Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Fragestellung, in wie weit der öffent-liche Raum in der europäischen Stadt einem Wandel unterliegt, und wie sich die-ser Wandel in den urbanen Räumen manifestiert.
Hans Paul Bahrdt bezeichnet die Stadt als …
„[…] eine Ansiedlung, in der das gesamte, also auch das alltägliche Le-ben die Tendenz zeigt sich zu polarisieren, d.h. entweder im sozialen Ag-gregatzustand der Öffentlichkeit oder in dem der Privatheit zu finden ist.“ (Vgl. Bahrdt, 1961, S. 83f.)
Im Folgenden soll kritisch hinterfragt werden, ob diese Polarität, von der Bahrdt spricht und die er als notwendiges Basiselement der Stadt bezeichnet, in dieser Form noch feststellbar ist, oder welche Faktoren einen möglichen Wandel bedin-gen.
Im Zuge dessen sollen die Überlegungen dreier bekannter Stadtsoziologen zum städtischen Wandel von Öffentlichkeit und Privatheit einander gegenübergestellt und vergleichend betrachtet werden.
Im Anschluss an die Problemexposition werden die fünf Dimensionen von Öf-fentlichkeit und Privatheit dargestellt und dadurch die Theorie Bahrdts weiter ausdifferenziert. Die Überlegungen Walter Siebels, zur Verschiebung der Polari-täten schließen an diese Ausführungen an und werden mit Klaus Selles Vorstel-lungen von öffentlich nutzbaren Räumen verglichen. Ulfert Herlyns Ansatz vom Wandel der städtischen Öffentlichkeit wird ebenfalls betrachtet, jedoch lediglich auszugsweise und in Form eines Exkurses.
Im Fazit werden die Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemexposition
- Die Polarität des öffentlichen Raumes
- Walter Siebel - Polaritätsverschiebungen
- Klaus Selle – Kritik am öffentlichen Raum
- Öffentlich nutzbare Räume oder hybride Räume
- Gegenargument zum Verfall des öffentlichen Raumes
- Unterscheidung von öffentlichen und privaten Räumen im Vergleich zu Siebel
- Ulfert Herlyn – Wandel der städtischen Öffentlichkeit
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem Wandel des öffentlichen Raumes in der europäischen Stadt und analysiert, wie sich dieser Wandel in den urbanen Räumen manifestiert. Die Arbeit untersucht, ob die von Hans Paul Bahrdt beschriebene Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit in der heutigen Zeit noch relevant ist und welche Faktoren einen möglichen Wandel bedingen.
- Analyse der Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit im öffentlichen Raum
- Vergleichende Betrachtung der Ansätze von Walter Siebel, Klaus Selle und Ulfert Herlyn zum Wandel der städtischen Öffentlichkeit
- Untersuchung der Verschiebungen zwischen den Polaritäten von Öffentlichkeit und Privatheit
- Kritik an der These vom Verfall des öffentlichen Raumes
- Bedeutung von öffentlich nutzbaren Räumen und hybriden Räumen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ausarbeitung beginnt mit einer Problemexposition, die die zentrale Fragestellung des Wandels des öffentlichen Raumes in der europäischen Stadt einführt. Sie bezieht sich dabei auf die These von Hans Paul Bahrdt, der die Stadt als einen Ort der Polarisierung von Öffentlichkeit und Privatheit definiert. Die Arbeit stellt die Frage, ob diese Polarität in der heutigen Zeit noch relevant ist und welche Faktoren einen möglichen Wandel bedingen.
Im zweiten Kapitel wird die Polarität des öffentlichen Raumes anhand der fünf Dimensionen von Bahrdt (funktionale, juristische, soziale, symbolische und normative Dimension) genauer betrachtet. Es wird gezeigt, dass die Verschränkung dieser Dimensionen die Entstehung einer qualitativen Differenz zwischen öffentlichen und privaten Räumen bedingt.
Das dritte Kapitel analysiert die Polaritätsverschiebungen, die Walter Siebel in seinen Arbeiten beschreibt. Siebel argumentiert, dass die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit zunehmend verschwimmen und dass es zu einer Vermischung von öffentlichen und privaten Räumen kommt.
Im vierten Kapitel wird die Kritik von Klaus Selle am öffentlichen Raum betrachtet. Selle argumentiert, dass der öffentliche Raum nicht mehr als ein Ort der Begegnung und des Austauschs dient, sondern zunehmend von kommerziellen Interessen dominiert wird. Er plädiert für die Schaffung von öffentlich nutzbaren Räumen, die den Bedürfnissen der Bürger gerecht werden.
Das fünfte Kapitel stellt den Ansatz von Ulfert Herlyn zum Wandel der städtischen Öffentlichkeit dar. Herlyn argumentiert, dass die Stadt nicht mehr als ein Ort der Produktion und des Konsums dient, sondern zunehmend als ein Ort der Kommunikation und des Austauschs verstanden wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den öffentlichen Raum, die Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit, den Wandel der städtischen Öffentlichkeit, die Verschiebung der Polaritäten, die Kritik am öffentlichen Raum, öffentlich nutzbare Räume, hybride Räume, Stadtsoziologie, Hans Paul Bahrdt, Walter Siebel, Klaus Selle, Ulfert Herlyn.
- Quote paper
- Tobias Meints (Author), 2008, Der Wandel des öffentlichen Raumes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113204