Angesichts des rapiden Anstiegs der Weltbevölkerung stieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der Bedarf an Besiedlung und Urbarmachung von Gebieten an den Innen- und Außengrenzen der Ökumene. Als Innengrenze der Ökumene gilt neben der Höhen- auch die Trockengrenze (BÄHR 2004: 54). Im Rahmen der geographischen Forschung in den Trockengebieten der Erde, also den ariden und semiariden Zonen, fand im ausgehenden 20. Jahrhundert immer wieder der Begriff der agronomischen Trockengrenze Verwendung. Aus der Notwendigkeit, die Nutzbarkeit der Trockengebiete für den Menschen zu erhöhen, ergaben sich unterschiedliche Problemfelder, welche aus den anthropogenen Eingriffen in die Beschaffenheit der Trockengebiete resultierten. Konfrontiert mit Problemen wie der Desertifikation ganzer Landstriche oder Fragen nach sinnvollen Bewässerungssystemen an Orten von großer Niederschlagsunsicherheit erschien es sinnvoll, ausgehend von der klimatischen Trockengrenze eine neue theoretische Grenze auszudifferenzieren, die den agrarwirtschaftlichen Eingriffen der Menschen noch genauer Rechnung tragen sollte. Eine Grenze also, die über die naturgegebene Klima- und Vegetationsgeographie hinaus zwischen den agrarisch unnutzbaren Wüstenzonen von den Menschen urbargemachten Trockenzonen differenzieren soll und deren Verlauf anhand agrarischen Prägungen durch den Menschen veränderbar sein soll. Diese Grenze allgemeingültig und sinnvoll zu definieren ist jedoch kaum möglich. Die Vorstellung der agronomischen Trockengrenze sowie Ansätze, dem Begriff eine Relevanz zu verleihen und die damit verbundenen Schwierigkeiten sind Gegenstand dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Trockengrenzen
- Der kleinmaßstäbliche Verlauf der agronomischen Trockengrenze
- Die Diskussion um die agronomische Trockengrenze
- agrarökologische Betrachtung
- agrarökologische Betrachtung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der agronomischen Trockengrenze, einer theoretischen Grenze, die die agrarwirtschaftliche Nutzbarkeit von Trockengebieten abgrenzt. Sie untersucht die Schwierigkeiten bei der Definition und Anwendung dieses Begriffs und analysiert die agrarökologischen Aspekte, die bei der Bestimmung der Trockengrenze berücksichtigt werden müssen.
- Die Unterscheidung zwischen klimatischer und agronomischer Trockengrenze
- Die Herausforderungen bei der Festlegung der agronomischen Trockengrenze
- Die Bedeutung der agrarökologischen Faktoren für die Nutzbarkeit von Trockengebieten
- Die Auswirkungen anthropogener Eingriffe auf die Trockengrenze
- Die Geschichte der Veränderung der agraren Siedlungsgrenzen im 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Trockengrenzen ein und erläutert die Bedeutung der agronomischen Trockengrenze im Kontext der globalen Bevölkerungsentwicklung und der Nutzung von Trockengebieten. Sie stellt die Problemfelder heraus, die aus den anthropogenen Eingriffen in die Beschaffenheit der Trockengebiete resultieren.
Das Kapitel "Trockengrenzen" unterscheidet zwischen der klimatischen und der agronomischen Trockengrenze. Die klimatische Trockengrenze wird anhand des Übergangs von Niederschlags- zu Verdunstungsüberschuss definiert, während die agronomische Trockengrenze die agrare Nutzbarkeit einer Region berücksichtigt. Die Schwierigkeiten bei der Festlegung der klimatischen Trockengrenze werden erläutert, da die Verdunstungsmenge von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
Das Kapitel "Der kleinmaßstäbliche Verlauf der agronomischen Trockengrenze" präsentiert eine Darstellung des weltweiten Verlaufs der agronomischen Trockengrenze, die in der Abhandlung zu den Siedlungsgrenzen der Erde von E. Ehlers (1984) veröffentlicht wurde. Die Darstellung zeigt die unterschiedlichen Stoßrichtungen des Anbaus in verschiedenen Regionen der Welt und die Stagnation in hochtechnisierten Zonen. Die Genauigkeit und Sinnhaftigkeit einer derart kleinmaßstäblichen Darstellung wird jedoch in Frage gestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die agronomische Trockengrenze, die klimatische Trockengrenze, die agrarökologische Betrachtung, die anthropogenen Eingriffe, die Desertifikation, die Bewässerungssysteme, die agraren Siedlungsgrenzen und die Geschichte der Veränderung der agraren Siedlungsgrenzen im 20. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Stefan Reiß (Autor:in), 2007, Die Diskussion um die agronomische Trockengrenze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113265
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