstoffen in der Luft) durch eine Stärkung der Wirtschaftlichen (z.B. durch Steuereinnahmen) und Sozialen (z.B. Ärztedichte) überhaupt ausgeglichen werden kann. Kosten im Hinblick auf die Zerstörung der Natur können nur schwer gemessen werden (vgl. Clement, et al., 2015: S. 46 f.).
Genau auf diese Problematik weist der Gegenpol zur schwachen Nachhaltigkeit hin. Die starke Nachhaltigkeit sieht es vor, dass jeder einzelne Kapitalstock gleichermaßen stark erhalten bleibt. Anders als bei der schwachen Nachhaltigkeit, ist eine Substituierung von Kapitalstöcken nicht möglich. Besonders im Vordergrund steht dabei der Schutz des Naturkapitals, weshalb der Ansatz der starken Nachhaltigkeit auch als ökologische Ökonomie bezeichnet werden kann (vgl. Pufé, 2017: S. 99). Bisher stand die Ökonomie, das damit verbundene Wachstum und die Bedürfnisbefriedigung des Menschen oft im unmittelbaren Konflikt mit der Ökologie. Die aus diesem Konflikt resultierende Inanspruchnahme des Naturkapitals hat dazu geführt, dass der langfristig limitierende Faktor das Naturkapital sein wird (vgl. Drengner, 2016: S. 6). Tatsache ist, dass der Fortbestand des Menschen von der Erhaltung einer begrenzten Biosphäre als Lebensgrundlage abhängig ist. Der starken Nachhaltigkeit nach ist das Naturkapital kein bloßer Pfeiler der nachhaltigen Entwicklung, sondern ein übergeordnetes System, dem das von Menschen geschaffene ökonomische und soziale System mit dem Zweck der Bedürfnisbefriedigung untergeordnet ist. Besonders hinsichtlich der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen sollte das zum jetzigen Zeitpunkt verbleibende Naturkapital der starken Nachhaltigkeit nach kompromisslos erhalten bleiben, sodass wirtschaftliches Wachstum oder ökonomische Gesetzmäßigkeiten wie z.B. die Gewinnmaximierung nicht über den Erhalt des ökologischen Kapitals gestellt werden (vgl. Pufé, 2017: S. 107). Unmittelbare Eingriffe in Form von Limitierung, Antizipation und Prävention in der Ökonomie und der damit verbundenen menschlichen Bedürfnisbefriedigung sind damit verbunden und notwendig. Das Ausmaß der Ökonomie soll der starken Nachhaltigkeit nach also nicht wachsen, sondern idealerweise schrumpfen.
4.2.4.1 Das Vorrangmodell
Wie das vorangegangene Kapitel gezeigt hat, bietet die strenge Form der Nachhaltigkeit keinen Spielraum für die Substitution des ökologischen Kapitals. Das mit dem Ansatz der starken Nachhaltigkeit unmittelbar verbundene Verständnis hinsichtlich der Priorisierung des ökologischen Kapitals bietet folglich die Möglichkeit einer Neugestaltung bei der Modellierung der drei Nachhaltigkeitsdimensionen. Anders als die Modelle in Kapitel 4.2.1, wird in diesem Fall nicht von einer Gleichrangigkeit und einem Verschmelzen der drei Dimensionen ausgegangen. Bei dem Vorrangmodell (Siehe Abbildung 5) der Nachhaltigkeit wird der Grundsatz modelliert, dass ohne eine Gesellschaft kein Wirtschaften ermöglicht werden kann und eine Gesellschaft nicht ohne eine ökologische Grundlage in Form von
https://klimaschutz.neustadt.eu/Ziele-Umsetzung/Klimawandel-Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsmodelle
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Abbildung 5 : Vorrangmodell der Nachhaltigkeit (Stadt Neustadt an der Weinstraße, o.J.)
Naturkapital existieren kann (vgl. Ampofo, 2018: S. 3). Statt einer Gleichrangigkeit wird ein systematischer Zusammenhang offenbart, der dem natürlichen Kapital einen hervorgehobenen Eigenwert verleiht und die Priorität des Schutzes der natürlichen Ressourcen verdeutlicht. Angesichts der derzeitigen Klimakrisensituation wäre eine Neugestaltung bisheriger Modelle zwar durchaus denkbar, bislang konnte sich dieses Alternativmodell gegenüber den bisher üblichen Modellen aber nicht durchsetzen.
5 Nachhaltigkeitsmanagement bei Musikfestivals
5.1 Funktionen und Bedeutung von Eventmanagement
Mit dem Begriff Eventmanagement wird die zielgerichtete Planung, Durchführung sowie Kontrolle von erlebnisorientierten Veranstaltungen unter der Anwendung von Projektmanagementmethoden gemeint (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 8).
