„Der Mensch ist darauf angewiesen, von seiner Arbeit zu leben, und sein Lohn muss mindestens so hoch sein, dass er davon existieren kann. Meistens muss er sogar noch höher sein, da es dem Arbeiter sonst nicht möglich wäre, eine Familie zu gründen.“ (Adam Smith, 1776)
Diese Ansicht, die Adam Smith - Begründer der klassischen Volkswirtschaftslehre - schon 1776 vertrat, wird auch in der gegenwärtigen politischen Debatte sowohl in Deutschland An die theoretischen Grundlagen anknüpfend wird ein Überblick über die Ausgestaltung und Wirkungsweise des gesetzlichen Mindestlohns in den beiden europäischen Industrienationen England und Frankreich gegeben und ihre unterschiedlichen ökonomischen Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Mindestlohn geschildert und miteinander verglichen. Dabei soll ausschließlich die Ausgestaltung und Entstehung des gesetzlichen Mindestlohns betrachtet werden. Der tarifliche Mindestlohn sowie eine Darstellung der Auswirkungen eines Mindestlohns auf die Gewerkschaftspolitik bleiben unberücksichtigt. Zum Ende der Länderbetrachtung erfolgt jeweils eine Auswertung der Erfahrungsberichte vor dem Hintergrund der theoretischen Grundlagen, die dazu beitragen soll, die Problemstellung aufzuzeigen und zu erklären, ob und in wieweit ein gesetzlicher Mindestlohn arbeitsmarktpolitisch von Vorteil ist und warum die Entscheidung
für einen Mindestlohn polarisiert.
als auch auf europäischer Ebene kontrovers diskutiert. Es ist im Rahmen dieser
Diskussion in Deutschland von Dumping-Löhnen die Rede, die bedingt durch die
Einführung der Hartz IV-Gesetzgebung und der EU-Osterweiterung dazu beitragen, dass viele Arbeitnehmer zu einem Lohn arbeiten, der nicht existenzsichernd ist. Sowohl aus moralischer als auch aus konjunktureller Hinsicht wird dementsprechend die Forderung nach einem Mindestlohn laut. Doch die tatsächliche Wirkung eines solchen Mindestlohns ist sowohl politisch als auch ökonomisch umstritten.
Diese Hausarbeit soll nun auf Grund der in Deutschland angestoßenen Diskussion
zunächst einen Überblick über die ökonomischen Grundlagen des gesetzlichen
Mindestlohns geben. Anhand dessen wird deutlich gemacht, welche positiven oder
negativen ökonomischen Konsequenzen ein gesetzlicher Mindestlohn mit sich bringen kann und wovon diese abhängen. Dabei soll auf unterschiedliche ökonomische Ansätze eingegangen werden und ein Beitrag zum besseren Verständnis der wesentlichen Argumente pro und contra Mindestlohn geliefert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mindestlöhne in der Theorie
- Der neoklassische Arbeitsmarkt
- Monopsontheorie
- Totalanalytische Betrachtung
- Effizienzlohntheorie
- Wachstumstheorie
- Zusammenfassende Bemerkung
- Mindestlöhne in Europa
- Der gesetzliche Mindestlohn in Großbritannien
- Die Einführung des NMW
- Die Entwicklung des NMW
- Die Wirkung des NMW
- Fazit
- Der gesetzliche Mindestlohn in Frankreich
- Die Einführung des SMIC
- Die Entwicklung des SMIC
- Die Wirkung des SMIC
- Fazit
- Der gesetzliche Mindestlohn in Großbritannien
- Der gesetzliche Mindestlohn – ein mögliches Modell für Deutschland?
- Schlussbetrachtung
- A. Anhang
- B. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die ökonomischen Grundlagen des gesetzlichen Mindestlohns und analysiert dessen Auswirkungen auf die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze beleuchtet, um die positiven und negativen Konsequenzen eines Mindestlohns zu verstehen. Die Arbeit vergleicht die Erfahrungen Englands und Frankreichs mit dem gesetzlichen Mindestlohn und analysiert, ob und inwieweit Deutschland von diesen Erfahrungen profitieren kann.
- Theoretische Grundlagen des Mindestlohns
- Auswirkungen des Mindestlohns auf die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation
- Erfahrungen Englands und Frankreichs mit dem gesetzlichen Mindestlohn
- Potenzial des Mindestlohns für Deutschland
- Politische und ökonomische Debatte um den Mindestlohn
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Mindestlohns ein und stellt die Relevanz der Diskussion in Deutschland und Europa dar. Sie beleuchtet die kontroversen Meinungen zum Mindestlohn und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Mindestlohns. Es werden verschiedene ökonomische Ansätze vorgestellt, die die Auswirkungen eines Mindestlohns auf die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation beleuchten. Dazu gehören das neoklassische Grundmodell, die Monopsontheorie und die totalanalytische Betrachtung, die die Effizienzlohntheorie und die Wachstumstheorie umfasst.
Das dritte Kapitel analysiert die Ausgestaltung und Wirkungsweise des gesetzlichen Mindestlohns in Großbritannien und Frankreich. Es werden die Einführung, Entwicklung und Auswirkungen des Mindestlohns in beiden Ländern dargestellt und miteinander verglichen. Die Analyse berücksichtigt die Erfahrungen der letzten Jahre und bewertet die Auswirkungen des Mindestlohns vor dem Hintergrund der theoretischen Grundlagen.
Das vierte Kapitel untersucht, inwieweit Deutschland von den Erfahrungen Englands und Frankreichs mit dem Mindestlohn profitieren kann. Es analysiert die derzeitige Situation in Deutschland und bewertet die Potenziale und Herausforderungen der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Mindestlohn, die Arbeitsmarktpolitik, den europäischen Vergleich, die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation, die ökonomischen Grundlagen, die Effizienzlohntheorie, die Wachstumstheorie, die Erfahrungen Englands und Frankreichs, die politische und ökonomische Debatte sowie die Potenziale und Herausforderungen des Mindestlohns für Deutschland.
- Quote paper
- Jil-Katharina Mahler (Author), 2008, Mindestlöhne als Instrument der Arbeitsmarktpolitik - Ein europäischer Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113350