Diese Arbeit befasst sich mit der sich wandelnden Gesellschaftsstruktur in Deutschland. Ältere Menschen werden aufgrund des wachsenden Anteils in der Bevölkerungsstruktur, zukünftig eine neue Stellung in unserer Gesellschaft einnehmen. Nach wie vor assoziieren junge Menschen das Alter mit Krankheit und Pflegebedürftigkeit, jedoch sollte der Blick auch auf die Erfahrungen und Kompetenzen der Älteren gerichtet sein. Neben den Herausforderungen der sicheren Gestaltung von Pflege- und Hilfeleistungen sollte die Aussicht auf neue Möglichkeiten und Chancen, die die Seniorenbevölkerung bietet, nicht außer Acht gelassen werden. Unsere Gesellschaft braucht Bilder, die die Mannigfaltigkeit der Lebensweisen im Alter zeigt.
Inhaltsverzeichnis
1 Seniorenbevölkerung in Deutschland
2 Lebenssituation älterer Menschen / Soziale und gesundheitliche Faktoren
3 Gesellschaftliche Einstellung zum Altern
4 Soziale Rolle von Senioren in der Familie
5. Die Bedeutung von Nachbarschaft für Senioren
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Seniorenbevölkerung in Deutschland
Ältere Menschen werden aufgrund des wachsenden Anteils in der Bevölkerungsstruktur, zukünftig eine neue Stellung in unserer Gesellschaft einnehmen. Nach wie vor assoziieren junge Menschen das Alter mit Krankheit und Pflegebedürftigkeit, jedoch sollte der Blick auch auf die Erfahrungen und Kompetenzen der Älteren gerichtet sein. Neben den Herausforderungen der sicheren Gestaltung von Pflege- und Hilfeleistungen sollte die Aussicht auf neue Möglichkeiten und Chancen, die die Seniorenbevölkerung bietet, nicht außer Acht gelassen werden. Unsere Gesellschaft braucht Bilder die die Mannigfaltigkeit der Lebensweisen im Alter zeigt (vgl. destatis, 2011, S.4).
Dinge wie z.B. einen Internetblog betreiben, Bildungsreisen oder ein Studium sind für jüngere Menschen selbstverständlich, doch auch ältere Menschen in unserer Gesellschaft werden in diesen Bereichen immer aktiver. Sie sind die Pioniere einer Entwicklung die zeigt, das sich das Leben im Alter und die Vorstellung von sich selbst, im Alter verändert (vgl. destatis, 2011, S. 5).
Diese Veränderung in der Bevölkerungsstruktur wird als demografischer Wandel bezeichnet. Junge Menschen werden weniger, und die Älteren werden mehr. Die Entwicklung der Seniorenbevölkerung in Deutschland von 1990 bis prognostiziert 2060, zeigt einen kontinuierlichen Anstieg der Altersgruppen ab 65 und 85 Jahren. Die Gruppe ab 65 Jahren steigt bis zum Jahr 2030/2040 stark an und fällt dann wieder leicht ab. Die Gruppe ab 85 Jahren steigt stetig bis zum Jahr 2060, jede 12 Person ist im Jahr 2060 85 Jahre alt und älter. Jede fünfte Person hat die 65 überschritten und in jedem dritten Haushalt leben Senioren (vgl. destatis, 2011, S.89).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 1.1 Entwicklung der älteren Bevölkerung von 1920-2060 in Deutschland (destatis, 2009, S. 11)
Der Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland zeigt besonders in den Zahlen der Hochbetagten (ab 85 J.) die drastische Alterung der Gesellschaft. Ungefähr 4 Millionen 80-jährige und Ältere lebten 2008 in Deutschland, das entsprach 5% der Bevölkerung. Die Anzahl der Hochbetagten wird kontinuierlich steigen und im Jahr 2050 den bis dahin höchsten Wert erreichen. Zwischen 2050 und 2060 sinkt die Zahl der Hochbetagten auf 9 Millionen. Es ist damit zu rechnen das in fünfzig Jahren jeder siebte der Bevölkerung 80 Jahre und älter ist, das sind 14% der Gesamtbevölkerung in Deutschland (vgl. destatis, 2009, S.15). Die Gründe dafür sind die steigende Lebenserwartung und die niedrige Geburtenhäufigkeit. Die daraus entstehenden Folgen sind ein erhöhter Bedarf an sozialen Einrichtungen und Dienstleistungen, sowie zu erwartende höhere Kosten für die pflegerische und medizinische Versorgung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 1.2 Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland (destatis, 2009, S. 15)
Ein Anstieg der Lebenserwartung und ein stetiger Rückgang der Sterblichkeit werden in Deutschland seit über 130 Jahren beobachtet. Entscheiden zu dieser Entwicklung beigetragen haben die Fortschritte in der medizinischen Versorgung, der Hygiene, der Ernährung, der Wohnsituation, der Arbeitsbedingungen und der materille Wohlstand. Insbesondere die Sterblichkeit bei Säuglingen und Kindern ist seit Ende des 19. Jahrhunderts stark zurückgegangen. Auch die Sterblichkeit älterer Menschen ist in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gravierend gesunken. Eine zusätzlich zu erkennende Entwicklung, ist die Reduzierung der Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern (vgl. destatis, 2009, S.29). Laut der Basisannahmen (L1) der 12. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Bundesamtes steigt die Lebenserwartung um 7 bis 8 Jahre. Laut der Hohen Annahme (L2) nimmt die Lebenserwartung um 9 bis 11 Jahre zu (vgl. destatis, 2009, S.30).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 1.3 Lebenserwartung bei Geburt bis 2060 ( destatis, 2009, S. 30)
Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahrzehnten unser Leben entscheidend verändern. Arbeitsmarkt, Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, die allgemeine Infrastruktur, unser Sozialsystem und viele weiterer Bereiche müssen der immer älter werdenden Gesellschaft gebührend angepasst werden (vgl. destatis, 2011, S.89).
