In dieser Arbeit soll das Maß der Rechtschreibfehler im Internet untersucht werden, ganz egal, ob sie akzeptiert werden oder nicht. Dafür werden auf der Plattform Facebook auf unterschiedlichen Seiten von Online-Zeitungen die Kommentare der Nutzer auf ihre Rechtschreibung untersucht und nach ihrer Auswertung mit einer Studie von Pießnack/Schübel zur Rechtschreibkompetenz von Abiturienten verglichen, um Aufschluss darüber zu geben, welche Rechtschreibfehler in welchem Maße gemacht werden. Es werden Begriffe des digitalen Schreibens geklärt, z. B. konzeptionelle Schriftlichkeit und Mündlichkeit. Weiterhin wird erarbeitet, welche „Regeln“ und sprachlichen Variationen im Internet genutzt werden und vertiefend verschiedene Formen der digitalen Kommunikation miteinander verglichen.
Wird ein gedruckter Text gelesen, erwartet man, dass er den Regeln der deutschen Rechtschreibung entspricht und keine zur Unterbrechung des Leseflusses führenden Fehler innehat. Mit dem Aufkommen des Internets haben sich allerdings die kommunikativen Prozesse und das Kommunikationsverhalten der Menschen extrem verändert: Anstelle eines persönlichen Gespräches oder Telefonates schreibt man SMS, unterhält sich in Chats und ist in Kontakt durch Social-Media Seiten wie Facebook.
Dabei sind diese Aktivitäten meist schriftbasiert, verlaufen aber über Tastaturen und nicht handschriftlich, wie es besonders in der Schule bis heute Normalfall ist. Die Nutzung neuer Medien nimmt einen immer größeren Platz im Alltag der Menschen, insbesondere der Jugendlichen, ein, sodass die Frage aufkommt, welchen Einfluss sie auf die Schreibkompetenz haben.
Oftmals wird das digitale Schreiben dann in Bezug zum Sprachverfall gebracht, da besonders im Internet „die Selbstverständlichkeit, mit der wir bei gedruckten Texten korrekte Schreibung voraussetzen, verloren gegangen“ ist und sich so eine Vielzahl an orthografisch minderwertigen Texten findet. Pießnack und Schübel fassen den öffentlichen Diskurs zusammen: „Die Schreibkompetenz der Schüler habe nachgelassen, das Ausdrucksvermögen sei schlechter geworden, die Rechtschreibkenntnisse mangelhaft.“ Klar ist jedoch bereits, dass im Internet andere Maßstäbe des Schreibens zu setzen sind, da beispielsweise Chats ein auf schriftlicher Basis stattfindendes Gespräch sind und sie so ebenfalls Merkmale des Mündlichen aufweisen, bei dem Fehler durch die Spontanität oftmals vernachlässigt werden und mündliche Ausdrucksweisen durchaus akzeptiert sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Im Zwiespalt zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit.
- Digitales Schreiben
- Einzelne Formen
- Facebook und die Kommentarfunktion.
- Analyse der Facebook-Kommentare.
- Methodisches Vorgehen.
- Das Kategoriesystem.
- Darstellung und Auswertung der Untersuchungsergebnisse..
- Auswertung der einzelnen Fehlerkategorien.
- Abschließender Vergleich mit Pießnack und Schübel
- Vergleich der einzelnen Seiten.
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Rechtschreibfehler innerhalb von Facebook-Kommentaren und setzt diese in Relation zu einer Studie von Pießnack und Schübel zur Rechtschreibkompetenz von Abiturienten. Ziel ist es, das Ausmaß der Rechtschreibfehler in Facebook-Kommentaren zu untersuchen, die Fehlerkategorien zu bestimmen und diese mit den Ergebnissen der Studie von Pießnack und Schübel zu vergleichen.
- Untersuchung des Einflusses digitaler Kommunikation auf die Schreibkompetenz
- Analyse von Rechtschreibfehlern in Facebook-Kommentaren
- Vergleich der Ergebnisse mit einer Studie zur Rechtschreibkompetenz von Abiturienten
- Diskussion der Unterschiede zwischen digitaler und traditioneller Schriftlichkeit
- Einordnung der Ergebnisse in den Kontext der Entwicklung digitaler Medien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Rechtschreibfehler in Facebook-Kommentaren ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung im Kontext der digitalen Kommunikation.
- Im Zwiespalt zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit: Dieses Kapitel analysiert die Besonderheiten digitaler Kommunikation und die Unterschiede zwischen traditioneller Schriftlichkeit und Mündlichkeit. Es geht auf die Entstehung des Internets und die Veränderungen im Kommunikationsverhalten ein, sowie auf die verschiedenen Kommunikationsformen im Internet.
- Digitales Schreiben: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Formen digitalen Schreibens und den Besonderheiten des Schreibens im Internet. Es wird der Unterschied zwischen konzeptioneller und medialer Mündlichkeit und Schriftlichkeit beleuchtet und die Kommunikationssituation im Internet anhand verschiedener Modelle erläutert.
- Facebook und die Kommentarfunktion: Dieses Kapitel analysiert die Kommentarfunktion als eine Form der digitalen Kommunikation und untersucht die Besonderheiten dieser Funktion im Kontext der untersuchten Facebook-Seiten.
- Analyse der Facebook-Kommentare: In diesem Kapitel wird das methodische Vorgehen der Untersuchung erläutert, das Kategoriesystem für die Analyse der Rechtschreibfehler vorgestellt und die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Rechtschreibung, digitale Kommunikation, Facebook-Kommentare, Sprachverfall, Schreibkompetenz, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, konzeptionelle Schriftlichkeit, mediale Schriftlichkeit, orthografische Kompetenz, Pießnack/Schübel, Onlinemedien, Kommunikationsverhalten.
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- Leon Raschen (Author), 2018, Rechtschreibfehler innerhalb von Facebook-Kommentaren. Analyse und Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133152