Als Thema der Arbeit wurde der Läuterungsprozess als zentrales Element der in der Göttlichen Komödie behandelten Version des Fegefeuers gewählt. Für ein ausgezeichnetes Verständnis des Aktes ist es unabdingbar, den ersten Gesang des zweiten Gesangs zu betrachten, da er den Beginn der Reise in das zweite Reich darstellt, in dem die Funktion des Fegefeuers dargestellt wird.
INHALT
I. Themenvorstellung und Intention
II. Vorstellungen der Dimension des Fegefeuers im Mittelalter
III. Thematisierung des Läuterungsprozess in Purgatorio I
III.1. Purgatorio I, 1-27
III.2. Purgatorio I, 28-48
III.3. Purgatorio I, 49-108
III.4. Purgatorio I, 109-136
IV. Fazit und weiterführende Fragestellungen
V. Bibliographie
Abstract
Come argomento della tesina è stato scelto il processo della purificazione come elemento centrale della versione del Purgatorio trattato nella Divina Commedia . Per un’ottima comprensione dello svolgersi dell’atto è fondamentale considerare il primo canto della seconda cantica siccome rappresenta l’inizio del viaggio nel secondo regno nel quale viene presentata la funzione del Purgatorio. Trattato in primo luogo dalla dottrina cattolica nel trecento, l’idea dell’esistenza del Purgatorio era uno strumento per controllare la società e per garantire che la sua gerarchia venisse rispettata. In quel modo la Chiesa legalizzò la vendita dell’assoluzione, il che significa che tutti coloro che volevano liberarsi dei peccati potevano comprarsi la libertà dell’anima e della coscienza morale. Dante Alighieri (1265-1321) riprende quest`idea dell`esistenza del Purgatorio nella sua Divina Commedia e racconta il proprio viaggio ,,al di là”. Quindi lo scopo della tesina è quello di analizzare e presentare gli aspetti più importanti del primo canto del Purgatorio tenendo conto del ruolo del regno della purificazione. Partendo da questo presupposto sembra logico trattare anche le figure retoriche e il modo in cui l’autore presenta il suo concetto. Sotto questo aspetto le idee di Dante saranno paragonate con il primo concetto della dottrina cattolica, sottolineando in seguito la specificità della posizione di Dante.
I. Themenvorstellung und Intention
Die Frage, was die Erde bewegt und was mit der menschlichen Seele nach dem Tod geschieht ist eine Thematik, mit der sich jedes Individuum auseinandersetzt. Es existieren zahlreiche Ansätze zur Erklärung menschlichen Lebens beziehungsweise des Todes. Einige von ihnen sind in der theologischen Glaubenslehre begründet. Im Mittelalter beschäftigte sich die katholische Kirche mit dem Sachverhalt und entwickelte die Dimension des Fegefeuers in erster Linie vor allem, um bestehende gesellschaftliche Strukturen beizubehalten, die den Gehorsam unterworfener Schichten voraussetzten und den Status der Kirche in höheren Schichten sicherten. Der Glaube an die Existenz eines Ortes, an dem die Sündenvergebung stattfand, sollte deviantes Verhalten unterbinden und dafür sorgen, dass Menschen sich an gesellschaftlich festgelegte Normen halten und sich bei Verstoß durch hauptsächlich finanzielle Unterstützung von den Sünden befreien. Diese Situation brachte der Kirche ökonomischen Wohlstand und machte die Kontrolle über Gläubige insofern möglich, dass sie Umstände als von Gott erwünscht und gegeben ansahen und die allgemeine Situation aufgrund dessen unkommentiert akzeptierten. Dante Alighieri (1265-1321) erzählt in der Divina Commedia von seiner eigenen Jenseitsreise und stellt die einzelnen Reiche und Strukturen vor. In der folgenden Hausarbeit sollen Aufbau und Funktion des Purgatorios anhand des ersten Cantos vorgestellt und wichtige Aspekte des danteschischen Läuterungsreiches auch im Hinblick auf die Grundidee der Katholischen Kirche herausgearbeitet werden.
II. Vorstellungen der Dimension des Fegefeuers im Mittelalter
Die Geburtsstunde der Jenseitsvorstellungen, die die Existenz einer Dimension der Läuterung wie das Purgatorio definieren, wird wissenschaftlich im 12. Jahrhundert gesehen (vgl. Le Goff 161). Die hierarchische Struktur der zeitgenössischen Gesellschaft war gezeichnet durch herrschende Schichten, sogenannte „Lehnsherren“ (ebd. 159) auf der einen sowie Landwirte, die die Grundstücke ersterer bestellten, auf der anderen Seite (vgl. ebd., S.159). Ins Leben gerufen wurde das Reich des Purgatoriums von der Glaubenslehre des Katholizismus (vgl. Bosco und Reggio 358).