2 Lebenssituation älterer Menschen / Soziale und gesundheitliche Faktoren
Der Mensch tritt etwa ab dem 65. Lebensjahr in die sogenannte quartäre Sozialisation ein, das bedeutet die Auseinandersetzung mit Altersfreizeit und Erkrankung. Mit Eintritt in den Ruhestand (Rente) kommt die Auseinandersetzung mit dem damit einhergehenden Freizeitzuwachs. Hinzu kommt das Bewältigen von bevorstehenden körperlichen- und geistigem Abbau (vgl. Watzlawczik, 2009, S. 42).
Zu Beginn dieser Lebensphase genießen die meisten Menschen ihre neue „Altersfreizeit“. Im Laufe der Zeit weicht jedoch die Freude an der neugewonnenen Freizeit der Frage und dem Verlangen nach neuen Lebensinhalten. Die kontinuierlich steigende Lebenserwartung führt dazu, dass Menschen einen großen Zeitraum frei von Arbeit und familiären Pflichten verbringen (vgl. Watzlawczik, 2009, S. 43).
Das paarweise zusammenleben im Alter ist immer noch die vorherrschende Lebensform, der Trauschein hat nach wie vor eine große Bedeutung. 46% der Frauen ab 65 Jahren und 74% der gleichaltrigen Männer sind verheiratet. Dieser Unterschied begründet sich aus der kürzeren Lebenserwartung für Männer, sie versterben früher als Frauen und sind darum seltener verwitwet als Frauen. Auf Grund der steigenden Lebenserwartung verlagert sich die Verwitwung in ein immer höheres Lebensalter (vgl. Hoffmann, 2013, S.213 f). Die nachfolgende Abbildung 2.1 zeigt den Familienstand der Bevölkerung ab 65 Jahren 2011- in Prozent.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 2.1 Datenbasis: GeroStat., Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin. DOI 10.5156/Gerostat
Die Lebensformen der Bevölkerung ab 65 Jahren zeigen die sozialen und familiären Beziehungen in den privaten Haushalten. Demnach lebt die Mehrzahl der älteren Menschen ohne Kinder im eigenen Haushalt. Mehrere Generationen in einem Haushalt sind eher die Ausnahme, leben sie dennoch unter einem Dach, dann häufig in getrennten Haushalten. Alternative Lebensformen (nichteheliche Lebensgemeinschaft) sind eher weniger anzutreffen, nur 3% der Männer und 2% der Frauen ab 65 Jahren leben mit einer Partnerin bzw. Partner ohne Trauschein. Bei den Hochbetagten ab 80+, leben weitaus mehr Frauen (67%) als Männer (28%) alleine im eigenen Haushalt (vgl. Hoffmann, 2013, S.213 f).
Die nachfolgende Abbildung 2.2 zeigt die Lebensformen der Bevölkerung ab 65 Jahren 2011 - in Prozent.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 2.2 Lebensformen (Datenbasis: GeroStat, Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin. DOI 10.5156/GEROSTAT.)
Die mit steigender Lebenserwartung zusätzlich gewonnene Lebenszeit wird in partnerschaftlicher Gemeinsamkeit gelebt und erlebt. Diese Entwicklung wird auch deutlich sichtbar an der Größe der Haushalte der älteren Menschen, im Vergleich zu den Jüngeren, die eher in kleineren Haushalten leben. Die durchschnittliche Haushaltsgröße von 1,5 Personen je Haushalt bleibt bei den 65 Jährigen konstant und obwohl das Risiko pflegebedürftig zu werden mit steigendem Alter wächst, lebt der größte Teil der älteren Menschen in einem eigenen Haushalt. Lediglich 4% der ab 65 Jährigen und 18% der ab 85 Jährigen, werden nach SGB XI in einem Pflegeheim versorgt (vgl. Hoffmann, 2013, S.214).
