Fertigungssteuerung ist ein Bestandteil der Produktionsplanung und -steuerung. Die Aufgabe der PPS-Systeme ist die Planung des laufenden Produktionsprogramms für mehrere Planungszeiträume, Ermittlung der Material- und Ressourcenbedarfe und eine möglichst gute Umsetzung des Produktionsprogramms trotz unvermeidlicher Störungen, wie Personalausfall, Maschinenstörungen, Lieferverzögerungen und Ausschuss. „Werkstattfertigung ist ein ortsgebundenes Fertigungssystem. Arbeitsplätze eines Betriebs mit gleicher oder ähnlicher Arbeitsaufgabe und gleichen Arbeitsmitteln (z.B. Maschinen und Werkzeugen) werden räumlich zusammengefasst in Werkstätten angeordnet. Sie sind an ihrer Bezeichnung als Bohrerei, Fräserei, Lackiererei etc. kenntlich. Beim Verrichtungsprinzip sind also die Arbeitsplätze nicht erzeugnisgebunden gruppiert. Meist handelt es sich bei den ver¬wendeten Arbeitsmitteln um Universalmaschinen.“
Die klassische Werkstattfertigung lässt sich als eine einteilige, einstufige Universalproduktion mit meist kundenbezogener Einzel- und Serienfertigung von vielen verschiedenen, teils stark kundenspezifischen Produkten charakterisieren. In realen Werkstattfertigungen kommen auch mehrteilige Produkte vor. Diese werden zur Vereinfachung in mehrere einzelne Fertigungsaufträge zerlegt, die wie Einzelaufträge durch die Fertigung laufen, wobei der Auftrag für den Montagearbeitsgang erst eingesteuert werden kann, wenn alle Einzelteile fertig bearbeitet sind. Das Merkmal der einstufigen Produktion bezieht sich auf die Aufteilung einer Fertigung in mehrere Produktionsstufen, zwischen denen der Materialfluss nur in eine Richtung erfolgt. Typisch ist die Aufteilung in Teilfertigung, Vormontage und Endmontage, wobei nur die Teilfertigung eine Werkstattfertigung darstellt.
Vorteile der Werkstattfertigung:
- Leistungssteigerung durch Spezialisierung
- Flexibilität
- Geringe Störanfälligkeit des Fertigungsablaufes.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Besonderheiten der Werkstattfertigung
- 1.2 Entwicklung des Verfahrens
- 2 Voraussetzungen für den Einsatz der BoA
- 3 Verfahrensbasis
- 3.1 Arbeitsdurchlauf
- 3.1.1 Zentrale Begriffe der BoA
- 3.1.2 Trichtermodell
- 3.1.3 Belastungsdiagramm
- 3.1.4 Durchlaufdiagramm
- 3.2 Festlegung von Steuerungsparameter
- 3.2.1 Terminschranke
- 3.2.2 Belastungsschranke
- 3.3 Einlastungsprozentsatz
- 3.4 Direkte und indirekte Belastung
- 3.5 Abwertungsfaktor
- 4 Ablauf der BoA
- 4.1 Dringlichkeitsprüfung
- 4.2 Belastungsprüfung
- 4.3 Erkennung und Behebung von Störungen
- 5 Kritik der BoA
- 5.1 Diskussion der Verfahrensregeln
- 5.2 Wichtige Problempunkte bei Anwendung der BoA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die belastungsorientierte Auftragsfreigabe (BoA) als Konzept zur Fertigungssteuerung in der Werkstattfertigung. Ziel ist es, die Funktionsweise, Voraussetzungen und Kritikpunkte der BoA zu beleuchten und ihr Potenzial zur Verbesserung der Fertigungseffizienz zu bewerten.
- Besonderheiten der Werkstattfertigung und ihre Herausforderungen
- Funktionsweise der belastungsorientierten Auftragsfreigabe (BoA)
- Steuerungsparameter und deren Einfluss auf den Fertigungsprozess
- Vorteile und Nachteile der BoA im Vergleich zu traditionellen PPS-Systemen
- Kritische Betrachtung der Anwendbarkeit und der potentiellen Probleme der BoA
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Fertigungssteuerung und die Besonderheiten der Werkstattfertigung ein. Es werden die Herausforderungen traditioneller PPS-Systeme im Kontext der Werkstattfertigung herausgestellt, die zu langen Durchlaufzeiten und hohen Beständen an unfertigen Teilen führen. Die Entwicklung der belastungsorientierten Auftragsfreigabe (BoA) als Lösungsansatz wird erläutert, wobei ihre Zielsetzung der Verbesserung der Termintreue und der Reduktion von Liegezeiten im Mittelpunkt steht. Die Einleitung legt den Grundstein für das Verständnis der Problematik und die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes wie der BoA.
2 Voraussetzungen für den Einsatz der BoA: Dieses Kapitel beschreibt die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung der BoA. Es werden spezifische Bedingungen des Produktionssystems analysiert, die für den Einsatz der BoA erforderlich sind. Diese Bedingungen umfassen wahrscheinlich aspekte wie die Datenverfügbarkeit, die Struktur des Produktionsprozesses, und die Fähigkeit zur Echtzeit-Überwachung. Die Erfolgswahrscheinlichkeit der BoA hängt stark von der Erfüllung dieser Voraussetzungen ab, welche für eine fundierte Bewertung der Anwendbarkeit des Verfahrens von entscheidender Bedeutung sind. Ohne diese Voraussetzungen läuft die BoA Gefahr, ihre Vorteile nicht voll auszuschöpfen.