Die Existenz eines derartigen Ortes sollte Gebete wie Fürbitten, aber auch den Verkauf von Ablassbriefen seitens des Klerus rechtfertigen (vgl. ebd., 358). Eine zentrale Rolle im Zusammenhang des Purgatorios nimmt das Konzept der Befreiung der Seele von Sünden ein (vgl. ebd.). Diese soll durch den Akt der Purifikation und Buße vollzogen werden (vgl. ebd.). Hierbei liegt die Entscheidung, welche Individuen für die Gewährung von Gnade außerwählt werden, bei Gott (vgl. Ledig 125). Darin ist auch begründet, dass die Bußbereitschaft, die in den Außerwählten wächst, von Gott vorgegeben ist und nur bei denjenigen zum Tragen kommt, die auf göttlichen Wunsch ihren Platz im Purgatorium einnehmen sollen (vgl. ebd.). Bei der Sündenvergebung ist zu bedenken, dass die Erbsünde des Menschen, welche ihren Ursprung im Fehlverhalten Evas im Garten Eden hat, aufgrund des Todes Christi nicht verbüßt werden muss (vgl. ebd.). Bei den Sünden, dessen Vergebung die Betroffenen erbitten müssen, handelt es sich demnach ausschließlich um „aktuale Sünden“ (Ledig 125), die der Mensch im Verlauf seines Lebens gegangen hat.
III. Thematisierung des Läuterungsprozess in Purgatorio I
III.1 Purgatorio I, 1-27
Zu Beginn des Cantos befinden sich Vergil und Dante im Antipurgatorio, welches eine Zwischenstufe von Hölle und Läuterungsberg ist. Dort verweilen diejenigen Seelen, die zum Todeszeitpunkt Reue gezeigt haben, bevor sie in das Reich der Läuterung eintreten dürfen (vgl. Bosco und Reggio 359). Im Folgenden wird das Reich des Purgatorios und seine Funktion für Dantes heilsgeschichtliche Darstellung definiert (vgl. ebd. 362). Es wird im Vergleich zum Inferno als besseres Reich herausgestellt, „dove l’umano spirito si purga“ (Purgatorio I, 5 in Jacomuzzi 298) (‚wo der menschliche Geist geläutert wird‘). Hiermit gibt Dante erste Auskünfte über die Aufgabe des Purgatorios als Ort der Reinigung des menschlichen Geistes. Dies geschieht in Form von allegorischen Expressionen und Metaphern, die den Weg des danteschischen Weges zum Läuterungsberg als Reise über die See veranschaulichen. Bedeutsame Lexeme in diesem Zusammenhang sind vor allem „miglior acque“ (‚bessere Wasser‘) (Jacomuzzi 298) sowie „navicella del mio ingegno“ (‚Bötchen meines Geistes/Genies‘) (Jacomuzzi 298). Dante schafft außerdem einen Kontrast zum „mar sì crudele“ (‚grausames Meer‘) (Bosco und Reggio 373), womit er letztendlich den Anfang eines neuen Bereiches erneut untermalt und die Unterschiede zwischen Hölle und Läuterungsreich beschreibt. Im weiteren Verlauf findet ein Musenanruf statt, mit dem Dante einen Bezug zu Caliope, der Muse der Epik, herstellt (vgl. Jacomuzzi 307). Er geht auf den Wettstreit zwischen der Muse und den Töchtern des Pierio ein, welche letztlich in Krähen verwandelt wurden, da sie Caliope aufgrund ihres Gesangstalent herausgefordert hatten (vgl. Bosco und Reggio, 362). Dante weist auf die klangvolle Begleitung seiner zweiten Cantica durch die Stimme Caliopes hin, wodurch er die veränderte, zunehmend harmonisierte Atmosphäre unterstützt (vgl. ebd.). Die Situation der Dante folgenden Muse impliziert außerdem die Wichtigkeit Dantes, da er über ein besonderes Gefolge verfügt.
Er genießt den „diletto” (‚Vergnügen‘), welchen er unter den Qualen, die die Hölle bereitet, nicht verspürt hat (Purgatorio I, 16f in Bosco und Reggio 374).
