Im Rahmen meiner Bachelor Thesis setzte ich mit dem Thema Mentalisierung und Mutter-Kind-Bindung auseinander. In diesem Zusammenhang stieß ich auf bindungstheoretische Erkenntnisse zur transgenerationalen Musterübertragung. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Klient*innen, in deren Herkunftsfamilien bereits psychische Erkrankungen vorlagen, selbst symptomatische Muster ausgebildet haben.
Daher soll in dieser Kolloquiums Arbeit das Anerkennungsjahr entlang der Fragestellung "Welche Problematiken können in einem Mutter (Vater)-Kind-Haus, durch transgenerationale Musterübertragungen, am Beispiel der Borderline-Persönlichkeitsstörung, auftreten und wie können Sozialarbeiter*innen diesen entgegenwirken?" betrachtet und reflektiert werden.
Im dritten und vierten Semester absolvierte ich mein projektbegleitendes Praktikum im Mutter (Vater)-Kind-Haus des Jugendhilfeträgers. Bereits in einem sehr frühen Stadium des Projektpraktikums erkannte ich für mich, dass die Tätigkeit in einer derartigen Einrichtung genau meinen Interessen entspricht. Da eine Pädagogin die Abteilung während meines Praktikums, im März 2020 verließ, bekam ich das Angebot, die freigewordene Stelle zu besetzen. Seit diesem Zeitpunkt bin ich vollzeitbeschäftigt im Mutter (Vater)-Kind-Haus tätig. Da ich mich seither sehr gut in diesem Tätigkeitsfeld eingearbeitet habe, lag es auch nahe, mein Anerkennungsjahr zur staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiterin, hier zu absolvieren. Meiner Meinung nach dient das Anerkennungsjahr der Entwicklung einer eigenen beruflichen Identität und einer eigenen pädagogischen Haltung sowie des Erkundens der eigenen Interessen und der Suche eines für sich selbst geeigneten Arbeitsfeldes. Sofern man seinen Platz, so wie ich, bereits gefunden hat, haben Sozialarbeiter*innen im Anerkennungsjahr die Möglichkeit diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln und auszubauen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld
- Der Jugendhilfeträger
- Das Mutter (Vater)-Kind-Haus (MuK)
- Rechtliche Grundlagen
- Transgenerationalität bei psychischen Erkrankungen
- Die Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Risikofaktoren der Musterübertragung
- Fallvorstellung
- Biographischer Hintergrund
- Andrea und Ariana
- Interventionsmöglichkeiten der Pädagog*innen
- Reflexion
- Literatur- und Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Kolloquiums Arbeit untersucht das Anerkennungsjahr der Autorin in einem Mutter (Vater)-Kind-Haus im Kontext transgenerationaler Musterübertragungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Sie betrachtet die Herausforderungen, die sich aus diesen Mustern für Mütter und Kinder ergeben, und analysiert, wie Sozialarbeiter*innen diesen Herausforderungen begegnen können.
- Transgenerationale Musterübertragung bei psychischen Erkrankungen, insbesondere der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Risikofaktoren und Auswirkungen der Musterübertragung auf die Mutter-Kind-Beziehung
- Die Rolle von Sozialarbeiter*innen in der Prävention und Intervention bei transgenerationalen Mustern
- Interventionsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote für Mütter und Kinder im Mutter (Vater)-Kind-Haus
- Reflexion der eigenen Erfahrungen und der Herausforderungen im Arbeitsfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Autorin beschreibt ihren beruflichen Werdegang und wie sie zum Arbeitsfeld des Mutter (Vater)-Kind-Hauses gelangte. Sie stellt die Bedeutung des Anerkennungsjahres für die eigene berufliche Entwicklung dar und führt die zentrale Fragestellung der Kolloquiums Arbeit ein.
Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld
Der Jugendhilfeträger
Es wird der Träger des Mutter (Vater)-Kind-Hauses vorgestellt, seine Geschichte und seine vielfältigen Angebote, die sich auf die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen konzentrieren.
Das Mutter (Vater)-Kind-Haus (MuK)
Die Autorin schildert die Konzeption und Organisation des MuK, die Besonderheiten der Unterbringung von Müttern und Kindern und die Aufgaben der pädagogischen Mitarbeiter*innen.
Rechtliche Grundlagen
Dieser Abschnitt beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der Unterbringung im MuK, die im Zusammenhang mit den relevanten Paragraphen des SGB VIII stehen.
Transgenerationalität bei psychischen Erkrankungen
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die Autorin erläutert die wesentlichen Merkmale der Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre mögliche Entstehung im Kontext transgenerationaler Musterübertragung.
Risikofaktoren der Musterübertragung
Dieser Abschnitt thematisiert die Risikofaktoren, die zur Übertragung psychischer Erkrankungen von einer Generation auf die nächste führen können, und diskutiert deren Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern.
Fallvorstellung
Biographischer Hintergrund
Es wird der biographische Hintergrund einer Mutter im MuK beleuchtet, der Einblicke in die Entstehung ihrer psychischen Problematik und die Herausforderungen in ihrer Mutter-Kind-Beziehung bietet.
Andrea und Ariana
Die Autorin beschreibt den Fall einer Mutter und ihrer Tochter, die im MuK leben, und stellt die besonderen Herausforderungen heraus, die sich aus der transgenerationalen Musterübertragung ergeben.
Interventionsmöglichkeiten der Pädagog*innen
Dieser Abschnitt stellt verschiedene Interventionsmöglichkeiten vor, die Sozialarbeiter*innen in der Arbeit mit Müttern und Kindern im MuK anwenden können, um den negativen Folgen transgenerationaler Musterübertragung entgegenzuwirken.
Schlüsselwörter
Die Kolloquiums Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Transgenerationalität, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Mutter-Kind-Beziehung, Musterübertragung, Interventionsmöglichkeiten, Prävention, Sozialarbeit, Jugendhilfe, Mutter (Vater)-Kind-Haus.
- Quote paper
- Steffi Gesser (Author), 2021, Transgenerationale Musterübertragungen in der Eltern-Kind-Beziehung am Beispiel der Borderline-Persönlichkeitsstörung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1138927