Unterschieden wird zwischen dem operativen und strategischen Eventmanagement. Während das operative Eventmanagement sich mit der Planung und Umsetzung einzelner Events befasst, so ist das strategische Eventmanagement für die langfristige Schaffung der Rahmenbedingungen eines dauerhaft funktionierenden Eventmanagement verantwortlich (vgl. Holzbauer, 2016: S. 229).
Das Eventmanagement umfasst insgesamt vier Phasen der Organisation. Die erste ist die der Konzeption, bei welcher Ziele und Strategien des Events festgelegt werden. Die zweite Phase umfasst Kommunikation und Information, in welcher die Prozesse analysiert, geplant und vorbereitet werden. Die dritte Phase beschreibt die Durchführung des Events selbst. Die letzte Phase ist die der Nachbereitung, bei welche Prozesse des Gesamtsystem kontinuirlich verbessert werden sollen. Das Managament wird im Rahmen des strategischen Eventmanagements deshalb in die kommerziellen Aktivitäten, den Marketingmix sowie in die Kommunikationsgestaltung des Veranstalters eingebunden. Im Mittelpunkt des gesamten Eventmanagements stehen immer die Eventmanagementziele. Sie werden im Rahmen des Eventmarketings festgelegt und schließen eine Interessenbeachtung vieler verschiedener interner und externer Stakeholdergruppen (Siehe Kapitel 5.2.3) mit ein (vgl. Holzbauer, 2016: S. 75).
Das Eventmanagement sieht das Event selbst als Mittelpunkt einer politischen, sozialen, ökonomischen und technologisch-ökologischen Organisationsstruktur und umfasst infolgedessen ein breit verteiltes Spektrum an oft komplexen Aufgaben und Tätigkeiten, bei denen finanzielle, personelle, räumliche, technische sowie projektchrakteristisch zeitliche Ressourcen immer wieder Restriktionen bilden (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 6). Deshalb und aufgrund der projektcharakteristischen Einzigartigkeit bietet jedes Event immer wieder neue Gegebenenheiten und Herausforderungen in Form von möglicherweise schnell erforderlichen Lösungsansätzen. So entsteht ein wiederkehrend starkes Lern- und Weiterentwicklungspotential für das Management sowie dessen Personal, Im Vergleich zu Bauprojekten stehen den Veranstaltern meist nur einige Monate zwischen Planungsstart und Beendigung des Events zur Verfügung (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 120).
Abhängig von der Größe und Anzahl der Besucherzahlen, Standorte, Kooperationen, Mitarbeitern etc., steigt die Komplexität der Arbeitsschritte in der planerischen Umsetzung. Musikfestivals, inbesondere im Open-Air-Segment, stellen deshalb einen sehr großen infrastrukturellen und organisatorischen Aufwand dar, der vermehrt fernab von bereits bestehenden Infrastrukturen realisiert werden muss. Neben kulturellen Aspekten ergeben sich finanzielle, organisatorische und technische aber auch ästhetische sowie soziale Aspekte und Herausforderungen, die planerisch eine Beachtung finden müssen (vgl. Sakschweski & Siegfried, 2017: S. 135). Dieser außergewöhnlich hohe organisatorische Aufwand macht ein systematisch vollständiges Eventmanagement als Querschnittsfunktion aller Sachfunktionen von Musikfestvials zu einem unverzichtlbaren Werkzeug. Ein Managementsystem führt bei richtiger Umsetzung zu systematisierten, strukturierten sowie zielgerichteten Arbeitsprozessen und ermöglicht eine weisungsbefugte sowie des Veranwortungsbereiches klar abgegrenzte Zusammenarbeit, wodurch die Organisation und Qualität von komplexen Events mit vielen Kontaktstellen gewährleistet wird.
Es wird deutlich, dass das Eventmanagement inhaltich bereits sehr viele Berührungspunkte im Kontext der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsdimensionen besitzt und schlussfolgernd eine sehr große Bandbreite an Betrachtungsweisen aufweist. Hierdurch ein hohes nachhaltiges Handlungspotential ermöglicht. Für ein inhaltlich nachhaltig gestaltetes Musikfestival ist der Einsatz von einem auf die Nachhaltigkeit ausgelegten Management ebenfalls unverzichtbar (vgl. Oblasser, 2015: S. 75).
5.2 Nachhaltigkeitsgestaltung des Managements
Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des heutigen kulturellen Zeitgeistes geworden, den die Musikfestivals in ihren Managements integrieren müssen. Längst liegen die Schwerpunkte aber nicht mehr nur auf Umweltthemen, sondern auch wirtschaftliche und soziale Komponenten des Musikfestivals werden in Bezug zur Nachhaltigen Entwicklung betrachtet.
