1. Einleitung
Die Weimarer Republik bildete durch ihre Verfassung der republikanisch-demokratische Staatsform und dem vorangegangenen Ersten Weltkrieg ei-nen ganz neuen Ausgangspunkt für die Politik und ihre Ausdrucksmittel. Zum besseren Verständnis der Art und Weise der damals praktizierten Kommunikation ist die Kenntnis über den Aufbau der Republik von beson-derer Bedeutung. Deswegen möchte ich in meiner Arbeit zunächst das be-kannte und vielleicht schon lange zurückliegende Schulwissen mit einer kurzen Zusammenfassung des politischen und sozialen Kontextes der Jahre 1918-1933 auffrischen.
Die Vorstellungen und Theorien der Propaganda zur Zeit der Weimarer Re-publik waren geprägt durch die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges. Auto-ren wie Hitler oder Hadamovsky sahen als Grund für den verlorenen Krieg unter anderem die unzureichende Propaganda der Deutschen im Gegensatz zu den Fähigkeiten der Alliierten. Die Amerikaner schufen mit Bildern des „Barbaren“ ein klares Feindbild der Deutschen, gegen das diese sich zu spät und nur unzureichend mit Gegenpropaganda zur wehr setzten. Aus dieser Erkenntnis leiteten sie Ideen und Theorien einer deutschen Propaganda ab und setzten sich erstmals wissenschaftlich mit diesem Thema auseinander. Die von mir gewählten Autoren betrachten den Begriff der Propaganda von verschiedenen Standpunkten aus, mal Partei orientiert, mal unabhängig, und liefern so einen ansatzweise umfassenden Überblick über die Vorstellungen der damaligen Zeit.
Der Kommunismus und seine marxistisch-leninistischen Theorien zeigen im weiteren eine eigene Unterscheidung der Begriffe Propaganda und Agitation auf, die die Arbeit der KPD nach innen und außen bestimmte und sich in der Organisation der Partei widerspiegelte.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Struktur in der Weimarer Republik
- Die politische Situation
- Die soziokulturelle Situation
- Die Propagandatheorien
- Voraussetzungen und Mittel erfolgreicher Propaganda
- Die KPD-Organisation
- Die Agitprop-Abteilung
- Die KPD-Propaganda
- Die Presse
- Die „Rote Fahne“
- Inhaltsanalyse der „Roten Fahne“ nach Von Röpenack
- Das Plakat
- Die Entwicklung des Plakates
- Das KPD-Plakat
- Die Presse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Propaganda der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Weimarer Republik, insbesondere deren Verwendung von Zeitungen und Plakaten. Ziel ist es, die Übereinstimmung zwischen den allgemeinen Propagandatheorien der Zeit und der Praxis der KPD zu analysieren und die spezifischen Stilmittel der KPD-Propaganda zu identifizieren.
- Die politische und soziokulturelle Situation der Weimarer Republik
- Propagandatheorien der Weimarer Republik
- Die Organisation und Struktur der KPD, insbesondere die Agitprop-Abteilung
- Analyse der KPD-Propaganda in der „Roten Fahne“
- Analyse der visuellen Propaganda der KPD durch Plakate
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung erläutert den Kontext der Arbeit, indem sie die Weimarer Republik als einen einzigartigen Ausgangspunkt für Politik und Kommunikation beschreibt. Sie betont die Notwendigkeit, den politischen und sozialen Kontext der Jahre 1918-1933 zu verstehen, um die damalige Kommunikation zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Propagandatheorien der Weimarer Republik, beeinflusst durch den Ersten Weltkrieg und Autoren wie Hitler oder Hadamovsky, und deren Anwendung durch die KPD, insbesondere in Zeitungen wie der „Roten Fahne“ und politischen Plakaten. Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit dem Vergleich der Propagandatheorien und der KPD-Praxis.
Die Struktur in der Weimarer Republik: Dieses Kapitel beschreibt die politische und soziokulturelle Struktur der Weimarer Republik. Die politische Situation wird durch das Prinzip der Volkssouveränität, die Rolle der Parteien und die Abhängigkeit des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers vom Reichstag charakterisiert. Das Verhältniswahlrecht und der Notstandsartikel 48 werden als Faktoren für die Instabilität des Systems hervorgehoben. Die soziokulturelle Situation wird durch die zunehmende Industrialisierung, den Aufstieg der Großstadtbevölkerung und die Folgen des New Yorker Börsenkrachs 1929 geprägt, die zu hoher Arbeitslosigkeit und sozialer Ungleichheit führten. Diese sozioökonomischen Bedingungen bilden den Nährboden für die politische Agitation der KPD.
Die Propagandatheorien: Dieses Kapitel beleuchtet die Propagandatheorien der Weimarer Republik, die stark von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs beeinflusst waren. Es werden verschiedene Perspektiven auf den Begriff der Propaganda vorgestellt, sowohl parteipolitische als auch unabhängige, um einen umfassenden Überblick über die damaligen Vorstellungen zu bieten. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Voraussetzungen und Mittel erfolgreicher Propaganda in diesem Kontext. Die unterschiedlichen Ansätze zum Verständnis von Propaganda legen den Grundstein für die spätere Analyse der KPD-Propaganda.