Die nachfolgende Tabelle 2.1 zeigt die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland nach Art der Versorgung und Altersgruppen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab.: 2.1 Pflegebedürftige in Deutschland
(vgl. Statistisches Bundesamt, Wiesba- den 2015)
Die eigenständige Haushaltsführung bis ins hohe Alter wird maßgeblich durch eine gute familiäre Beziehung (Kinder, Enkelkinder etc.), sowie durch eine optimale Einbindung in soziale Strukturen unterstützt. Die wichtigste Bezugsperson für ältere Menschen, neben dem Lebenspartner, sind die erwachsenen Kinder. Es wird auch bei größeren Wohnortentfernungen zwischen den Generationen der Kontakt gepflegt und um mangelnde persönliche Treffen aufzufangen werden gerne moderne Medien genutzt (Skype, Email, Telefon). Eine soziale Isolation im Alter kann der DEAS (Deutscher Alterssurvey) nicht bestätigen. Senioren sind trotz kleiner werdender Familien in die sozialen Strukturen innerhalb der Familie eingebunden und profitieren von deren Unterstützung. Besondere Unterstützung findet innerhalb (Gesellschaft leisten, Putzen, Kochen) und außerhalb (Einkaufen, Arztbesuche, Botengänge) des Haushaltes statt. Geld- und Sachmittel Unterstützungen erfolgt allerdings weniger als instrumentel- le Hilfen, diese fließen eher von den Älteren an die Jüngeren (vgl. Hoffmann, 2013, S.3). Abbildung 2.3 zeigt den Erhalt und Gabe von Leistungen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 2.3 Erhalt und Gabe von Leistungen in der Altersgruppe der 70- bis 85Jährigen 2008 — in Prozent (Hoffmann, 2013, S.4, Datenbasis: DEAS 2008).
Eine weitere Rolle im sozialen Austausch zwischen den Generationen spielt die Hilfe bei der Kinderbetreuung (Enkelkinder) durch die Senioren. Etwa 63% der 55- bis 85Jährigen haben Enkelkinder bzw. Urenkelkinder und ungefähr ein Viertel davon betreut diese. Großeltern zu sein ist eine wichtige Altersrolle für die soziale Einbindung. Hier ist allerdings wieder zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden, Großmütter sind in der Betreuung der Enkelkinder weitaus aktiver als Großväter. Die familiären Beziehungen werden neben den nicht familiären Beziehungen von älteren Frauen stärker gepflegt als von Männern. Die hier genannten Unterstützungen werden in erster Linie innerhalb der Familien erbracht und entgegengenommen, jedoch auch von Freunden und Verwandten. Sie spiegeln die durchaus gute Integration von Älteren in soziale Be- ziehungsnetzte, auch wenn das im Alter etwas kleiner wird. Befragungen zufolge benennen neun von zehn Personen mindestens eine für sie wichtige Person mit der sie regelmäßigen Kontakt pflegen. Der Wunsch nach mehr Zuwendung liegt bei den 55- bis 85- Jährigen bei weniger als 14% und etwa 80% fühlt sich nach eigenen Angaben selten oder gar nicht einsam (vgl. Hoffmann, 2013, S. 214).
Die nachfolgende Abbildung zeigt familiale Generationenbeziehungen in Prozent.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.: 2.4 Vorhandensein familialer Generationen nach Altersgruppe (Nowossa- deck; Engsteler, 2013, S.23).
Ältere Menschen in Deutschland sind, obwohl die Anzahl der Personen die in einem Haushalt leben kleiner werden, dennoch gut in die sozialen Strukturen der Familie und anderen Beziehungen eingebunden.
Ein weiterer wichtiger sozialer Faktor ist das Alterseinkommen (Pension, Rente).Die Einkommensstruktur im Alter wird aufgrund der unterschiedlich erbrachten Leistungen im Berufsleben bestimmt. Das Alterseinkommen und eventuelles Vermögen ist abhängig vom sozialen- und beruflichen Status im Erwerbsleben. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede des Alterseinkommens zwischen den Personen die im öffent- lich/rechtlichen Dienst (Pension Beziehende) gestanden haben und denen die sozialversicherungspflichtig (Beziehende gesetzlicher Rentenversicherung) beschäftigt waren. Auch gibt es Unterschiede im Alterseinkommen zwischen Ost- und Westdeutschland. Die nachfolgende Tabelle 2.2 zeigt die Einkommen von Personen mit Renten- und Pensionsbezügen in Ost- und Westdeutschland.
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