In welcher Weise sind Religion und Sexualität miteinander verwoben? Was ist eine legitime Ehe? Was ist Prostitution?
Diese und mehr Fragen beantwortet Lucinda Ramberg in ihrer Ethnographie „Given to the Goddess. South Indian Devadasis and the Sexuality of Religion“. Sie befasst sich mit der zentralen Rolle der weiblichen Sexualität in der sozialen und politischen Ordnung einer Gesellschaft.
Im Folgenden werde ich die Ethnographie analysieren. Zunächst werde ich einen Überblick über den Aufbau, Inhalt und den argumentativen Schwerpunkt des Buches geben. Daraufhin werde ich das Erkenntnissinteresse und den Schreibstil der Autorin herausarbeiten. Schließlich werde ich auf die verwendeten Daten und Methoden eingehen und das Werk theoretisch verorten.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Aufbau
- Inhaltlichen Schwerpunkt
- Erkenntnisinteresse
- Schreibstil
- Daten
- Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Lucinda Rambergs Ethnographie „Given to the Goddess“ untersucht die komplexe Verbindung von Religion, Sexualität und sozialer Ordnung in einer südindischen Gesellschaft. Sie konzentriert sich auf die Devadasis, Frauen, die als Bräute der Göttin Yellamma verehrt werden, und analysiert ihre Rolle im religiösen, sozialen und politischen Kontext.
- Die Rolle der weiblichen Sexualität in der sozialen und politischen Ordnung
- Die Beziehung zwischen Religion, Geschlecht und Kaste
- Die Auswirkungen von Modernisierung und Kolonialismus auf traditionelle religiöse Praktiken
- Die Agency von Devadasis und ihre Widerstandsfähigkeit gegen gesellschaftliche Normen
- Kritik an der westlichen Perspektive auf religiöse Frauen und ihre Selbstbestimmung
Zusammenfassung der Kapitel
Teil 1: Die Göttin Yellamma
- Kapitel 1: Die Autorin beschreibt die Weltanschauung der Devadasis, die sich um die Göttin Yellamma dreht. Sie betont die Bedeutung von Yellamma als zentrale Figur in ihrem Leben und erklärt, wie die Devadasis die Göttin in ihrem Alltag erleben.
- Kapitel 2: Ramberg analysiert die Auswirkungen von Modernisierung, Säkularisierung und Reform auf die Devadasis. Sie problematisiert die kolonialgeschichtliche Stigmatisierung ihrer religiösen Praktiken und beleuchtet die Kriminalisierung der Devadasi-Tradition.
Teil 2: Die Dimensionen der Gaben
- Kapitel 3: Die Autorin diskutiert die Bedeutung von Gaben in der Beziehung zwischen den Gläubigen und der Göttin Yellamma. Sie erklärt, wie Gaben als Mittel zur Besänftigung der Göttin dienen und ihre Macht symbolisieren.
- Kapitel 4: Ramberg untersucht die Art und Weise, wie die Devadasis die Gaben der Gläubigen empfangen und an die Göttin weiterleiten. Sie beleuchtet die Symbolik der Opfergaben und die Bedeutung der körperlichen Berührung zwischen Devadasis und Gläubigen.
Teil 3: Das Unheil (Trouble)
- Kapitel 5: Die Autorin analysiert die ambivalente Rolle von Yellamma als Quelle von Heil und Unheil. Sie erklärt, wie Yellamma mit ihrer aufwühlenden Art die soziale Ordnung in Frage stellt und durch Gaben besänftigt werden muss.
- Kapitel 6: Ramberg konzentriert sich auf die Rolle der Devadasis als Bindeglied zwischen den Gläubigen und der Göttin. Sie diskutiert die Bedeutung der Heirat mit Yellamma und die rituelle Reinheit, die mit dieser Verbindung verbunden ist.
Schlüsselwörter
Die Ethnographie „Given to the Goddess“ befasst sich mit den Themen Religion, Sexualität, Geschlecht, Kaste, Modernisierung, Kolonialismus, Agency, Gaben, Unheil, rituelle Reinheit und die Bedeutung der Göttin Yellamma in der südindischen Gesellschaft. Sie fokussiert auf die Lebenswelt der Devadasis und ihre Rolle als Vermittler zwischen den Gläubigen und der Göttin. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von westlichen Perspektiven auf religiöse Praktiken und beleuchtet die Bedeutung der eigenen Interpretation und der Selbstbestimmung von Frauen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Theorien und Methoden in der Ethnographie "Given to the Goddess" von Lucinda Ramberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133076