Im Folgenden lässt Dante den Blick zur anderen Seite schweifen, wo er „quattro stelle non viste mai fuor ch’a la prima gente“ (‚vier
Sterne nie von anderen als den ersten Menschen gesehen‘) (Purgatorio I, 23f in Jacomuzzi 300) wahrnimmt. Es wird angedeutet, dass die sichtbaren Sterne nur von Adam und Eva, den ersten menschlichen Wesen, gesehen wurden (vgl. Güntert und Picone 16). Somit kann die These, dass es sich bei den Sternen um die vier Kardinaltugenden Tapferkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Klugheit handelt, verifiziert werden. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass sich auf diejenigen Kardinalstugenden bezogen wird, die der Mensch vor der Erbsünde besaß (vgl. ebd.).
III.2 Purgatorio I, 28-48
In diesem Teil des ersten Cantos tritt eine neue Figur auf. Dante bemerkt einen einsamen, älteren Mann, welchem viel Respekt und Ehrfurcht zu erweisen ist (vgl. Purgatorio I, 31-33 in Bosco und Reggio 375). Der Unbekannte, bei dem es sich um Marcus Porcius Cato handelt, hat die Funktion des Wächters des Purgatorios (vgl. Bosco und Reggio 361). Cato hatte durch kriegerische Auseinandersetzungen für eine republikanische Freiheit gekämpft. Als seine Versuche scheiterten, nahm er sich das Leben, da er es ablehnte sein Leben unter dem zeitgenössischen Regime weiterzuführen (vgl. Jacomuzzi 300). Auch wenn Cato sich durch seinen Suizid gegen sein von Gott geschenktes Leben entschied, setzte Dante ihn dennoch als Wächter des Läuterungsberges ein, da er sich durch seinen Selbstmord bewusst für die Erhaltung der Freiheit entschied (vgl. Jacomuzzi 300). Dieses Phänomen wird beschrieben als die Freiheit der Kinder Gottes, welche sich gegen irdisches Leben entscheiden, um die Seele vor politischer Sklaverei und Unterwürfigkeit zu schützen und auf diesem Wege zu befreien (vgl. ebd.). Cato stellt somit aufgrund seiner Handlung eine moralische Richtlinie dar (Vecce 165). Das Maß an Ehrfurcht wird dabei mit dem, welches ein Sohn seinem Vater schuldet, gleichgesetzt (vgl. Purgatorio I, 33 in Bosco und Reggio 375). Daraufhin geht Dante weiter auf äußere Attribute Catos ein (vgl. Purgatorio I, 34-36 in Bosco und Reggio 375). Dieser wird als grauhaariger Mann mit langem Haar und Bart beschrieben, wobei auffällt, dass Enjambements eingebaut sind, die den Stil erschweren (vgl. ebd.). Sein Gesicht wird von dem Licht der zuvor genannten Sterne angestrahlt, welches das Zeichen der Gnade ausdrückt. Dies zeigt die errettete Seele Catos (vgl. Güntert und Picone 16). Im folgenden Verlauf spricht Cato die beiden Reisenden, Vergil und Dante, an und fragt nach ihrer bisherigen Jenseitsreise und auf welche Art und Weise sie zum Läuterungsberg gelangt sind (vgl. Purgatorio I, 40-45 in Bosco und Reggio 376). Bestehende Unterschiede zwischen beiden Reichen werden durch negativ konnotierte Lexeme betont. Die Grausamkeit der Hölle wird verglichen mit einer „prigione etterna“ (‚ewiges Gefängnis‘) (Purgatorio I, 41 in Bosco und Reggio 376), welche durch die ewige Dunkelheit der „profonda notte che sempre nera fa la valle inferna“ (‚ewigen Nacht die das höllische Tal stets schwarz macht‘) (Purgatorio I, 44f in Bosco und Reggio 376) geprägt ist. Die Verbundenheit des Wächters zu Gott als alleinigem Herrscher wird betont durch die Frage, ob der Himmel neue Anordnungen, die Vergil und Dante zur Weiterreise befähigen, gegeben hätte (vgl. Purgatorio I, 47f). Durch derartiges fortlaufendes Aufgreifen der Thematik des Reisenden, besteht das Konzept eines Pilgers (vgl. Jacomuzzi 293). Die Anstrengungen und Schwierigkeiten, die mit der Reise verbunden sind, werden vor allem durch Beschreibungen des infernalen Reichs deutlich (vgl. ebd.).