5.2.1 ISO 20121 – Nachhaltiges Eventmanagement
Der Nachhaltigkeitsgedanke ist in der Organisation von Musikfestivals erst in den kürzlich vergangenen eingebunden worden. Bis noch vor zehn Jahren haben keine einheitlichen Richtlinien existiert, Begriffe wurden im Nachhaltigkeitskontext frei definiert und strategisch sowie ganzheitlich integrierte Nachhaltigkeitsstrategien wurden vergeblich gesucht (vgl. Jessen, 2012). Standards in Form von Normen10 und Gütesiegeln11 sollen die Eventorganisatoren heute zielgerichtet dabei unterstützen, Prozesse zu systematisieren, Ressourcen schonender einzusetzen und Kosten zu sparen (vgl. ebd.). Heute existieren eine Vielzahl an Normen und Siegeln, die Regeln und Leitlinien ausdrücken und in Form von Produktlabels sowie auch Managementsystemen für unterschiedlichste Branchen und deren Herausforderungen ausgearbeitet sind (vgl. Oblasser, 2015: S. 63).
Für Festivals von besonderer Bedeutung ist die ISO-Norm12 „ISO 20121“ der für nachhaltiges Eventmanagement, die im Zuge der olympischen Spiele 2012 in London, auf bereits bestehenden Normen aufbauend, als Lösung von Betroffenen für Betroffene Eventexperten der Öffentlichkeit vorgestellt und explizit für die Eventbranche entwickelt worden ist (vgl. International Organization for Standardization, 2012): S. 4). Den Veranstaltern soll die Möglichkeit geboten werden, nachhaltiges Eventmanagement in das Eventmanagement entlang der Wertschöpfungskette vollständig und ganzheitlich zu integrieren (vgl. Jessen, 2012). Ziel ist es, ein ökonomisch erfolgreiches Event (in diesem Fall das Musikfestival) bei gleichzeitigem ethischem und fairem Handeln mit einem möglichst geringen Umwelteinfluss zu organisieren. Die Norm kann unabhängig von der Größe und inhaltlichen Art des Events sowie unter Berücksichtigung aller Branchenspezifika eingesetzt werden. Welche nachhaltige Einzelmaßnahmen aber letztendlich Anwendung finden können, hängt von dem individuellen Eventcharakter ab. Hierzu wird das Event selbst, als auch dessen Umwelt und Anspruchsgruppen untersucht (vgl. GUTcert, o.J.).
[...]
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung personenspezifischer Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für jedes Geschlecht.
2 “Eine Marke kann als die Summe aller Vorstellungen verstanden werden, die ein Markenname oder ein Markenzeichen bei Kunden hervorruft bzw. beim Kunden hervorrufen soll, um die Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden“ (Esch, o.J.).
3 “MICE steht für ‘Meeting, Incentive, Congress and Event’. Manchmal wird der Begriff Congress auch mit Conference oder Convention ersetzt. Es handelt sich hierbei um die hotel- und gastronomieeigene Bezeichnung des eher konservativ ausgerichteten Teilbereichs der kongress- und tagungsorientierten Veranstaltungswirtschaft“ (Production Resource Group AG, o.J.).
4 „B2C (Business to Customer); Form des Marktes, bei der das Angebot von Unternehmen an Konsumenten erfolgt“ (Kirchgeorg, o.J.).
5 „B2P-Events (Business to Public): Die Zielgruppe hier ist die Presse sowie die breite Öffentlichkeit“ (Doo GmbH, o.J.).
6 „Für eine bestimmte geschichtliche Zeit charakteristische allgemeine Gesinnung, geistige Haltung“ (Duden, o.J.).
7 „Konzept aus der Markt- und Werbepsychologie, das als die Quintessenz der Einstellungen verstanden werden kann, die Konsumenten einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Idee entgegenbringen“ (Kirchgeorg, o.J.).
8 „Mit einem Projekt verbundene indirekte Einnahmen“ (Duden, o.J.).
9 „Die neoklassische Theorie stellt die Wirtschaft vor allem als System von Märkten dar, auf denen Angebot und Nachfrage durch die Güterpreise ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Verbraucher haben dabei bestimmte Bedürfnisse und wollen durch den Konsum von Gütern größtmöglichen persönlichen Nutzen erreichen“ (Bundeszentrale für politische Bildung, o.J.).
10 „(in Wirtschaft, Industrie, Technik, Wissenschaft) Vorschrift, Regel, Richtlinien o. Ä. für die Herstellung von Produkten, die Durchführung von Verfahren, die Anwendung von Fachtermini o. Ä.“ (Duden, o.J.).
11 „Grafische oder schriftliche Kennzeichnung von Angeboten, die dem Verbraucher eine bestimmte Güte und Qualität signalisieren“ (Markgraf, o.J.).
12 „International Organization for Standardization“ (International Organization for Standardization, o.J.)
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