Das Recht wählen zu gehen erscheint uns zur heutigen Zeit oftmals als selbstverständlich. Doch das Wahlrecht, insbesondere das Frauenwahlrecht, ist ein Produkt eines harten Kampfes um politisches Mitspracherecht. Die Einführung des Frauenwahlrechts nach dem Ende des 1. Weltkrieges stellte für Frauen einen großen Schritt im Prozess zur Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann dar. Außerdem unterstütze es den Weg der Frau zu einer vollberechtigten Staatsbürgerin.
Nach dem Ende des Krieges führten fast die Hälfte der Staaten in Europa das Wahlrecht für Frauen ein. Jedoch weigerten sich noch viele europäische Staaten, das Frauenwahlrecht trotz lokaler Forderungen zu verabschieden. In dieser Hausarbeit sollen die Beweggründe einzelner europäischer Staaten für die Zulassung oder Weigerung des Erlassens des Frauenwahlrechts nach dem 1. Weltkrieg untersucht werden. Zu berücksichtigen ist, dass dieser Prozess in vielen Nationen unterschiedlich verlaufen ist. Wichtig sind in der Betrachtung lokale Umstände, kulturelle Unterschiede, unterschiedliche Machtinhaber sowie die Relevanz des Kampfes um die nationale Selbstbestimmung einzelner Staaten.
Um die Thematik bearbeiten zu können wurde eine Tabelle der europäischen Staaten nach dem 1. Weltkrieg erstellt. Dort ist das Jahresdatum der erstmaligen Einführung des Wahlrechts für Frauen, dieser Länder enthalten. Hierbei wurde das allgemeine und uneingeschränkte Frauenwahlrecht genutzt, d.h., dass einige Frauengruppierungen davor vielleicht schon ein Wahlrecht besaßen. In dieser Arbeit wird diese eigens erstellte Tabelle analysiert um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Am Ende sollen aus der Analyse Motive gezogen werden, welche beschreiben weshalb Staaten das Frauenwahlrecht früher als andere eingeführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. VON DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION BIS ZUM 1. WELTKRIEG – EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE EUROPÄISCHE FRAUENRECHTSBEWEGUNG
- 2. DAS FRAUENWAHLRECHT ALS VERDIENST DES 1. WELTKRIEG
- 3. DAS FRAUENWAHLRECHT ALS FAKTOR DES DEMOKRATISIERUNGSPROZESSES
- 4. DAS FRAUENWAHLRECHT ALS FAKTOR DER NATIONALEN IDENTITÄT
- 4.1 FRAUENWAHLRECHT ALS FAKTOR DES KAMPFES FÜR DIE NATIONALE UNABHÄNGIGKEIT
- 5. DIE ROLLE DER FRAUENWAHLRECHTS SOZIALDEMOKRATEN
- FAZIT
- QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Gründe für die Einführung oder Verweigerung des Frauenwahlrechts in europäischen Staaten nach dem Ersten Weltkrieg. Der Fokus liegt auf der Analyse der individuellen Beweggründe verschiedener Länder, wobei lokale Umstände, kulturelle Unterschiede, Machtinhaber und der Kampf um nationale Selbstbestimmung berücksichtigt werden.
- Einfluss des Ersten Weltkriegs auf die Einführung des Frauenwahlrechts
- Rolle des Frauenwahlrechts im Demokratisierungsprozess
- Zusammenhang zwischen Frauenwahlrecht und nationaler Identität
- Unterschiede in der Einführung des Frauenwahlrechts in verschiedenen Ländern
- Bedeutung von lokalen Umständen und kulturellen Faktoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Frauenwahlrechts in historischer Perspektive dar und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie führt außerdem die Methodik und den Aufbau der Untersuchung ein.
- Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die europäische Frauenrechtsbewegung vom 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg, inklusive der Herausforderungen und Hindernisse, denen Frauen in Bezug auf politische Teilhabe begegneten.
- Kapitel zwei analysiert die Rolle des Ersten Weltkriegs als Katalysator für die Einführung des Frauenwahlrechts in zahlreichen Ländern.
- Im dritten Kapitel wird die Bedeutung des Frauenwahlrechts als Faktor für den Demokratisierungsprozess untersucht.
- Kapitel vier betrachtet die Rolle des Frauenwahlrechts im Zusammenhang mit der nationalen Identität und dem Kampf um nationale Unabhängigkeit.
Schlüsselwörter
Frauenwahlrecht, Erster Weltkrieg, Europa, Demokratie, nationale Identität, politische Teilhabe, Geschlechterrollen, soziale Veränderung, lokale Umstände, kulturelle Unterschiede, Machtinhaber, nationale Selbstbestimmung.
- Arbeit zitieren
- Tabea Wicht (Autor:in), 2021, Das Frauenwahlrecht nach dem 1. Weltkrieg. Warum es nur die Hälfte der europäischen Länder einführte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133479