Die KPD-Organisation: Das Kapitel konzentriert sich auf die Organisation der KPD, insbesondere auf die Agitprop-Abteilung. Es erklärt die Rolle dieser Abteilung innerhalb der Partei und ihren Einfluss auf die Gestaltung und Verbreitung der kommunistischen Propaganda. Die interne Organisation der KPD und die verschiedenen Funktionen ihrer Zeitungen (z.B. „Die Internationale“, „Der Parteiarbeiter“) werden beleuchtet, um ein vollständiges Bild der propagandistischen Aktivitäten zu zeichnen. Der Fokus liegt auf der strategischen Planung und Durchführung der propagandistischen Maßnahmen der KPD.
Die KPD-Propaganda: Dieses Kapitel analysiert die KPD-Propaganda anhand ihrer Pressearbeit, insbesondere der „Roten Fahne“, und ihrer Plakate. Es untersucht die „Rote Fahne“ als wichtiges Medium der nach außen gerichteten Agitation, unter Verwendung der Inhaltsanalyse nach Von Röpenack, um deren agitatorische Charakteristika zu erfassen. Der zweite Teil des Kapitels konzentriert sich auf die Entwicklung und die stilistischen Merkmale der KPD-Plakate als Mittel der visuellen Propaganda und deren anhaltende Wirkung. Die eindrucksvollen Bilder und ihre Symbolik werden thematisiert.
Schlüsselwörter
Weimarer Republik, Propaganda, KPD, Agitation, „Rote Fahne“, Plakatkunst, Kommunismus, Marxismus-Leninismus, politische Kommunikation, Inhaltsanalyse, soziokultureller Kontext, Wahlrecht, Arbeitslosigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur KPD-Propaganda in der Weimarer Republik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Propaganda der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) während der Weimarer Republik, insbesondere die Verwendung von Zeitungen (wie der „Roten Fahne“) und Plakaten. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen allgemeinen Propagandatheorien der Zeit und der konkreten Praxis der KPD.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab: die politische und soziokulturelle Situation der Weimarer Republik, die relevanten Propagandatheorien, die Organisation der KPD (besonders die Agitprop-Abteilung), eine Inhaltsanalyse der „Roten Fahne“ und eine Analyse der visuellen Propaganda der KPD durch Plakate.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Analyse der „Roten Fahne“, der wichtigsten Zeitung der KPD, und auf die Untersuchung von KPD-Plakaten. Die Inhaltsanalyse der „Roten Fahne“ folgt der Methode von Von Röpenack. Darüber hinaus werden allgemeine Propagandatheorien der Weimarer Republik berücksichtigt.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, die Übereinstimmung zwischen den theoretischen Grundlagen der Propaganda und der tatsächlichen Praxis der KPD zu untersuchen. Die Arbeit will die spezifischen Stilmittel und Strategien der KPD-Propaganda identifizieren und deren Wirksamkeit im Kontext der Weimarer Republik bewerten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Struktur in der Weimarer Republik, Die Propagandatheorien, Die KPD-Organisation, Die KPD-Propaganda (inkl. Analyse von „Rote Fahne“ und Plakaten) und Fazit.
Wie wird die Propaganda der KPD analysiert?
Die Analyse der KPD-Propaganda erfolgt sowohl durch eine Inhaltsanalyse der „Roten Fahne“ (mittels der Methode von Von Röpenack) als auch durch eine ikonografische und stilistische Untersuchung der KPD-Plakate. Der Fokus liegt auf der Identifizierung der verwendeten Stilmittel und ihrer Wirkung auf die Zielgruppe.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Weimarer Republik, Propaganda, KPD, Agitation, „Rote Fahne“, Plakatkunst, Kommunismus, Marxismus-Leninismus, politische Kommunikation, Inhaltsanalyse, soziokultureller Kontext, Wahlrecht, Arbeitslosigkeit.
Welche Rolle spielt die Agitprop-Abteilung der KPD?
Die Agitprop-Abteilung der KPD spielte eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Verbreitung der kommunistischen Propaganda. Die Arbeit untersucht ihre Organisation und ihren Einfluss auf die propagandistischen Aktivitäten der Partei.
Wie wird der Kontext der Weimarer Republik berücksichtigt?
Die Arbeit betont die Bedeutung des politischen und soziokulturellen Kontextes der Weimarer Republik für das Verständnis der KPD-Propaganda. Faktoren wie die politische Instabilität, die soziale Ungleichheit und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden ausführlich behandelt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Das Fazit der Arbeit wird in der Zusammenfassung der Kapitel angedeutet, aber eine detaillierte Darstellung der Schlussfolgerungen ist hier nicht enthalten, da der Text nur eine Übersicht darstellt.)
- Quote paper
- Julia Marg (Author), 2005, Die Propaganda der Weimarer Republik am Beispiel kommunistischer Agitation durch Zeitung und Plakat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113942