III.3 Purgatorio I, 49-108
Im weiteren Verlauf von Purgatorio I tritt Vergil aktiv auf und erklärt die Beweggründe der Pilgerreise beider Figuren (vgl. Purgatorio I, 52 in Jacomuzzi 302). Zuvor betont der von Dante als sein „duca“ bezeichnete Vergil (‚Herzog mein‘) (Purgatorio I, 49 in Jacomuzzi 302), dass Dante sich Cato ehrfürchtig zeigen muss (vgl. ebd.). Dann erklärt er dem Hüter des Läuterungsberges, dass die Reise aufgrund einer himmlischen Botschafterin begonnen habe und dass in erster Linie Dante als seine Begleitung noch nie den Tod und das Jenseits gesehen habe, diesen jedoch aufgrund von Eitelkeit im Hinblick auf die eigene Intelligenz innerhalb kürzester Zeit erlebt hätte (vgl. Purgatorio I, 52-60 in Bosco und Reggio, 376). Diesen Sachverhalt drückt Dante erneut metaphorisch aus, indem er statt Tod „l’ultima sera“ (‚letzter Abend‘) (Purgatorio I, 58 in Bosco und Reggio 376) schreibt. Vergil sei daraufhin geschickt worden, um Dante zu retten (vgl. Purgatorio I, 61-63 in Bosco und Reggio 377). Er habe ihm die Geschädigten in der Hölle gezeigt und wolle nun übergehen zu den „spiriti che purgan sé“ (‚Geister, die sich reinigen‘) (Purgatorio I, 65-66 in Bosco und Reggio 377). Dies kann als weitere Ankündigung dessen, was sich im Purgatorium vollzieht, verstanden werden. Vergil spricht von der Purifikation als essenzielles Merkmal des kommenden Reiches. Dieser Akt soll unter der Aufsicht Catos stattfinden (vgl. Purgatorio I, 66 in Bosco und Reggio 377). Vergil sei von höherer Macht beauftragt, den nach Freiheit suchenden Dante auf der Reise zu Cato zu führen (vgl. Purgatorio I, 68-71 in Bosco und Reggio 377). Im folgenden Vers wird eine Verbindung zwischen der zuvor genannten Freiheit und Catos Vergangenheit und Tod aufgegriffen. Freiheit ist ein teures Gut, was vor allem von dem bewertet werden kann, der das Leben aufgab (vgl. Purgatorio I, 71-72 in Bosco und Reggio 377). Im weiteren Verlauf der Verse geht Vergil auf Catos Frau Marzia ein. Diese befindet sich im Limbus, von dem Vergil kommt, und betont stets ihre Liebe zu Cato (vgl. Purgatorio I, 7881 in Bosco und Reggio 377). Dann lenkt Vergil das Thema erneut auf die Funktion und Struktur des Purgatorios, welches als „sette regni“ (,sieben Reiche´) (Purgatorio I, 82 in Bosco und Reggio 377) angekündigt wird. Auf das Angebot seitens Vergils Marzia von Cato zu grüßen und ihr Gnade zu erweisen, wird von Cato zurückgewiesen (vgl. Purgatorio I, 84-90 in Bosco und Reggio 378). In der irdischen Welt, welche als „di là“ (,dort´) (Purgatorio I, 86 in Bosco und Reggio 378) bezeichnet wird, habe Marzia ihm sehr gefallen, aber nun da sie nahe des „mal fiume“ (,schlechter Fluss´) (Purgatorio I, 88 in Bosco und Reggio 378) zuhause ist, berührt sie Cato nicht mehr. Dies ist vor allem begründet in einem Gesetz, welches durch den Abstieg Christi in den Limbus, in Kraft getreten ist (vgl. Bosco und Reggio 378). Christus hat die Frommen und die Begründer des Alten Testaments außerwählt, um sie zu erretten und zu segnen (vgl. ebd.). Somit wird die Verbindung zwischen Cato und dem Gesetz in seinem Tod vor Christi Zeit gesehen. Nach seinem Tod ist er nach der Theorie im Limbus geblieben, um dann durch Christi Abstieg erwählt zu werden, das Purgatorio zu bewachen und den Limbus zu verlassen (vgl. ebd.). Durch die Abwendung von Marzia seitens Catos aufgrund seiner neuen von Gott gegebenen Position wird ein wichtiges zentrales Merkmal beschrieben: die Abwendung von weltlichen Aspekten (vgl. Bosco und Reggio 381). Marzia hat im Vergleich zur von Vergil genannten „donna del ciel“ (,Frau des Himmels´) (Purgatorio I, 91 in Bosco und Reggio 378) keine tragende Bedeutung, wodurch das Göttliche und vom Himmel gesandte dem Irdischen vorgezogen wird.
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