3 Verfahrensbasis: Das Kapitel erläutert detailliert die Funktionsweise der BoA. Es beschreibt den Arbeitsdurchlauf, zentrale Begriffe wie die Termin- und Belastungsschranke, das Trichtermodell, Belastungs- und Durchlaufdiagramme, sowie den Einlastungsprozentsatz und den Abwertungsfaktor. Die genaue Beschreibung dieser Komponenten ist essenziell für das Verständnis des gesamten Verfahrens. Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen werden dargelegt und erklären, wie die BoA die Auftragsfreigabe steuert und die Auslastung der Ressourcen optimiert. Die Veranschaulichung durch Modelle und Diagramme unterstützt ein präzises Verständnis der methodischen Grundlagen.
4 Ablauf der BoA: Dieses Kapitel beschreibt den konkreten Ablauf der BoA in drei Phasen: Dringlichkeitsprüfung, Belastungsprüfung und die Erkennung und Behebung von Störungen. Die Dringlichkeitsprüfung priorisiert die Aufträge, die Belastungsprüfung bewertet die Auslastung der Ressourcen, und die Störungserkennung und -behebung sorgt für die Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse. Der genaue Ablauf wird schrittweise erläutert und veranschaulicht, wie die BoA dynamisch auf Änderungen reagiert und die Termintreue verbessert. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung des Verfahrens und der Integration der verschiedenen Komponenten.
5 Kritik der BoA: Das Kapitel widmet sich einer kritischen Bewertung der BoA. Es werden sowohl die Verfahrensregeln als auch wichtige Problempunkte bei der Anwendung diskutiert. Mögliche Schwächen des Verfahrens werden analysiert und der Nutzen im Vergleich zu anderen Methoden abgewogen. Diese kritische Perspektive ist wichtig, um die Grenzen und die Anwendbarkeit der BoA realistisch einzuschätzen. Die Diskussion der Problempunkte hilft, das Verfahren zu verbessern und die möglichen Fehlerquellen zu minimieren.
Schlüsselwörter
Werkstattfertigung, Fertigungssteuerung, Produktionsplanung, belastungsorientierte Auftragsfreigabe (BoA), PPS-Systeme, Termintreue, Durchlaufzeit, Kapazitätsplanung, Bestandssteuerung, Engpassmanagement.
Häufig gestellte Fragen zur Belastungsorientierten Auftragsfreigabe (BoA)
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit behandelt die belastungsorientierte Auftragsfreigabe (BoA) als Konzept zur Fertigungssteuerung in der Werkstattfertigung. Sie untersucht die Funktionsweise, Voraussetzungen und Kritikpunkte der BoA und bewertet ihr Potenzial zur Verbesserung der Fertigungseffizienz. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die Beschreibung der Voraussetzungen für den Einsatz der BoA, eine detaillierte Erklärung der Verfahrensbasis, den Ablauf der BoA, sowie eine kritische Bewertung des Verfahrens.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind: Besonderheiten der Werkstattfertigung und ihre Herausforderungen, Funktionsweise der BoA, Steuerungsparameter und deren Einfluss, Vorteile und Nachteile der BoA im Vergleich zu traditionellen PPS-Systemen, sowie eine kritische Betrachtung der Anwendbarkeit und potentieller Probleme der BoA. Die Arbeit beleuchtet die Termin- und Belastungsschranke, das Trichtermodell, Belastungs- und Durchlaufdiagramme, den Einlastungsprozentsatz und den Abwertungsfaktor im Detail.
Welche Voraussetzungen sind für den Einsatz der BoA notwendig?
Die erfolgreiche Implementierung der BoA hängt von spezifischen Bedingungen des Produktionssystems ab. Dies umfasst Aspekte wie Datenverfügbarkeit, die Struktur des Produktionsprozesses und die Fähigkeit zur Echtzeit-Überwachung. Die Hausarbeit analysiert diese Bedingungen und betont deren entscheidende Bedeutung für die Erfolgswahrscheinlichkeit der BoA.
Wie funktioniert die BoA im Detail?
Die Funktionsweise der BoA wird im Kapitel "Verfahrensbasis" detailliert erläutert. Es beschreibt den Arbeitsdurchlauf, zentrale Begriffe, Modelle und Diagramme, um das Verständnis der methodischen Grundlagen zu erleichtern. Der Ablauf der BoA gliedert sich in die Phasen Dringlichkeitsprüfung, Belastungsprüfung und die Erkennung und Behebung von Störungen.
Welche Kritikpunkte werden an der BoA geübt?
Die Hausarbeit widmet sich einer kritischen Bewertung der BoA, inklusive einer Diskussion der Verfahrensregeln und wichtiger Problempunkte bei der Anwendung. Mögliche Schwächen des Verfahrens werden analysiert und der Nutzen im Vergleich zu anderen Methoden abgewogen. Der Fokus liegt auf einer realistischen Einschätzung der Grenzen und der Anwendbarkeit der BoA.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Werkstattfertigung, Fertigungssteuerung, Produktionsplanung, belastungsorientierte Auftragsfreigabe (BoA), PPS-Systeme, Termintreue, Durchlaufzeit, Kapazitätsplanung, Bestandssteuerung und Engpassmanagement.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: 1. Einleitung, 2. Voraussetzungen für den Einsatz der BoA, 3. Verfahrensbasis, 4. Ablauf der BoA und 5. Kritik der BoA. Jedes Kapitel wird in der Hausarbeit zusammengefasst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, die Funktionsweise, Voraussetzungen und Kritikpunkte der BoA zu beleuchten und ihr Potenzial zur Verbesserung der Fertigungseffizienz zu bewerten. Sie soll ein umfassendes Verständnis der BoA vermitteln und ihre Anwendbarkeit im Kontext der Werkstattfertigung kritisch diskutieren.
- Quote paper
- Julia Halander (Author), 2007, Belastungsorientierte Auftragsfreigabe als Konzept zur Fertigungssteuerung bei Werkstattfertigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113304