Ein Märchen – Eine Gestalt tritt auf mich zu - und spricht: Ich kenne dich - Ich bin wie du - schau mich an – Ich weiß etwas über dich - willst du es wissen - schau mich an – Ich bin uralt - und so alt wie du - komm herüber zu mir - Ich rede mit dir - sprich du mit mir - komm herüber zu mir - Sie winkt - und Ich folge ihr - Dem Ritter Reginald - der Jorinde - Oder dem Rumpelstilzchen.1 Schon die Brüder Grimm sahen in den Märchen mehr als eine bloße Erzählung: Sie betonten in der Vorrede zu ihren Kinder- und Hausmärchen, dass Märchen neben einer unterhaltenden und bewegenden Funktion, auch eine belehrende Wirkung haben. Die Brüder verstanden ihre Märchensammlung durchaus auch als Erziehungsbuch und schrieben den Erzählungen pädagogische Fähigkeiten zu, da diese „gewiss aus jener ewigen Quelle“ kommen, „die alles Leben betaut“.2 Da „das Märchen diejenige Form von Dichtung ist, mit der der Mensch am frühesten in seinem Leben in Berührung kommt“, ist der Einfluss, den es auf die Entwicklung des Einzelnen hat, zudem nicht zu unterschätzen.3 Dieser Ansicht sind auch die Wissenschaftler der tiefenpsychologischen Märchenforschung. Die Forscher sehen einen engen Zusammenhang zwischen den Erzählungen und dem Prozess des menschlichen Lebens. In vorliegender Arbeit soll die Entstehung und Entwicklung der Verwendung von Märchen in der Heiltherapie dargestellt werden. Zudem werden die Gründe und Formen der tiefenpsychologischen Arbeit mit Märchen, sowie die Deutungsmöglichkeit besprochen. An Hand des Grimmschen Märchens „Das tapfere Schneiderlein“ soll außerdem exemplarisch aufgezeigt werden, wie eine therapeutische Märchenanalyse mit bzw. ohne Einbezug eines Patienten aussehen kann. Abschließend wird die Stellung der tiefenpsychologischen Märcheninterpretation und deren Akzeptanz von Seiten der Nachbarwissenschaften erörtert. In einem Resümee werden dann die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit noch einmal zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Märchen in der Heiltherapie
- Die Anfänge
- Friedrich von der Leyen
- Sigmund Freud
- Carl Gustav Jung
- Die weitere Entwicklung
- Die Gründe für die therapeutische Verwendung von Märchen
- Die Formen der Verwendung in der Therapie
- Die Arbeit mit dem Lieblingsmärchen
- Die Deutungsmöglichkeiten
- Beispiel: Das tapfere Schneiderlein
- Verena Kast: Märchen als Therapie
- Marcella Schäfer: Märchen lösen Lebenskrisen. Tiefenpsychologische Zugänge zur Märchenwelt
- Rolf Breitenstein: Märchen für Manager
- Die Kritik an der tiefenpsychologischen Märcheninterpretation
- Die Anfänge
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
- Publikationen
- Weitere Internetseiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Verwendung von Märchen in der Heiltherapie. Sie beleuchtet die Gründe und Formen der tiefenpsychologischen Arbeit mit Märchen sowie die Deutungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die Verbindung zwischen Märchen und dem Prozess des menschlichen Lebens aufzuzeigen und die therapeutische Anwendung von Märchen zu erforschen.
- Die Anfänge der tiefenpsychologischen Märchenforschung
- Die Bedeutung von Träumen und Märchen in der Psychotherapie
- Die verschiedenen Ansätze der tiefenpsychologischen Märcheninterpretation
- Die Anwendung von Märchen in der Praxis
- Die Kritik an der tiefenpsychologischen Märcheninterpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung von Märchen als mehr als bloße Erzählungen. Sie stellt die Verbindung zwischen Märchen und dem menschlichen Leben sowie die Bedeutung der tiefenpsychologischen Märchenforschung dar.
Das Kapitel "Märchen in der Heiltherapie" beleuchtet die Anfänge der tiefenpsychologischen Märchenforschung und die Beiträge von Sigmund Freud, Friedrich von der Leyen und Carl Gustav Jung. Es werden die Gründe für die therapeutische Verwendung von Märchen sowie die verschiedenen Formen der Anwendung in der Therapie erläutert.
Das Kapitel "Beispiel: Das tapfere Schneiderlein" zeigt exemplarisch, wie eine therapeutische Märchenanalyse mit bzw. ohne Einbezug eines Patienten aussehen kann. Es werden verschiedene Interpretationen des Märchens vorgestellt und die Anwendung in der Praxis beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Märchen, Heiltherapie, Tiefenpsychologie, Traumdeutung, Friedrich von der Leyen, Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, Märchenanalyse, therapeutische Anwendung, Lebenskrisen, Deutungsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Stefanie Dietsch (Author), 2007, Märchen in der Heiltherapie , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113441